Wenn alles zu viel wird: Wege aus der Überforderung und innere Ruhe finden

In unserer modernen Gesellschaft, die oft von Hektik und Leistungsdruck geprägt ist, kennen viele Menschen das Gefühl, von den Anforderungen des Alltags überwältigt zu sein. Es scheint, als würde alles auf einmal zu viel, und der Gedanke „Ich kann nicht mehr“ wird immer präsenter. Dieser Artikel beleuchtet, was man tun kann, wenn man sich überfordert fühlt, und wie man Wege aus der Überforderung finden kann, um wieder zu innerer Ruhe und Lebensfreude zurückzufinden.

Die schleichende Gefahr: Der stille Burnout

Während der klassische Burnout sich oft durch deutliche Symptome und eine schnelle Entwicklung auszeichnet, ist ein „stiller Burnout“ eine tückische, schleichende Variante. Nicht jeder Burnout manifestiert sich durch übersteigerten Arbeitsdrang und perfektionistische Ansprüche, die bald in sozialen Rückzug, massive Verhaltensänderungen und offensichtliche Erschöpfung wie chronische Müdigkeit münden. Viele Betroffene verschleppen ihren Burnout, indem sie kurze, wenig erholsame Pausen einlegen und danach ihr Tagesprogramm fortsetzen. So gleiten sie langsam in einen schweren Burnout, der dann scheinbar plötzlich und unerwartet mit einem vollständigen „Nervenzusammenbruch“ zutage tritt.

Ein Beispiel aus dem Alltag

„Jetzt beeil dich endlich, Eric. Wir sind spät dran.“ Monika tippelte nervös von einem Bein auf das andere, während ihr Mann die Ruhe selbst zu sein schien. „Einen Moment noch!“, tönte es gut gelaunt aus dem Schlafzimmer. „Nein, jetzt direkt!“, rief Monika zurück und ging noch einmal ihre Liste mit den Erledigungen durch, bevor sie erneut auf die Uhr schaute. Getrampel kündigte an, dass Eric die Treppe herunterkam. „Das wird aber auch Zeit!“ „Mann, Moni, was ist denn mit dir los? Du bist doch sonst nicht so nörglerisch. Eben beim Mittagessen warst du auch schon so nervös. Alles okay?“ - „Ja, natürlich, ich will nur endlich los. Hast du alles? Handy, Jacke, Schlüssel?“ Schnell drehte sich Monika zu ihrem Mann um, bevor dieser antworten konnte. In diesem Moment stieß sie mit ihrer eigenen Tasche die Vase auf der Kommode um. Wie unter Schock blickte Monika auf das Geschehen. Tränen stiegen ihr in die Augen. Nach einem kurzen Moment der Starre stellte sie ihre Tasche ab, griff um die Ecke in der Küche nach einem Handtuch und begann mit der Schadensbeseitigung. „Schatz, pass auf, die Scherben!“, rief Eric noch, der einen Handfeger aus der Kammer geholt hatte. Da war es schon passiert. Monika griff in eine Scherbe. Es blutete nur wenig, doch die Tränen flossen umso mehr. Eric nahm seine Frau verunsichert in den Arm und führte sie in das Esszimmer. „Für heute ist Schluss mit Erledigungen.“

Die Symptome und Warnzeichen erkennen

Die Anforderungen des Alltags sind oft hektisch und vielfältig. Während nach außen der Schein eines erfüllten Lebens repräsentiert wird, sieht es innerlich in manchen Menschen anders aus. Ständig drehen sich die Gedanken um To-Do-Listen und Termine, um kommende Ereignisse und vergangene „Kleinigkeiten“. Selbst in der Nacht ist kaum mehr an Ruhe zu denken. Betroffene fahren nachts im Bett hoch, weil ihnen als wichtig empfundene Sachen einfallen. Das Gedankenkarussell spult alle „Wenns“ und „Abers“ ab, und Eigenschaften wie Geduld, Mitgefühl und Weitblick gehen immer mehr verloren.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre mentalen Akkus sich immer mehr entleeren, ohne wieder aufgefüllt werden zu können, sollten Sie sich schnellstmöglich um Selbstfürsorge kümmern. Verdrängen Sie Warnsignale wie intensiv auftretende Ungeduld und Gereiztheit nicht, und suchen Sie alternative Möglichkeiten, mit denen Sie den Druck des Alltags abbauen können. Nehmen Sie die Warnzeichen nicht ernst oder handeln Sie nicht entsprechend, entsteht immer mehr Druck, der sich irgendwann in einem mentalen Zusammenbruch entlädt.

