Meningitis, im Volksmund als Hirnhautentzündung bekannt, und Enzephalitis sind seltene, aber schwerwiegende Infektionen des Gehirns, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordern. Die Hauptursachen sind meist Bakterien und Viren. Besonders wichtig ist die schnelle Erkennung und Behandlung der bakteriellen Meningitis, da sie unbehandelt tödlich verlaufen kann. Antibiotika können den Verlauf stoppen.
Was ist Meningitis? Definition und Ursachen
Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen), während Enzephalitis eine Entzündung des Hirngewebes selbst ist. Beide Erkrankungen können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Bei der Meningitis sind Bakterien die häufigsten Erreger, insbesondere Pneumokokken und Meningokokken. Bei der Enzephalitis spielen Viren eine größere Rolle, insbesondere das Herpes-simplex-Virus und das Windpocken-Virus. In manchen Fällen kann eine Meningitis auch durch Pilze, Parasiten, Autoimmunerkrankungen oder Krebs verursacht werden. Wenn sowohl die Hirnhäute als auch das Gehirn entzündet sind, spricht man von einer Meningoenzephalitis.
Ein besonderes Risiko für eine Meningitis haben Menschen mit einem schwachen Immunsystem wie Frühgeborene, Säuglinge und ältere Menschen.
Bakterielle Meningitis
Bakterielle Hirnhautentzündungen werden bei allen Menschen, die älter als 6 Wochen sind, hauptsächlich von Pneumokokken und Meningokokken verursacht. Meningokokken kommen in mehreren Untertypen vor. Gegen die wichtigsten Untertypen (A, B, C, W135 und Y) sowie gegen Pneumokokken kann geimpft werden.
Eine untergeordnete Rolle spielen Bakterien wie Haemophilus, Listerien, Staphylokokken und Enterobakterien. Haemophilus influenzae Typ B (Hib) wurde erfolgreich durch die Einführung einer Impfung zurückgedrängt. Listerien haben in der Schwangerschaft eine besondere Bedeutung. Da sie das Ungeborene gefährden können, wird Schwangeren vom Verzehr bestimmter Speisen wie Rohmilchprodukten und rohem Fleisch abgeraten.
Lesen Sie auch: Alles über Herpes-Meningitis
Virale Meningitis und Enzephalitis
Gehirnentzündungen (Enzephalitiden) sind meist viral bedingt. Die häufigsten auslösenden Viren sind das Herpes-simplex-Virus, das die typischen Bläschen im Mund- sowie Genitalbereich verursacht, und das Windpocken-Virus, das außerdem Gürtelrose auslöst. Daneben können viele weitere Viren zum Krankheitsbild einer Enzephalitis führen. So vielfältig wie die auslösenden Erreger sind auch die Übertragungswege. Oftmals liegt eine Tröpfcheninfektion zugrunde. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Zecken übertragen und zählt ebenfalls zu den häufigeren viralen Gehirnentzündungen in Deutschland. In tropischen Gebieten werden verschiedene Krankheitserreger, die eine Enzephalitis verursachen können, durch Stechmücken übertragen.
Ein besonderes Merkmal der viralen Infektionen ist die Möglichkeit, dass eine schon einmal durchgemachte Erkrankung reaktiviert wird. Dabei kann das betroffene Organsystem wechseln, wie es das Beispiel einer Herpesinfektion zeigt. Dies ist allerdings nur bei einem geschwächten Immunsystem möglich.
Übertragungswege
Die Übertragungswege der Meningitis sind abhängig vom Erreger. Pneumo- und Meningokokken werden häufig über Tröpfchen beim Niesen oder Husten aufgenommen. Sie müssen aber nicht unmittelbar zu einer Hirnhautentzündung führen, sondern können die Schleimhaut besiedeln, bis ein geschwächtes Immunsystem die Verbreitung über die Blutbahn begünstigt. In anderen Fällen bestand eine Infektion im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und anschließend wurden die Bakterien weiterverbreitet. Auch eine Übertragung der Erreger bei Verletzungen und Operationen ist möglich.
