Magnesiummangel: Neurologische Symptome, Ursachen und Behandlung

Ein Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) kann sich auf vielfältige Weise äußern und systemische Auswirkungen haben, da Magnesium an zahlreichen enzymatischen Prozessen und am Energiestoffwechsel beteiligt ist. Besonders häufig treten neuromuskuläre Symptome auf, aber auch das Herz-Kreislauf-System und die Psyche können betroffen sein. Die Ursachen für einen Magnesiummangel sind vielfältig und reichen von unzureichender Zufuhr über erhöhte Verluste bis hin zu Aufnahmestörungen.

Was ist Magnesium und warum ist es wichtig?

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff und Elektrolyt, der für zahlreiche Körperfunktionen unerlässlich ist. Es trägt zur Bildung von mehr als 600 Enzymen bei und ist an der Bildung des wichtigsten Zell-Energieträgers Adenosintriphosphat (ATP) beteiligt. Dadurch unterstützt Magnesium eine normale körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus hilft es beim Transport von Nährstoffen wie Kalium, Calcium und Natrium, aktiviert Vitamin D und bildet knochenaufbauende Substanzen.

Für Sportler ist Magnesium besonders wichtig, da es die Energiegewinnung in den Zellen unterstützt, die Sauerstoffversorgung verbessert und die Reizweiterleitung zwischen Nerven und Muskeln ermöglicht. Dies ermöglicht eine kontrollierte Anspannung und Entspannung der Muskeln. Magnesium hat auch einen Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit, da es blutdrucksenkend wirkt, den Herzrhythmus beeinflusst und Gefäßablagerungen durch zu viel Calcium im Blut verhindert.

Ursachen für Magnesiummangel

Die Entstehung einer Hypomagnesiämie ist häufig auf eine unzureichende Magnesiumaufnahme und verstärkte renale (nierenbedingte) Verluste zurückzuführen. Enterale (darmbedingte) Verluste sind seltener, können jedoch ebenfalls eine Rolle spielen.

Zu den Hauptursachen zählen:

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  • Magnesiumarme Ernährung: Seltener Verzehr von magnesiumreichen Lebensmitteln wie Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und grünem Gemüse. Eine einseitige Ernährung, wie sie oft bei Diäten vorkommt, kann ebenfalls zu einem Mangel führen.
  • Erhöhter Magnesiumbedarf: In bestimmten Lebensphasen oder bei hoher Belastung benötigt der Körper mehr Magnesium. Dies gilt insbesondere für stressige Zeiten, intensive körperliche Aktivität sowie Schwangerschaft und Stillzeit. Auch Kinder in der Wachstumsphase haben einen erhöhten Bedarf.
  • Verminderte Aufnahme (Resorption): Eine verminderte Aufnahme von Magnesium kann durch eine einseitige, magnesiumarme Ernährung verursacht werden. Auch Aufnahmestörungen im Körper können eine Rolle spielen. Chronische Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie können die Magnesiumaufnahme beeinträchtigen.
  • Verstärkte Magnesiumausscheidung: Verschiedene chronische Krankheiten können einen erhöhten Magnesiumbedarf zur Folge haben. Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten, wie Diuretika (wassertreibende Medikamente) oder Antibiotika, kann die Magnesiumausscheidung erhöhen. Starker Alkoholkonsum begünstigt ebenfalls eine chronische Magenschleimhautentzündung, die die Nährstoffaufnahme des Körpers beeinflusst.
  • Andere Erkrankungen: Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen können ebenfalls zu einem Magnesiummangel führen.

Neurologische Symptome eines Magnesiummangels

Ein Magnesiummangel kann sich in einer Vielzahl von Symptomen äußern, die oft unspezifisch sind und mit Anzeichen anderer Erkrankungen verwechselt werden können. Zu den häufigsten neurologischen Symptomen gehören:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Ein Mangel an Magnesium kann zu allgemeiner Schwäche, Erschöpfung und einem Gefühl der Energielosigkeit führen.
  • Reizbarkeit und Nervosität: Betroffene können gereizt, nervös und unruhig sein. Auch eine erhöhte Stressempfindlichkeit kann auftreten.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Ein Magnesiummangel kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und zu Gedächtnisproblemen führen.
  • Schlafstörungen: Schlafprobleme wie Einschlaf- und Durchschlafstörungen können durch einen Magnesiummangel verursacht werden.
  • Kopfschmerzen und Migräne: Spannungskopfschmerzen und Migräne können ebenfalls Symptome eines Magnesiummangels sein.
  • Schwindel: Schwindelgefühle können auftreten.
  • Depressive Verstimmungen und Angstzustände: In einigen Fällen kann ein Magnesiummangel zu depressiven Verstimmungen, Angstzuständen und anderen psychischen Symptomen führen.

