Masernimpfung und das Risiko von Multipler Sklerose: Was Sie wissen sollten

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Gehirn, Rückenmark und Nervenfasern betrifft. Weltweit sind etwa 2,8 Millionen Menschen von dieser Autoimmunerkrankung betroffen, bei der das Immunsystem die Myelinscheiden der Nervenbahnen angreift und beschädigt. Dies führt zu einer Verlangsamung oder Blockierung der Nervenimpulse, was sich in einer Vielzahl von Symptomen äußern kann. Angesichts der jüngsten Masernausbrüche stellen sich viele MS-Betroffene die Frage, ob notwendige Auffrischungsimpfungen sicher sind und ob sie möglicherweise Schübe auslösen oder gar die Erkrankung verursachen können. Dieser Artikel beleuchtet den aktuellen Wissensstand zu Masernimpfung und MS-Risiko, gibt Empfehlungen für MS-Patienten und geht auf allgemeine Impfstrategien ein.

Kein ursächlicher Zusammenhang zwischen Maserninfektion und MS

Nach heutigem Kenntnisstand besteht kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer Maserninfektion und der Entstehung von Multipler Sklerose. Der DMSG-Bundesverband (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) hat dies in einer Stellungnahme bekräftigt. Umgekehrt können Maserninfektionen jedoch Schübe und Pseudoschübe bei MS-Patienten auslösen.

Empfehlungen der STIKO zur Masernimpfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Masernimpfung aufgrund der potenziellen Komplikationen einer Maserninfektion, die bis hin zur tödlich verlaufenden subakut sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) reichen können. Angesichts der jüngsten Ausbrüche von Masernerkrankungen in Deutschland fragen sich einige MS-Betroffene, ob notwendige Auffrischungsimpfungen bei Multipler Sklerose überhaupt sicher sind: Lösen diese Impfungen Schübe aus? Können sie womöglich eine MS verursachen? Beide Fragen lassen sich nach heutigem Stand mit Nein beantworten. Umgekehrt jedoch können Masern-Infektionen Schübe und Pseudoschübe hervorrufen.

MMR-Impfung und Immuntherapie

Die Masernimpfung wird meist als Kombinationsimpfung zusammen mit Mumps und Röteln (MMR) verabreicht. Für MS-Patienten unter einer Immuntherapie wird die MMR-Impfung - wie andere Lebendimpfungen auch - als kontraindiziert angesehen.

Insgesamt sind zwei Impfungen nötig. Wer also - unter den nach 1970 Geborenen) - in seinem Impfpass nur eine oder gar keine Impfung verzeichnet findet und auch nicht an Masern erkrankt war (überprüfbar mit einem Bluttest), sollte diese Impfung(en) nachholen, sofern er keine Immuntherapie macht.

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Passive Immunisierung bei Masernexposition

Multiple-Sklerose-Erkrankte, die mit Immuntherapeutika behandelt werden oder bei denen ein Immundefekt bekannt ist, sollten nicht MMR geimpft werden. In diesen Fällen kann das Risiko einer Maserninfektion jedoch durch einen suffizienten Impfschutz des persönlichen Umfeldes (Angehörige) verringert werden, was die Notwendigkeit einer ausreichenden Impfquote in der Allgemeinbevölkerung und bei im Gesundheitssystem Tätigen zusätzlich unterstreicht.

Im Fall einer Masernexposition kann bei empfänglichen Patienten ohne ausreichenden Schutz schnellstmöglich (innerhalb von 2-6 Tagen) eine "passive Immunisierung" mit Human-Immunglobulin erfolgen.

Impfungen bei MS: Europäischer Konsens

Um einheitliche Impfempfehlungen für Menschen mit MS zu etablieren, hat eine Expertengruppe von ECTRIMS (European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) und EAN (European Academy of Neurology) ein europäisches Konsenspapier zur Impfung von MS-Patienten erarbeitet.

Triggern Impfungen MS-Schübe?

Die Ergebnisse von 15 Studien deuten darauf hin, dass gängige Impfstoffe, wie gegen Grippe, Hepatitis B oder Tetanus, eine MS-Erkrankung nicht verschlimmern. In einer dieser Studien hatten Wissenschaftler das Risiko für eine Verschlechterung von MS nach jeglicher Impfung untersucht, die anderen 14 Studien gingen auf Hepatitis B-, Tetanus-, Influenza-, BCG- (Tuberkulose), Varizella-, FSME-, Tollwut- und Gelbfieberimpfungen ein.

