Schmerzen im und rund um den Bauchnabel können verschiedene Ursachen haben, die von harmlos bis ernst reichen. Bei anhaltenden Beschwerden ist es wichtig, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Harmlose Ursachen für Bauchnabelschmerzen
Viele Menschen erleben gelegentlich Bauchschmerzen, und auch Schmerzen im Bereich des Bauchnabels können oft auf harmlose Ursachen zurückgeführt werden.
Verdauungsstörungen
Ein häufiger Auslöser für Bauchnabelschmerzen ist eine Verdauungsstörung. Der Körper kann Schwierigkeiten haben, fetthaltige, frittierte oder stark gewürzte Mahlzeiten zu verarbeiten, was zu Beschwerden führt. In solchen Fällen können Wärme, Magen- und Darmtees sowie eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung schnelle Linderung verschaffen.
Eisprung
Bei Mädchen und Frauen können Schmerzen im Bauchnabelbereich auch mit dem Eisprung zusammenhängen. Wärme und Ruhe können hier oft helfen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei anhaltenden oder zyklusabhängig wiederkehrenden Schmerzen eine Endometriose als ernste Ursache in Betracht gezogen werden sollte.
Warnsignale: Wann ärztliche Hilfe erforderlich ist
Es ist wichtig, auf den Körper zu hören, da Schmerzen im und am Bauchnabel auch ernste Ursachen haben können. Bei ungewöhnlich starken oder stärker werdenden Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Fieber, einer harten, aufgeblähten Bauchdecke oder Blut im Stuhl ist eine ärztliche Diagnose und Behandlung unerlässlich.
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Blinddarmentzündung
Schmerzen im rechten Unterbauch können auf eine Blinddarmentzündung hindeuten. Diese geht oft mit Durchfall und Verstopfung, Erbrechen und Übelkeit, Fieber sowie Appetitlosigkeit einher.
Nabelbruch
Ein Nabelbruch, der bei der Geburt entstehen kann und meist durch einen nach außen gewölbten Nabel sichtbar ist, kann ebenfalls Schmerzen im Bauchnabel verursachen. Ein Nabelbruch kann jedoch nicht nur bei Säuglingen, sondern auch bei Erwachsenen auftreten, wenn das Bindegewebe rund um den Nabel dem Druck aus dem Bauchraum nicht mehr standhalten kann.
Morbus Crohn
Die entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn kann ebenfalls zu Bauchnabelschmerzen führen. Meist treten diese eine halbe Stunde nach einer Mahlzeit auf.
Gallensteine
Gallensteine sind in der Regel unbedenklich, solange sie sich nicht in der Gallenblase ausweiten. Wenn sie jedoch den Gallenausgang blockieren, kann dies zu starken, kolikartigen Schmerzen im rechten Oberbauch sowie Übelkeit und Erbrechen führen.
Bauchspeicheldrüsenentzündung
In seltenen Fällen können Schmerzen im Bauchnabelbereich auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) hindeuten.
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Darminvagination
Insbesondere bei Kindern muss bei plötzlich heftigen, kolikartigen Schmerzen, Erbrechen, Blässe und/oder anhaltendem Schreien an eine Darminvagination (Einstülpung eines Darmabschnitts in einen anderen) gedacht werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Informationen keinesfalls eine fachärztliche Untersuchung und Diagnose ersetzen.
Erste Hilfe bei Bauchschmerzen
Wenn keine ernsthafte Erkrankung vorliegt, die von einem Arzt behandelt werden muss, können einige Hausmittel effektiv gegen Bauchschmerzen helfen.
Lindernde Maßnahmen
- Tee aus Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen trinken.
- Einen Spaziergang unternehmen, um die Verdauung anzuregen.
- Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf den Bauch legen, um zu entspannen.
- Den Bauch leicht im Uhrzeigersinn massieren.
- Eine kleine Messerspitze Natron (Backpulver) in lauwarmem Wasser auflösen und trinken, um Magenschmerzen zu lindern.
- Krampflösende Mittel aus der Apotheke besorgen (zur kurzzeitigen Einnahme).
Was sind Bauchschmerzen?
Bauchschmerzen können sich vielfältig äußern: Sie können stechen, grummeln, drücken oder krampfen. Manchmal treten sie in Episoden auf, dann wieder halten sie konstant an. Oft ist es schwierig, genau zu lokalisieren, wo das Übel sitzt. Die Symptome können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, wie z. B. zu viel Essen, Stress, Magen-Darm-Erkrankungen oder Menstruationsbeschwerden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass hinter den Beschwerden auch ernste Erkrankungen stecken können.