Weitere Symptome eines Magnesiummangels

Neben den neurologischen Symptomen kann ein Magnesiummangel auch folgende Beschwerden verursachen:

  • Muskelkrämpfe, Zuckungen und Verspannungen: Nächtliche Wadenkrämpfe, Muskelkrämpfe in Füßen oder Zehen, Muskelverspannungen, Muskelzucken und Lidflattern sind typische Anzeichen.
  • Kribbeln oder Taubheit in Fingern und Füßen: Diese Symptome können auf eine gestörte Nervenfunktion hinweisen.
  • Herzrhythmusstörungen: Ein Magnesiummangel kann zu Herzrhythmusstörungen, erhöhtem Herzfrequenz oder Bluthochdruck führen.
  • Verdauungsbeschwerden: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Reizdarmbeschwerden können auftreten.
  • Regelbeschwerden: Bei Frauen können Menstruationsbeschwerden verstärkt auftreten.

Diagnose eines Magnesiummangels

Ein Magnesiummangel lässt sich nicht immer einfach feststellen. Die Messung des Magnesiumgehalts im Blutserum ist oft unzuverlässig, da nur etwa 1 % des gesamten Magnesiums im Körper im Blut vorhanden ist. Ein normaler Magnesiumwert im Blut schließt daher einen Mangel in den Zellen nicht aus.

Es empfiehlt sich, auf mögliche Symptome und Ursachen eines Magnesiummangels zu achten. Bei Verdacht auf einen Mangel sollte ein Arzt aufgesucht werden, der weitere Untersuchungen durchführen kann.

Behandlung eines Magnesiummangels

Die Behandlung eines Magnesiummangels erfolgt in der Regel durch eine Erhöhung der Magnesiumzufuhr.

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  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln ist die Basis der Behandlung.
  • Magnesiumpräparate: Bei einem ausgeprägten Mangel können Magnesiumpräparate aus der Apotheke eingenommen werden. Es gibt verschiedene Magnesiumverbindungen, die sich in ihrer Bioverfügbarkeit unterscheiden. Magnesiumcitrat und Magnesiumorotat werden vom Körper besonders gut aufgenommen.
  • Infusionen: In schweren Fällen kann Magnesium auch per Infusion verabreicht werden.

Vorbeugung eines Magnesiummangels

  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine magnesiumreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen.
  • Stress reduzieren: Stress kann den Magnesiumbedarf erhöhen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, den Stresspegel zu senken.
  • Alkoholkonsum einschränken: Alkohol fördert die Ausscheidung von Magnesium.
  • Medikamente überprüfen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Auswirkungen Ihrer Medikamente auf den Magnesiumhaushalt.
  • Erhöhten Bedarf decken: In bestimmten Lebensphasen oder bei hoher Belastung kann es sinnvoll sein, zusätzlich Magnesiumpräparate einzunehmen.

Magnesiumreiche Lebensmittel

Eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln ist der beste Weg, um einem Magnesiummangel vorzubeugen. Zu den besten Magnesiumlieferanten gehören:

  • Nüsse und Samen: Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Mandeln, Cashewkerne, Leinsamen, Sesam
  • Hülsenfrüchte: Kichererbsen, Bohnen, Linsen, Erbsen
  • Vollkornprodukte: Haferflocken, Quinoa, Naturreis, Vollkornbrot
  • Gemüse: Spinat, Brokkoli, Grünkohl, Mangold
  • Obst: Bananen, Avocados, getrocknete Feigen
  • Dunkle Schokolade: Mit hohem Kakaoanteil
  • Mineralwasser: Achten Sie auf einen hohen Magnesiumgehalt

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