Magenbrennen und Krämpfe: Ursachen und Behandlung

Magenschmerzen gehören zu den häufigsten Krankheitssymptomen und können sich als Magenkrämpfe, Völlegefühl, Übelkeit oder Sodbrennen äußern. Oft werden sie durch Stress, falsche Ernährung oder eine Kombination aus beidem ausgelöst. Es ist wichtig, die Ursachen zu verstehen und wirksame Maßnahmen zur Linderung zu ergreifen.

Ursachen von Magenschmerzen und Magen-Darm-Krämpfen

Die Ursachen für Magenschmerzen oder Magen-Darm-Krämpfe sind vielfältig und oft schwer feststellbar. Grundlegende Faktoren und äußere Einflüsse können sein:

  • Anhaltender Stress, der über das Bauchhirn auf den Magen wirkt.
  • Einnahme von Medikamenten.
  • Störungen in den Funktionen des Verdauungstrakts.
  • Üppige und schwer verdauliche Mahlzeiten.

Die menschlichen Verdauungsvorgänge im Magen und Darm sind komplex und können in verschiedenen Bereichen gestört werden.

Der Verdauungsprozess im Detail

Sobald Speisebrei durch den unteren Speiseröhrensphinkter in den Magen gelangt, passt sich der Magen an die Menge an und vergrößert sein Volumen durch Entspannung der Muskeln. Die Magenmuskulatur beginnt dann, die Nahrung mit den Verdauungssäften zu vermischen. Der Speisebrei wird im Magen auf die weitere Verdauung im Darm vorbereitet.

Die Verweildauer des Speisebreis im Magen hängt von der Zusammensetzung der Nahrung ab:

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  • Leicht Verdauliches wie Obst und Gemüse bleibt etwa 1-2 Stunden.
  • Schwer verdauliche, fetthaltige Nahrung verbleibt etwa 5-8 Stunden.

Anschließend wird der Speisebrei portionsweise über den Magensphinkter in den Dünndarm transportiert. Dort wird er weiter verdaut, und die Nährstoffe werden ins Blut aufgenommen. Die Nahrung bleibt viele Stunden im Dünndarm, um ausreichend Kontakt mit den Verdauungsenzymen und der Darmoberfläche zu haben. Wie im Magen sorgen auch im Dünndarm rhythmische Bewegungen (Peristaltik) für die Durchmischung und den Weitertransport des Speisebreis. Der Dünndarm entzieht dem Nahrungsbrei etwa 80 % des Wassers, während der Dickdarm die restlichen 20 % aufnimmt.

Symptome von Magenproblemen

Wenn dieses Verdauungssystem gestört ist, kann sich das durch Magenschmerzen oder Magen-Darm-Krämpfe äußern. Äußere Einflüsse wie Stress, Erkrankungen (z. B. Diabetes) oder bestimmte Medikamente können die normalen Bewegungsabläufe des Verdauungstrakts stören.

Neben Magenschmerzen und Magen-Darm-Krämpfen können folgende Symptome auftreten:

  • Drückendes Gefühl im Magen
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen und Aufstoßen
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Darmkrämpfe

Mögliche Ursachen von Magenschmerzen und Magen-Darm-Krämpfen

Neben einer gestörten Motilität können auch die empfindlichen Nervenzellen im Magen-Darm-Bereich verantwortlich für die Beschwerden sein, z. B. wenn sie zu reizempfindlich sind oder durch kleinste Entzündungen im Schleimhautbereich gereizt werden. Natürliche körperliche Abläufe wie die Bewegung oder die Füllung von Magen und Darm werden dann als zu stark oder schmerzhaft empfunden.

Eine Überproduktion von Magensäure oder eine Überempfindlichkeit auf Magensäure kann ebenfalls die Magenschleimhaut aus dem Gleichgewicht bringen. Auch organische Erkrankungen können starke Magenschmerzen verursachen.

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Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Bei einer Magenschleimhautentzündung ist der Schutzmantel der Magenwand beschädigt. Die Säure des Magens kommt dann in direkten Kontakt mit der Magenschleimhaut und schädigt die Schleimhautzellen. Neben den Schmerzen im Magen treten meist auch Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit auf. Verursacher einer Magenschleimhautentzündung sind u.a. Bakterien (Helicobacter pylori) oder die Einnahme von Schmerzmitteln (NSAR).

