Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt ist. Er trägt unter anderem zu einer normalen Funktion des Nervensystems und der Muskeln bei. Obwohl Magnesium im Allgemeinen als sicher gilt, kann eine übermäßige Einnahme zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, insbesondere zu Durchfall und Krämpfen.
Die Rolle von Magnesium im Körper
Magnesium erfüllt viele lebenswichtige Aufgaben im Körper. Es ist nicht nur ein Bestandteil des Skeletts und der Zähne, sondern auch für die Nerven- und Muskeltätigkeit unerlässlich. Sowohl der Fett- als auch der Kohlenhydratstoffwechsel und die Energiebereitstellung sind von ausreichend Magnesium abhängig. Es aktiviert ebenfalls Enzyme für den Eiweißaufbau. Magnesium ist an der Aktivierung von über 600 Enzymen beteiligt und wirkt als Cofaktor bei vielen Stoffwechselprozessen. Dieses Mineral unterstützt die Muskulatur, indem es die Kontraktion und Entspannung der Muskeln reguliert. Ein Mangel an Magnesium kann zu Muskelkrämpfen führen. Die Einnahme von Magnesium kann somit bei Muskelkrämpfen sinnvoll sein, die auf einem Mangel an Magnesium beruhen.
Magnesiummangel: Ursachen und Folgen
Ein Magnesiummangel kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören eine unzureichende Aufnahme über die Nahrung, Malabsorption aufgrund von Magen-Darm-Erkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente, ein erhöhter Bedarf in bestimmten Lebensphasen (z.B. Schwangerschaft, Stillzeit, Sport) und bestimmte Erkrankungen wie Diabetes und Nierenerkrankungen. Auch Stress und starkes Schwitzen können zu einem erhöhten Magnesiumbedarf führen.
Die Symptome eines Magnesiummangels können vielfältig sein und umfassen Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Nervosität und Verdauungsprobleme. In einigen Fällen kann ein Magnesiummangel auch zu gynäkologischen Beschwerden oder einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Diabetes führen.
Magnesium und Durchfall: Ein möglicher Zusammenhang
Obwohl Magnesium für den Körper wichtig ist, kann eine übermäßige Einnahme zu Durchfall führen. Dies liegt daran, dass Magnesium hygroskopisch ist, d.h. es zieht im Dickdarm Wasser an. Dieses Wasser kann den Stuhl aufweichen und zu osmotisch bedingtem Durchfall führen. Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung hat der durch Magnesium ausgelöste Durchfall aber keinen Krankheitswert. Sobald die tägliche Aufnahmemenge reduziert wird, lassen die Symptome nach.
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Magnesium und Krämpfe: Ein komplexes Zusammenspiel
Magnesium wird oft als Mittel gegen Wadenkrämpfe angepriesen, insbesondere bei Sportlern und Schwangeren. Obwohl ein Magnesiummangel in einigen Fällen zu Muskelkrämpfen beitragen kann, sind die genauen Mechanismen komplex und noch nicht vollständig verstanden. Muskelkrämpfe können viele Ursachen haben, die Sie ärztlich abklären lassen sollten. Neben einem Magnesiummangel kommen auch andere Elektrolytstörungen, Flüssigkeitsmangel, Überlastung, Stress, Schlafmangel und bestimmte Erkrankungen als Auslöser in Frage.
Richtige Dosierung und Einnahme von Magnesium
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für erwachsene Männer eine tägliche Aufnahme von 350 Milligramm und für Frauen 300 Milligramm. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich der Tagesbedarf aber deutlich erhöhen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 2017 seine Höchstmengenvorschläge für Magnesium angepasst und eine maximale Dosierungsempfehlung über Nahrungsergänzungsmittel formuliert: Sie liegt bei 250 Milligramm am Tag.
Bei der Einnahme von Magnesiumpräparaten ist es wichtig, die empfohlene Dosierung einzuhalten und die Einnahme über den Tag zu verteilen, um die Verträglichkeit zu verbessern. Es gibt verschiedene Magnesiumverbindungen, die sich in ihrer Bioverfügbarkeit und Verträglichkeit unterscheiden. Einige Menschen vertragen Magnesiumcitrat gut, während andere mit Magnesiumoxid besser zurechtkommen.
Magnesiumquellen: Ernährung und Supplemente
Magnesium ist in vielen Lebensmitteln enthalten, darunter Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, grünes Blattgemüse und bestimmte Fischarten. Eine ausgewogene Ernährung kann in der Regel den täglichen Magnesiumbedarf decken. Wenn dies nicht möglich ist oder ein erhöhter Bedarf besteht, können Magnesiumpräparate eine sinnvolle Ergänzung sein.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Muskelkrämpfen, Verdauungsproblemen oder anderen besorgniserregenden Symptomen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und geeignete Maßnahmen zur Behandlung zu ergreifen. Auch bei der Einnahme von Magnesiumpräparaten sollte man sich von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen, um die richtige Dosierung und Art des Präparats zu wählen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu berücksichtigen.
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