Thomas Kretschmann, ein deutscher Schauspieler, der in Hollywood Karriere gemacht hat, blickt auf ein bewegtes Leben zurück, das von sportlichen Erfolgen in der DDR, einer mutigen Flucht in den Westen und einer beeindruckenden Schauspielkarriere geprägt ist. Seine Erfahrungen und Ansichten spiegeln sich in seiner Arbeit und seinem persönlichen Leben wider.
Vom Leistungsschwimmer zum Schauspieler
Kretschmann begann seine Karriere als Leistungsschwimmer im Olympiakader der DDR. Er erinnert sich, wie er während seiner Zeit im Osten den ersten "Indiana Jones"-Film verpasste. Mit 20 Jahren floh er aus der DDR, ein Schritt, den er nie bereut hat. Diese Flucht prägte seine spätere Karriere in Hollywood, da sie ihm eine gewisse Angstfreiheit verlieh.
Karriere in Hollywood
Nach seiner Flucht studierte Kretschmann Schauspiel und zog mit 35 Jahren nach Hollywood. Dort etablierte er sich als gefragter Schauspieler und arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Steven Spielberg und George Lucas zusammen. Er beschreibt die Premiere eines seiner Filme in L.A. als überwältigend, insbesondere die Anerkennung, die er von solchen Legenden erhielt.
Kretschmann hat in einer Vielzahl von Filmen mitgespielt, darunter "Der Pianist", "Resident Evil", "Operation Walküre" und "Avengers: Age of Ultron". Seine Fähigkeit, sowohl in deutschen als auch in internationalen Produktionen zu überzeugen, hat ihn zu einem der wenigen deutschen Schauspieler gemacht, die in Hollywood erfolgreich sind.
Persönliches Leben
Kretschmann hat aus einer früheren Beziehung mit Lena Roklin drei Kinder. Seit 13 Jahren ist er mit Brittany Rice liiert, einem Model und Pilates-Lehrerin. Er betont die Bedeutung von Harmonie in seiner Patchworkfamilie und spricht sich für ein friedliches Verhältnis zu seinen Ex-Partnern aus.
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Auf die Frage nach einer möglichen Hochzeit mit Brittany Rice antwortet Kretschmann, dass dies nicht ausgeschlossen sei. Obwohl er das Heiraten selbst für überflüssig hält, würde er es seiner Partnerin zuliebe tun.
Umgang mit dem Älterwerden
Kretschmann feierte seinen 60. Geburtstag, fühlt sich aber jünger. Er nimmt sich selbst immer noch wie mit 40 wahr, sowohl in Bezug auf seinen Übermut als auch auf seine Lebenseinstellung. Obwohl er zugibt, dass die Zahl 60 ihm etwas zu schaffen macht, versucht er, nicht darüber nachzudenken.
Angst vor der Zukunft?
Kretschmann äußert seine Sorge um die Zukunft seiner Kinder angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Bevölkerungswachstum. Er zitiert einen Leitsatz seiner Filmpartnerin Kate Bosworth: "To unfuck the planet, we have to get rid of humans" (= Um den Planeten zu heilen, müssen wir die Menschen loswerden). Er betont die Notwendigkeit, die eigene Lebenszeit nicht zu verschwenden.
Corona-Pandemie und Kreativität
Während der Corona-Pandemie hatte Kretschmann die Möglichkeit, die Krise kreativ zu nutzen. Er begann, verstärkt zu fotografieren und porträtierte Stars mit Maske für eine Fotoserie mit dem Titel #wearthegoddamnmask. Er fotografierte auch seine Freundin Brittany Rice unter Wasser für die Serie "Muse", die in der Leica Galerie in München ausgestellt wurde.
Gesundheit und Wohlbefinden
Kretschmann legt Wert auf seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Er trainiert regelmäßig und achtet auf seine Ernährung. Nach einer Meniskusbehandlung durch Dr. Müller-Wohlfahrt hat er wieder mit dem Sport begonnen und fährt täglich mit seinem Klapprad durch London, wo er derzeit dreht.
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Sexuelle Belästigung
Kretschmann sprach offen über seine Erfahrungen mit sexueller Belästigung in der Filmbranche. Er sagte, er habe mindestens fünf Regisseure getroffen, die ihm in den Schritt gefasst hätten oder gern etwas anderes mit ihm angestellt hätten. Er begrüßte die #MeToo-Debatte, kritisierte aber die Instrumentalisierung der Debatte zur eigenen Karriereförderung.
Fotografie als Leidenschaft
Neben der Schauspielerei hat sich Kretschmann der Fotografie verschrieben. Er fotografiert seit etwa zehn Jahren und hat seine Kamera fast immer dabei. Seine Fotoserie "Muse", die seine Partnerin Brittany Rice unter Wasser zeigt, wurde in der Leica Galerie in München ausgestellt. Kretschmann sieht die Fotografie als eine Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten und die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
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