Reizmagen

Sind eine Infektion mit H. pylori und andere schwere Erkrankungen ausgeschlossen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Reizmagen. Die Ursache für die Symptome liegt oft im ersten Abschnitt des Dünndarms, dem Zwölffingerdarm, wo die Darmbarriere defekt sein kann. Dies kann u. a. durch eine Dysbiose der oberen Dünndarmflora verursacht werden, was zu einer unterschwelligen Entzündung und einer Beeinträchtigung der Darm-Hirn-Achse führen kann.

Sodbrennen (Reflux)

Regurgitation bezeichnet den Rückfluss von Speisebrei aus dem Magen zurück in die Mundhöhle. Schuld daran ist meist der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen. Zu den häufigsten Reflux-Symptomen zählt das Sodbrennen, das vor allem nach dem Essen auftreten kann. Die Reflux-Symptome müssen aber nicht abhängig von der Nahrungsaufnahme auftreten.

Ursachen von Sodbrennen

Das Auftreten von Sodbrennen kann durch verschiedene Aspekte begünstigt werden, wobei der Lebensstil, krankhafte Ursachen oder die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe eine besondere Rolle spielen.

Essgewohnheiten

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Sodbrennen. Folgende Nahrungsmittel können Reflux fördern:

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  • Fettige, frittierte oder geräucherte Lebensmittel
  • Scharfe oder stark gewürzte Speisen
  • Säurehaltiges Obst und Gemüse
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Alkohol und koffeinhaltige Getränke

Es ist ratsam, ein Ernährungstagebuch zu führen, um individuelle Auslöser zu identifizieren. Auch das Verhalten nach dem Essen kann eine Rolle spielen, da das Liegen nach einer Mahlzeit den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre begünstigen kann.

Risikogruppen

Bestimmte Gruppen sind besonders anfällig für Reflux:

  • Schwangere Frauen
  • Raucher und Passivraucher
  • Übergewichtige und fettleibige Menschen
  • Frauen in den Wechseljahren

Krankhafte Ursachen, Medikamente und Stress

Ein erniedrigter Tonus des unteren Ösophagussphinkters oder eine Hiatushernie können ebenfalls Sodbrennen verursachen. Auch Medikamente wie Schmerzmittel, Anticholinergika und Herzmedikamente können das Risiko erhöhen. Stress wirkt sich ebenfalls auf die Verdauung aus und kann Sodbrennen begünstigen.

Was hilft gegen Sodbrennen?

Sowohl Änderungen des Lebensstils als auch Medikamente können helfen, Sodbrennen zu lindern.

Verhaltensmaßnahmen

Eine allgemeine Umstellung des eigenen Verhaltens und der Essgewohnheiten kann die Symptome von Reflux positiv beeinflussen:

  • Lockere Kleidung wählen
  • Übergewicht abbauen
  • Kleinere und dafür häufigere Mahlzeiten
  • Keine Essensaufnahme kurz vor dem Schlafengehen
  • Entspannungstechniken
  • Verzicht auf Sodbrennen begünstigende Nahrungsmittel
  • Rauchen und Passivrauchen vermeiden
  • Ggf. mit erhöhtem Oberkörper schlafen

Mittel gegen Sodbrennen

Es gibt verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, z.B. säurebindende Mittel, säurehemmende Mittel oder mechanische Blocker. Die sogenannten Protonenpumpenhemmer (PPI) gelten in der Therapie von Sodbrennen als besonders wirksam, da sie die Säureproduktion im Magen hemmen.

Magenbrennen

Magenbrennen wird häufig mit Sodbrennen gleichgesetzt, tritt jedoch eher im Bereich der Magengrube unterhalb des Brustkorbs auf. Betroffene klagen häufig über ein Brennen im oberen Bereich der Magengrube, das manchmal sogar bis in den Rücken ausstrahlen kann.

Ursachen von Magenbrennen

Das saure Milieu im Magen ist dem niedrigen pH-Wert der Magensäure geschuldet, die wichtige Funktionen bei der Verdauung erfüllt. Wenn die Schutzbarriere der Magenschleimhaut beeinträchtigt ist, kann die Säure die Magenschleimhaut angreifen und reizen. Auch zu viel produzierte Magensäure kann die Reizung der Schleimhaut begünstigen.

Bestimmte Lebensmittel sowie Alkohol und Nikotin können Magenbrennen und Sodbrennen begünstigen. Eine Magenschleimhautentzündung kann ebenfalls eine Ursache für Magenbrennen sein.

Was tun gegen Magenbrennen?

Wer häufig an Magenbrennen leidet, sollte seine Essensgewohnheiten überprüfen und auf eine fettarme und ausgewogene Ernährung achten. Genussmittel wie Alkohol sollten die Ausnahme bleiben.

