Michael J. Fox, der durch seine Rolle als Marty McFly in der "Zurück in die Zukunft"-Trilogie in den 1980er Jahren internationale Berühmtheit erlangte, wurde 1991 im Alter von nur 29 Jahren mit Parkinson diagnostiziert. Diese Diagnose veränderte sein Leben, bremste ihn aber nicht aus. Nach einem vorläufigen Rückzug aus der Schauspielerei aufgrund der Einschränkungen durch seine Erkrankung, kehrt er nun in der dritten Staffel der Apple-TV+-Serie "Shrinking" auf den Bildschirm zurück. Dies ist ein Anlass, sein Leben mit Parkinson, sein Engagement für die Forschung und seinen unerschütterlichen Optimismus zu beleuchten.
Die Parkinson-Diagnose und ihre Folgen
Im Jahr 1991 erhielt Michael J. Fox die Diagnose Parkinson, eine neurodegenerative Erkrankung, die seine Karriere zunehmend überschattete. Er setzte seine Karriere fort und spielte noch 2018 in der Thrillerserie "Designated Survivor" und 2019 in dem Science-Fiction-Film "See You Yesterday" mit. Doch die fortschreitende Krankheit erschwerte ihm das Schauspielern immer mehr. Im Jahr 2019 verkündete er das voraussichtliche Ende seiner 44 Jahre andauernden Schauspiellaufbahn, da sein Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktionierte. Er konnte sich Texte nicht mehr merken und auch nicht mehr Gitarre spielen oder zeichnen.
Fox machte seine Erkrankung 1998 öffentlich und wurde zu einem Vorzeigekranken. Er war unverdrossen, kämpferisch, unbeirrbar optimistisch und sprach offen über seine Erfahrungen. Dies machte ihn zu einem Vorbild für chronisch Kranke weltweit.
Rückschläge und die Wiederentdeckung des Optimismus
Trotz seines unerschütterlichen Optimismus gab es auch dunkle Momente. Im Jahr 2018 wurde ihm ein gutartiger Tumor aus der Wirbelsäule entfernt, und er musste das Laufen neu lernen. Ein Sturz in seinem New Yorker Wohnsitz ließ ihn an allem zweifeln. Er fragte sich, wie er jemals wieder ein strahlendes Gesicht aufsetzen und den Leuten Mut zusprechen könne.
Doch Fox fand seinen Optimismus wieder. Er nennt ihn seinen "60-Jahre-alter-Mann-Optimismus", der auf Dankbarkeit beruht. Er akzeptiert seine Situation, bemüht sich aber dennoch, sie zu ändern und das Gute in seinem Leben zu sehen.
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Das Comeback in "Shrinking"
Nachdem er sich vor fünf Jahren vor der Kamera zurückgezogen hatte, äußerte sich Fox 2024 dahingehend, dass er sich eine Rückkehr vorstellen könne, wenn es ein Projekt gäbe, das seine gesundheitlichen Herausforderungen berücksichtigen könne. Dieser Fall ist nun eingetreten: Michael J. Fox kehrt in der dritten Staffel der Apple-TV+-Serie "Shrinking" zurück.
Die Serie handelt von dem Therapeuten Jimmy Laird, der nach dem Tod seiner Frau unkonventionelle Wege in der Therapie seiner Patienten einschlägt. Harrison Ford verkörpert Lairds Mentor Paul Rhoades, der am Ende der ersten Staffel mit der Diagnose Parkinson konfrontiert wird. Angesichts der langjährigen Erfahrung von Michael J. Fox mit genau dieser Krankheit liegt die Vermutung nahe, dass seine Rolle thematisch daran anknüpfen könnte.
Für Fox bedeutet der Auftritt in "Shrinking" auch ein Wiedersehen mit Bill Lawrence, dem Co-Schöpfer der Serie, der in den 1990er Jahren die Sitcom "Chaos City" entwickelte, in der Fox die Hauptrolle spielte.
Engagement für die Parkinson-Forschung
Fox bleibt eine prominente Stimme im Kampf gegen Parkinson. Seine Stiftung, die Michael J. Fox Foundation, zählt inzwischen zu den größten Organisationen zur Erforschung der Krankheit. Mitte April meldete die Stiftung einen Erfolg bei der Erforschung der bislang unheilbaren Nervenkrankheit. Eine von der Stiftung initiierte und mitfinanzierte Studie hatte gezeigt, dass der Nachweis eines Proteins im Gehirnwasser eine Parkinson-Diagnose lange vor Ausbruch der Krankheit ermöglicht.
Im Gespräch mit Kimberly Schlapman äußerte er im Januar 2025 die Hoffnung, dass seine Stiftung im Idealfall eines Tages überflüssig werde, weil Parkinson dann heilbar oder besiegt sei.
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Auszeichnungen und Ehrungen
Trotz der fortschreitenden Symptome trat Michael J. Fox auch 2025 noch bei einzelnen Veranstaltungen auf. Im Januar erhielt er die Presidential Medal of Freedom von US-Präsident Joe Biden. Geehrt wurde er für sein langjähriges Engagement in der Parkinson-Forschung. Außerdem war er bei der Fan Expo in New Orleans gemeinsam mit seinen Kollegen aus der "Zurück in die Zukunft"-Reihe zu sehen. Bereits Ende 2024 hatte er bei einem Benefizkonzert seiner Stiftung öffentlich Gitarre gespielt und damit an eine legendäre Szene aus dem Kultfilm erinnert. Auch beim Glastonbury Festival trat er mit Coldplay auf.