Einer 2001 im „New England Journal of Medicine“´Vaccinations and the risk of relapse in multiple sclerosis. Vaccines in Multiple Sclerosis Study Group´ veröffentlichten Studie zufolge lag das relative Risiko für einen Schub zwei Monate nach jeglicher Impfung bei 0,71: Das Schubrisiko war damit 29 Prozent geringer als im Kontrollzeitraum (keine Impfung).

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Die Experten hinter dem Konsensuspapier sind nach aktuellem Stand der Wissenschaft überzeugt, dass

  • Impfungen bei MS-Patienten nicht das Schubrisiko erhöhen,
  • Impfungen die Behinderung nicht fortschreiten lassen,
  • bei MS-Patienten der Nutzen einer Impfung deren Risiken überwiegt und
  • inaktivierte Impfstoffe bei MS-Patienten, die DMTs erhalten, sicher sind.

Wie gut schützen Impfungen MS-Patienten?

DMTs unterdrücken die Immunantwort bei den Behandelten - kann eine Impfung dann überhaupt wirken? In der Tat verhält es sich so, dass bestimmte MS-Arzneimittel die Impfantwort reduzieren. Bei manchen Wirkstoffen ist sodann auch der Impfschutz verringert. In anderen Fällen wirkt sich das auf den Impfschutz jedoch nicht aus. Bei MS-Patienten ohne DMTs und mit Interferon oder Glatirameracetat schützt eine Impfung vergleichbar gut wie bei gesunden Menschen.

Dimethylfumarat, Teriflunomid und Natalizumab können die Antikörperantwort nach einer Impfung verringern, doch der Impfschutz bleibt erhalten.

CD20-Antikörper wie Ocrelizumab und Ofatumumab sowie Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulatoren wie Fingolimod, Ozanimod, Ponesimod und Siponimod reduzieren die Antikörperantwort auf eine Schutzimpfung - auch der Impfschutz ist geringer. Darüber sollten die Patienten informiert werden, um andere Infektionsschutzstrategien anzuwenden.

Wenige Daten gibt es zu Alemtuzumab und Cladribin, doch sei mit einem geringeren Impfschutz zu rechnen.

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Impfstrategien für MS-Patienten

Die Experten empfehlen, den Impfstatus aller MS-Patienten - insbesondere vor Beginn einer immunsupprimierenden Therapie - zu überprüfen. Angeratene Impfungen sollten am besten schon bei Diagnosestellung oder in frühen Krankheitsstadien verabreicht werden, um den Start einer MS-Behandlung nicht zu verzögern. Eine Bestimmung des Impftiters empfehlen die Experten ein bis zwei Monate nach Impfung sowie nach Hepatitis-B-, Tetanus-, Masern-, Mumps- und Windpockenimpfung (mögliche Boosterimpfungen in Betracht ziehen, bei Hepatitis B mit der adjuvantierten Vakzine).

Zeitabstand zwischen MS-Therapie und Impfung

Prinzipiell dürfen MS-Patienten inaktivierte Impfstoffe jederzeit - auch unter DMT - erhalten. Optimalerweise liegen für eine bestmögliche Impfantwort jedoch zwischen der letzten Impfung und dem Behandlungsbeginn zwei Wochen. Bei Lebendimpfstoffen sollte nach Impfung vier Wochen bis zum Start einer DMT gewartet werden - bei Ocrelizumab und Alemtuzumab sogar sechs Wochen. Bei Therapieende hängt der Zeitpunkt der nächstmöglichen Lebendimpfung vom abgesetzten MS-Arzneimittel ab. Nach Hochdosis-Kortisongabe sollte ein Monat bis zur nächsten Lebendimpfung gewartet werden.

Lebendimpfstoffe und MS-Therapie

Ob Lebendimpfstoffe - zum Beispiel gegen Masern, Mumps, Röteln, Windpocken oder Gelbfieber - sicher verabreicht werden können, hängt von der MS-Therapie ab:

  • MS-Patienten ohne DMT können Lebendimpfstoffe problemlos erhalten. So auch Patienten, die Interferone oder Glatirameracetat (Copaxone®) anwenden.
  • Unter Dimethylfumarat (Tecfidera®), Teriflunomid (Aubagio®), Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulatoren - Fingolimod (Gilenya®), Ozanimod (Zeposia®), Ponesimod (Ponvory®), Siponimod (Mayzent®) -, Natalizumab (Tysabri®), Cladribin (Mavenclad®), Alemtuzumab (Lemtrada®) und CD20-Antikörpern - Ocrelizumab (Ocrevus®), Ofatumumab (Kesimpta®) - sollte auf eine Impfung mit Lebendimpfstoffen verzichtet werden. Der Grund: Man will Impfstoff-bezogene Infektionen vermeiden.