Diagnose von Magenproblemen

Für einen Arzt ist es oft nicht leicht, die Ursache von Verdauungsbeschwerden eindeutig zu identifizieren. Bei starken oder häufig auftretenden Magenschmerzen und/oder Magen-Darm-Krämpfen wird der Arzt Sie detailliert zu Ihren Beschwerden und Lebensgewohnheiten befragen, um sich ein bestmögliches Bild von Ihrer Situation zu machen. Auch das Abtasten und Abhören des Bauchraumes oder eine Ultraschalluntersuchung können bei der Diagnose weiterhelfen.

Bei Verdacht auf eine Erkrankung können moderne Verfahren aus Endoskopie, Sonografie, Labor und Radiologie eingesetzt werden, um Entzündungen und Tumore zu finden oder auszuschließen.

Behandlung von Magenproblemen

Für eine effektive Behandlung funktioneller Beschwerden eignen sich Maßnahmen, die an mehreren Stellen im Magen-Darm-Trakt gleichzeitig ansetzen und somit mehrere Symptome lindern können. Pflanzliche Arzneimittel können bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden Abhilfe verschaffen, aber auch Hausmittel, eine angepasste Ernährungsweise und reduzierte Stressfaktoren tragen dazu bei, die Beschwerden sinnvoll anzugehen.

Pflanzliche Arzneimittel

Gegen Magenschmerzen existieren mehrere effektive Heilpflanzen. Iberogast® Classic beinhaltet 9 Extrakte aus wertvollen Heilpflanzen mit einem hohen Anteil an motilitätsregulierenden Inhaltsstoffen. Iberogast® ADVANCE enthält eine Kombination aus 6 Heilpflanzenextrakten und wirkt beruhigend, antientzündlich und schleimhautschützend.

Payagastron® ist ein homöopathisches Arzneimittel, das natürliche Wirkstoffe enthält, die Übelkeit und Brechreiz rasch lindern und die Verdauungsfunktion normalisieren.

Hausmittel

Ein Teeaufguss aus Heilpflanzen wie Melissenblättern, Kamilleblüten, Anis, Fenchel, Salbei oder Pfefferminzblättern kann beruhigend, entzündungshemmend und schleimhautschützend wirken und Völlegefühl mildern. Wärmeanwendungen auf der Magen- und Darmregionen helfen, verspannte Muskelpartien wieder zu entkrampfen. Leichte im Uhrzeigersinn kreisende Massagen von Magen und Darm, beispielsweise mit etwas Schwarzkümmelöl, sind hier eine wohltuende Unterstützung.

Ernährung

Die richtige Ernährungsweise ist bei häufigen Magenschmerzen oder Magen-Darm-Krämpfen von großer Bedeutung. Eine ungesunde, zu üppige oder zu unregelmäßige Ernährung belastet das Verdauungssystem stark, besonders das von Personen mit einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt. Betroffene sollten bevorzugt leicht verdauliche und bekömmliche Lebensmittel in kleineren Portionen zu sich nehmen und sich bei Genussmitteln wie Alkohol und Nikotin mäßigen.

Warnzeichen und wann man einen Arzt aufsuchen sollte

Nicht immer ist bei Magen-Darm-Krämpfen der Auslöser klar erkennbar, und selten ist nur ein einzelner Faktor für die Beschwerden verantwortlich. Bei starken und langanhaltenden Magenschmerzen sollte man immer einen Arzt aufsuchen und sich gründlich untersuchen lassen. Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Gewichtsverlust sind Warnzeichen für ernste Erkrankungen.

Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs

Die ersten Anzeichen für Magenkrebs können harmlos sein und sich durch Symptome wie Aufstoßen, Mundgeruch, Blähungen, Blässe und Abgeschlagenheit äußern. Weitere Warnsignale sind Übelkeit und Erbrechen, plötzliche Abneigung gegen bestimmte Speisen, Oberbauchbeschwerden oder schwarzer Stuhlgang.

Das häufigste Symptom von Speiseröhrenkrebs sind Schwierigkeiten bzw. Schmerzen beim Schlucken. Weitere Symptome sind Würgereiz, Appetitlosigkeit, Sodbrennen und Gewichtsverlust.

Eine Refluxerkrankung sollte nicht unbehandelt bleiben, da sich daraus häufig ein Barrett-Ösophagus entwickelt, das eine Vorstufe von Krebs sein kann.

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