Hirnmetastasen nach Brustkrebs: Ursachen, Symptome und Behandlung

Hirnmetastasen sind Tochtergeschwülste eines bereits bestehenden Krebstumors im Körper, dem sogenannten Primärtumor oder Primarius. Sie entstehen, wenn sich Krebszellen vom Ursprungstumor lösen und über die Blutgefäße oder Lymphbahnen in andere Körperregionen wandern, wo sie sich ansiedeln und zu neuen Tumoren heranwachsen. Bei etwa 30 Prozent der Tumoren im Gehirn handelt es sich um Hirnmetastasen, was sie zu den häufigsten Neubildungen im zentralen Nervensystem macht. Mehr als ein Viertel der Patienten mit einem bösartigen Tumor im Körper entwickeln Tochtergeschwülste im Gehirn. Meistens zeigen Hirnmetastasen das Endstadium oder zumindest ein weit fortgeschrittenes Stadium der ursächlichen Krebserkrankung an.

Ursachen von Hirnmetastasen

Die Ursache von Hirnmetastasen liegt in anderen Krebserkrankungen im Körper, von denen aus der Tumor beginnt zu streuen. Von dem Primärtumor im Körper lösen sich einzelne Zellen oder Zellgruppen ab und gelangen über die Blutgefäße oder Lymphbahnen in eine andere Körperregion. Im ungünstigsten Fall setzen sie sich auch im Gehirn fest und wachsen dort - es entstehen Hirnmetastasen.

Aber nicht jeder solide Tumor im Körper streut in das Gehirn. Warum sich einige Krebsarten im Gehirn ausbreiten und andere nicht, ist bisher noch nicht vollständig erforscht. Das Risiko für Hirnmetastasen besteht bei folgenden Tumorerkrankungen in absteigender Häufigkeit:

  • Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
  • Brustkrebs (Mammakarzinom)
  • Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom)
  • Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs)
  • bösartige Tumoren im Verdauungstrakt
  • bösartige Tumoren im Harntrakt

Da sehr viele Menschen an Lungenkrebs leiden, ist er für etwa die Hälfte aller diagnostizierten Hirnmetastasen verantwortlich. Die zweithäufigste Krebsart, die als Ursache von Hirnmetastasen identifiziert wird, ist mit etwa 20 Prozent Brustkrebs, gefolgt vom Schwarzen Hautkrebs, bösartigen Tumoren im Verdauungstrakt sowie Krebserkrankungen im Harntrakt und an den Genitalien. Brustkrebs ist für ungefähr 15 bis 20 Prozent der Hirnmetastasen verantwortlich. Besonders oft treten sie bei Frauen mit einem HER2-positven oder triple-negativen Brustkrebs (TNBC) auf. Im ersten Fall besitzen die Krebszellen vermehrte Mengen an humanen epidermalen Wachstumsfaktorrezeptoren (HER2). Im zweiten Fall - einem TNBC - ist weder eine erhöhte Anzahl an HER2-Rezeptoren noch sind Andockstellen für die Hormone Östrogen und/oder Progesteron an den Tumorzellen vorhanden.

Manchmal bestehen Hirnmetastasen auch, ohne dass der Primärtumor auffindbar ist. Dann spricht man von einem Primarius unklarer Herkunft (Cancer of Unknown Primary, CUP-Syndrom).

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Knochenkrebs und Tumoren im Hals-Nasen-Ohren-Bereich breiten sich meist schnell und direkt (ohne den Umweg über die Blut- und Lymphbahnen) in das Gehirn aus.

Solitäre, singuläre und multiple Hirnmetastasen

Hat der Primärtumor nur ein einziges Mal gestreut, spricht man von einer solitären Metastase. Bestehen zusätzlich weitere Tumorabsiedelungen in anderen Organen, bezeichnen Mediziner die Hirnmetastase als singulär. Bei mehr als der Hälfte der Patienten mit Hirnmetastasen wird nur eine Absiedelung im Gehirn diagnostiziert. Multiple Hirnmetastasen liegen vor, wenn sich an mehreren Stellen im Gehirn Tumorzellen abgesiedelt haben.