Wenn der Masern- oder Windpockenschutz fehlt, sollten MS-Patienten nach möglichem Kontakt einen Arzt aufsuchen und eine Postexpositionsprophylaxe in Erwägung ziehen.

Totimpfstoffe dürfen MS-Patienten jederzeit nach dem Absetzen erhalten, am besten allerdings auch erst, wenn der Immunstatus des Patienten eine maximale Impfantwort verspricht.

Bei einem aktuellen Schub sollte mit einer Impfung gewartet werden, bis der Patient wieder klinisch stabil ist.

Empfohlene Impfungen für Menschen mit MS

Generell gelten die allgemeinen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). MS-Patienten sollten sich jährlich vor Grippe schützen und ihren Pneumokokken-Impfschutz aktuell halten. Unabhängig vom Alter ist bei einer geplanten Behandlung mit Alemtuzumab, Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulatoren, Cladribin oder CD20-Antikörpern eine HPV-Impfung (humanes Papillomavirus) ratsam. Für ab 18-Jährige ist eine Gürtelroseimpfung (Shingrix®) empfehlenswert, wenn sie stark immunsupprimierende Arzneimittel erhalten, die eine Herpesinfektion begünstigen.

Impfempfehlungen für Kinder mit MS

Auch für Kinder mit Multipler Sklerose gelten die allgemeinen Impfempfehlungen der STIKO für die gesunde Alterskohorte. Vor Start einer MS-Behandlung sollten Ärzte - wie auch bei erwachsenen Patienten - den Impfstatus des Kindes prüfen und bestehende Impflücken möglichst schließen.

Impfempfehlungen für Schwangere mit MS

Für schwangere Frauen mit MS gelten dieselben Impfempfehlungen wie für Schwangere ohne MS. Ziel ist es, Mutter und Kind vor möglichen Infektionen zu schützen. Aus diesem Grund sollten sich Schwangere gegen Grippe (zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft und zu Beginn der Grippesaison),Keuchhusten,Tetanus undDiphtherie (zwischen der 20. und 36. Schwangerschaftswoche) impfen lassen.

Impfempfehlungen für ältere Menschen mit MS

Für ältere Menschen mit Multipler Sklerose gelten die allgemeinen Impfempfehlungen für die ältere Bevölkerung - damit liegt das Augenmerk auf der jährlichen Grippeschutzimpfung. Die STIKO rät bei Menschen ab 60 Jahren zu einem Hochdosisgrippeimpfstoff. Außerdem sollten ältere Menschen ihren Pneumokokken- und Gürtelroseimpfschutz (Shingrix®) aktuell halten.

Reiseimpfungen für MS-Patienten

Für MS-Patienten mit oder ohne DMT gelten die Reiseimpfempfehlungen wie für gesunde Menschen. Sie können sicher gegen Hepatitis A und B, Tollwut, Japanische Enzephalitis, Meningokokken (tetravalent), Cholera, FSME, Polio (IPV) und Typhus (inaktiviert) geimpft werden.

Der Impfschutz richtet sich jeweils nach Reiseziel und Expositionsrisiko. Unter immunsupprimierender Behandlung dürfen die Lebendimpfstoffe gegen Gelbfieber, Dengue-Fieber, Windpocken, Masern, Mumps, Röteln und Typhus (oral) allerdings nicht verabreicht werden.

Impfungen sollten in der Reiseplanung berücksichtigt werden und möglichst vor Reiseantritt (zwei bis drei Monate zuvor) abgeschlossen sein.

Impfen bei Immunsuppression: Allgemeine Überlegungen

In Deutschland haben etwa 5 Millionen Menschen eine immunvermittelte Erkrankung, darunter MS, rheumatoide Arthritis und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Diese Menschen haben bei Infektionskrankheiten häufiger einen schweren Verlauf und ein höheres Sterberisiko. Ein ausreichender Impfschutz ist daher besonders wichtig.

Impfungen gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, um Infektionskrankheiten vorzubeugen und ihre Verbreitung einzudämmen. Sie schützen nicht nur die geimpften Personen selbst, sondern auch die Menschen um sie herum, insbesondere diejenigen, die sich nicht impfen lassen können oder bei denen die Impfung nicht ausreichend wirksam ist.

Während eines Krankheitsschubs oder während einer Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten sollten grundsätzlich keine Lebendimpfstoffe verabreicht werden. Deshalb sollten Menschen mit einer Vorerkrankung mindestens 6 Wochen vor Beginn der immunsuppressiven Therapie geimpft werden. Das betrifft beispielsweise Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Auch Reiseimpfungen gegen Gelbfieber und Typhus gehören zu den Lebendimpfstoffen sowie die Impfung gegen Rotaviren für Kinder.