Eine Sonderrolle kommt der Infektion bei Neugeborenen zu. Sie werden unter der Geburt mit den Erregern infiziert, die sich im Urogenitaltrakt der Mutter aufhalten, in den meisten Fällen mit Streptokokken der Gruppe B.
Risikofaktoren
Risikofaktoren für eine bakterielle Hirnhautentzündung sind u. a. Alkohol- und Drogenmissbrauch, Operationen und Verletzungen im Kopfbereich, Immunschwäche, Diabetes, Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich (Mittelohrentzündung, Nebenhöhlenentzündung) in der Mundhöhle oder im Herzen (Endokarditis). Bestimmte Personen haben ein erhöhtes Risiko, eine Gehirnentzündung zu erleiden. Dazu zählen Neugeborene, Kleinkinder, ältere Menschen sowie Personen mit einer Immunschwäche.
Lesen Sie auch: Seltene Fälle von Meningitis nach Impfung
Symptome von Meningitis und Enzephalitis
Die Symptome einer Meningitis und Enzephalitis können variieren, aber es gibt einige typische Anzeichen, auf die man achten sollte.
Allgemeine Symptome
Eine Meningitis führt fast immer zu (hohem) Fieber. Hinzu kommen meist Nackensteifigkeit sowie Veränderungen der Psyche und des Wachheitsgrades. Die Symptome setzen typischerweise abrupt ein und verschlimmern sich in nur wenigen Stunden. Häufig klagen Betroffene zusätzlich über Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit. Die Entzündung der Hirnhäute kann ebenfalls zu Krampfanfällen, Hautausschlägen, Gesichtslähmung, Sprachstörungen, Sehstörungen und Hörminderung führen.
Eine Enzephalitis kann mit allen Symptomen einer Hirnhautentzündung einhergehen. Meist entwickeln sie sich jedoch weniger rasch.
Bei Meningitis aufgrund einer Meningokokken-Infektion können kleine Blutungen in der Haut auftreten.
Symptome bei Säuglingen und Neugeborenen
Die Symptome bei Neugeborenen und Säuglingen sind oftmals unscheinbarer: Sie werden auffällig mit Fieber oder wahlweise einer erniedrigten Körpertemperatur unter 35 °C, Schlappheit, Reizbarkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfen. Da die Schädelknochen von Säuglingen und Kleinkindern noch nicht vollständig zusammengewachsen sind, kann eine weitere Besonderheit auftreten: Wenn sich die Meningitis verschlimmert, können sich die weichen Stellen zwischen den Schädelknochen, die sogenannten Fontanellen, wegen des erhöhten Drucks im Schädel nach oben wölben.
Lesen Sie auch: Erwachsene Meningitis: Ein umfassender Überblick
Wichtiges Krankheitszeichen
Ein wichtiges Krankheitszeichen einer Meningitis ist neben dem Fieber die Nackensteifigkeit. Das Kind setzt der Bewegung seines Kopfes einen Widerstand entgegen, so dass es kaum oder gar nicht möglich ist, den Kopf zum angewinkelten Knie des Kindes zu bringen (Meningismus). Weitere typische Krankheitszeichen sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Erbrechen und Lichtscheu. Falls das Gehirn mit entzündet ist, kann es zu Benommenheit bis hin zum Koma kommen. Bei Säuglingen treten meist andere, allgemeinere Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Nahrungsverweigerung oder auch Krampfanfälle auf.
Meningitis-Ausschlag
Bei manchen Patienten kann auch ein Ausschlag auftreten. Dieser Meningitis-Hautausschlag ist charakteristisch rötlich oder lila und verblasst nicht beim Druck - ein Indikator, der das sogenannte „Glas-Test“ genannt wird. Bei der Meningokokken-Meningitis können kleine punktförmige bis größere Blutungen in der Haut auftreten.
Diagnose von Meningitis und Enzephalitis
Fieber, Nackensteifigkeit und Bewusstseinsveränderungen lenken den Verdacht auf eine Infektion des Gehirns. Eine schnelle Abklärung im Krankenhaus ist geboten.
