LKH Neurologie Ambulanz: Öffnungszeiten, Leistungen und Schwerpunkte

Die LKH Neurologie Ambulanz bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Erkrankungen des Nervensystems. Im Fokus stehen die umfassende Versorgung von Patienten mit neurologischen Leiden und die kontinuierliche Verbesserung der Behandlungsqualität.

Was ist Neurologie?

Die Neurologie befasst sich mit Erkrankungen des Nervensystems, einschließlich Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven. Dazu gehören auch Störungen der Sensibilität und Muskelaktivität.

Schwerpunkte der LKH Neurologie Ambulanz

Die LKH Neurologie Ambulanz hat sich auf die Behandlung verschiedener neurologischer Erkrankungen spezialisiert. Zu den wichtigsten Schwerpunkten gehören:

  • Schlaganfall: Optimale Behandlung in der Stroke Unit. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Früherkennung und professionellen Behandlung des akuten Schlaganfalls in der Stroke Unit, einer Spezialstation die von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert wurde.
  • Neurologische Frührehabilitation: Nach der Akutphase neurologischer Erkrankungen ist eine frühzeitige Rehabilitation oft Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Genesung. Daher wird ein sehr frühzeitiger Beginn der Rehabilitation garantiert, um die Genesung unter Nutzung der Regenerationsfähigkeit des Nervensystems zu fördern, Früh- und Spätkomplikationen zu vermeiden und das Ausmaß der Behinderung möglichst zu vermindern.
  • Parkinson-Komplexbehandlung: Der Erfolg einer Parkinsonbehandlung hängt von einer genauen Diagnostik und einer exakt eingestellten medikamentösen Therapie einerseits und komplementären Behandlungsverfahren wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie andererseits ab.
  • Ambulanz für neuromuskuläre Erkrankungen: In der Ambulanz für neuromuskuläre Erkrankungen werden Patient*innen mit Erkrankungen der peripheren Nerven, Muskeln und der Motoneurone betreut. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Behandlung der Myasthenia gravis und des Lambert-Eaton-Syndroms in der seit Jahren etablierten Myasthenie-Spezialambulanz (iMZ).
  • Bonner Stottertherapie: Stottern ist eine Störung des Redeflusses, die sich auf alle Lebensbereiche auswirken kann. Die Ursachen liegen vor allem im genetischen und neurologischen Bereich. Seit 1989 hilft das Team der Bonner Stottertherapie mit großem (Langzeit-)Erfolg stotternden Jugendlichen und Erwachsenen bei der Wiedererlangung ihres Redeflusses.

Weitere Leistungen

Neben den genannten Schwerpunkten bietet die LKH Neurologie Ambulanz ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für weitere neurologische Erkrankungen, darunter:

  • Kopfschmerzen, Schwindel und Demenz
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems und der Muskulatur
  • Multiple Sklerose
  • Schlafstörungen und Epilepsie
  • Gefäßerkrankungen des Gehirns
  • Tumorerkrankungen des Gehirns

Diagnostische Verfahren

Die LKH Neurologie Ambulanz verfügt über moderne diagnostische Geräte und bietet ein breites Spektrum an neurophysiologischen Untersuchungen an. Dazu gehören:

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  • Elektroenzephalografie (EEG): Eine Funktionsuntersuchung des Gehirns, beispielsweise im Rahmen der Epilepsiediagnostik oder der Untersuchung bewusstloser Patienten.
  • Elektromyografie und Elektroneurografie (EMG/NLG): Untersuchungen der Muskulatur (Elektromyografie), der peripheren Nerven (Elektroneurografie = Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG)) sowie des autonomen Nervensystems. Diese Untersuchungen werden durch Untersuchungen von Reflexbahnen ergänzt, die durch bestimmte Abschnitte des Gehirns (Hirnstammreflexe: Blinkreflex, Masseterreflex, Masseter silent period etc.) laufen.
  • Evozierte Potenziale (AEP, VEP, MEP, SEP): Auch Hörbahn (AEP), Sehbahn (VEP), sowie Bahnsysteme, die motorische (MEP) und sensible (SEP) Informationen leiten. Sie können bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems (zum Beispiel Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose) erfasst werden. Im Labor werden auch spezielle EMG-Techniken bei besonderer Fragestellung angeboten: Neuro-urologische EMG-Diagnostik, Single-Fiber-EMG, Zwerchfell-EMG.
  • Sonografie: Doppler-, farbcodierte extra und intrakranielle Duplexsonografie, transkranielle Dopplersonografie, Bubble-Embolie-Detektion. Zusätzlich erfolgt mittels Ultraschall die Darstellung der Muskulatur (Muskelsonografie) bei Fragen neuromuskulärer Erkrankungen, ebenso die Restharnbestimmung bei neurogenen Blasenstörungen. Zusätzlich ist die Darstellung der Gefäße (CT-Angiografie) möglich.
  • Kernspintomografie (MRT), Röntgen: Die Kernspintomografie des Schädels, des Rückenmarks beziehungsweise der Wirbelsäule und der Muskulatur erfolgt in Kooperation mit einer radiologischen Praxis. Die konventionelle Röntgendiagnostik (Röntgen Schädel, Wirbelsäule) erfolgt digital. Die Kernspintomografie erfolgt in der Abteilung.
  • Liquorlabor, allgemeine und spezielle Labordiagnostik: Es werden die Proteinanalyse nach Reiber, die isoelektrische Fokussierung, die Liquorzytologie sowie die Frühdiagnostik für Demenzen und Neuroborreliose in der Abteilung vorgenommen.
  • Angiografie: Die Klinik verfügt über eine hochmoderne biplane Angiografie zur Diagnostik cerebralvaskulärer Erkrankungen und zur Therapie unter Anderem vom akuten Schlaganfall (Thrombektomie) und Stent-Versorgung bei Stenosen der hirnversorgenden Gefäße.

Behandlung auf der Intensivstation

Auf der Intensivstation der Abteilung werden die innovativsten Therapien des Fachbereichs Neurologie durchgeführt. Menschen aller Altersstufen aus der gesamten Region mit schwersten Erkrankungen auf neurologischem Fachgebiet werden auf der Station betreut. Hierzu stehen insgesamt fünf Beatmungsbetten zur Verfügung.

Folgende Erkrankungen werden auf der Neurologischen Intensivstation behandelt:

  • Guillain-Barré-Syndrom (Aszendierende Polyradikulitis)
  • Myasthenia gravis
  • Virale und bakterielle Meningitis und Enzephalitis
  • Status epilepticus
  • Intrazerebralen Blutungen und akute Subarachnoidalblutungen
  • Neurotraumatologische Patienten (Traumatische Subarachnoidalblutung, Hirnkontusionen)
  • Patienten nach interventionellen Eingriffen (z.B. nach Aneurysmaclipping, -coiling, Angiomembolisationen etc., Carotisstent, Lysebehandlung)
  • Schwere Stoffwechselentgleisungen mit neurologischen Komplikationen (Hyponatriämie, Hypernatriämie mit epileptischen Anfällen)
  • Schwere Enzephalopathien
  • Komata (anoxisch, metabolisch, toxisch)

Therapieangebote

Die Behandlung in der Neurologischen Akutabteilung geschieht in erster Linie medikamentös in Verbindung mit der Physiotherapie. Rollstuhl- und desorientierte Patienten sowie Betroffene mit gravierenden Gangstörungen werden zu jeder Therapie abgeholt. Die Therapie gestaltet sich abhängig von der Diagnose, dem Befund und der Belastbarkeit des jeweiligen Patienten.