Ursachen für Bauchschmerzen
Viele Erkrankungen, aber auch emotionale Belastungen, können sich mit Schmerzen im Bauch äußern. Die Ursache der Beschwerden lässt sich häufig schon eingrenzen, wenn es möglich ist, den Schmerz in etwa zu lokalisieren.
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Ursachen für Bauchschmerzen im Oberbauch
Schmerzen im Oberbauch können von den dort befindlichen Organen ausgehen, wie z. B. Magen, Zwölffingerdarm, Leber, Gallenblase, Milz und Bauchspeicheldrüse. Aber auch Herz und Lunge können Schmerzen auslösen, die bis in den Oberbauch reichen.
Mögliche Ursachen sind:
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
- Sodbrennen (Reflux)
- Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
- Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
- Reizmagen
- Lebererkrankungen (z. B. Leberzirrhose oder Gelbsucht)
- Gallensteine
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
- Herzerkrankungen (z. B. Angina pectoris oder Herzinfarkt)
- Bauchaortenaneurysma
- Lungenentzündung
- Wirbelprobleme (z. B. Wirbelkörperfraktur oder Brustwirbelblockade)
- Krebs (z. B. Leberkrebs oder Magenkrebs)
- Porphyrie (Stoffwechselerkrankungen)
Ursachen für Bauchschmerzen im Unterbauch
Schmerzen im Unterbauch gehen häufig vom Darm oder den Organen des Urogenitalsystems aus.
Mögliche Ursachen sind:
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (z. B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn)
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Infektionen der Harnwege
- Nierenkolik (z. B. durch Nierensteine oder Nierenbeckenentzündung)
- Entzündete Ausstülpungen der Darmwand (Divertikulitis)
- Gynäkologische Erkrankungen (z. B. Eileiterentzündung, Endometriose oder Eileiterschwangerschaft)
- Menstruationsbeschwerden
- Leistenbruch
- Prostataentzündung (Prostatitis)
Ursachen für Bauchschmerzen im ganzen Bauch
Schmerzen im ganzen Bauch können viele Ursachen haben, von harmlosen Blähungen bis hin zu akuten oder lebensbedrohlichen Krankheiten.
Mögliche Ursachen sind:
- Magen-Darm-Infekt
- Darmverschluss (Ileus)
- Darminfarkt (Mesenterialinfarkt)
- Bauchfellentzündung (Peritonitis)
- Stress (kann zu Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit und Verdauungsstörungen führen)
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Bauchschmerzen nach ein bis zwei Tagen nicht vergehen oder wenn Verdacht auf einen Magen-Darm-Infekt besteht. Ein Fall für den Notarzt sind Bauchschmerzen, die innerhalb kurzer Zeit sehr stark werden und bei denen man keine Haltung findet, in der der Schmerz nachlässt. Dies könnte auf ein sogenanntes „akutes Abdomen" hinweisen und muss schnell behandelt werden.
Ein Arzt sollte auch immer dann konsultiert werden, wenn zu den Bauchschmerzen eines dieser weiteren Symptome dazukommt:
- Blut auf oder im Stuhl
- Anhaltendes oder wiederholtes Erbrechen
- Erbrechen von Blut oder Stuhl
- Stark aufgetriebener Bauch
- Stuhl- oder Urinverhalt
- Plötzliche Blutung aus dem Darm, der Harnröhre oder der Scheide
- Sehr starke Schmerzen in der Brust oder im Rücken
- Atemnot
- Hohes Fieber
- Kreislaufschwäche oder Ohnmacht
- Bewusstseinsstörungen
Diagnose von Bauchschmerzen
Im Erstgespräch wird der Arzt sich genau nach Art und Dauer der Beschwerden sowie nach der bisherigen Krankengeschichte erkundigen. Dazu sind unter anderem Angaben zu folgenden Fragen wichtig:
- Wo treten die Schmerzen auf?
- Traten die Schmerzen plötzlich oder allmählich auf?
- Handelt es sich um wiederkehrende Schmerzen oder ist der Schmerz dauerhaft vorhanden?
- Wie stark sind die Schmerzen?