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Kurzfristig mögen sich Betroffene vielleicht „besser“ oder erleichtert fühlen, nachdem sich ihre Erschöpfung in einem emotionalen Ausbruch Luft gemacht hat. Bleibt der Burnout auch nach dem Nervenzusammenbruch unbehandelt, drohen starke körperliche Symptome, langfristige Arbeitsunfähigkeit und Depression. Eine Psychotherapie - ob in Form einer Verhaltenstherapie - und begleitende Verfahren können Sie aber auch aus den späten Phasen des Burnout herausholen.

Die Verbreitung des Gefühls der Überforderung

Kennen Sie das erdrückende Gefühl, als würde Ihnen alles über den Kopf wachsen und die Welt um Sie herum einfach zu viel wird? In solchen Momenten ist der Gedanke "Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr" nicht nur normal, sondern kann sogar als ein hilfreiches Signal verstanden werden. Es kommt der Punkt, an dem die gewohnten Bewältigungsmechanismen nicht mehr greifen und die Seele laut nach Unterstützung ruft. Nur so kann eine Besserung erfolgen. Und es geht vielen so: Die Zahl der Menschen, die unter diesem Zustand oder sogar seelischen Erkrankungen leiden, ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen.

Sich überfordert zu fühlen, ist eine Erfahrung, die viele Menschen teilen, egal ob im Berufs- oder Privatleben. Manchmal scheint einfach alles zu viel zu sein. Vielleicht haben Sie den Eindruck, dass nur Sie sich so fühlen und alle anderen ihr Leben fest im Griff haben. Sie geben Ihr Bestes, während Ihre Kollegin alles scheinbar mühelos bewältigt. Sie fühlen sich hoffnungslos, während Ihr Nachbar stets gut gelaunt zu sein scheint. Doch dieser Schein kann trügen! Wahrscheinlich sieht man auch Ihnen nicht an, dass Ihnen alles über den Kopf wächst. Tatsächlich ist das Gefühl der Überforderung viel weiter verbreitet als gedacht. Es wird in unserer leistungsorientierten Gesellschaft nur zu selten darüber gesprochen. Wir denken, wir müssen funktionieren und dürfen keine Schwäche zeigen. Zu sagen, dass man am Ende ist, kommt den Wenigsten in den Sinn. Wer antwortet Ihnen schon ehrlich auf die Frage “Wie geht’s dir?” mit “Mir geht es nicht gut, ich kann nicht mehr”? Wir können eben nicht hinter die Fassade blicken.

Vergessen Sie daher nie: Sie sind nicht allein! Es geht unzähligen anderen Menschen so wie Ihnen. Zu sagen, dass es die Seele nicht mehr kann, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Besserung: Erst, wenn Sie anerkennen, dass es so nicht mehr weitergeht, können Sie etwas verändern. Es ist ein Zeichen der Stärke und des Mutes. Vielleicht motivieren Sie so sogar andere, sich ebenfalls zu öffnen und Hilfe zu suchen. Denn wenn die Überforderung und der Stress zu groß werden, muss Unterstützung her.

Ursachen für das Gefühl der Überforderung

Die Gründe für das Gefühl „Ich kann nicht mehr“ sind vielfältig. Hintergrund sind in der Regel immer Überforderung, Stress und Überlastung. Anhaltender Stress, hohe Arbeitsbelastungen, familiäre Verpflichtungen oder andere fordernde Lebensumstände können zu Erschöpfung führen. Große Lebensveränderungen wie Umzug, Hochzeit, Scheidung, Geburt eines Kindes, Wohnortwechsel, Berufswechsel oder der Verlust nahestehender Personen können emotional sehr belastend sein. Nach bedeutenden Veränderungen oder belastenden Ereignissen im Leben kann eine Anpassungsstörung auftreten. Dies kann zu Gefühlen der Überforderung, depressiven Verstimmungen, sozialem Rückzug und erhöhter Angst führen.