Meningeosis carcinomatosa

Haben Krebszellen erst einmal das zentrale Nervensystem (ZNS) erreicht, verteilen sie sich oft im gesamten Nervenwasser (Liquor). Der Liquor umspült das Gehirn, einzelne Kammern im Gehirn und das Rückenmark. Er schützt das Gehirn normalerweise gegen Stöße und Verletzungen. Breiten sich die Krebszellen über die Liquorwege auf die Hirnhäute aus, spricht man von einer Meningeosis carcinomatosa. Bei einer Meningeosis carcinomatosa verstopfen häufig die Liquorwege. Das verschärft die Gefahr, dass der Hirndruck ansteigt.

Symptome von Hirnmetastasen

Da verschleppte Tumorzellen oft an unterschiedlichen Stellen im Gehirn anwachsen, unterscheiden sich auch die Hirnmetastasen-Symptome. Meist sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder ein epileptischer Anfall die ersten Anzeichen. Prinzipiell sind aber alle Symptome möglich, die auch bei einem primärer Hirntumor vorkommen.

Bei etwa jedem zehnten Krebspatienten verursachen laut Aussage der Deutschen Krebsgesellschaft Hirnmetastasen Symptome, bevor der Primärtumor bekannt ist. Bei ihnen liegen also schon bei der Erstdiagnose der Krebserkrankung Absiedlungen im Gehirn vor.

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Die häufigsten Symptome von Hirnmetastasen sind:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel und Übelkeit
  • neurologische Ausfälle wie Gefühls- und Sprachstörungen
  • spontanes und vermehrtes Kribbeln
  • Zuckungen und epileptische Anfälle
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Krampfanfälle
  • Wesensveränderung
  • Sehstörungen
  • Visusminderung
  • Sensibilitätsstörungen und -verlust an bestimmten Körperteilen
  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen
  • Hirnorganisches Psychosyndrom
  • Weitere Hirndruckzeichen wie Übelkeit und Erbrechen

Zu Beginn verursachen Hirnmetastasen oft keine Symptome. Erst wenn sie größer werden oder in empfindlichen Hirnregionen auftreten, lösen sie Beschwerden aus. Die Symptome können sich im Verlauf entweder langsam einschleichen oder plötzlich akut auftreten, etwa wie bei einem Schlaganfall. Das geschieht insbesondere bei vaskulären Ereignissen.

Diagnose von Hirnmetastasen

Die Untersuchung auf Hirnmetastasen erfolgt häufig dann, wenn bereits eine andere Krebserkrankung festgestellt wurde und der Arzt abklären will, ob sich Metastasen im Gehirn gebildet haben. Manchmal klagen Betroffene bereits über Hirntumor-Symptome, ohne dass eine Krebserkrankung diagnostiziert ist. Der Arzt stellt sie dann erst im Zuge der Untersuchungen fest.

Für die Diagnose führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen und klärt die bisherige Krankengeschichte ab. Er prüft, ob es neurologische Fehlfunktionen gibt, und testet auf Reflexe, Veränderungen in den Bewegungen und schaut, ob das Denkvermögen (kognitive Funktionen) beeinträchtigt sind. Hinzu kommen individuell verschiedene Überprüfungen der Funktion Ihres Nervensystems, darunter Tests hinsichtlich der Muskelkraft, der Reflexe oder des Gleichgewichts. Außerdem Seh- und Hörtests oder eine Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten bzw.

Mithilfe der Computertomografie (CT) und der Magnetresonanztomografie (MRT) lassen sich Tumoren im Gehirn meist gut ausfindig machen. Diese Verfahren machen auffällige und veränderte Gewebestrukturen sichtbar. In der modernen Bildgebung mit der Computertomographie (CT) bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) stellen sich die Metastasen als kontrastreiche Strukturen dar. Ein komplettes aktuelles Staging - damit ist die Untersuchung gemeint, die die Ausbreitung der Erkrankung erfasst - sollte in jedem Fall durchgeführt werden. Nur so lässt sich die Tumorausbreitung diagnostisch genau erfassen.

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Für die genauere Beurteilung des Tumors entnimmt der Arzt mitunter Gewebeproben (Biopsie). Im Mikroskop lassen sich Veränderungen der Zellen genau betrachten und so der Schweregrad des Tumors bereits eingrenzen. Zusätzliche Blut- und Hirnwasseruntersuchungen geben Aufschluss über bestimmte Substanzen, die Tumorzellen absondern (Tumormarker). Ist die ursprüngliche Krebserkrankung unbekannt oder der Befund unklar, wird auch eine histologische Untersuchung des Gewebes (Biopsie) gemacht.

