Ursachen und Behandlung von Schmerzen im linken hinteren Teil des Gehirns

Schmerzen im hinteren Teil des Kopfes können beunruhigend sein, sind aber selten Anzeichen für eine schwere Erkrankung. Meistens hängen sie mit Verspannungen in Nacken, Schultern oder Rücken zusammen. Wenn die Beschwerden jedoch länger anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.

Ursachen von Hinterkopfschmerzen

Die Ursachen für Schmerzen im hinteren Kopfbereich können vielfältig sein. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

  • Verspannungskopfschmerzen: Dies ist die häufigste Art von Kopfschmerzen und wird oft durch Muskelverspannungen im Nacken und Rücken verursacht. Psychischer Stress, langes Sitzen und eine falsche Körperhaltung können ebenfalls Spannungskopfschmerzen auslösen.
  • Zervikogener Kopfschmerz: Dieser Kopfschmerztyp wird durch eine Störung im Bereich der oberen Halswirbelsäule verursacht. Der Schmerz zieht vom Hinterkopf nach vorn und kann durch Druck auf die Nackenmuskulatur oder bestimmte Kopfbewegungen ausgelöst werden.
  • Okzipitalneuralgie: Hierbei handelt es sich um eine Reizung des zweiten oder dritten Halswirbels, die auf eine Spondylose oder ein anderes Halswirbelsäulensyndrom zurückzuführen ist.
  • Migräne: Migräne kann sich in Nackenschmerzen äußern, die in den hinteren Teil des Kopfes ausstrahlen.
  • Cluster-Kopfschmerzen: Das Schmerzzentrum liegt hinter einem Auge.
  • Traumatische Verletzungen: Schläge oder Stürze auf den Hinterkopf können mit Schmerzen und häufig auch mit einer Gehirnerschütterung einhergehen.
  • Zähneknirschen: Zähneknirschen kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen.
  • Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom): Nackenschmerzen und begleitende Beschwerden wie Schulterschmerzen, deren Ursachen in der Halswirbelsäule zu finden sind.
  • Weitere Ursachen: In seltenen Fällen können Hinterkopfschmerzen auch ein Symptom von Bluthochdruck, Rheuma, Augenerkrankungen, Gehirntumoren oder anderen ernsthaften Erkrankungen sein.

Einseitige Schmerzen am Hinterkopf

Einseitige Kopfschmerzen treten normalerweise in Zusammenhang mit einer Migräne oder als Symptom von Cluster-Kopfschmerzen auf. In der Regel sind einseitige Kopfschmerzen zwar schmerzhaft und extrem belastend, aber harmlos. Es sei denn, sie treten ganz plötzlich auf und/oder in Zusammenhang mit anderen Symptomen. Bei einseitigen Schmerzen links am Hinterkopf kann es sich um Strahlungsschmerzen aufgrund einer vorliegenden Nackenverspannung handeln. Einseitige Kopfschmerzen, die in Zusammenhang mit Schmerzen im Nacken auftreten, sind in der Regel auf Verspannungen im Nacken zurückzuführen und meist harmlos. Sollten sich allerdings weitere Symptome wie etwa eine Nackensteifheit bemerkbar machen, dann ist es angeraten, umgehend einen Arzt aufzusuchen.

Diagnose von Hinterkopfschmerzen

Um die Ursache von Hinterkopfschmerzen zu diagnostizieren, wird der Arzt zunächst eine Anamnese erheben und den Patienten körperlich untersuchen. Dabei wird er nach den Merkmalen der Kopfschmerzen, Begleitsymptomen sowie möglichen Auslösern fragen. Bei der körperlichen Untersuchung werden u. a. die Beweglichkeit der Halswirbelsäule, Verhärtungen der Muskulatur, Druckempfindlichkeit oder Schmerzen bei bestimmten Bewegungen überprüft.

Um mögliche Ursachen näher abzuklären, können bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT eingesetzt werden. Eine MRT vom Kopf kann eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Kopfschmerzen im Hinterkopf spielen. Diese hochmoderne bildgebende Technik ermöglicht es Ärzten, detaillierte Bilder vom Gehirn und den umliegenden Strukturen zu erstellen.

