Epilepsie ist eine komplexe neurologische Störung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft und oft durch unvorhersehbare Anfälle gekennzeichnet ist. Mit dem Symbol der lila Schleife soll auf Epilepsie aufmerksam gemacht und über die Erkrankung aufgeklärt werden. Diese Erkrankung des zentralen Nervensystems betrifft rund 50 Millionen Menschen global und kann in jedem Lebensalter auftreten. Die Ursachen von Epilepsie sind vielfältig, allerdings sind genetische Faktoren, traumatische Hirnverletzungen, Infektionen und Schlaganfälle als mögliche Auslöser identifiziert worden. Die genaue Ursache von Epilepsie ist oft schwer zu bestimmen, doch es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Disposition und äußeren Faktoren wie Hirnverletzungen und Infektionen eine Rolle spielt. Die Symptome von Epilepsie variieren stark und reichen von kurzzeitigen Abwesenheitszuständen (Absencen) bis hin zu schweren Krampfanfällen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören unkontrollierte Zuckungen, Bewusstseinsverlust und kognitive Beeinträchtigungen. Zur Behandlung von Epilepsie werden meist Antiepileptika eingesetzt, die darauf abzielen, die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. In schweren Fällen können chirurgische Eingriffe notwendig sein.
In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema Epilepsie ein, erkunden die potenziellen Vorteile von CBD und wie es als Teil eines umfassenden Behandlungsplans eingesetzt werden kann.
Was ist Epilepsie?
Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit, die durch wiederkehrende Krampfanfälle charakterisiert ist. Unter der Bezeichnung Epilepsie werden mehrere Erkrankungen zusammengefasst, die auf eine gesteigerte Erregbarkeit zentraler Neurone zurückzuführen sind. Aufgrund der leichten Erregbarkeit kommt es zu plötzlichen, unkontrollierten elektrischen Entladungen größerer Nervenzellverbände der Hirnrinde, welche sich bei den Betroffenen in unwillkürlichen Zuckungen, Krämpfen und sich wiederholenden Bewegungsabläufen (sog. Stereotypien) äußern. Bedingt durch die auftretenden Symptome wurde die Erkrankung früher auch als „heilige“ oder „übernatürliche" Krankheit bezeichnet. Zwar kann eine Epilepsie in allen Altersgruppen auftreten, doch manifestiert sich die Erkrankung in 50 Prozent der Fälle vor dem zehnten Lebensjahr.
Einige der unter die Bezeichnung Epilepsie fallenden Erkrankungen finden sich sogar ausschließlich bei Kindern und sind durch einen besonders schweren Verlauf gekennzeichnet. Hierzu zählen das Lennox-Gastaut-Syndrom sowie das Dravet-Syndrom. Beide zählen zu den „Orphan Diseases“.
Das Lennox-Gastaut-Syndrom
Das Lennox-Gastaut-Syndrom ist eine seltene, jedoch schwere kindliche Epilepsieform. Meist treten die epileptischen Anfälle im Rahmen eines LGS erstmals im Alter zwischen zwei und sechs Jahren auf, wobei je nach Literaturquelle das Erstmanifestationsalter variiert (auch drei und fünf Jahre werden genannt). Beim LGS ist typisch, dass die Anfälle mehrmals pro Tag auftreten, wobei die Art der Anfälle sehr breit gespannt ist. Es treten vor allem tonische Anfälle auf, bei denen sich einzelne Muskelgruppen oder der ganze Körper anfallsweise versteifen und verkrampfen. Neun von zehn Kindern mit LGS leiden unter dieser Art von Krämpfen. Meist treten sie nachts auf. Seltener sind atonische Anfälle, bei denen die Muskulatur plötzlich ihre Spannkraft verliert und die Kinder stürzen. Myoklonische Anfälle sind im Rahmen des LGS ebenfalls beschrieben. Hier kommt es zu mehr oder weniger stark ausgeprägten blitzartigen Muskelzuckungen.