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Tabuisierung von Erschöpfung

“Ich habe zu viele Probleme, ich kann nicht mehr”. Diese Aussage verlässt leider zu selten den Mund der Betroffenen. In vielen Kulturen und Arbeitsumgebungen ist es ein Tabu, Erschöpfung oder Überlastung zuzugeben. Diese Zustände sind das Ergebnis langanhaltender Überforderung und Stress. Symptome wie Energiemangel, Gleichgültigkeit, Leistungsverlust, Lustlosigkeit und emotionale Erschöpfung sind charakteristisch. “Ich habe ständig Migräne, ich kann nicht mehr”. “Ich kann nicht mehr vor Schmerzen”. In der Lebensmitte, meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr, erleben viele Menschen eine Phase der Neuorientierung und hinterfragen bisherige Lebensziele. Lang anhaltender Stress kann eine Vielzahl körperlicher und psychischer Symptome verursachen, wie zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Angstzustände und depressive Verstimmungen.

Die Anforderungen des modernen Lebens sind oft hoch und vielfältig. Die Gesellschaft vermittelt oft das Bild, dass man alles erreichen kann, wenn man nur hart genug arbeitet. Ständiger Druck, in allen Bereichen zu glänzen, kann überwältigend sein und zu einem Gefühl der Überforderung führen. Das Gefühl „Ich kann nicht mehr“ ist somit immer ein Ausdruck von Stress, Überforderung und Überlastung.

Depression als mögliche Folge

Wenn sich das Gefühl der Überwältigung und der Gedanke „Ich kann nicht mehr“ konstant wiederholt und von anhaltender Niedergeschlagenheit, Pessimismus oder einem Verlust an Interesse begleitet wird, die länger als zwei Wochen bestehen, könnte dies auf eine Depression hindeuten. Depressionen zählen weltweit zu den verbreitetsten psychischen Störungen. Schätzungsweise 16-20 % aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depressionen. Sie beeinflussen Gefühle, Gedanken und das Verhalten der Betroffenen und können zu unterschiedlichen körperlichen als auch emotionalen Problemen führen. Für Betroffene wird das tägliche Leben zu einer enormen Herausforderung. Einfache Aufgaben erscheinen plötzlich unüberwindbar und die Welt kann grau und freudlos wirken.

Manchmal verbirgt sich hinter dem wiederkehrenden Gedanken „Ich kann nicht mehr“ auch ein tieferliegender Wunsch, nicht mehr leben zu wollen, besonders wenn sich die Person in einer scheinbar ausweglosen Lage befindet. Depression stellt keine bloße Verstimmung dar, die einfach „abgeschaltet“ werden kann. Sie ist vielmehr eine ernst zu nehmende, komplexe psychische Erkrankung, die oftmals eine medizinische Behandlung und therapeutische Unterstützung benötigt. Wenn Sie unter Depressionen leiden und sogar suizidale Gedanken haben, ist es wichtig, dass Sie mit jemandem darüber sprechen und sich Hilfe suchen. Depressionen können erfolgreich behandelt werden, die Inanspruchnahme von Hilfe ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche ist, sondern von Stärke! Wenden Sie sich an Ihren Arzt, einen Psychotherapeuten oder Psychiater.

Der Wendepunkt: Die Akzeptanz der eigenen Grenzen

„Ich habe Depressionen und kann nicht mehr“ - dieser Satz ist ein kraftvolles Eingeständnis, das oft schwerfällt. Er markiert einen Wendepunkt im Leben derjenigen, die mit der Dunkelheit der Depression kämpfen. Die Kraft, die es braucht, um „Ich kann nicht mehr“ zu sagen, ist ein Zeichen von innerer Stärke. Es ist ein Schritt, der Mut erfordert, sich der eigenen Verletzlichkeit zu stellen und um Hilfe zu bitten. Die Akzeptanz der eigenen Depression ist der erste Schritt in Richtung Heilung und Erholung. Es ist dabei immer wichtig, sich daran zu erinnern, dass Depressionen behandelbar sind. Dann gibt es Hilfe und einen Ausweg!