Physiotherapie

Die LKH Neurologie Ambulanz bietet ein breites Spektrum an physiotherapeutischen Behandlungen an, darunter:

  • Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage (Bobath, Vojta, PNF)
  • Rückenschule (Brunkow)
  • Gleichgewichts- und Koordinationstraining, Schwindeltraining
  • Gangschulung beziehungsweise Rollstuhltraining
  • Laufbandtraining
  • Wirbelsäulengruppenbehandlung
  • Hilfsmittelversorgung
  • Manuelle Massagen, Wärme- und Kältetherapie
  • Stangerbad
  • Elektrotherapie, Ultraschall
  • Gefäßtraining, Atemgymnastik

Ergotherapie

Die Ergotherapie ist ein fester Bestandteil der neurologischen Versorgung auf der Stroke Unit sowie den neurologischen Stationen. Ziel der Behandlung ist es, Patienten frühzeitig therapeutisch zu begleiten und gezielt dabei zu unterstützen, alltagsrelevante Fähigkeiten wiederzuerlangen oder zu erhalten.

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Sprachtherapie

Die LKH Neurologie Ambulanz bietet eine störungsspezifische Sprachtherapie, insbesondere von Patienten nach akuten Schlaganfällen. Im Rahmen von neurologischen Erkrankungen kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Sprachstörungen (Aphasien)
  • Sprechstörungen (Dysarthrien)
  • Stimmstörungen (Aphonien/Dysphonien)
  • Schluckstörungen (Dysphagien)

Im Vordergrund der sprachtherapeutischen Arbeit steht die Behandlung von Patienten mit Aphasien. Aphasie bedeutet „Sprachverlust". Menschen, die unter ihr leiden, haben Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen. Durch die intensive Sprachtherapie können die aphasischen Störungen gemindert oder beseitigt werden.

MS-Zentrum

Die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie wird seit 2006 regelmäßig von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) mit dem Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum" zertifiziert. Die Auszeichnung soll MS-Erkrankten in Deutschland eine unabhängige verlässliche Orientierung geben.

Als MS-Zentrum bietet die Abteilung Antworten auf alle medizinischen Fragen, vor denen Menschen stehen, die von heute auf morgen mit der Diagnose Multiple Sklerose konfrontiert werden. Die bestmögliche Versorgung für diesen Fall der Fälle finden zu können, ist für jeden MS-Erkrankten von höchster Bedeutung.

Das Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum" nach den Richtlinien der DMSG sichert eine qualitativ hochwertige, von Leitlinien gestützte akute und rehabilitative Behandlung durch auf MS spezialisierte Neurologen und andere MS-Fachkräfte. Der Kriterienkatalog für die Anerkennung als zertifiziertes MS-Zentrum ist von international führenden, unabhängigen MS-Experten erarbeitet worden, die dem Ärztlichen Beirat des DMSG-Bundesverbandes angehören.

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Die Erfüllung der Kriterien ist regelmäßig nachzuweisen, um das Zertifikat zu erhalten, die Vergabe gilt für jeweils zwei Jahre. So gewährleistet die DMSG, dass nur solche Kliniken und Praxen das Zertifikat führen können, die sich regelmäßig der Überprüfung stellen.

Informationen für Ärzte

Die Spezialsprechstunden für Privatpatienten dienen dem Ziel, für Patienten der Praxis, die sich als diagnostisch und/oder therapeutisch kompliziert erweisen und bei denen daher eine zusätzliche Meinung gewünscht wird, den fachlichen Rat anzubieten. Bei entsprechenden Patienten bietet die LKH Neurologie Ambulanz ihre Kompetenz und Aufmerksamkeit mit Priorität auf die von Ihnen gestellte Frage an. Die Untersuchung und Beratung erfolgt in der Regel vor allem klinisch, aber auch mit zusatztechnischen Untersuchungen. Über jede Untersuchung wird zeitnah ein Bericht erstellt.

Team

In der Klinik für Neurologie sind 57 Betten vorhanden. Die Patienten werden von 25 Ärzten, 46 Pflegekräften und mehreren Logopädinnen, Ergotherapeutinnen und Physiotherapeuten betreut und behandelt. Darüber hinaus werden etwa 5.000 Patienten ambulant versorgt. Spezialisierte Fachärzte gewährleisten sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich ein hohes Versorgungsniveau für das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen.

Fazit

Die LKH Neurologie Ambulanz bietet eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Mit einem breiten Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen sowie einem hochqualifizierten Team ist die Ambulanz ein wichtiger Anlaufpunkt für Menschen mit neurologischen Leiden.

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