Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das jeden treffen kann, unabhängig von Alter oder Lebensstil. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Schlaganfällen, insbesondere im Zusammenhang mit prominenten Persönlichkeiten, und gibt Einblicke in Präventionsmaßnahmen und das Leben nach einem Schlaganfall. Dabei werden die Erfahrungen von Moderatorinnen wie Monica Lierhaus und Elke Hofmann berücksichtigt.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall, medizinisch auch Apoplex genannt, tritt auf, wenn die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen wird oder ein Blutgefäß im Gehirn platzt. In beiden Fällen werden die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu Schäden führen kann.
Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten von Schlaganfällen:
- Ischämischer Schlaganfall: Die häufigste Form, die durch ein Blutgerinnsel verursacht wird, das ein hirnversorgendes Gefäß blockiert.
- Hämorrhagischer Schlaganfall: Wird durch eine Blutung im Gehirn verursacht, beispielsweise durch das Platzen eines Aneurysmas.
Ursachen und Risikofaktoren
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, erhöhen können. Einige dieser Faktoren sind nicht beeinflussbar, wie zum Beispiel das Alter oder eine familiäre Vorbelastung. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für einen Schlaganfall. Viele bedeutende Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind jedoch durch den Lebensstil oder medizinische Behandlung beeinflussbar:
- Bluthochdruck: Regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls medikamentöse Einstellung sind wichtig. Eine salzarme Ernährung und regelmäßige Bewegung können ebenfalls helfen.
- Rauchen: Ein Rauchstopp ist in jedem Alter ratsam. Unterstützung durch Entwöhnungsprogramme kann hilfreich sein.
- Diabetes mellitus: Eine gute Blutzuckereinstellung durch gesunde Ernährung und Bewegung ist entscheidend.
- Fettstoffwechselstörungen (z.B. hohes Cholesterin): Eine fettarme Ernährung und gegebenenfalls medikamentöse Therapie können das Risiko senken.
- Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität (mind. 150 Minuten pro Woche) ist wichtig.
- Übergewicht: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können helfen, das Gewicht zu reduzieren.
- Alkohol: Konsumieren Sie Alkohol nur in Maßen.
- Herzrhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern): Können das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall erhöhen. Eine Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten kann notwendig sein.
Auch hormonelle Veränderungen, genetische Faktoren oder Blutgerinnungsstörungen können eine Rolle spielen. So hatte beispielsweise die Moderatorin Elke Hofmann während der Schwangerschaft eine Thrombophilie.
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Monica Lierhaus erfuhr von einem Aneurysma im Kleinhirn, als sie eigentlich ihre Augen lasern lassen wollte. Ein befreundeter Arzt riet ihr zu einem MRT vom Kopf, um den Augenhintergrund besser erfassen zu können. Dabei kam das Aneurysma zum Vorschein.
Schlaganfall erkennen: Symptome und FAST-Test
Die Symptome eines Schlaganfalls treten meist sehr plötzlich auf. Es ist entscheidend, diese Anzeichen schnell zu erkennen, um sofort medizinische Hilfe rufen zu können. Je schneller eine Behandlung beginnt, desto besser sind die Prognosen für die Betroffenen.
Die häufigsten ersten Anzeichen sind:
- Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer Körperhälfte (oft Gesicht, Arm oder Bein)
- Plötzliche Sprach- oder Verständnisschwierigkeiten
- Plötzliche Sehstörungen (oft auf einem Auge oder als Doppelbilder)
- Plötzlicher, starker Schwindel mit Gangunsicherheit
- Plötzliche, starke Kopfschmerzen
Der FAST-Test kann helfen, einen Schlaganfall schnell zu erkennen:
- F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
- A (Arms): Bitten Sie die Person, beide Arme gleichzeitig nach vorne zu heben, mit den Handflächen nach oben. Sinkt ein Arm ab oder kann nicht gehoben werden?
- S (Speech): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen, undeutlich oder hat die Person Wortfindungsstörungen?
