Die neurologische Abteilung am Krankenhaus Altötting, als Teil des kbo-Inn-Salzach-Klinikums, bietet seit 1971 eine umfassende Versorgung für Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen des gesamten neurologischen Spektrums. Dazu gehören Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie der Muskulatur. Die Abteilung zeichnet sich durch eine Kombination aus langjähriger Erfahrung und modernster technischer Ausstattung aus.
Fachspezifische Untersuchungsmethoden und Notfallversorgung
Die Klinik verfügt über alle fachspezifischen Untersuchungsmethoden, die für eine umfassende Diagnostik notwendig sind. Dazu gehören:
- Neuroradiologie: Computertomographie (CT) und 3-Tesla-Magnetresonanztomographie (MRT) zur detaillierten Darstellung des Gehirns und Rückenmarks.
- Neurosonographie: Ultraschalluntersuchungen zur Beurteilung der hirnversorgenden Gefäße.
- Neurophysiologie: Elektrophysiologische Untersuchungen zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und Hirnströme.
- Liquordiagnostik: Analyse des Nervenwassers zur Erkennung von Entzündungen und anderen Erkrankungen des Nervensystems.
Für die notfallmäßige Versorgung steht ein ärztlicher Präsenzdienst rund um die Uhr zur Verfügung. Eine 24-Stunden-Verfügbarkeit des CTs, einschließlich spezieller Gefäßdiagnostik (CT-Angiographie), ermöglicht eine rasche Akutversorgung, einschließlich der Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolyse) auf der Stroke Unit. Ein spezialisiertes Team aus Ärzten, Pflegekräften, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten gewährleistet die optimale Versorgung der Patienten.
Stroke Unit: Schnelle Hilfe bei Schlaganfällen
Die Stroke Unit des Krankenhauses Altötting spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten. Die schnelle Einlieferung direkt in die Stroke Unit kann schlimme dauerhafte Schäden verhindern. Das Team arbeitet auf dem neuesten medizinischen Stand, ist kompetent und eingespielt und bietet eine warmherzige Betreuung. Die rasche Akutversorgung, einschließlich der Thrombolyse, wird durch die 24-Stunden-Verfügbarkeit des CTs und die Expertise des Teams gewährleistet.
Diagnostik und Therapie im Überblick
Das Leistungsspektrum der neurologischen Abteilung umfasst die Diagnostik und Therapie eines breiten Spektrums neurologischer Erkrankungen:
Lesen Sie auch: Umfassende neurologische Betreuung in Bitterfeld-Wolfen
- Epileptische und nicht-epileptische Anfälle: Umfassende Diagnostik zur Abklärung der Anfallsursache und Festlegung der optimalen Therapie.
- Multiple Sklerose (MS): Diagnostik und Therapie aller Verlaufsformen der MS nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Frühzeitige Diagnose und Therapie sind von großer Bedeutung, um den Verlauf positiv zu beeinflussen. Neben der differenzierten klinischen Untersuchung spielen die Kernspintomographie von Gehirn und Rückenmark, die Untersuchung der Nervenleitung und des Nervenwassers eine zentrale Rolle. Die Akutbehandlung erfolgt meist mit einer hochdosierten Kortison-Stoßtherapie. Große Fortschritte wurden in den letzten 2 Jahrzehnten bei der verlaufsmodifizierenden Therapie der schubförmigen MS gemacht.
- Parkinson-Syndrom: Diagnostik und Therapie von Bewegungsstörungen und Abklärung anderer parkinsonähnlicher Erkrankungen. Die medikamentöse Neueinstellung oder Therapieoptimierung im Krankheitsverlauf erfolgt unter Einsatz kontinuierlicher Medikamentenpumpen zur Dopaminstimulation. Ein multimodaler Therapieeinsatz unter Mithilfe der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologie sowie des Sozialdienstes wird angeboten.
- Demenz: Frühzeitige Diagnose und Abklärung möglicher behandelbarer Ursachen von Demenz, insbesondere der Alzheimerkrankheit. Die Neurologische Klinik bietet alle fachlichen und technischen Möglichkeiten zur sinnvollen Abklärung von Demenzen.
- Wirbelsäulenerkrankungen: Neurologische Abklärung von anhaltenden oder mit Ausfällen einhergehenden Rückenschmerzsyndromen. In enger Kooperation mit der Abteilung für Rehabilitation und Physikalische Medizin wird bereits frühzeitig mit entspannenden und schmerzlindernden Therapieverfahren begonnen.
- Kopfschmerzen: Diagnostik und Therapie von akuten oder neu aufgetretenen Kopfschmerzen, insbesondere zur Abklärung sekundärer Kopfschmerzformen.
- Schlaganfälle: Umfassende Versorgung von Schlaganfallpatienten auf der Stroke Unit, einschließlich Thrombolyse und weiterer Akutmaßnahmen.
- Neurovaskuläre Erkrankungen: Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien (Neurosonographie) zur Erkennung von Gefäßverengungen und anderen Durchblutungsstörungen.
