Schlaganfallursachen: Ein umfassender Überblick

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der auftritt, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann zu dauerhaften Schäden, Behinderungen oder sogar zum Tod führen. Um das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren, ist es wichtig, die verschiedenen Ursachen und Risikofaktoren zu kennen.

Einführung

Deutschlandweit gibt es schätzungsweise 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus, und jährlich kommen mehr als 500.000 neue Diagnosen hinzu. Davon leiden 95 % an einem Typ-2-Diabetes. Aufgrund der Altersentwicklung der Bevölkerung wird in den kommenden 15 Jahren mit einem Anstieg der Diabetes-Neudiagnosen um mehr als 50 % gerechnet. Die Prävalenz ist altersabhängig, und Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Örtliche Unterschiede zeigen geschlechterunabhängig eine höhere Prävalenz des Diabetes mellitus in den östlichen Bundesländern.

Die Medizin ist ständig in Bewegung und die Forschung geht weiter. Dies bedeutet auch, dass sich die Erfahrungsvielfalt weiterentwickelt.

Risikofaktoren und Ursachen im Überblick

Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)

Weltweit leiden mehr als 1,2 Milliarden Menschen an arterieller Hypertonie, die oft nicht ausreichend diagnostiziert oder behandelt wird. Bluthochdruck ist ein Hauptrisikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und Schlaganfälle. Eine Reduktion des systolischen Blutdrucks um 10 mmHg führt zu einer relativen Risikoreduktion von 27 % für Schlaganfälle.

Diabetes Mellitus

Diabetes mellitus ist ein signifikanter Risikofaktor für verschiedene Komorbiditäten, darunter die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) und das diabetische Fußsyndrom. Die pAVK tritt bei Diabetikern über 65 Jahren in 25 % der Fälle auf, wobei eine hohe Dunkelziffer vermutet wird, da sie lange unbemerkt bleiben kann.

Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen

Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Die pAVK ist eine typische Begleiterkrankung bei Diabetes mellitus. Sie ist mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden, das durch das Vorliegen von Diabetes mellitus noch um das 2,5-fache gesteigert wird. Gemäß der europäischen Leitlinie zur Behandlung der pAVK sollten sowohl eine Lebensstilanpassung als auch der absolute Verzicht auf Nikotinprodukte im Vordergrund stehen.

Fettstoffwechselstörungen

Fettstoffwechselstörungen, insbesondere erhöhte LDL-Cholesterinwerte, tragen zur Entstehung von Atherosklerose bei, die die Blutgefäße verengen und das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen kann.

Adipositas

Übergewicht und Adipositas sind Risikofaktoren für Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen, die wiederum das Schlaganfallrisiko erhöhen.

Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen können die Blutdruckregulation beeinträchtigen und somit das Risiko für eine arterielle Hypertonie und in der Folge für einen Schlaganfall erhöhen. Ein Schlüsselorgan der Blutdruckregulation sind die Nieren.

Lebensstilfaktoren

  • Nikotinkonsum: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck.
  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Exzessiver Alkoholkonsum kann den Blutdruck erhöhen und das Schlaganfallrisiko steigern.
  • Erhöhter Natriumkonsum: Ein hoher Salzkonsum kann den Blutdruck erhöhen.
  • Körperliche Inaktivität: Mangelnde Bewegung fördert Übergewicht, Bluthochdruck und andere Risikofaktoren.

Seltene Ursachen

  • Gestationshypertonie: Bluthochdruck, der während der Schwangerschaft auftritt.
  • Genetische Prädisposition: Familiäre Veranlagung für Bluthochdruck oder andere Risikofaktoren.

Bedeutung der Früherkennung und Behandlung

Die Früherkennung und Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen sind entscheidend, um das Schlaganfallrisiko zu senken. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt und die Einhaltung empfohlener Therapien können das Risiko deutlich reduzieren.

Lesen Sie auch: Gesundheitliche Rückschläge und politische Leistungen von Lafontaine

Medikamentöse Therapie

  • CSE-Hemmer (Cholesterinsyntheseenzym-Hemmer): Statine wie Atorvastatin oder Rosuvastatin werden eingesetzt, um den LDL-Cholesterinspiegel zu senken.
  • Plättchenaggregationshemmer: ASS (Acetylsalicylsäure) oder Clopidogrel werden zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt.
  • ACE-Hemmer (Angiotensin Converting Enzyme-Hemmer): ACE-Hemmer werden zur Blutdrucksenkung eingesetzt, insbesondere bei Patienten mit Diabetes mellitus und Nierenfunktionsstörungen.
  • SGLT2-Inhibitoren: Substanzen wie Empagliflozin und Dapagliflozin reduzieren die Gesamtsterblichkeit, die kardiovaskuläre Mortalität sowie die Nierenfunktionsverschlechterung.
  • GLP1-Agonisten: Dulaglutid, Liraglutid und Semaglutid wirken sich positiv auf die kardiovaskulären Ereignisraten aus und führen zu einer Gewichtsreduktion.

