Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das jeden treffen kann, unabhängig von Alter oder Beruf. Die Sportmoderatorin Monica Lierhaus ist ein prominentes Beispiel dafür, wie ein solches Ereignis das Leben einer Person von Grund auf verändern kann. Dieser Artikel beleuchtet das Schlaganfallrisiko im Allgemeinen, die besonderen Umstände von Monica Lierhaus und gibt Einblicke in Prävention und Rehabilitation.
Monica Lierhaus: Ein Schicksalsschlag und der Weg zurück ins Leben
Monica Lierhaus, eine bekannte deutsche Sportmoderatorin, erlitt im Jahr 2009 während der Vorbereitung auf eine Augenoperation einen schweren Schicksalsschlag. Bei ihr wurde ein Aneurysma festgestellt, und bei der Entfernung traten Komplikationen auf, die sie für vier Monate ins künstliche Koma zwangen. In der anschließenden Rehabilitation musste sie grundlegende Fähigkeiten wie Schlucken, Essen und Bewegen neu erlernen.
Trotz dieser Herausforderungen kämpfte sich Lierhaus zurück ins Leben und in ihren Beruf. Sie engagiert sich als Botschafterin der Deutschen Schlaganfallhilfe und motiviert andere Betroffene, niemals aufzugeben. Ihr Comeback bei RTL, wo sie die Special Olympics und die DFB-Elf vor der Kamera begleitet, ist ein Beweis für ihren unermüdlichen Kampfgeist und ihre Entschlossenheit.
Schlaganfallrisiko: Was sind die Ursachen und Risikofaktoren?
Ein Schlaganfall entsteht, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird, entweder durch ein Blutgerinnsel (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall). Beide Formen können zu dauerhaften Schäden führen, wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören:
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- Bluthochdruck: Erhöhter Blutdruck schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko von Blutgerinnseln und Blutungen.
- Herzerkrankungen: Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen können zu Blutgerinnseln führen, die ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen können.
- Diabetes: Hohe Blutzuckerwerte schädigen die Blutgefäße und erhöhen das Risiko von Blutgerinnseln.
- Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße, erhöht den Blutdruck und fördert die Bildung von Blutgerinnseln.
- Übergewicht: Übergewicht erhöht das Risiko von Bluthochdruck, Diabetes und Herzerkrankungen, die alle Schlaganfallrisikofaktoren sind.
- Bewegungsmangel: Körperliche Inaktivität erhöht das Risiko von Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Herzerkrankungen.
- Hohes Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
- Familiäre Vorbelastung: Wenn Familienmitglieder bereits einen Schlaganfall erlitten haben, ist das Risiko erhöht.
- Aneurysmen: Ausbuchtungen in den Blutgefäßen des Gehirns können platzen und zu Hirnblutungen führen.
Schlaganfall bei Frauen: Besondere Risiken
Frauen sind etwas häufiger von Schlaganfällen betroffen als Männer. Dies liegt zum Teil an einigen typisch weiblichen Faktoren wie:
- Migräne mit Aura: Frauen mit Migräne mit Aura haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
- Schwangerschaftskomplikationen: Schwangerschaftsbedingte Komplikationen wie Präeklampsie können das Schlaganfallrisiko erhöhen.
- Einnahme von Kontrazeptiva: Die Einnahme der Antibabypille, insbesondere in Kombination mit Rauchen oder Migräne mit Aura, erhöht das Schlaganfallrisiko.
- Höhere Lebenserwartung: Da Frauen im Durchschnitt älter werden als Männer, haben sie auch ein höheres Risiko, im höheren Alter einen Schlaganfall zu erleiden.
- Stillen: Studien haben gezeigt, dass Frauen, die mindestens einmal im Leben gestillt haben, ein geringeres Schlaganfallrisiko haben als Frauen, die nie gestillt haben.
Prävention: Was können Sie tun, um das Schlaganfallrisiko zu senken?
Es gibt viele Möglichkeiten, das Schlaganfallrisiko zu senken:
- Gesunde Lebensweise: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf.
- Nicht rauchen: Geben Sie das Rauchen auf, um Ihre Blutgefäße zu schützen.
- Blutdruck kontrollieren: Lassen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig überprüfen und behandeln Sie ihn bei Bedarf.
- Diabetes behandeln: Halten Sie Ihren Blutzucker im Griff, wenn Sie Diabetiker sind.
- Herzerkrankungen behandeln: Lassen Sie Herzerkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln.
- Übergewicht reduzieren: Nehmen Sie ab, wenn Sie übergewichtig sind.
- Regelmäßige Bewegung: Bewegen Sie sich regelmäßig, um Ihr Herz-Kreislauf-System zu stärken.
- Vorsicht bei Kontrazeptiva: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Risiken und Vorteile der Antibabypille, insbesondere wenn Sie rauchen oder Migräne mit Aura haben.
Rehabilitation: Der Weg zurück ins Leben
Nach einem Schlaganfall ist eine umfassende Rehabilitation entscheidend, um verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen und die Lebensqualität zu verbessern. Die Rehabilitation kann verschiedene Therapieformen umfassen, darunter:
- Physiotherapie: Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination.
- Ergotherapie: Training von Alltagsaktivitäten wie Essen, Anziehen und Körperpflege.
- Logopädie: Sprachtherapie zur Verbesserung der Sprachfähigkeit und des Sprechens.
- Neuropsychologie: Behandlung von kognitiven Beeinträchtigungen wie Gedächtnisproblemen und Aufmerksamkeitsstörungen.
Monica Lierhaus ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man sich nach einem schweren Schlaganfall zurück ins Leben kämpfen kann. Durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihre positive Einstellung hat sie nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten verbessert, sondern auch vielen anderen Betroffenen Mut gemacht.
Die Bedeutung von Bewegung im Alltag
Bewegung ist ein wichtiger Faktor für die Prävention von Schlaganfällen. Bereits moderate Bewegung, wie 150 Minuten pro Woche, kann das Schlaganfallrisiko deutlich senken. Es ist wichtig, Bewegung in den Alltag zu integrieren, beispielsweise durch Spaziergänge, Treppensteigen oder Radfahren.
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Auch für Menschen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, ist Bewegung ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation. Monica Lierhaus geht täglich eine Stunde auf ihr Laufband und unternimmt Spaziergänge mit ihrem Hund. Sie betont, dass es sich lohnt, niemals aufzugeben und dass man auch mit kleinen Schritten große Erfolge erzielen kann.
Schlaganfall erkennen: "BE FAST" als Eselsbrücke
Es ist wichtig, die Symptome eines Schlaganfalls frühzeitig zu erkennen, um schnellstmöglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Die Eselsbrücke "BE FAST" kann dabei helfen:
- B (Balance): Hat die Person Gleichgewichtsschwierigkeiten?
- E (Eyes): Hat die Person plötzlich Sehprobleme?
- F (Face): Tritt eine plötzliche Gesichtslähmung auf?
- A (Arms): Kann die Person beide Arme heben?
- S (Speech): Kann die Person einen vorgegebenen Satz nachsprechen?
- T (Time): Tritt eines der oben beschriebenen Probleme auf, sofort den Notruf wählen.
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