- Wie äußern sich die Beschwerden (stechend, schneidend, bohrend oder krampfartig)?
- Sind solche Schmerzen bekannt?
- Gibt es Zusammenhänge zwischen dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel und dem Auftreten der Bauchschmerzen?
- Gibt es Dinge, die zu einer Linderung oder Verstärkung der Schmerzen führen?
- Kommen noch weitere Symptome hinzu (Fieber, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung)?
- Besteht möglicherweise eine Schwangerschaft oder wurde kürzlich entbunden?
- Sind Vorerkrankungen oder Vor-Operationen bekannt?
- Werden Medikamente eingenommen?
Da sich viele Krankheiten der Bauchorgane in bestimmten Regionen bemerkbar machen, ist die Angabe des genauen Schmerzbereiches bei der Diagnosestellung hilfreich.
Körperliche Untersuchung
Der Bauch wird zunächst vom Arzt inspiziert und nach Auffälligkeiten, wie Vorwölbungen, Verfärbungen oder Narben geschaut. Mit einem Stethoskop wird der Bauch auf Darmgeräusche abgehört und danach wird der Bauch abgetastet, um Verhärtungen oder schmerzhaften Stellen aufzusuchen. Eine Untersuchung auf Klopfschmerzhaftigkeit der Nieren und auf das Vorliegen einer Leistenhernie ist ebenfalls sinnvoll. Darüber hinaus kann das Herz auskultiert werden.
Laboruntersuchung
Die Analyse der Bluterwerte gibt Informationen über eine mögliche Organerkrankung und auch über eventuelle Entzündungen. Des Weiteren werden Stuhl und Urin auf Blut, Krankheitserreger und ebenfalls auf mögliche Entzündungshinweise untersucht.
Bildgebende Verfahren
Mögliche krankhafte Veränderungen im Bauchraum können mittels Ultraschall erkannt werden. Wenn der behandelnde Arzt es als nötig erachtet, können zusätzlich eine Magenspiegelung und/ oder eine Darmspiegelung vorgenommen werden. Im Rahmen dieser Untersuchung können sowohl eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) als auch kleinere operative Eingriffe erfolgen.
Krankheiten der Bauchorgane werden auch bei einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) untersucht. Dabei wird eine sehr kleine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt. Ein Wasserstoff-Atemtest gibt Aufschluss über mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, beispielsweise gegenüber Kohlenhydraten wie Fruchtzucker oder Milchzucker.
Behandlung von Bauchschmerzen
Die spezifische Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Krankheit. Bei einem akuten Bauch, beispielsweise akuter Verstopfung mit starken Bauchschmerzen, Blähbauch, Erbrechen, Übelkeit und Fieber, könnte ein Darmverschluss vorliegen. In diesem Fall muss umgehend ein Notarzt gerufen werden.
Liegt keine ernste Erkrankung vor, sind oft schon einfache Hausmittel wirksam: Bei akuten, leichten Bauchschmerzen können Tees aus Kräutern wie Pfefferminze, Anis, Kümmel oder Fenchel die Beschwerden lindern. Auch das Auflegen von Wärmflaschen oder warmen Kirschkernkissen verschaffen Erleichterung. Im Fall einer Entzündung sollte jedoch von Wärmeanwendungen abgesehen werden. Körperliche Aktivität, wie ein Spaziergang, kann dabei helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen und das Allgemeinwohl zu optimieren. Leichte Kost und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa 1,5 Liter pro Tag, können sich auch positiv auswirken. Viel zu trinken, ist ebenfalls für Patienten mit Durchfall wichtig.
Halten die Beschwerden an oder verschlimmern sie sich, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Homöopathie bei Bauchschmerzen
Da Bauchschmerzen viele unterschiedliche Ursachen haben können, muss bei der Empfehlung des passenden homöopathischen Wirkstoffes zur Linderung der Beschwerden die individuelle Symptomatik genau berücksichtigt werden. Am besten lässt man sich von einem erfahrenen Homöopathen beraten.
Einige homöopathische Mittel, die bei Bauchschmerzen helfen können:
- Nux vomica (Brechnuss): Bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden nach dem Essen oder nach zu viel Alkohol.
- Colocynthis (Koloquinte): Bei krampfartigen, kneifenden Schmerzen eines Magen-Darm-Infektes, einer Gallensteinkolik, einer Entzündung der Magenschleimhaut oder einem Magengeschwür.
