Eingeklemmter Nerv im Schulterbereich: Ursachen, Symptome und Behandlungen

Ein eingeklemmter Nerv im Schulterbereich, insbesondere im Bereich des Schulterblatts, kann eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellen. Die Symptome reichen von starken Schmerzen über Bewegungseinschränkungen bis hin zu Taubheitsgefühlen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten eines solchen Nervenkompressionssyndroms.

Was ist ein eingeklemmter Nerv im Schulterblatt/in der Schulter?

Von einem eingeklemmten Nerv spricht man, wenn ein Nerv über einen gewissen Zeitraum von außen komprimiert wird, was zu Schmerzen führt. An der Schulter äußert sich dies oft durch plötzliche, stechende Schmerzen seitlich oder unterhalb des Schulterblatts, die in Richtung Wirbelsäule ausstrahlen können. Die Beweglichkeit ist nach einem solchen Schmerzereignis häufig stark eingeschränkt.

Ursachen eines eingeklemmten Nervs in der Schulter

Eine Nervenkompression kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Dazu gehören:

• Über- oder Fehlbelastungen: Sportverletzungen oder ungewohnte Belastungen der Schultergürtelmuskulatur und des oberen Rückens können zu einer Nervenkompression führen.
• Muskuläre Dysbalancen: Eine unausgewogene Belastung verschiedener Muskelgruppen im Schultergürtel kann langfristig zu Fehlbelastungen und Nervenkompressionen führen.
• Verletzungen: Frakturen der Unterarmknochen oder Handwurzelknochen nach Stürzen können den Nervus medianus verletzen, insbesondere wenn Knochenteile in den Nerv eindringen.
• Entzündungen: Chronische Entzündungen können zu einer Verdickung der Sehnenscheide führen und somit den Nerv einengen.
• Knöcherne Veränderungen: Arthrose des Handgelenks oder knöcherne Auswüchse können ebenfalls Druck auf den Nerv ausüben.
• Dauerhafte Belastungen: Wiederholte, abknickende Bewegungen des Handgelenks, wie sie beispielsweise bei Montagearbeiten vorkommen, können das Risiko eines Karpaltunnelsyndroms erhöhen.

Symptome eines eingeklemmten Nervs in der Schulter

Ein eingeklemmter Nerv in der Schulter kann sich durch verschiedene Symptome äußern:

• Schmerzen: Plötzliche, stechende oder bohrende Schmerzen mittig neben oder unterhalb des Schulterblatts, oft ausstrahlend zur Wirbelsäule. Die Schmerzen können sich bei bestimmten Bewegungen verstärken.
• Bewegungseinschränkungen: Die Beweglichkeit der Schulter kann durch Schmerzen oder Muskelschwäche eingeschränkt sein.
• Taubheitsgefühl und Kribbeln: Taubheit oder ein "Ameisenlaufen" in der Schulter, im Arm oder in den Fingern können auftreten.
• Muskelschwäche: Infolge einer Nervenkompression kann es zu einer Schwäche der von dem betroffenen Nerv versorgten Muskeln kommen.
• Eingeschlafene Hände: Taube Finger und einschlafende Hände, insbesondere nachts, können auf eine Nervenkompression hindeuten.
• Schmerzen im Handgelenk: Das Karpaltunnelsyndrom, bei dem der Nervus medianus im Handgelenk eingeengt ist, kann ebenfalls zu Schmerzen und Taubheitsgefühlen in der Hand führen.

Diagnose eines eingeklemmten Nervs in der Schulter

Die Diagnose eines eingeklemmten Nervs in der Schulter umfasst in der Regel folgende Schritte:

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1. Anamnese: Der Arzt erfragt die Krankengeschichte und die genauen Beschwerden des Patienten.
2. Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht die Beweglichkeit von Schulter, Arm und Hand und führt spezielle Tests durch, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln.
3. Elektrophysiologische Untersuchung (EMG): Hierbei wird die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen, um festzustellen, ob der Nerv geschädigt ist.
4. Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen oder eine Kernspintomographie (MRT) können eingesetzt werden, um die Strukturen im Schulterbereich genauer darzustellen und andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
5. Wirbelsäulenvermessung: Diese kann zur Bestimmung von Symmetrie und Länge der Wirbelsäule dienen und Fehlstellungen aufzeigen.