Untersuchungsmethoden
Die Untersuchung des Rückenmark- und Hirnwassers bringt meist Gewissheit. Diese sog. Lumbalpunktion, bei der das Nervenwasser über eine Nadel gewonnen wird, die zwischen zwei Wirbelkörpern im unteren Rücken eingebracht wird, ist unangenehm, aber nicht gefährlich. Im Nervenwasser zeigen sich entzündliche Veränderungen, und verschiedene Tests zur Bestimmung der Krankheitserreger können durchgeführt werden.
Auch im Blut können auffällige Entzündungswerte und Krankheitserreger nachgewiesen werden.
Ergänzend werden bildgebende Verfahren (Computertomografie oder Magnetresonanztomografie) eingesetzt.
Möglichst frühzeitig sollte auch eine HNO-ärztliche Untersuchung erfolgen, um mögliche Entzündungsherde im Mittelohr oder den Nasennebenhöhlen ausfindig zu machen.
Lumbalpunktion
Zwingend erforderlich ist eine sogenannte Lumbalpunktion. Dabei entnimmt ein Arzt mit einer Nadel Rückenmarksflüssigkeit. Diese untersucht das Labor auf Krankheitserreger. Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, bespricht ein neurologischer Facharzt mit Ihnen die Ergebnisse und das weitere Vorgehen. Unmittelbar nach der körperlichen Untersuchung wird in der Regel mittels einer Hohlnadel Nervenwasser (Liquor) aus dem Wirbelkanal in Höhe des Beckenkamms entnommen (Lumbalpunktion). Bei Menschen mit bestimmten neurologischen Störungen wird zuvor mittels Computertomografie (CT) abgeklärt, ob eine Lumbalpunktion risikoarm möglich ist. Dabei erhärtet oft schon eine eitrig-trübe Färbung des Liquors den Verdacht auf eine bakterielle Meningitis. Für eine endgültige Diagnose und die Spezifizierung des verantwortlichen Erregers sind weiterführende Analysen des Liquors erforderlich. Im Zuge dessen werden verschiedene Laboruntersuchungen durchgeführt.
Behandlung von Meningitis und Enzephalitis
Patient*innen mit Hirnhautentzündung werden im Krankenhaus, anfangs häufig auf der Intensivstation, behandelt.
Akutbehandlung
Noch bevor die gesamte Diagnostik abgeschlossen ist, wird bei Verdacht auf eine bakterielle Meningitis ein Antibiotikum über die Vene verabreicht. Zusätzlich erhält die erkrankte Person eine Kortisoninfusion (Dexamethason), die die entgleiste und gefährliche Entzündungsreaktion abschwächen soll.
Später, wenn der genaue Erreger bekannt ist, wird die Antibiotikatherapie weiter angepasst. Im Durchschnitt erfolgt die antibiotische Therapie über 10-14 Tage.
Es ist zu beachten, dass auch eine Enzephalitis in der Anfangsphase häufig wie eine bakterielle Meningitis behandelt wird. Erst wenn mit großer Sicherheit festgestellt wurde, dass Viren das Krankheitsbild verursachen, werden die Antibiotika abgesetzt. Zudem werden Medikamente, die gegen Viren wirksam sind (meist Aciclovir), verabreicht.
Im Krankenhaus werden auch die möglichen Komplikationen überwacht und behandelt.
Bei einer akuten Enzephalitis oder Meningitis sind die vorrangigen Ziele der Behandlung: Sicherung wichtiger Körperfunktionen (Atmung, Herz-Kreislauf-System) intensivmedizinische Betreuung Linderung von Schmerzen und akuten Beschwerden Behandlung mit Medikamenten (Antibiotika bei bakterieller Infektion, sogenannte virostatische Medikamente bei Viren) Bei einer Meningokokken-Meningitis sollten sich auch Personen, die mit dem Erkrankten in engem Kontakt waren, vorbeugend mit Antibiotika behandeln lassen.