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Burnout: Wenn die Erschöpfung überhandnimmt

Der Arbeitsplatz scheint von unaufhörlich anwachsenden Aufgaben überflutet zu werden. Das Privatleben bietet aber auch keine Entspannung, sondern sorgt für nur noch mehr Stress. Sie fühlen sich zunehmend erschöpft und ausgebrannt. Burnout ist ein Zustand extremer körperlicher, emotionaler und mentaler Erschöpfung, der durch langanhaltenden Stress und Überlastung, insbesondere im Arbeitsumfeld, entsteht. Das Gefühl „Ich kann nicht mehr“ ist typisch für diesen Zustand, ebenso wie anhaltende Müdigkeit. Der Geist fühlt sich leer an, die Fähigkeit zur Konzentration lässt nach, was wiederum die Produktivität beeinträchtigt. Ironischerweise versuchen Betroffene, durch noch mehr Einsatz und längere Arbeitsstunden mit dem Arbeitsberg fertig zu werden. Doch dies führt nur zu einer weiteren Abnahme deiner Leistungsfähigkeit und steigert den Stress. Andere Betroffene verspüren hingegen ein Gefühl der Gleichgültigkeit gegenüber der Arbeit und verlieren an Motivation und Freude an Tätigkeiten, die früher als bereichernd empfunden wurden.

Das Gefühl, einfach nicht mehr zu können, kann dann ein deutliches Warnsignal für Burnout sein. Die Worte spiegeln nicht nur eine vorübergehende Müdigkeit wider, sondern sind oft ein Hilferuf und ein Hinweis darauf, dass wichtige Bedürfnisse des Körpers und des Geistes vernachlässigt wurden. Es ist ein Aufruf, innezuhalten und die eigene Lebensweise zu überdenken. Burnout ist ein ernstzunehmendes Problem, das professionelle Hilfe erfordern kann. Dann seien Sie sich sicher: Es gibt Unterstützung und einen Ausweg!

Was tun, wenn alles zu viel ist?

Wenn Sie das Gefühl haben „Ich kann nicht mehr“, sollten Sie nicht verzweifeln! Sie sind nicht allein und es gibt Auswege!

  1. Analysieren Sie Ihre Lebenssituation: Finden Sie heraus, was genau Sie belastet. Ob es der Job, familiäre Verpflichtungen oder persönliche Erwartungen sind, es ist wichtig, die Stressquellen zu kennen. Notieren Sie Ihre Stimmungen und Gedanken z.B.
  2. Schaffen Sie Auszeiten: Regelmäßige Pausen und Auszeiten sind essenziell, um Ihre Batterien wieder aufzuladen.
  3. Sprechen Sie darüber: Sprechen Sie mit Freunden oder Familie über Ihre Gefühle.
  4. Finden Sie ein Gleichgewicht: Finden Sie ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit.
  5. Fokussieren Sie sich auf das, was Sie beeinflussen können: Versuchen Sie, schrittweise Veränderungen vorzunehmen.

Wenn Sie das Gefühl haben, alleine nicht mehr weiterzukommen, zögern Sie nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Wo finde ich Hilfe?

Sie haben das Gefühl "Ich brauche dringend Hilfe, ich kann nicht mehr"? Dann seien Sie stolz auf sich, diesen Zustand erkannt zu haben und sich nicht davor zu scheuen, Unterstützung zu suchen! Doch wo gehen Sie in dieser Situation am besten hin?