Außerdem führt der Arzt sogenannte molekularpathologische Untersuchungen durch, über die sich detaillierte Aussagen darüber treffen lassen, was genau im Inneren der Zellen gestört ist. Diese Untersuchungen sind sehr hilfreich, um eine Prognose zu stellen und den Behandlungsplan möglichst optimal darauf auszurichten.

Behandlung von Hirnmetastasen

Hirnmetastasen behandeln Mediziner prinzipiell ähnlich wie primäre Hirntumoren. Hirnmetastasen sind immer bösartig, betroffen sind mehr als 25% aller Krebspatienten.

Die Behandlung von Hirnmetastasen sollte ein interdisziplinäres Behandlungsteam übernehmen. Dabei arbeiten Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen eng zusammen. Das Team legt für jede Frau mit metastasiertem Brustkrebs und Hirnmetastasen individuell die bestmögliche und am wenigsten belastende Therapie fest. Am besten geschieht dies in einem Tumorboard, an dem Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachgebieten teilnehmen. Beispiele: Neurologie, Neuroonkologie, Neurochirurgie, Strahlentherapie, Neuroradiologie, Pathologie. So lässt sich oft eine maßgeschneiderte Behandlung für jede Frau festlegen.

Bei einem großen Durchmesser von mehreren Zentimetern entfernt der Arzt sie in der Regel operativ. Liegen mehr als drei Hirnmetastasen vor, ist eine zusätzliche Bestrahlungstherapie notwendig. Sind z. B. Hirnmetastasen vorhanden, die eine kritische Größe überschreiten und auf das umliegende Hirngewebe drücken, werden diese in der Regel operativ entfernt. Jede neurochirurgische Resektion zielt auf eine möglichst vollständige Entfernung sowie eine dadurch subjektiv verbesserte Lebensqualität ab. Die Therapieentscheidung für einen chirurgischen Eingriff richtet sich ebenfalls vor allem nach Größe, Anzahl und Lage der Metastasen. Die Entscheidung darüber, welche Behandlungen individuell durchgeführt werden, hängt von verschiedenen Aspekten ab, darunter vor allem Ihre ganz persönliche Situation und Ihr Allgemeinzustand (Karnofsky-Index). Zur möglichst schnellen Wiederherstellung einer bestmöglichen Lebensqualität, werden Maßnahmen zur Symptomlinderung eingeleitet.

Bei Betroffenen mit fortgeschrittenem Krankheitsbild und einem reduzierten Gesundheitszustand stellt die Ganzhirnbestrahlung eine wichtige Therapieform dar. Die Ganzhirnbestrahlung war lange Zeit als alleinige Therapie oder in Kombination mit der Operation eine gängige Methode bei sehr vielen Hirnmetastasen. Das hat sich durch die zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und eine entsprechend große Datendichte durch neue internationale Studien geändert: Heute wird in modernen Behandlungskonzepten oft nach einer kompletten chirurgischen Entfernung - und auch nach einer Radiochirurgie - auf die sich anschließende Ganzhirnbestrahlung verzichtet.

Außerdem kommt eine Chemotherapie infrage. Dabei wirken spezielle Medikamente dem Primarius entgegen und hindern ihn am weiteren Wachstum. In einigen Fällen, insbesondere bei früh einsetzender Therapie, ist der Krebs auf diese Weise mitunter besiegbar. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit für einige Hirnmetastasen ist die systemische Chemotherapie - abhängig von der Vorbehandlung bzw. dem Erfolg vorausgegangener Therapien. Nach bisheriger Studienlage konnten Chemotherapien u. a. erfolgreich bei Hirnmetastasen von systemisch nicht vorbehandelten Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs, Brustkrebs und Keimzellenkrebs eingesetzt werden. Insgesamt sind die Erkenntnisse und wissenschaftlichen Daten zur systemischen Chemotherapie allerdings derzeit noch begrenzt.

Da Hirnmetastasen aber eher ein Zeichen für das Endstadium der Krebserkrankung sind, sind sie meist nicht mehr vollständig heilbar.