Lesen Sie auch: Kann ein Anfall tödlich sein?
Die Ursachen des LGS sind nicht einheitlich. Es sind Schädigungen des Gehirns beschrieben, die entweder bereits vor der Geburt (pränatal), während der Geburt (perinatal) - durch z. B. Sauerstoffmangel - oder erst nach der Geburt (postnatal) entstanden sind. Bei etwa zwei Drittel der LGS-Kinder ist die Epilepsie lediglich Folge oder Symptom einer Gehirnschädigung, der zum Beispiel eine Tuberöse Sklerose (Erbkrankheit mit Tumoren und Fehlbildungen des Gehirns), Stoffwechselerkrankungen, Schädel-Hirn-Traumata oder eine Meningitis zugrunde liegen kann. LGS-Kinder entwickeln sich körperlich langsamer als gesunde Kinder, sie zeigen Verhaltensauffälligkeiten und eine geistige Behinderung.
Die Behandlung von LGS ist schwierig. Oft lässt sich - auch unter kombinierter Gabe mehrerer antiepileptischer Arzneimittel - keine Anfallsfreiheit erzielen. Von 100 Kindern sind langfristig nur fünf bis zehn anfallsfrei. Die Prognose ist bei LGS-Diagnose ungünstig. Sowohl was die medizinische Behandelbarkeit angeht als auch die Lebensqualität und Entwicklung des Kindes. Auch die Lebenserwartung der Kinder kann eingeschränkt sein.
Das Dravet-Syndrom
Das Dravet-Syndrom ist eine seltene und schwere frühkindliche myoklonische Epilepsie. Die genetisch bedingte Enzephalopathie (krankhafter Zustand des Gehirns), die Jungen häufiger trifft als Mädchen, tritt meist plötzlich mit einem epileptischen Anfall (häufig einhergehend mit hohem Fieber) etwa im Lebensalter von sechs Monaten auf. Die Kinder zeigen eine verlangsamte Entwicklung - unter anderem eine gestörte Sprachentwicklung - sowie Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie). Auch ein Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom wurde beschrieben. Durch die anhaltenden Anfälle besteht ein erhöhtes Risiko zu sterben.
Die Ursachen des Dravet-Syndroms sind genetisch bedingt. Manche äußeren Faktoren scheinen die Anfallsbereitschaft der Kinder jedoch zu erhöhen. Dazu gehören Infektionen, Wärme, Überanstrengung, Schlafmangel oder Lichtreflexe (Photosensibilität). Nach dem ersten myoklonischen Anfall können auch andere Anfallsarten auftreten. Es besteht häufig eine Neigung zum Status epilepticus (sehr lang andauernder, epileptischer Anfall oder eine Serie von Anfällen). Das Dravet-Syndrom gilt als schwer behandelbar. Auch wenn manche Kinder gut auf die kombinierte Gabe mehrerer Antiepileptika ansprechen, erreicht man mit der Therapie selten Anfallsfreiheit.
CBD als potenzieller Therapieansatz
Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Medikamenten, die oft mit schweren Nebenwirkungen verbunden sind, bietet CBD eine weniger invasive Behandlungsweise. CBD, kurz für Cannabidiol, ist eine von über 100 chemischen Verbindungen, die natürlich in der Cannabispflanze vorkommen. Anders als THC (Tetrahydrocannabinol), das für seine psychoaktiven Effekte bekannt ist, hat CBD keine berauschenden Wirkungen und führt nicht zu einem "High". CBD interagiert mit dem Endocannabinoid-System (ECS) des Körpers, einem komplexen Netzwerk von Rezeptoren und chemischen Signalen, das eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der neuronalen Aktivität spielt. Dieses System trägt dazu bei, das Gleichgewicht im Nervensystem aufrechtzuerhalten.
Lesen Sie auch: Cortison-Therapie bei Epilepsie im Detail
CBD hat sich als wirksame Unterstützung in der Behandlung von Epilepsie bewährt. CBD trägt dazu bei, die Häufigkeit und Schwere von Anfällen durch Interaktion mit dem Endocannabinoid-System des Körpers zu reduzieren.