  • Hausarzt: Oft ist der erste Schritt der Gang zum Hausarzt.
  • Psychotherapeuten: Psychotherapeuten sind spezialisiert auf die Behandlung psychischer Probleme.
  • Psychiater: Ein Psychiater ist ein Mediziner, der sich auf die Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen spezialisiert hat.
  • Beratungsstellen: Es gibt verschiedene Beratungsstellen, die Unterstützung bei psychischen Belastungen bieten.
  • Notfallnummern: Bei akuten Krisen sollten Sie sich an Notfallnummern wenden.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr hilfreich sein.

Die Schwierigkeit, Hilfe zu suchen, ist verständlich, doch der erste Schritt zur Besserung beginnt mit dem Aussprechen Ihrer Not. Es gibt viele Menschen und Organisationen, die darauf spezialisiert sind, Unterstützung und Auswege aus scheinbar ausweglosen Situationen zu bieten.

Spezialisierte Behandlungsmöglichkeiten

Wenn das überwältigende Gefühl „Ich kann nicht mehr“ Ihr Leben bestimmt, kann eine spezialisierte Behandlung einen Weg zur Besserung bieten. Kliniken sind darauf ausgerichtet, Menschen mit tiefgreifenden psychischen Belastungen durch ein umfassendes, individuell zugeschnittenes Therapieprogramm zu unterstützen. Patienten können ein multidisziplinäres Team aus erfahrenen Psychologen, Psychiatern, Therapeuten und medizinischem Fachpersonal erwarten. Therapieangebote umfassen eine Kombination aus Einzel- und Gruppentherapien, ergänzt durch beispielsweise interpersonale Psychotherapie, Schematherapie, kognitive Verhaltenstherapie, Psychoedukation, Stressbewältigungstraining und vielem mehr. All diese Programme zielen darauf ab, den Heilungsprozess zu unterstützen und Ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.

Achtsamkeit und Entspannung als Schlüssel zur inneren Ruhe

Innere Unruhe und Anspannung können den Alltag stark belasten. Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken können helfen, die Anspannung zu lösen und innere Ruhe zu finden.

Ursachen innerer Unruhe

  • Stress: Stress bei der Arbeit, in der Schule oder im Privatleben kann dazu führen, dass Betroffene ständig „unter Strom stehen“.
  • Ausnahmesituationen: Trauer oder innere Konflikte können ebenfalls zu innerer Unruhe führen.
  • Drogenkonsum: Regelmäßiger Drogen- oder Alkoholkonsum kann innere Unruhe als Begleiterscheinung haben.
  • Hormonschwankungen: Hormonschwankungen, die zum Beispiel während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten, können ebenfalls Ursache von Unruhezuständen sein.
  • Psychische Erkrankungen: Hinter Phasen innerer Unruhe können in manchen Fällen psychische Erkrankungen wie eine Bipolare Störung, Schizophrenie oder Demenz stecken.

Symptome innerer Anspannung

In Phasen innerer Unruhe sind die Betroffenen oft rastlos und angespannt. Sie können sich unwohl und verstimmt fühlen, sind missgelaunt oder verspüren einen unerklärlichen Bewegungsdrang. Vielen fällt es schwer, Impulse zu kontrollieren. Sie sind übermäßig aufgeregt, überreizt und nervös, haben wenig Geduld und können infolgedessen schnell wütend werden. Im Umgang mit anderen zeigen sie sich häufig unkooperativ, manchmal sogar stur, aggressiv und feindselig - auch oder insbesondere gegenüber Menschen, die sich eigentlich um sie kümmern. Nervöse Unruhe zeigt sich zudem äußerlich. Freunde und Familienangehörige bemerken rastloses Verhalten bei Betroffenen zum Beispiel daran, dass sie an ihren Haaren rupfen oder sie ausziehen, Stücke von der Haut oder Kleidung abschürfen, die Hände nervös zusammenfalten oder mit den Fingern knacken, ziellos auf und ab gehen, unruhig mit den Füßen wackeln, auffällige, unbewusste Bewegungen durchführen, die Fäuste ballen oder emotionale Ausbrüche zeigen. Bewegungsdrang, Grübeln und Herzrasen lassen sie schlecht schlafen und schränken den Alltag stark ein.

Was tun bei innerer Unruhe?