- Staphisagria (Stephanskraut): Wenn die Schmerzen nach Ärger oder anderen emotional belastenden Situationen auftreten.
- Magnesium phosphoricum: Bei krampfartigen Schmerzen, verbunden mit Blähungen.
- Arsenicum album (Weißer Arsenik): Bei brennenden Bauchschmerzen, wässrigem Durchfall und Erbrechen.
- Ipecacuanha (Brechwurzel): Bei schneidenden Bauchschmerzen von links und rechts um den Nabel, schaumigem Durchfall, Übelkeit und Reizbarkeit.
Akupunktur bei Bauchschmerzen
Akupunktur kann bei Magen-Darm-Problemen mit Bauchschmerzen hilfreich sein. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin ist es möglich, damit Energie-Blockaden im Darm zu lösen. Durch die sanfte Nadelung kann die Peristaltik von Magen und Darm wieder normalisiert werden.
Bauchschmerzen bei Kindern
Bauchschmerzen zählen bei Kleinkindern zu den häufigsten Beschwerden. Da Kinder oft Schwierigkeiten haben, genau anzugeben, wo etwas wehtut, sollten immer wiederkehrende Bauchschmerzen vom Arzt untersucht werden. Gerade bei Schulkindern, aber auch bei Erwachsenen kann hinter den Bauchschmerzen eine Blinddarmentzündung stecken. Manchmal treten die Schmerzen oben auf der rechten Seite auf und nicht - wie eigentlich typisch - rechts unten am Bauch.
Bauchschmerzen sind auch eine Reaktion des Körpers auf psychische Belastungen, wie Angst, Druck und Sorgen. Andere Gründe für Bauchbeschwerden beim Kind können zu viel Süßes oder auch einfach Blähungen sein. Unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten können bereits Kinder leiden. Zum Beispiel können Milchzucker, Fruchtzucker oder Gluten (Zöliakie) Probleme verursachen.
Kinder und Jugendliche leiden auch öfter unter funktionellen Bauchschmerzen. Das kindliche funktionelle Bauchschmerzsyndrom zeigt folgende Symptome: mindestens einmal pro Woche leidet das Kind an Bauchschmerzen - über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten. Hinzu kommen Gliederschmerzen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen. Eine organische Ursache liegt dabei nicht vor.
Auch bei der funktionellen Dyspepsie liegen keine organischen Ursachen vor. Die Schmerzen treten im Oberbauch auf.
Bauchschmerzen in der Schwangerschaft
Durch das Wachstum des Kindes dehnen sich Gebärmutter und umliegendes Gewebe aus. Das führt zu häufigen Symptomen wie starkem Ziehen, Unterbauchschmerzen und Krämpfen. Auch Tritte des Babys oder Liegen auf dem Rücken können Schmerzen auslösen.
Ein Arzt sollte um Rat gefragt werden, wenn diese zusätzlichen Beschwerden auftreten:
- Schmerzen, die nicht zurückgehen
- Auffallend starke Bauchschmerzen
- Schmerzen in Kombination mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen
Nabelbruch
Ein Nabelbruch entsteht, wenn eine Schwachstelle in der Bauchwand in der Nähe des Bauchnabels auftritt, wodurch sich Gewebe, Fett oder sogar Teile des Darms durchdrücken können. Dies führt oft zu einer sichtbaren Ausstülpung oder Beule im Nabelbereich.
Ursachen und Risikofaktoren für einen Nabelbruch
Ein Nabelbruch kann angeboren oder erworben sein. Die Studienlage zu möglichen Risikofaktoren ist noch schwach, es wird bislang von folgenden Ursachen und Risikofaktoren ausgegangen:
Bei Kindern:
- Frühgeburt
Bei Erwachsenen:
- Vorangegangene Operationen im Bauchraum
- Höheres Alter
- Schwangerschaft
- Übergewicht
- Heben schwerer Lasten
- Bindegewebsschwäche
- Rauchen
- Kolondivertikulitis (Ausstülpungen im Dickdarm)
- Aszites (wie etwa Bauchwasser bei Lebererkrankungen)
Symptome eines Nabelbruchs
Ein Bauchnabelbruch ist von außen nicht immer erkennbar. Und auch typische Warnsignale sucht man anfangs vergebens. Zeigt sich bei Erwachsenen im späteren Verlauf eine kleine, weiche Beule rund um den Bauchnabel, sollten Betroffene auch ohne weitere Beschwerden sicherheitshalber den Hausarzt oder die Hausärztin aufsuchen. Bestätigt ein Arzt oder eine Ärztin den Verdacht eines Nabelbruchs, kann man versuchen, die Beule durch leichtes Drücken vorsichtig wieder zurückzudrängen. Danach ist es empfehlenswert, den Nabelbruch sorgfältig medizinisch beobachten zu lassen. Wenn die Region um den Nabel härter und schmerzempfindlicher wird, sollte man schnellstmöglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, da es sich um einen Notfall handeln kann.