Behandlung eines eingeklemmten Nervs in der Schulter

Die Behandlung eines eingeklemmten Nervs in der Schulter zielt darauf ab, den Druck auf den Nerv zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und die Funktion wiederherzustellen. Es gibt sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten.

Konservative Behandlung

Die konservative Therapie steht meist am Anfang und umfasst verschiedene Maßnahmen:

• Schonung und Entlastung: Schmerzauslösende Bewegungen sollten vermieden werden, um die Reizung zu reduzieren.
• Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Auch Schmerzsalben können lokal angewendet werden. In manchen Fällen kann der Arzt ein lokal wirksames Schmerzmittel direkt in die betroffene Region spritzen.
• Physikalische Therapie: Kälteanwendungen können Entzündungen dämpfen und Schmerzen lindern, während Wärme verspannte Muskeln entspannen kann.
• Manuelle Therapie: Spezielle Techniken wie die Myofasziale Entspannung, Mobilisationen und Traktionen können helfen, Blockaden und Verspannungen zu lösen.
• Trainingstherapie: Ein gezieltes Training mit einem Sportwissenschaftler kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die betroffenen Bereiche zu mobilisieren. Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Schulter- und Rückenmuskulatur sind besonders wichtig.
• Haltungs- und Bewegungsschulung: Eine Fehlhaltung oder ungünstige Bewegungsmuster sind häufige Ursachen für Nerveneinklemmungen. Eine entsprechende Schulung kann helfen, diese zu korrigieren.
• Triggerpunktbehandlung: Bei Verspannungen der umliegenden Muskulatur kann die Behandlung von Triggerpunkten die Symptome lindern.
• Dehnübungen: Leichte, schonend durchgeführte Dehnübungen der Schulter- und Nackenregion können helfen, die Schmerzen zu lindern und erneuten Einklemmungen vorzubeugen.
• Ergonomie am Arbeitsplatz: Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes hilft, eingeklemmten Nerven vorzubeugen.

Operative Behandlung

Wenn die konservativen Maßnahmen nicht ausreichend helfen, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Ziel der Operation ist es, den einengenden Druck auf den Nerv zu beseitigen.

• Karpaltunneloperation (Neurolyse): Bei einem Karpaltunnelsyndrom wird das Karpalband durchtrennt, um den Nervus medianus zu entlasten.
• Minimalinvasive Eingriffe: Bei einem Bandscheibenvorfall kann ein minimalinvasiver Eingriff durchgeführt werden, um den Druck auf den betroffenen Nerv zu verringern.
• Entfernung einengender Gewebestrukturen: Der Operateur entfernt einengende Gewebestrukturen wie übermäßig gewachsenes Bindegewebe, um den Nerv zu entlasten.

Übungen zur Entlastung des Nervus medianus

Es gibt einige Übungen, die man anwenden kann, um den Nervus medianus zu entlasten.

• Handbeugung: Aus der Neutralstellung beide Hände maximal beugen und einige Sekunden in dieser Position belassen. Danach wieder in die Neutralposition gehen.
• Handkippung: Die Hand aus der Neutralstellung nach links und rechts leicht kippen und in dieser Position einige Sekunden halten. Dabei die Hand zuerst Richtung Daumen und dann Richtung kleinem Finger kippen.

Vorbeugung eines eingeklemmten Nervs in der Schulter

Um einem eingeklemmten Nerv in der Schulter vorzubeugen, können folgende Maßnahmen helfen:

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• Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität beugt Verspannungen vor und stärkt die Muskulatur.
• Ergonomischer Arbeitsplatz: Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes hilft, Fehlhaltungen und Verspannungen zu vermeiden.
• Stressmanagement: Stress kann Muskelverspannungen begünstigen. Entspannungstechniken können helfen, Stress abzubauen.
• Gesundes Körpergewicht: Übergewicht belastet die Wirbelsäule und kann zusätzlichen Druck auf Nerven ausüben.
• Vermeidung einseitiger Belastungen: Abwechslungsreiche und entlastende Bewegungsabläufe ermöglichen auch in Risiko-Berufen ein körperschonendes Arbeiten.

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