Therapieoptionen im Detail

  • Kortison: Hirnmetastasen können ein Hirnödem und Schwellungen verursachen. Dadurch steigt der Hirndruck. Dieser kann wiederum verschiedene Symptome mit sich bringen. Die wichtigste Therapiemaßnahme ist, den erhöhten Hirndruck durch Steroide (Kortison) zu senken (meist als Tablette). Das Hirnödem lässt sich durch diese Behandlung vermindern. Bei vielen Betroffenen bessern sich die Symptome zumindest für einige Wochen.

  • Antiepileptika (Antikonvulsiva): Manche erleben aufgrund der Hirnmetastasen epileptische Anfälle (Krampfanfälle). Dann können sogenannte Antikonvulsiva oder Antiepileptika helfen. Wenn in den nächsten Monaten nach dem Krampfanfall kein weiterer epileptischer Anfall auftritt, können Ärztinnen und Ärzte das Medikament wieder „ausschleichen“. Das heißt: Sie verringern die Dosis des Medikaments schrittweise und setzen es schließlich ab. Wenn der metastasierte Brustkrebs jedoch fortschreitet und erneut Symptome auftreten, lässt sich das Antikonvulsivum eventuell dauerhaft anwenden.

  • Medikamente: Medikamente spielen bei der Therapie von Hirnmetastasen bei einem Mammakarzinom eine wesentliche Rolle. Ärztinnen und Ärzte setzen hier die gleichen Arzneimittel ein, die auch bei der Behandlung von Metastasen in anderen Organen aufgrund einer Brustkrebserkrankung helfen können. Bei einem Mammakarzinom können sich Metastasen nicht nur im Gehirn, sondern auch in den Knochen, in der Leber oder Lunge bilden. Seltener entstehen die Tochtergeschwulste in der Haut. Die Medikamente greifen die Krebszellen an verschiedenen „Schwachpunkten“ an. Sie blockieren zum Beispiel Signalwege, die für die Teilung und Vermehrung der Krebszellen wichtig sind. Andere Arzneimittel aktivieren das Immunsystem, damit es wieder selbst gegen die Krebszellen vorgeht. Solche zielgerichtet wirkenden Medikamente (engl. „targeted therapy“) kommen infrage, wenn die Tumorzellen bestimmte Merkmale aufweisen. Medikamente lassen sich entweder als alleinige Behandlung gegen Hirnmetastasen einsetzen. Sie sind aber auch mit anderen Therapien kombinierbar, etwa mit der Strahlentherapie (Ganzhirnbestrahlung) oder Radiochirurgie (eine Variante der Strahlentherapie). Daneben spielen noch andere Krebsmedikamente wie die Antihormontherapie und Chemotherapie eine wesentliche Rolle. Das Problem der Chemotherapie kann jedoch sein, dass aufgrund der Blut-Hirn-Schranke nicht genügend Zytostatika bei den Hirnmetasen ankommen.

  • Operation: Bei Hirnmetastasen kann in manchen Fällen auch eine Operation infrage kommen. Ärztinnen und Ärzte nutzen die OP einerseits zur Diagnostik, um die besonderen Eigenschaften der Krebszellen zu bestimmen. Metastasen im Gehirn können andere biologische Merkmale besitzen als Tochtergeschwulste an einer anderen Stelle des Körpers. Dies kann wiederum für die Therapie wichtig sein. So kann zum Beispiel in einer Hirnmetastase der Rezeptorstatus (HER2, Hormonrezeptoren) anders sein als im Ursprungstumor in der Brust. Ob eine Metastase besondere Merkmale besitzt und welche das genau sind - das versucht man, im Rahmen der OP herauszufinden. Die Operation eignet sich andererseits auch zur Therapie von Hirnmetastasen. Ärztinnen und Ärzte versuchen dabei, die Metastasen im Gehirn chirurgisch zu entfernen. Die Überlebenszeit kann sich dadurch verlängern lassen. Die OP besitzt außerdem eine palliative Wirkung. Die Operation von Hirnmetastasen ist ein Eingriff im äußerst empfindlichen Gehirn, der mit einigen Risiken behaftet ist. Möglich sind zum Beispiel eine Hirnschwellung, Blutungen oder anschließende Funktionsstörungen des Gehirns. Den Eingriff sollte immer ein Behandlungsteam durchführen, das viel Erfahrung mit dieser Art der Operation hat (Neurochirurgie). Außerdem sollten Ärztinnen und Ärzte die Entscheidung für oder gegen eine OP immer im Einzelfall gut abwägen.

