Lancet Neurology: Aktuelle Forschungsergebnisse und Fortschritte in der Neurologie

Die renommierte Fachzeitschrift "Lancet Neurology" ist ein wichtiges Forum für die Veröffentlichung neuester Forschungsergebnisse und Fortschritte im Bereich der Neurologie. Sie bietet einen umfassenden Überblick über aktuelle Erkenntnisse zu verschiedenen neurologischen Erkrankungen, von der Epidemiologie über die Pathogenese bis hin zu Screening und Management.

Neue Klassifikation der Parkinson-Krankheit

In einer aktuellen Publikation der Zeitschrift "Lancet Neurology" schlagen internationale Autorinnen und Autoren, darunter Prof. Höglinger, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik am LMU Klinikum München, eine biologisch-basierte, dreiteilige Klassifikation für die Parkinson-Krankheit vor. Die bisherige klinische Einteilung wird dem heutigen Wissen über die komplexen Pathomechanismen und die biologische Heterogenität der Erkrankung nicht mehr gerecht. Eine exakte Klassifizierung und Stratifizierung ist nach Ansicht des Autorenteams essenziell für die Entwicklung krankheitsmodifizierender bzw. kausaler Therapien.

Prof. Höglinger erläutert: „Der aktuelle Forschungsvorschlag ist der erste Schritt in einem entscheidenden Prozess, um die Parkinson-Forschung von einem rein klinischen Ansatz hin zu einem biologischen Ansatz zu bewegen - was die Hoffnung auf die Entwicklung von krankheitsmodifizierenden Therapien weiter stärkt.“

Fortschritte in der Aneurysmaforschung und -behandlung

Ein internationales Team unter der Leitung von Prof. Dr. med. Professor Etminan, einem international anerkannten Experten für die Erforschung und operative Behandlung von Hirngefäßerkrankungen, hat in enger Zusammenarbeit mit Prof. eine Serie von Übersichtsarbeiten in "The Lancet Neurology" veröffentlicht. Die Serie bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Epidemiologie, Pathogenese, Screening und Management von Aneurysmen. Dies unterstreicht die internationale Anerkennung, die die Neurochirurgische Klinik der UMM in der Aneurysmaforschung und -behandlung genießt.

Die Übersichtsarbeiten zeigen eindrucksvoll, wie internationale Kooperation sowie epidemiologische und translationale Forschung zu neuen Erkenntnissen über die Entstehung, Diagnostik und das Management von unrupturierten Aneurysmen beitragen.

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Behandlungsmethoden bei Aneurysmen

Die Fachzeitschrift bietet einen detaillierten Einblick in verschiedene Behandlungsverfahren bei Aneurysmen, die auf dem Titelbild der Publikation veranschaulicht werden:

  • Coiling: Über einen Katheter werden Platinspiralen ins Aneurysma gelegt, um es von innen zu verschließen.
  • Clipping: In der Operation wird der Aneurysmahals mit einem kleinen Titanclip abgeklemmt.
  • Stent-assistiertes Coiling: Kombination aus Spiralen und Stent, meist bei breitbasigen Aneurysmen - mit notwendiger Blutverdünnung danach.
  • Clip-Rekonstruktion: Mehrere Clips werden so gesetzt, dass auch komplexe Aneurysmen sicher verschlossen werden.
  • Flow-Diversion: Ein dichter Stent lenkt den Blutfluss um das Aneurysma herum, das sich dann langsam verschließt.
  • Intrasakkuläre Devices: Kleine, korbförmige Implantate, die direkt ins Aneurysma eingesetzt werden.
  • Bypass & Trapping: Das Aneurysma wird aus der Gehirnzirkulation ausgeschaltet, und ein sogenannter Bypass wird angelegt, um die Blutversorgung des Gehirns sicherzustellen.

Nusinersen-Therapie bei 5q-assoziierter spinaler Muskelatrophie (5q-SMA)

Die Fachzeitschrift Lancet Neurology hat eine Studie mit 124 Patienten aus Deutschland mit 5q-assoziierter spinaler Muskelatrophie (5q-SMA) aus zehn neuromuskulären Behandlungszentren veröffentlicht. Die Patienten wurden mit der zugelassenen Dosierung von 12 mg Nusinersen pro Anwendung behandelt. Davon wurden 57 über einen Zeitraum von 14 Monaten beobachtet. Sie zeigten eine klinisch bedeutsame Verbesserung des HFMSE-Scores um durchschnittlich 3,12 Punkte. Die Verbesserung war bei SMA Typ 3 größer als bei SMA Typ 2 (4,2 vs. 1,1 Punkte) und bei gehfähigen Patienten ebenfalls größer (4,6 vs. 2,1 Punkte). Der RULM-Score (max. 37 Punkte) verbesserte sich im Median um 1,09 Punkte. In beiden Aspekten konnte keine Abhängigkeit zum Alter der Patienten festgestellt werden. Beim 6-Minuten-Gehtest lag die durchschnittliche Verbesserung nach 14 Monaten bei 46 Metern.

Verfügbarkeit der Artikel

Die Artikel in "Lancet Neurology" sind in verschiedenen Formaten verfügbar:

  • Full text, online and print editions available.
  • Verschiedene Lizenzmodelle: consortium licence, single licence.

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