Rehabilitation
Insbesondere wenn Sie zur Behandlung bei chronischen Beschwerden durch Enzephalitis und Meningitis bei uns sind, richtet sich Ihre Therapie nach einem ganzheitlichen medizinischen und psychosozialen Konzept. Das bedeutet: Wir behandeln nicht nur Ihre körperlichen Beschwerden. Unsere Ärzte, Therapeuten und Pflegemitarbeiter betrachten Sie als ganzen Menschen. Ihre Therapie berücksichtigt alles, was notwendig ist, damit Sie sich trotz Ihrer Erkrankung wieder möglichst selbstständig in Ihrem familiären und beruflichen Alltag zurechtfinden können. Wichtigstes Ziel der Reha ist es, Ihre Lebensqualität zu verbessern. Ihre Rehabilitation bei entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems umfasst: Einstellung von geeigneten Medikamenten Schulungen zur Einnahme und Handhabung Ihrer Medikamente Therapien, die Beschwerden mildern und Sie dabei unterstützen, mit den Folgen der Erkrankung zurechtzukommen: v.a. Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologie Schulungen zur Gesundheitsvorsorge psychologische Unterstützung, etwa bei der Krankheitsbewältigung (auch für Angehörige) Ein in der Rehabilitation erfahrener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie plant und kontrolliert Ihre Therapie. Wenn möglich binden wir Angehörige eng in die Behandlung ein. Wenn gewünscht, nehmen wir diese mit auf. Vorteile dieses sogenannten Rooming in sind: Patienten fühlen sich in Begleitung ihrer Angehörigen sicherer. Beim Rooming in lernen Angehörige, mit einer möglichen Behinderung umzugehen und arbeiten sich unter der Anleitung von Therapeuten und Pflegekräften in die Versorgung und Pflege ein.
Prävention von Meningitis und Enzephalitis
Es stehen einige Maßnahmen zur Verfügung, mit denen Sie das Infektionsrisiko für eine Hirnhaut- und Hirnentzündung reduzieren können.
Schutzimpfungen
Die STIKO (Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut) empfiehlt allen Kindern ab 2 Monaten die Impfung gegen Haemophilus (als Teil der Sechsfach-Impfung), Pneumokokken und Meningokokken der Gruppe B, gegen Gruppe-C-Meningokokken ab 12 Monaten. Diese Impfungen sind sehr sicher und haben dazu geführt, den Meningitis-Verursacher Haemophilus fast gänzlich zurückzudrängen. Auch Meningokokken-Infektionen sind seltener geworden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung für die Sechsfachimpfung im Säuglingsalter aktualisiert und empfiehlt statt dem bisherigen 3+1-Impfschema das reduzierte „2+1-Impfschema". Die Impfungen sollten im Alter von 2, 4 und 11 Monaten erfolgen.1
Personen ab 60 Jahren oder mit bestimmten Vorerkrankungen wird eine Impfung gegen Pneumokokken empfohlen. In bestimmten Fällen sollte nach mindestens 6 Jahren eine zweite Impfung verabreicht werden.
Reiseimpfungen: Aufgrund der regionalen Häufung von Meningokokken im sog. Meningitisgürtel (Länder südlich der Sahara von Senegal bis Äthiopien) sowie in Saudi-Arabien wird Reisenden in diese Länder eine spezielle Schutzimpfung empfohlen (ACWY-Impfung). Pilger nach Mekka müssen ab dem 2. Lebensjahr bei der Einreise nach Saudi-Arabien eine ACWY-Impfung nachweisen. Auch bei Reisen in Länder mit Meningitis-Epidemien ist eine Impfung sinnvoll.
Schützend im Hinblick auf eine Enzephalitis wirken u. a. Impfungen gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), die japanische Enzephalitis sowie Tollwut.
Viele von der STIKO empfohlene Kinderimpfungen (z. B. Windpocken, Masern) schützen vor dem mit diesen Viruserkrankungen verbundenen Risiko einer Enzephalitis. Da auch die saisonale Grippe (Influenza) eine Enzephalitis auslösen kann, schützt die Grippe-Impfung davor.
Weitere Maßnahmen
- Isolierung von erkrankten Personen: Patient*innen mit einer Meningokokken-Meningitis oder einer infektiösen Enzephalitis werden im Krankenhaus isoliert.
- Antibiotika-Prophylaxe: In den meisten Fällen wird engen Kontaktpersonen von Meningitis-Patient*innen die Einnahme eines Antibiotikums über 1-2 Tage zur Vorbeugung nahegelegt.