  • Radiochirurgie (stereotaktische Bestrahlung): Die Radiochirurgie (auch stereotaktische Bestrahlung) ist eine Bestrahlungsmethode, die sehr zielgenau wirkt. Sie heißt daher auch „Operation ohne Messer“ oder „Operation mit Strahlen“. Dabei wird die gesamte, zuvor errechnete Strahlendosis als Einzeldosis verabreicht. Bei einer „herkömmlichen“ Strahlentherapie (Radiotherapie) sind es dagegen mehrere einzelne Fraktionen in mehreren Sitzungen. Die Radiochirurgie kann eine Alternative zur OP von Hirnmetastasen sein. Sie wirkt sowohl bei strahlenempfindlichen (radiosensitiven) als auch bei strahlenunempfindlichen (radioresistenten) Tumoren. Im Vergleich zur Operation besitzt sie einige Vorteile. Die Radiochirurgie lässt sich zum Beispiel in folgenden Fällen einsetzen:

    • Singuläre Hirnmetastase (es sind noch andere Metastasen im Körper nachweisbar)
    • Solitäre Hirnmetastase (es sind keine weiteren Metastasen im Körper nachweisbar)
    • Oligometastasierung: Es gibt wenige (zwei bis vier) Hirnmetastasen, die kleiner als 2,5 Zentimeter sind
    • Nach der Entfernung einer großen, raumfordernden Metastase
    • Keine oder stabile (über drei Monate) weitere Metastasen
    • Kleine, tieferliegende Veränderung
    • Veränderungen, die operativ schlecht zugänglich sind, beispielsweise am Hirnstamm
    • Geringer raumfordernder Effekt der Metastase - der Durchmesser beträgt weniger als drei Zentimeter
    • Rezidivmetastase - nach einer Ganzhirnbestrahlung oder Operation entwickelt sich eine neue Metastase im Gehirn
    • Bei gutem Allgemeinzustand
    • Bei internistischen Risikofaktoren, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Risiken

    Auch bei einer höheren Anzahl an Hirnmetastasen aufgrund der Brustkrebserkrankung kann die Radiochirurgie eventuell eine Alternative zur Ganzhirnbestrahlung sein. Die Nebenwirkungen der Radiochirurgie können zum Beispiel sein: Akute leichte Kopfschmerzen, Übelkeit, Hirnödem, das mit einer zeitlichen Verzögerung auftritt - bestehende neurologische Defizite können sich vorübergehend verschlechtern, Radionekrose, die verzögert einsetzt - dabei sterben Zellen im Gehirn aufgrund der Strahleneinwirkung ab.

  • Ganzhirnbestrahlung: Die Bestrahlung des gesamten Gehirns (Ganzhirnbestrahlung) ist meist die Standardtherapie bei mehreren (multiplen) Hirnmetastasen. Einzelne (singuläre) Hirnmetastasen werden heute nämlich seltener diagnostiziert. Ein Grund ist, dass die Magnetresonanztomografie (MRT = Kernspintomografie) inzwischen das bildgebende Verfahren der Wahl ist, um Hirnmetastasen nachzuweisen. Die MRT ist empfindlicher und kann kleinere Veränderungen besser aufspüren als die Computertomografie (CT). Somit werden oft mehrere Hirnmetastasen gefunden. Wenn sich eine einzelne Hirnmetastase nachweisen lässt, beweist dies, dass der Tumor die Fähigkeit zur Metastasierung ins Gehirn besitzt. Ärztinnen und Ärzte müssen mit weiteren mikroskopisch kleinen Veränderungen im Gehirn rechnen, die auf MRT-Bildern nicht sichtbar sind. Die Strahlentherapie wird meist in folgenden Fällen eingesetzt:

    • Als erste (primäre) Behandlung bei Patientinnen, die ungünstige Prognosefaktoren (bei ein bis vier Metastasen) mitbringen, oder multiple Metastasen haben, die sich weder mittels Neurochirurgie (Operation) noch Radioradiochirurgie (stereotaktische Bestrahlung) behandeln lassen.
    • Unterstützend (adjuvant) nach einer operativen Entfernung der Metastase oder nach einer radiochirurgischen Behandlung.