  • Quelle der Unruhe finden: Überlegen Sie, ob es eine konkrete Ursache für Ihre Anspannung gibt.
  • Koffein- und Alkoholkonsum reduzieren: Übermäßiger Genuss von Kaffee oder Alkohol kann zu Überreizung und Anspannung führen.
  • Lage mit Abstand betrachten: Beurteilen Sie, ob Ihre Probleme wirklich so schwerwiegend sind.
  • Zur Ruhe kommen: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit nur für sich.
  • Entspannungstechniken ausprobieren: Yoga, progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitsübungen, Meditation & Co. können Körper und Seele wieder in Balance bringen.
  • Bewegung: Auch Sport, Gartenarbeit oder andere Aktivitäten an der frischen Luft können helfen, Stress im Alltag zu bewältigen.

Nervenzusammenbruch: Akute Belastungsreaktion verstehen

Der Begriff Nervenzusammenbruch ist ein Begriff aus der Alltagssprache. Der Zusammenbruch, den man darunter versteht, wird in der Fachsprache allerdings als akute Belastungsreaktion bezeichnet. Gemeint ist damit eine vorübergehende, aber extreme Reaktion auf ein ebenso extremes Ereignis. Diese Reaktion tritt meist wenige Minuten nach dem Auslöser ein. Andere Bezeichnungen für diese Reaktion sind zum Beispiel auch psychischer oder seelischer Schock.

Die Belastungsreaktion ist ein natürlicher Bestandteil des Bewältigungsprozesses unseres Körpers, der uns dabei hilft, in dem Moment mit dem schockierenden Erlebnis umzugehen.

Ursachen einer Belastungsreaktion

Die Ursachen, die eine Belastungsreaktion auslösen können, sind sehr vielfältig. Jedes Ereignis, das ein Trauma auslösen kann, kann auch einen Nervenzusammenbruch zur Folge haben. Ein schwerer Unfall oder Körperverletzung, Krieg oder kriegsähnliche Ereignisse wie ein Terroranschlag, Flucht, Vertreibung, Gewalt oder eine Naturkatastrophe - all diese Dinge können sich auf die Psyche eines Menschen auswirken.

Symptome einer Belastungsreaktion

Wie sich eine Belastungsreaktion äußert, ist genauso vielfältig, wie ihre möglichen Ursachen und von Mensch zu Mensch verschieden. Die typischen Anzeichen sind:

  • Sprachlosigkeit
  • Veränderte Wahrnehmung
  • Einengung des Bewusstseins
  • Nacherleben der Situation in Form von Alpträumen und Flashbacks
  • Lücken in der Erinnerung
  • Überreizung
  • Stimmungsschwankungen
  • Körperliche Reaktionen wie Schweißausbrüche, Herzrasen, Blässe und Übelkeit

Hilfe bei einer Belastungsreaktion

Traumatische Erlebnisse kommen unvorhergesehen und man kann ihnen nicht vorbeugen. Umso wichtiger ist schnelle, professionelle Unterstützung im Falle ihres Eintretens. Anlaufstellen dafür sind zum Beispiel eine psychiatrische Praxis oder Klinik, der bundesweite Bereitschaftsdienst, die Telefonseelsorge oder die Nummer gegen Kummer für Jugendliche und Kinder. Je nach Art der Störung und abhängig von der betroffenen Person kommen verschiedene psychologische Therapien infrage.

Stressbewältigung im Alltag

Ein akuter Zusammenbruch in einer Stresskrise, begleitet vom Gefühl „Ich kann nicht mehr“, kann das Resultat von langanhaltendem psychischem Stress sein. Er äußert sich durch ein Gefühl von Ungleichgewicht zwischen den eigenen Leistungsmöglichkeiten, Zielen, Bedürfnissen und den äußeren Ansprüchen.