- T (Time): Verlieren Sie keine Zeit! Rufen Sie sofort den Notruf 112.
Elke Hofmann betont, dass der FAST-Test bei allem, was komisch erscheint, sinnvoll ist. Wenn jemand beispielsweise wiederholt stolpert, Besteck fallen lässt oder plötzlich seltsam spricht, kann der Test durchgeführt werden.
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Akuttherapie und Rehabilitation
Wenn der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, ist sofortiges Handeln geboten. Der Notruf 112 muss umgehend alarmiert werden. Im Krankenhaus erfolgen dann schnellstmöglich diagnostische Maßnahmen, um die Art des Schlaganfalls festzustellen und das betroffene Hirnareal zu identifizieren. Davon hängt die weitere Akuttherapie ab.
Bei einem ischämischen Schlaganfall kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Thrombolyse durchgeführt werden, bei der versucht wird, das Blutgerinnsel medikamentös aufzulösen.
Die Phase nach der Akutbehandlung ist entscheidend für die langfristige Genesung. Die Rehabilitation beginnt oft schon im Krankenhaus und wird dann in speziellen Reha-Kliniken oder ambulant fortgesetzt. Das Ziel der Rehabilitation ist es, verlorene Fähigkeiten so gut wie möglich wiederherzustellen und den Betroffenen eine Rückkehr in ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.
Die Rehabilitationsmaßnahmen sind sehr individuell und hängen von den spezifischen Ausfällen ab. Geduld und Ausdauer sind auf diesem Weg sehr wichtig. Die Unterstützung durch Angehörige spielt ebenfalls eine große Rolle.
Monica Lierhaus musste nach ihrer missglückten Operation alles neu erlernen: sich aufrichten, sitzen, kontrollierte Bewegungen machen, sprechen, essen. Sie trainierte wie eine Verrückte, um aus dem Rollstuhl zu kommen, und schaffte es tatsächlich, auf ihren eigenen Beinen aus der Klinik zu gehen.
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Prävention
Einem Schlaganfall aktiv vorbeugen kann man. Durch einen gesunden Lebensstil und die konsequente Behandlung von Grunderkrankungen lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.
Achten Sie auf:
- Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
- Reduzieren Sie den Konsum von Salz, Zucker und gesättigten Fetten
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Vermeiden Sie das Rauchen
- Konsumieren Sie Alkohol nur in Maßen
- Lassen Sie Ihren Blutdruck, Blutzucker und Ihre Blutfettwerte regelmäßig kontrollieren und behandeln Sie eventuelle Abweichungen konsequent nach ärztlicher Anweisung
Leben nach dem Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist ein tiefgreifendes Ereignis, das das Leben von Betroffenen und Angehörigen stark verändert. Die körperlichen und seelischen Folgen können vielfältig sein.
Monica Lierhaus kämpft auch Jahre nach ihrer Operation noch mit Einschränkungen und Schmerzen. Sie hat jedoch gelernt, gelassener zu leben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Seit 2024 ist sie fester Bestandteil von RTL Aktuell und verstärkt das Sport-Moderationsteam der Nachrichtensendung.
Elke Hofmann hat nach ihrem Schlaganfall ihr Leben komplett umgekrempelt. Sie arbeitet nicht mehr so viel und achtet mehr auf ihre Gesundheit und ihre Bedürfnisse.
Schlaganfall bei Personen des öffentlichen Lebens
Wenn Personen des öffentlichen Lebens von einem Schlaganfall betroffen sind, kommt neben der persönlichen Belastung der Umgang mit dem öffentlichen Interesse hinzu. Die Balance zwischen dem Bedürfnis nach Privatsphäre und dem Informationsanspruch der Öffentlichkeit ist oft schwer zu finden.
Die mediale Berichterstattung spielt hierbei eine verantwortungsvolle Rolle. Spekulationen sollten vermieden und die Privatsphäre der Betroffenen und ihrer Familien respektiert werden.
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