    Bei vielen Patientinnen verbessert die Ganzhirnbestrahlung die neurologischen Symptome und die Lebensqualität. Die Strahlentherapie kann einige Nebenwirkungen verursachen, zum Beispiel: Haarausfall - ein Haarverlust kann prinzipiell bei allen Patientinnen und Patienten auftreten. Meist lässt er sich nicht mehr komplett rückgängig machen. Frühe neurologische Nebenwirkungen: Möglich sind zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Fieber und eine Verschlechterung des neurologischen Zustands. Späte Nebenwirkungen - zum Beispiel Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit mehrere Monate nach der Strahlentherapie. Schäden am Nervensystem, die sich nicht rückgängig machen lassen. Möglich sind eine Demenz, Störung der Bewegungskoordination oder Harninkontinenz. Das Ausmaß der Schädigung hängt vor allem von der verabreichten Gesamtdosis und dem Fraktionierungsschema ab. Heute wird jedoch eine niedrigere Strahlendosis pro Einzelsitzung verabreicht.

    Manchmal kehrt eine Metastase wieder (Rezidivmetastase). Im MRT lässt sie sich nicht immer sicher von einer Strahlennekrose aufgrund einer vorausgegangenen Strahlentherapie unterscheiden. Hier können weitere Untersuchungen zur Diagnostik und Abgrenzung sinnvoll sein, zum Beispiel: Perfusion-MRT - eine Variante der MRT, welche die Durchblutung von Organen und Geweben zeigt. MR-Spektroskopie - eine Untersuchung, die Stoffwechselvorgänge sichtbar macht. Positronen-Emissions-Tomografie (PET) - eine Untersuchungsmethode, die Bereiche mit besonders aktivem Stoffwechsel sichtbar machen kann. Biopsie (Gewebeprobe) - wenn keine sichere Einordnung durch bildgebende Verfahren möglich ist oder diese in einer Klinik nicht zur Verfügung stehen. Die Behandlung von wiederkehrenden (rezidivierenden) Hirnmetastasen hängt davon ab, welche Therapie eine Patientin zuvor schon durchlaufen hat. Folgende Möglichkeiten gibt es: Eine erneute Operation kann vor allem bei großen Metastasen hilfreich sein. Die Ganzhirnbestrahlung kann Patientinnen helfen, die diese Behandlung zuvor noch nicht erhalten haben. Die Radiochirurgie ist bei Patientinnen sinnvoll, die zuvor operiert wurden oder sich einer Ganzhirnbestrahlung unterzogen haben. Wenn Hirnmetastasen nach einer Behandlung wiederkehren oder Metastasen nach der Erstbehandlung fortschreiten, ist die Prognose meist ungünstiger.

Innovative Behandlungsmethoden

Unsere innovativen Behandlungsmethoden mit der robotergeführten, radiochirurgischen CyberKnife-Therapie oder ZAP-X-Therapie sind sehr gut erprobt und weltweit anerkannt. Die Basis bilden höchste Genauigkeitsanforderungen, gezielte Algorithmen zur exakten Planung Ihrer Behandlung sowie eine hochpräzise Applikation der Therapie. Insbesondere für Patienten mit Hirnmetastasen eines maximalen Durchmessers bis ca. 3 cm kann die CyberKnife- oder ZAP-X-Therapie eine sehr gute Behandlungsoption darstellen. Ebenso, wenn die Metastasen einer Operation nicht zugänglich sind, weil sie z. B. ungünstig liegen. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegen auch, dass die innovative Präzisionsbehandlung, wie wir sie bei uns im ERCM durchführen, einer operativen Therapie von Hirnmetastasen grundsätzlich nicht unterlegen ist. Auch gegenüber einer herkömmlichen Strahlentherapie in Fällen mit bis zu 10 Hirnmetastasen, kann die radiochirurgische Behandlung mit dem CyberKnife bzw. ZAP-X-System eine wirksame Alternative sein. Bei Metastasen in unmittelbarer Nachbarschaft zu sensiblen funktionellen Hirnarealen, z. B. Sprachzentrum, motorische Hirnregion oder Sehbahn, ermöglicht die Cyberknife-Technologie eine besonders schonende Behandlung.