Diagnose eines Nabelbruchs
Meist lässt sich ein Nabelbruch bereits durch sorgfältiges Abtasten im Stehen und Liegen feststellen. Hierbei wird der Patient oder die Patientin gebeten, zu husten oder zu pressen. Dadurch erhöht sich der Druck im Bauchraum, sodass sich auch kleine Brüche ertasten lassen. Mithilfe eines Stethoskops hört der Arzt oder die Ärztin zudem die Darmgeräusche ab, um festzustellen, ob sich ein Stück Darm in den Bruchsack verlagert hat. Bei unklaren Befunden kann eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) Klarheit schaffen. Selten werden bei großen Nabelbrüchen oder vor der Operation auch eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt.
Behandlung eines Nabelbruchs
Die Behandlung eines Nabelbruchs hängt von der Größe des Bruchs, den Symptomen und dem Alter des Patienten ab. Bei kleinen Nabelbrüchen ohne Beschwerden kann eine Beobachtung ausreichend sein. Größere oder schmerzhafte Nabelbrüche werden in der Regel operativ behandelt.
Nabelbruch-OP
Nabelbruch-Operationen sind Routineeingriffe. Bei der Operation schiebt der Chirurg oder die Chirurgin den Bruchsack in die Bauchhöhle zurück und verschließt die Lücke mit einer speziellen Naht oder einem Kunststoffnetz. Nach einer Nabelbruchoperation ist meist nur ein kurzer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig. In vielen Fällen kann die betroffene Person noch am Tag der Operation nach Hause gehen. Kinder werden in der Regel unter Vollnarkose operiert. Die OP selbst dauert rund 20 bis 30 Minuten.
OP-Methoden
Die Operationsmethode richtet sich meist nach der Größe des Nabelbruchs:
- Bei kleineren Brüchen: Der Operateur oder die Operateurin setzt eine Naht unterhalb des Nabels und verlegt die Ausstülpung zurück in den Bauchraum. Anschließend wird die Operationswunde mit einer Naht verschlossen.
- Bei größerer Wölbung: Es kann nötig werden, einen Teil (beispielsweise Fettgewebe) zu entfernen oder Verwachsungen (etwa verwachsene Darmschlingen) zu lösen. Anschließend verschließt die Chirurgin oder der Chirurg sowohl die Bruchlücke als auch die Haut mit einer Naht.
- Bei größeren Nabelbrüchen: Ein Kunststoffnetz wird über der Bruchlücke ausgebreitet und mit stabilen Nähten dauerhaft von innen an der Bauchwand festgenäht. Das Netz trägt zur Verstärkung der Bauchdecke bei und soll so erneuten Nabelbrüchen vorbeugen.
Auch bei den Operationsverfahren gibt es mehrere Möglichkeiten - eine „klassische OP“ oder die Schlüssellochtechnik. Welche davon der Arzt oder die Ärztin wählt, hängt von bestimmten Faktoren ab:
- Art des Nabelbruchs
- Ausdehnung und genaue Lage des Bruchs
- Hautverhältnisse
- Individuelle Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder Zuckerkrankheit
Bei der klassischen Operation macht der Operateur oder die Operateurin einen Schnitt in die Bauchwand. Eine andere Möglichkeit ist die Schlüssellochtechnik (endoskopisch). Hier werden kleine Schnitte seitlich am Bauch gesetzt, durch die der Chirurg oder die Chirurgin eine Videokamera und die Operationsinstrumente in die Bauchhöhle einführt. Die Eingriffe finden in der Regel unter Vollnarkose statt, manchmal reicht auch eine lokale Betäubung aus.
Heilung nach der OP
In den ersten Tagen nach der OP sollte man auf die Ernährung achten, um eine Verstopfung und starkes Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden.
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