Das Team der Neurologischen Abteilung
Das Team der neurologischen Abteilung besteht aus erfahrenen und kompetenten Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten. Zu den Ansprechpartnern gehören:
- Chefarzt: Dr. med. Tobias Winkler, Facharzt für Neurologie und Intensivmedizin
- Oberärztinnen/Oberärzte: Dr. med. Marianne Luther (Stellvertreterin des Chefarztes), Dr. med. Martin Bertok, Isabella Eder, Dr. med. Tobias Jung, Dr. med. Christian Schulte
- Funktionsoberarzt: Dr. med. Mediz.
Ab dem 1. Juli wird Prof. Dr. Peter Rieckmann als Chefarzt die Neurologie verstärken. Er gilt als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Neurologie und bringt seine Expertise in der Schlaganfallversorgung, Früherkennung und Behandlung von Demenz, Parkinson, Multipler Sklerose, chronischen Kopfschmerzsyndromen und Schwindel ein.
Patientenperspektiven und Verbesserungspotenziale
Die Erfahrungen der Patienten mit der neurologischen Abteilung sind vielfältig. Viele Patienten loben die umfassende und bestens ärztliche Versorgung, insbesondere die Betreuung auf der Stroke Unit. Die Kompetenz, die moderne Ausstattung und der warmherzige Umgang werden positiv hervorgehoben.
Es gibt jedoch auch Verbesserungspotenziale, die von Patienten angesprochen wurden:
- Pflegepersonal: Einige Patienten empfanden das Pflegepersonal als unfreundlich und wenig aufmerksam. Hier besteht Bedarf an einer Verbesserung der Kommunikation und Empathie im Umgang mit den Patienten.
- Essen: Das Essen wurde von einigen Patienten als nicht den Empfehlungen der DGE entsprechend und zu günstig kritisiert. Eine Anpassung der Zusammensetzung und Menge der Mahlzeiten an die Bedürfnisse der Patienten wäre wünschenswert.
- Besuchsregelungen: Einige Patienten empfanden die Besuchsregelungen als störend, insbesondere auf der Stroke Unit. Hier wäre eine sinnvolle Begrenzung wünschenswert, um den Patienten Ruhe zu ermöglichen.
Das InnKlinikum Altötting: Umfassende medizinische Versorgung
Das InnKlinikum Altötting bietet eine umfassende medizinische Versorgung in verschiedenen Fachabteilungen:
Lesen Sie auch: Neurologische Versorgung im Hedwig Krankenhaus
- Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie
- Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin
- Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie und Haematoonkologie
- Allgemein-, Vizeral- und Thoraxchirurgie
- Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
Das InnKlinikum ist als "Regionales Traumazentrum" im TraumaNetzwerk München-Oberbayern-Süd durch die deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert. Zudem verfügt das Klinikum über zertifizierte onkologische Zentren, darunter das Gynäkologische Krebszentrum INN-SALZACH.
Ausstattung und Services für Patienten
Das InnKlinikum Altötting bietet seinen Patienten eine Reihe von Ausstattungsmerkmalen und Services:
- Einzelzimmer mit eigenem Bad
- Mutter-Kind-Zimmer im Bereich der Pädiatrie möglich
- Rooming-in, betreut durch die Mitarbeiter des Neugeborenenzimmers und die Hebammen
- Unterbringung von Begleitpersonen bei medizinischer Notwendigkeit
- Barrierefreiheit mit rollstuhlgerechten Sanitäranlagen und Zugang zu Serviceeinrichtungen
- Fremdsprachiges Personal für Patienten aus dem Ausland
Notfallzentrum: Patientenversorgung rund um die Uhr
Das InnKlinikum Altötting bietet eine umfassende Notfallversorgung akut erkrankter oder verletzter Patientinnen und Patienten rund um die Uhr an. Jährlich werden im Notfallzentrum ca. 33.000 ambulante und stationäre Notfallpatienten versorgt. Ein qualifiziertes Team aus Ärzten, Pflegekräften sowie administrativen Mitarbeitern steht jederzeit zur Verfügung, um eine zeitnahe und zielgerichtete Erstversorgung zu gewährleisten. Die enge Vernetzung des Notfallzentrums mit allen anderen Hauptabteilungen und Bereichen der Klinik sowie nach extern ermöglicht eine optimale Versorgung für jeden Patienten.
Bei jedem Notfallpatienten erfolgt unmittelbar nach Ankunft im Notfallzentrum eine strukturierte Ersteinschätzung (Triage) zur Beurteilung der akuten Beschwerden bzw. Verletzung. Die Triage wird nach dem international anerkannten ESI-Algorithmus (Emergency Severity Index) durchgeführt. Die Behandlungsreihenfolge richtet sich nach der Dringlichkeit der medizinischen Behandlung. Patienten mit Herzinfarkt oder Schlaganfall haben Vorrang und erhalten eine sofortige ärztliche Versorgung.
Lesen Sie auch: Schmerztherapie in der Neurochirurgie Meppen
tags: #krankenhaus #altötting #neurologie #abteilung