Wirksamkeit von Impfungen bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen

Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, können dazu führen, dass Impfungen weniger wirksam sind. Eine Impfung ist für Menschen mit immunvermittelten Erkrankungen meistens dennoch sinnvoll. Auch wenn die Impfung nur teilweise wirken sollte, können schwere Krankheitsverläufe vorgebeugt oder gemildert werden. Grundsätzlich haben Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen jedoch eine gute Impfantwort. Das heißt, dass sie nach einer Impfung ausreichend Antikörper bilden. So haben Studien gezeigt, dass Menschen mit MS nach einer Impfung nicht grundsätzlich weniger Antikörper bilden als Menschen ohne MS.

Corona-Impfung bei MS

Personen über 60 Jahre und Menschen mit chronischen Erkrankungen haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe von COVID-19. Auch Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen wird empfohlen, sich gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen zu lassen. Sie haben aufgrund ihrer Erkrankung und der Behandlung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Impfungen gegen SARS-CoV-2 können dieses Risiko verringern und damit Leben retten.

Erhalten Menschen eine immunsuppressive Behandlung, ist die Immunantwort nach der Corona-Impfung zwar abgeschwächt, aber nur sehr selten nicht nachweisbar.

Mögliche Nebenwirkungen und Reaktionen auf Impfungen

Impfungen können unerwünschte Wirkungen auslösen. Zu den üblichen Reaktionen gehören Schmerzen und Rötung der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Übelkeit und andere Magen-Darm-Beschwerden. Diese Reaktionen treten 1 bis 3 Tage nach der Impfung auf und sind Zeichen dafür, dass das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert. Lebendimpfstoffe können in einem Zeitraum von 1 bis 3 Wochen die gleichen Symptome hervorrufen.

Impfungen und das Risiko von Krankheitsschüben

Impfungen aktivieren das Immunsystem, um eine Immunantwort gegen bestimmte Erreger aufzubauen. Deshalb können sich die Krankheitssymptome kurz nach der Impfung vorübergehend verstärken. Das Risiko für einen Krankheitsschub nach einer Impfung ist jedoch gering. Bakterielle und virale Infekte führen bei einer chronisch-entzündlichen Erkrankung häufiger zu einem Krankheitsschub als eine Impfung. Studien zeigen, dass Menschen mit Multipler Sklerose oder mit einer CED häufiger einen Krankheitsschub nach einer COVID-19-Infektion hatten als nach der Impfung.

Aktuelle Forschungsergebnisse

Daten von über 12.000 Patienten mit Multipler Sklerose (MS) dienten als Grundlage für eine Studie der Technischen Universität München (TUM), die das Impfverhalten der Bevölkerung im Zusammenhang mit MS untersuchte. Sie zeigte, dass sich MS-Erkrankte 5 Jahre vor der Diagnose statistisch seltener impfen ließen als Vergleichsgruppen. Ein Zusammenhang zwischen Impfungen und dem Auftreten von MS scheint somit unwahrscheinlich.

Die Forscher werteten zudem die Daten von Menschen mit Morbus Crohn und Psoriasis aus. Diese Patienten ließen sich aber ähnlich oft impfen wie die gesunde Kontrollgruppe. „Die Ergebnisse sind nicht allein auf eine chronische Krankheit zurückzuführen, sondern ein MS-spezifisches Verhalten“, sagt Hemmer und ergänzt: „Auch aus anderen Studien wissen wir, dass MS-Erkrankte lange vor Diagnose in ihrem Verhalten und ihrer Krankengeschichte auffällig sind. All das macht deutlich, dass die MS lange vor den neurologischen Symptomen da ist. Wir müssen geeignete Marker finden, um sie früher zu diagnostizieren.“

Tetanusimpfung und MS-Risiko

Eine Metaanalyse zur Frage eines Zusammenhangs zwischen einer Tetanus-Impfung und der Entstehung einer MS konnte keinen Zusammenhang zeigen, vielmehr weist die Metaanalyse sogar auf einen möglichen schützenden Effekt der Impfung hin. Im Rahmen der Metaanalyse wurden neun Fall-Kontroll-Studien aus verschiedenen Ländern im Zeitraum 1968 bis 2004 ausgewertet, die das Risiko der Entstehung einer MS nach Tetanusimpfung untersucht hatten. Aus diesen Studien, die insgesamt 963 Fälle und 3126 Kontrollen enthalten, errechnet sich ein mittleres Odds Ratio * (OR, Chancen-Verhältnis) von 0,67 (95% Konfidenzintervall (CI): 0,55 -0,81). Von Bedeutung ist, dass die Ergebnisse der neun Studien konsistent in die gleiche Richtung weisen.

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