Michael J. Fox privat
Michael J. Fox lebt seit einigen Jahren mit seiner Frau, der Schauspielerin Tracy Pollan, mit der er seit 1988 verheiratet ist, im sonnigen Malibu. Das Paar hat vier Kinder. In Interviews beschreibt Fox seine Familie als Stütze in seinem Alltag mit Parkinson. Er meldet sich gelegentlich auch über soziale Netzwerke zu Wort und postet Fotos von Familienmomenten oder Engagements für seine Stiftung.
Michael J. Fox: Ein Vorbild für viele
Michael J. Fox hat sich in einem Fernsehinterview zu seiner Erkrankung geäußert und gesagt, dass er keine 80 Jahre alt werden wird. Durch mehrere Stürze nach einer Tumor-Operation an der Wirbelsäule habe er sich Arme, Ellbogen, Hand und Knochen im Gesicht gebrochen. Er lasse sich aber dennoch nicht unterkriegen. Mit Dankbarkeit könne er den Optimismus aufrechterhalten.
Für Mitte Mai hat Apple TV einen Dokumentarfilm mit dem Titel "Still" über das Leben von Michael J. Fox angekündigt.
Frühe Symptome und der Weg zur Diagnose
Bei Michael J. Fox begann alles mit einem Zucken im linken kleinen Finger. Im Interview mit dem Klatsch-Magazin "People" im Jahr 1999 erzählte er, dass ihn das dazu veranlasst hatte, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die Diagnose erhielt er 1991, im Alter von 30 Jahren.
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Leben mit Parkinson: Herausforderungen und Anpassungen
In den folgenden Jahren schritt die Krankheit voran, und es kamen weitere Parkinson-Symptome hinzu. Seine gesamte linke Seite wurde steif, und es stellte sich das berühmte Parkinson-Zittern ein. Er nahm es jedoch mit einer ordentlichen Portion Humor. Nach und nach wurde seine Hüfte steif, ein Arm oder beide Arme zitterten dauerhaft, und er verspürte den ständigen Drang, mit einem Fuß auf den Boden zu klopfen. An manchen Tagen waren seine Hände und Handgelenke so steif, dass er kaum eine Fernbedienung halten konnte.
Durch die Behandlung mit Medikamenten konnte Michael J. Fox diese Symptome aber weitestgehend in den Griff bekommen, sodass sie ihn nicht ständig in seinem Alltag beeinträchtigen. Allerdings ließen sie sich auch nicht mehr verheimlichen. Mit seinen motorischen Einschränkungen musste der heute 62-Jährige erst lernen, umzugehen. Außerdem musste er sich nach und nach eingestehen, dass seine Gedächtnisleistung nachließ.
Michael J. Fox's Blick auf Parkinson: Ein Geschenk?
Überraschenderweise soll Michael J. Fox seine Diagnose selbst als "ein Geschenk" bezeichnet haben. In einem Beitrag der Zeitschrift "Town and Country" beschreibt Regisseur David Guggenheim, wie er den Schauspieler im Vorfeld der "Still"-Dreharbeiten erlebt haben will. Guggenheim habe Fox ansehen können, dass er krank ist und dass dieser auf mehr und mehr Medikamente angewiesen ist. Doch er habe auch gesagt: "Parkinson ist ein Geschenk."
Wer die Doku gesehen hat, ahnt vielleicht, wie Michael J. Fox das gemeint haben dürfte. Dort äußert sich der Protagonist sehr selbstkritisch über sein eigenes Verhalten während seiner Karriereanfänge: über ein mitunter rücksichtsloses Gehabe, das ihm - nicht selten auf Kosten anderer - einen Lacher und dadurch Sympathien einbringen sollte. Über die Jahre habe sich der Schauspieler vom allseits beliebten TV- und Filmstar zu einer Person mit Tiefe entwickelt. Für ihn sei Fox ein "Philosoph und Vorbild für Mut".
Ein Blick in die Zukunft
Michael J. Fox blickt trotz seiner Erkrankung optimistisch in die Zukunft. Er engagiert sich weiterhin für die Parkinson-Forschung und inspiriert Menschen weltweit mit seiner positiven Einstellung. Sein Comeback in "Shrinking" ist ein Beweis für seinen unerschütterlichen Willen und seine Leidenschaft für die Schauspielerei.
In einem Interview mit der "Sunday Times" sagte Michael J. Fox: "Es gibt nicht viele Menschen, die seit 35 Jahren an Parkinson leiden. Ich möchte eines Tages einfach nicht mehr aufwachen. Das wäre echt cool. Ich möchte kein Drama. Ich möchte nicht über Möbel stolpern oder mir den Kopf anschlagen."
Und weiter: "Bei der Parkinson-Krankheit gibt es keinen zeitlichen Ablauf, man durchläuft keine Abfolge von Stadien - nicht so wie beispielsweise bei Prostatakrebs. Es ist viel mysteriöser und rätselhafter."
Trotz der Herausforderungen, die Parkinson mit sich bringt, bleibt Michael J. Fox ein Vorbild für viele. Er zeigt, dass man auch mit einer schweren Krankheit ein erfülltes Leben führen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. Seine Geschichte ist eine Inspiration für uns alle.