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Behandlung von Hinterkopfschmerzen

Die Behandlung von Hinterkopfschmerzen hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. Hier sind einige der gängigsten Behandlungen:

  • Schmerzmittel: Bei leichten bis mäßigen Schmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure helfen. Bei stärkeren Schmerzen kann der Arzt verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Triptane oder Opioide verschreiben.
  • Muskelrelaxanzien: Medikamente, die die Muskeln entspannen und dadurch Schmerzen lindern sollen.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu verbessern.
  • Manuelle Therapie: Manuelle Therapie kann ebenfalls helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu verbessern.
  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und Muskelverspannungen zu reduzieren.
  • Aufbissschiene: Bei Zähneknirschen kann eine spezielle Aufbissschiene vom Zahnarzt angefertigt werden, um die Kiefermuskeln zu entspannen und eine stärkere Abnutzung der Zahnsubstanz zu vermeiden.
  • Sauerstoff: Als hochwirksam gegen Cluster-Kopfschmerzen hat sich Sauerstoff erwiesen. Ein Großteil der Betroffenen, die während einer Attacke 100-prozentigen Sauerstoff inhalieren, berichtet, dass sich die Schmerzen dadurch innerhalb von 15 Minuten deutlich verbessern oder sogar gänzlich verschwinden.
  • Injektionen: Neurolog*innen können die Signalübertragung eines gereizten Nervs mit einer Injektion von Kortison oder Mitteln zur örtlichen Betäubung in Nerven am Hinterkopf oder in Gelenke der Halswirbelsäule blockieren.
  • Operation: In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Ursache der Hinterkopfschmerzen zu beheben. Dies kann beispielsweise bei Bandscheibenvorfällen oder Tumoren der Fall sein.

Hausmittel und Tipps zur Linderung von Hinterkopfschmerzen

Neben den oben genannten Behandlungen gibt es auch einige Hausmittel und Tipps, die zur Linderung von Hinterkopfschmerzen beitragen können:

  • Wärme: Legen Sie ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf den Nacken, um die Muskeln zu entspannen.
  • Kälte: Probieren Sie aus, ob Ihnen ein Nackenguss mit erst kaltem und später wärmerem Wasser gut tut.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Geeignete Sportarten sind Ausdauerdisziplinen wie Radfahren, Schwimmen oder Jogging.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser: Häufig steckt hinter leichten Kopfschmerzen ein Flüssigkeitsmangel.
  • Kräutertee: Auch andere Pflanzen können Kopfschmerzen lindern. Dazu zählen Rosenblüten, Lavendel, Weidenrinde, Melisse oder Mädesüß. In der Regel werden die getrockneten Pflanzen als Tee aufgegossen.
  • Pfefferminzöl: Schläfen, Stirn und Nacken großzügig mit Minzöl einreiben.
  • Vermeiden Sie Stress: Stress ist ein häufiger Auslöser für Kopfschmerzen. Versuchen Sie, Stress abzubauen, indem Sie Entspannungstechniken anwenden oder sich ausreichend Zeit für Hobbys und Freizeitaktivitäten nehmen.
  • Achten Sie auf eine gute Körperhaltung: Eine schlechte Körperhaltung kann zu Muskelverspannungen im Nacken und Rücken führen. Achten Sie darauf, aufrecht zu sitzen und stehen und vermeiden Sie es, lange in der gleichen Position zu verharren.
  • Passen Sie Ihre Ernährung an: Auch verschiedene Nahrungsmittel können in Zusammenhang mit Kopfschmerzen stehen. Beispielsweise können Reaktionen nach dem Verzehr des Geschmacksverstärkers Glutamat auftreten und auch bestimmte Käsesorten oder Weine können die Beschwerden auslösen.
  • Gehen Sie regelmäßig zu Check-ups: Bei den Check-ups beim Arzt wird der allgemeine Gesundheitszustand überprüft, beispielsweise mit der Messung des Blutdrucks oder der Erstellung eines Blutbildes. Die Ergebnisse können Aufschluss über eine mögliche Ursache für die Beschwerden geben.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind Hinterkopfschmerzen harmlos und verschwinden von selbst wieder. Es gibt jedoch einige Anzeichen, bei denen Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten:

  • Plötzlich auftretende, sehr starke Kopfschmerzen
  • Kopfschmerzen, die mit anderen Symptomen wie Fieber, Nackensteifigkeit, Sehstörungen, Übelkeit oder Erbrechen einhergehen
  • Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung
  • Kopfschmerzen, die sich trotz Behandlung nicht bessern
  • Einseitige Kopfschmerzen, die extrem stark ausfallen oder über einen längeren Zeitraum immer wiederkehren und sogar weitere neurologische Symptome hinzukommen
  • Permanente Kopfschmerzen, die tagelang anhalten

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