Die Neurologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems befasst. Dazu gehören Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven und der Muskeln. In Bernau und Umgebung gibt es verschiedene Kliniken und Zentren, die neurologische Behandlungen anbieten. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Neurologie-Abteilung im Krankenhaus Bernau und verwandte Einrichtungen, wobei besonderes Augenmerk auf das Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg und das Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg gelegt wird.
Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg (EZBB)
Das Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg (EZBB) ist ein Netzwerk, das seit April 2001 besteht und eng mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel verbunden ist. Der Kern des Netzwerks besteht aus zwei Standorten: dem Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin und der Epilepsieklinik Tabor in Bernau.
Leitung und Struktur
Seit Anfang 2012 ist Prof. Dr. med. Martin Holtkamp Medizinischer Direktor des EZBB. In dieser Funktion ist er Chefarzt der Abteilung für Epileptologie und Ärztlicher Leiter des Instituts für Diagnostik der Epilepsien am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin. Sein Stellvertreter ist ebenfalls ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Epileptologie.
Prof. Holtkamp ist Inhaber der Friedrich von Bodelschwingh-Professur für Epileptologie, die durch die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gestiftet und an der Klinik für Neurologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin eingerichtet wurde. In dieser Funktion leitet er auch den klinischen und wissenschaftlichen Bereich Epileptologie, der Teil des EZBB ist.
Die Abteilung für medizinische Rehabilitation für Menschen mit Epilepsie in der Klinik Beelitz-Heilstätten wird kooperativ chefärztlich von dem Medizinischen Direktor des EZBB geleitet.
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Leistungsspektrum des EZBB
Das EZBB bietet ein umfassendes Leistungsspektrum im Bereich der Epilepsiebehandlung an, das dem Comprehensive-Care-Konzept folgt. Dazu gehören:
- Diagnostik: Umfassende Diagnostik zur genauen Bestimmung der Epilepsieform und der Ursachen.
- Behandlung: Individuelle Behandlungspläne, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten sind.
- Rehabilitation: Medizinische Rehabilitation zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
- Beratung: Beratung für Patienten und ihre Angehörigen zu allen Aspekten der Epilepsie.
Das EZBB legt großen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Berufsgruppen, um eine erfolgreiche Rehabilitation zu gewährleisten. Es werden nachgewiesen wirksame Therapien eingesetzt, die aktives, alltagsnahes und intensives Üben beinhalten.
Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg
Das Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg ist eine weitere wichtige medizinische Einrichtung in Bernau. Obwohl der Name auf eine Spezialisierung auf Herzerkrankungen hindeutet, bietet das Klinikum auch andere medizinische Fachbereiche an, die für neurologische Patienten relevant sein können.
Kardiologie
Die Abteilung für Kardiologie des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg bietet eine Vielzahl kardiologischer Therapiemöglichkeiten an. Dies ist insbesondere für neurologische Patienten relevant, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologische Erkrankungen oft miteinander verbunden sind. Das Klinikum ist als zertifiziertes Hypertonie-Zentrum durch die Deutsche Hochdruckliga e.V. anerkannt und als Qualifizierungsstätte der Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie. Es ist auch als TAVI-Zentrum zertifiziert und für seine Qualität in der Herzinfarktversorgung ausgezeichnet.
Weitere Abteilungen und Angebote
Das Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg verfügt über eine hochmoderne Abteilung für Funktionsdiagnostik, in der verschiedenste ärztliche Untersuchungen durchgeführt werden, die nicht auf der Station stattfinden können. Es besteht eine enge Kooperation mit einer im Gebäude niedergelassenen Praxis für Radiologie, um eine umfassende radiologische Diagnostik zu gewährleisten.
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Während des Aufenthalts im Klinikum stehen allen Patienten qualifizierte Seelsorger als Gesprächspartner und Begleiter zur Verfügung.
Weitere diagnostische und therapeutische Möglichkeiten
Neben den genannten Einrichtungen gibt es in Bernau und Umgebung weitere Möglichkeiten zur neurologischen Diagnostik und Therapie. Dazu gehören:
- Abt. Blutgasanalyse: Zur Bestimmung der Sauerstoff- und Kohlendioxidwerte im Blut.
- Bronchoskopie: Zur Untersuchung der Atemwege.
- Diagnostik von Sprach-/Sprechstörungen: Zur Diagnose und Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen.
- Duplexsonographie: Zur Untersuchung der Blutgefäße.
- Echokardiographie: Zur Untersuchung des Herzens.
- Kardiologische Funktionsdiagnostik: Zur Untersuchung der Herzfunktion.
- EKG: Zur Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens.
- Endoskopie: Zur Untersuchung von Körperhöhlen und Organen.
- Ergometriemessplatz: Zur Durchführung von Belastungs-EKGs.
- Gastroskopie: Zur Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms.
- Kau-/Schluckdiagnostik: Zur Diagnose und Behandlung von Schluckstörungen.
- Klinische Neurophysiologie, EEG: Zur Untersuchung der Gehirnfunktion.
- Liquordiagnostik: Zur Untersuchung des Nervenwassers.
- Neuropsy. Diagnostik: Zur Untersuchung der kognitiven Fähigkeiten.
- Ösophago-Gastro-Duodenoskopie: Zur Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms.
- Oberflächen-EMG: Zur Untersuchung der Muskelaktivität.
- Perimetrie: Zur Untersuchung des Gesichtsfelds.
- Posturographie: Zur Untersuchung des Gleichgewichts.
- Psychol. Ausdauertraining, Ergometertraining, Sequenz-Training, Kryotherapie, Therapie im Wasser (mehrere Bewegungsbäder vorhanden), Koordinatives Training, Sport- und Bewegungstherapie, Muskelaufbau, Physiotherapie, Gymnastik/Schwimmen, Hippotherapie, Funktionstraining, Wahrnehmungstraining, Sprach- u. Sprechtherapie, Gruppen- und Einzelpsychotherapie, Kommunikationstraining, Psychotherapie, Entspannungstraining, Hirnleistungstraining, Lauftraining u.a. mit Exoskelett, Arbeitstherapie, Physikalische Therapie, Neuropsychol. Diät-Lehrküche, mehrere Bewegungsbäder, Gehschule, Notfalleinrichtung, Parkplatz, Sportzentrum Wandlitz (inkl. Sauna, Solarium, Tennis u. Cafeteria).
Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil der neurologischen Versorgung in Bernau. Die verschiedenen Fachbereiche und Einrichtungen arbeiten eng zusammen, um eine umfassende und individuelle Behandlung für jeden Patienten zu gewährleisten. Dies umfasst die Zusammenarbeit zwischen Neurologen, Kardiologen, Radiologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Seelsorgern.
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