- Impfung nach Kontakt: Kontaktpersonen von Erkrankten mit Meningokokken-Meningitis wird zusätzlich eine Meningokokken-Impfung empfohlen.
Vorbeugung durch Impfung
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt verschiedene Impfungen für alle Kinder. Dazu zählen auch drei Impfungen gegen häufige Erreger einer bakteriellen Meningitis: Meningokokken-Impfung, Pneumokokken-Impfung und Haemophilus influenzae Typ B-Impfung. Das Immunsystem von kleinen Kindern ist noch nicht ausgereift und kann deshalb Erreger nicht so gut abwehren. Darum lässt sich mit diesen drei Impfungen das Risiko einer bakteriellen Hirnhautentzündung deutlich senken:
- Meningokokken-Impfung: Es gibt verschiedene Untergruppen (Serogruppen) von Meningokokken. In Europa wird eine Meningokokken-Meningitis meist durch die Serogruppen B und C ausgelöst. Eine Hirnhautentzündung durch Meningokokken C ist seltener, verläuft aber oft schwer und mit Komplikationen (wie das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom). Für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten ist daher eine Impfung gegen Meningokokken C empfohlen. Wird dieser Impftermin verpasst, sollte die Impfung bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Zudem stehen für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem erhöhten Infektionsrisiko Vierfach-Impfstoffe gegen Meningokokken der Serogruppen A, C, W und Y zur Verfügung. Gegen die viel häufigere Meningokokken-B-Meningitis gibt es seit Ende 2013 bzw. 2017 eigene Impfstoffe.
- Pneumokokken-Impfung: Die Pneumokokken-Impfung wird allen Kindern ab dem Alter von zwei Monaten empfohlen.
- Haemophilus influenzae Typ B-Impfung: Die Hib-Impfung wird ebenfalls für alle Kinder empfohlen.
Einigen Formen viraler Meningitis kann man ebenfalls mit einer Impfung vorbeugen. Standardmäßig für alle Kinder empfohlen werden die Mumps-Impfung, Masern-Impfung und Röteln-Impfung (meist kombiniert als MMR-Impfung verabreicht). Es gibt auch einen Impfstoff gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Mögliche Bleibende Schäden
Ohne die richtige Behandlung führt eine bakterielle Meningitis fast immer zum Tod. Abhängig vom Erreger versterben selbst bei antibiotischer Therapie bis zu 30 % der Erkrankten.
Komplikationen sind häufig. Dazu zählen eine Schwellung des Gehirns, eine Druckerhöhung im Gehirn, Krampfanfälle, Schlaganfall, Abszesse im Gehirn sowie eine Blutvergiftung (Sepsis). Die Prognose ist schlechter bei fortgeschrittenem Alter und bestimmten Vorerkrankungen.
Hirninfektionen durch Viren haben eine etwas bessere Prognose. Hier kann es nach durchgemachter Infektion zu erneuten Ausbrüchen kommen, da sich das zugrunde liegende Virus im Körper verstecken kann.
Eine überstandene Gehirn- oder Hirnhautentzündung hinterlässt leider oft bleibende Schäden, die die tägliche Lebensführung in unterschiedlichem Ausmaß einschränken. Am häufigsten sind kognitive Schäden, Persönlichkeitsveränderungen, epileptische Anfälle, bleibende Muskelschwächen, ein sog. Wasserkopf bei Kindern sowie Seh- und Hörstörungen.
Mögliche Langzeitfolgen von Enzephalitis und Meningitis sind: kognitive Störungen Persönlichkeitsveränderungen Hörschädigungen Muskelschwächen sogenannter Wasserkopf bei Kindern
Leider kann Meningitis Spätfolgen haben und zu einer Reihe von Komplikationen führen, einschließlich einem Hirnödem, Sepsis, ARDS, Waterhouse-Friderichsen-Syndrom, Hörverlust, Gedächtnisproblemen, Lernschwierigkeiten, Epilepsie, Nierenversagen und sogar Tod. Einige dieser Komplikationen können dauerhaft sein, auch nach erfolgreicher Behandlung der Krankheit.
Nach überstandener Infektion werden daher Kontrolluntersuchungen empfohlen.
tags: #Meningitis #bleibende #Schäden #Ursachen