Lebensstilinterventionen

  • Anpassung des Lebensstils: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Nikotin sind wichtige Maßnahmen zur Risikoreduktion.
  • Gewichtsreduktion: Gewichtsreduktion bei Übergewicht kann den Blutdruck und andere Risikofaktoren verbessern.
  • Reduktion des Alkoholkonsums: Mäßiger Alkoholkonsum oder Verzicht auf Alkohol kann den Blutdruck senken.

Blutdruckmessung

Eine adäquate, standardisierte Blutdruckmessung ist zur Diagnostik der arteriellen Hypertonie essenziell. Je nach Art der Messung gelten unterschiedliche Grenzwerte zur Definition der arteriellen Hypertonie. Zunächst unterscheidet man die Praxisblutdruckmessung („office blood pressure“) von den Blutdruckmessungen außerhalb der Praxis („out of office“). Für alle Blutdruckmessungen ist es essenziell, die richtige Manschettengröße dem Armumfang entsprechend zu wählen. Für die Blutdruckmessung eines durchschnittlichen Erwachsenen sollte die Manschettengröße von 27-34 cm benutzt werden. Zunächst sollte der Blutdruck an beiden Oberarmen auf Herzhöhe gemessen werden, der jeweilige Arm ist dabei entspannt abzulegen. Die Seite des höheren Messwertes sollte für die weiterführenden Messungen bevorzugt werden. Eine Blutdruckseitendifferenz von >15 mmHg der systolischen Werte ist pathologisch und erfordert eine weitere Abklärung (z. B. einseitige Stenose der A. subclavia).

Durchführung der Praxisblutdruckmessung

Zur gewissenhaften Durchführung der Praxisblutdruckmessung ist es wichtig, diese zu standardisieren und einige Punkte der Reihenfolge nach zu beachten:

  • Patientenvorbereitung: Die Patienten sollten mindestens über einen Zeitraum von 5 min vor Beginn der Blutdruckmessung ruhig und entspannt auf einem Stuhl (nicht auf einer Untersuchungsliege!) sitzen. 30 min vor dem Beginn der Messung sollten physische sowie psychische Anstrengungen (Blase vor Untersuchung leeren!), Rauchen und Koffeinkonsum vermieden werden.
  • Messgerät: Das Messgerät sollte validiert sein und regelmäßig kalibriert werden. Ein automatisches oszillometrisches Blutdruckmessgerät ist der manuellen auskultatorischen Messmethode zu bevorzugen.
  • Durchführung: Nach dem Messen an beiden Oberarmen und der Festlegung der zu messenden Seite sollten die Messungen mindestens 3-mal mit einer jeweiligen Unterbrechung von 1-2 min wiederholt werden.
  • Dokumentation: Zu den jeweiligen Messzeitpunkten sind sowohl der systolische als auch der diastolische Messwert zu notieren.
  • Auswertung: Zur Evaluation der Blutdruckwerte sollte der Durchschnittswert aus mindestens zwei Messungen aus mindestens zwei unterschiedlichen Messsituationen (z. B. zwei unterschiedliche Praxisbesuche) verwandt werden.
  • Patientenaustausch: Nach Abschluss der Messungen sollten die Patienten über ihre Blutdruckwerte informiert werden.

24-h-Langzeitblutdruckmessung

Die 24-h-Langzeitblutdruckmessung ermöglicht nicht nur die Blutdruckmessung über den Tag, sondern auch in der Nacht. Sie gilt als bevorzugte Methode, um die Diagnose einer arteriellen Hypertonie zu sichern und die Weißkittelhypertonie sowie die maskierte Hypertonie zu detektieren. Weiterhin hilft die 24-h-Langzeitblutdruckmessung (Zielblutdruck <130/80 mmHg) den Therapieerfolg zu überprüfen, episodische Hypertonien zu dokumentieren, eine therapieresistente arterielle Hypertonie zu reevaluieren und eine mögliche autonome Dysregulation zu diagnostizieren.

Häusliche Blutdruckselbstmessung

Um Diskrepanzen zwischen der Praxisblutdruckmessung und der 24-h-Langzeitblutdruckmessung weiter abzuklären, kann man die Patienten zu einer häuslichen Blutdruckselbstmessung anleiten. Um die Adhärenz des Patienten zu erhalten, sollte die Messung vorher mit dem Patienten über einen definierten Zeitraum festgelegt werden.

Kristiane Backer: Ein Beispiel für Veränderung und Engagement

Kristiane Backer, die ehemalige MTV-Moderatorin, ist ein Beispiel für Veränderung und Engagement. Nachdem sie sich aus dem Showbiz zurückgezogen hatte, konvertierte sie zum Islam und engagiert sich seitdem für wohltätige Zwecke und den interreligiösen Dialog. Ihr Leben zeigt, dass es möglich ist, neue Wege zu gehen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.

Lesen Sie auch: Rehabilitation bei Gesichtsfeldausfall

tags: #kristiane #backer #schlaganfall #ursachen