Wie CBD bei Epilepsie wirken kann
- Modulation der elektrischen Aktivität im Gehirn: Studien legen nahe, dass CBD die unkontrollierte elektrische Aktivität, die epileptische Anfälle auslöst, dämpfen kann. Indem es die Aktivität von Neuronen moduliert, kann CBD dazu beitragen, die Anfallshäufigkeit und -intensität zu verringern.
- Verringerung von Entzündungsreaktionen im Gehirn: Neuroinflammation ist ein bekannter Faktor, der zur Pathophysiologie von Epilepsie beiträgt. CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, Entzündungsreaktionen im Gehirn zu reduzieren.
- Schutz vor oxidativem Stress: Oxidativer Stress spielt eine Rolle bei der Schädigung von Gehirnzellen und kann epileptische Anfälle und deren Folgen verschlimmern. CBD besitzt antioxidative Eigenschaften, die dazu beitragen können, die durch freie Radikale verursachten Schäden zu minimieren.
- Beeinflussung der Neurotransmitter: CBD kann auch die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter beeinflussen, die an der Regulierung der neuronalen Erregbarkeit beteiligt sind.
Insgesamt zeigt sich, dass CBD durch seine vielfältigen Wechselwirkungen mit dem Endocannabinoid-System und anderen biologischen Pfaden das Potenzial bietet, als Teil eines umfassenden Behandlungsplans für Epilepsie zu dienen.
Anwendung von CBD bei Epilepsie
- Produktauswahl: Es gibt verschiedene Formen von CBD-Produkten, die bei der Behandlung von Epilepsie hilfreich sein können, darunter Öle, Kapseln und essbare Produkte. Besonders CBD Öl ist aufgrund seiner schnellen Absorption und der Möglichkeit, es genau zu dosieren, sehr beliebt.
- Dosierung: Die optimale CBD-Dosierung kann von Person zu Person variieren, abhängig von Faktoren wie Körpergewicht, individueller Körperchemie und dem Schweregrad der Epilepsie. Es ist ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese schrittweise zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung erzielt wird.
- Ärztliche Unterstützung: Es ist äußerst wichtig, die Anwendung von CBD bei Epilepsie mit einer Fachperson abzustimmen, insbesondere wenn du bereits Medikamente gegen Epilepsie einnimmst.
- Beobachtung und Anpassung: Wie bei jedem neuen Behandlungsansatz ist es entscheidend, die Wirkung von CBD genau zu beobachten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Indem du diese Richtlinien befolgst, kannst du CBD effektiv in deine bestehende Epilepsiebehandlung integrieren.
Wichtige Aspekte im Umgang mit Epilepsie
Ein ganzheitlicher Ansatz zur Lebensgestaltung sowie fundiertes Wissen über den Umgang mit epileptischen Anfällen sind neben der Verwendung von CBD als unterstützende Therapie bei Epilepsie essentiell.
Anfallsschutz und Sicherheitsmaßnahmen
Sicherheitsmaßnahmen im Alltag sind für Menschen mit Epilepsie von großer Bedeutung, um Verletzungen während eines Anfalls zu vermeiden.
Lesen Sie auch: Ein umfassender Leitfaden zur idiopathischen generalisierten Epilepsie
Bewältigungsstrategien und Unterstützung
Der Umgang mit einer chronischen Erkrankung wie Epilepsie kann emotional herausfordernd sein. Bleib ruhig: Bewahre Ruhe und sorge dafür, dass die Umgebung sicher ist. Zeit nehmen: Beobachte die Dauer des Anfalls.
Fazit
Ein kombinierter Behandlungsansatz, der CBD, traditionelle Medikamente und Anpassungen des Lebensstils umfasst, kann signifikant zur Verbesserung der Kontrolle über die Epilepsie beitragen.