Zielgerichtete Therapie spielen allerdings eine zunehmende Rolle bei Hirnmetastasen, z.B. Insbesondere für Patienten mit Hirnmetastasen eines maximalen Durchmessers bis ca. 3 cm kann die CyberKnife- oder ZAP-X-Therapie eine sehr gute Behandlungsoption darstellen. Ebenso, wenn die Metastasen einer Operation nicht zugänglich sind, weil sie z. B. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegen auch, dass die innovative Präzisionsbehandlung, wie wir sie bei uns im ERCM durchführen, einer operativen Therapie von Hirnmetastasen grundsätzlich nicht unterlegen ist. Auch gegenüber einer herkömmlichen Strahlentherapie in Fällen mit bis zu 10 Hirnmetastasen, kann die radiochirurgische Behandlung mit dem CyberKnife bzw. Bei Metastasen in unmittelbarer Nachbarschaft zu sensiblen funktionellen Hirnarealen, z. B.

Vorbeugung von Hirnmetastasen

Der Ursprung von Hirnmetastasen liegt in anderen Krebserkrankungen im Körper, von denen aus der Tumor beginnt zu streuen. Diesem Prozess lässt sich kaum bis gar nicht vorbeugen. In einigen Fällen, in denen noch keine Hirnmetastasen festzustellen sind, empfehlen Ärzte, vorbeugend den Kopf zu bestrahlen.

Liegt eine Krebserkrankung im Körper vor, ohne dass der Tumor ins Gehirn gestreut hat, reduziert mitunter eine Bestrahlung des Kopfes das Risiko für Hirnmetastasen. Grundsätzlich hilft eine gesunde Lebensweise, das Risiko für eine Krebserkrankung zu senken. Die Grundbehandlung bei allen Krebsarten zielt darauf, Metastasen vorzubeugen. Wirken Operation und/oder Bestrahlung gut? Können Chemotherapie, Hormontherapie und weitere Arzneimittel einem Rückfall wirksam vorbeugen? Dann sinkt auch das Risiko von zerebralen Metastasen. Kann man sich selbst schützen, etwa durch gesunde Ernährung, Bewegung oder komplementäre Therapien? Was sich damit erreichen lässt, ist bisher nicht für alle Tumorarten abschließend geklärt.

Prognose und Lebenserwartung

Meistens entwickeln sich erst in einem späten Krebsstadium Hirnmetastasen. Lebenserwartung und Krankheitsverlauf hängen daher auch von der Grunderkrankung des Betroffenen ab. Ist das ursächliche Krebsleiden gut behandelbar, überleben die Betroffenen meistens länger. Außerdem gilt es als gutes Zeichen, wenn Hirnmetastasen erst lange Zeit nach der Krebsdiagnose auftreten. Je früher Hirnmetastasen diagnostiziert werden und je besser der Gesundheitszustand des Betroffenen ist, desto besser ist die Prognose.

Jüngere Erkrankte und solche mit einem relativ guten Gesamtzustand haben meistens eine höhere Lebenserwartung. Bei multiplen Hirnmetastasen ist die Prognose in der Regel schlechter als bei einer einzelnen Tochtergeschwulst.

Insgesamt beträgt die Lebenserwartung bei Patienten mit Hirnmetastasen nur drei bis sechs Monate. Etwa zehn Prozent der Betroffenen überleben die ersten zwölf Monate nach der Diagnose, nur einzelne Patienten leben noch mehrere Jahre mit ihrer Erkrankung. Bei einer Meningeosis carcinomatosa ist die Prognose noch schlechter. Selbst eine Therapie hebt das mittlere Überleben nur von wenigen Wochen auf einige Monate an.

Etwa die Hälfte aller Betroffenen verstirbt an ihrer primären Tumorerkrankung und nicht unbedingt an den Hirnmetastasen.

Mit der operativen Entfernung durch Neurochirurgen und gezielten Bestrahlung gibt es vielversprechende Möglichkeiten die Tumorherde im Gehirn zu heilen oder zu beherrschen. Die Behandlung des Primärtumors und der möglichen anderen Metastasen entscheidet über den Verlauf und die daraus resultierende Lebenserwartung.

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