Stressfaktoren erkennen

Stress hat viele Gesichter, und ebenso viele Ursachen. Wie stark er sich auf unseren Körper und unsere Psyche auswirkt, ist individuell verschieden. Oft ist es die Kombination mehrerer solcher Faktoren, die schließlich in einer akuten Krise oder einem Zusammenbruch münden kann. Zu den häufigsten belastenden Stressauslösern zählen:

  • Beruflicher Druck
  • Konflikte im privaten oder beruflichen Umfeld
  • Mehrfachbelastungen durch Familie und Beruf
  • Ständiger Termindruck
  • Kritische Lebensereignisse
  • Eigene Ansprüche, Sorgen und Ängste
  • Fehlen sozialer Unterstützung

Symptome von Dauerstress

Dauerhafter seelischer Stress kann sich auf vielfältige Weise äußern: körperlich, emotional und mental. Zu den häufigsten körperlichen Anzeichen zählen Zittern, starkes Weinen oder regelrechte Weinkrämpfe, begleitet von Schwitzen, Übelkeit, Herzklopfen und Kopfschmerzen. Betroffene fühlen sich oft nervös, innerlich unruhig, niedergeschlagen oder kraftlos. Auch Schlafprobleme, Schwindel, Muskelverspannungen, Atembeschwerden oder ein Kloßgefühl im Hals sind typische Begleiterscheinungen. Nicht zuletzt leidet auch die geistige Leistungsfähigkeit: Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sind häufige Folgen von anhaltendem psychischem Druck.

Strategien zur Stressbewältigung

  • Kürzer treten: Versuchen Sie sowohl beruflich als auch privat kürzer zu treten.
  • Warnzeichen ernst nehmen: Wer seinen Körper gut kennt, kann erste Anzeichen von Überforderung rechtzeitig wahrnehmen und ernst nehmen.
  • Gesunder Lebensstil: Regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung sowie bewusste Entspannungstechniken helfen dabei, die innere Balance zu erhalten.
  • "Nein" sagen lernen: Nicht jede zusätzliche Aufgabe muss übernommen werden.
  • Austausch mit anderen: Das Pflegen von Freundschaften oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann helfen, belastende Situationen besser zu bewältigen.

Die Rolle der Ernährung für starke Nerven

Lebensmittel sind Nahrung für Körper und Geist. Was Menschen essen, bestimmt, wie sie sich fühlen. Der Blutzuckerwert hat beispielsweise Einfluss auf Gefühle wie Anspannung und Ärger. Einige Nahrungsmittel enthalten stimmungsaufhellende Inhaltsstoffe. So liefern Bananen auch einen hohen Anteil des B-Vitamins Pyridoxin (B6). Auch Omega3-reiche Lebensmittel wie Fisch haben Einfluss auf eine gesunde Nervenfunktion. Für einen ruhigen Geist sollte die Ernährung also vollwertig und möglichst vielseitig sein.

10 Tipps für starke Nerven

  1. Den Körper spüren: Bewegen bringt Segen - das gilt auch bei nervösen Unruhezuständen.
  2. Die Nerven mit Nahrung versorgen: Lebensmittel sind Nahrung für Körper und Geist.
  3. Zur Ruhe kommen: Ein ausgeglichener Geist und ein leistungsfähiger Körper brauchen ausreichend Ruhepausen.
  4. Auslöser kennen: Die Ursachen für kreisende Gedanken sind vielfältig.
  5. Achtsamkeit lernen: Wer sich der Verbindung von Körper und Geist bewusst ist, fühlt sich weniger ausgeliefert und lernt zielgerichteter mit Grübelei und Sorgen umzugehen.
  6. Gedankenkontrolle üben: Menschen sind ihren Gedanken nicht hilflos ausgeliefert. Sie können lernen, diese bewusst auszuwählen und manipulative, ängstigende Gedanken loszulassen.
  7. Gefühle annehmen lernen: Leidvolle Gefühle wie Angst oder Unsicherheit rauben Energie und trüben die Lebensfreude.
  8. Probleme aktiv angehen: Werden die Anforderungen des Alltags zu groß, hilft es, die Aufgaben zu strukturieren und Prioritäten zu setzen.
  9. Soziale Kontakte pflegen: Der Austausch mit anderen Menschen ist Balsam für die Seele.
  10. Hilfe suchen: Wer merkt, dass er alleine nicht mehr weiterkommt, sollte sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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