Einführung
Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils, doch ein Übermaß an Training kann das Nervensystem überlasten und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Dieser Artikel untersucht die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Überlastung des Nervensystems durch Sport.
Ursachen für die Überlastung des Nervensystems durch Sport
Trainingsfehler
Häufige Ursachen für Überlastungszustände sind trainingsmethodische und ernährungsphysiologische Fehler. Wiederholte hohe Trainingsintensitäten, insbesondere im anaerob-laktaziden Bereich ohne ausreichende Erholungsphasen, können zu einer Überlastung führen. Hohe Trainingsbelastungen, starker psycho-physischer Stress, hoher Glykogenverbrauch, hoher Verlust an Mineralien und Vitaminen verbunden mit einer verzögerten Wiederauffüllung oder Mikrotraumatisierung in Muskelfasern und Bindegewebe können die Wiederherstellung der Funktion des Organismus verhindern.
Mangelnde Erholung
Der Körper benötigt Trainingspausen, um sich zu regenerieren. Wird dem Körper nicht genügend Zeit zur Erholung gegeben, kann dies zu chronischen Ermüdungszuständen und Übertraining führen. Sportliches Training ist dann besonders effektiv, wenn Ermüdungszustände erreicht werden, die eine muskuläre Wiederbelastung in der nachfolgenden Trainingseinheit des Tages oder am nächsten Tag ermöglichen. Chronische Ermüdung und Störung des Wohlbefindens äußert sich vielfältig und sind nur durch Verminderung der Trainingsbelastung, einen Belastungswechsel oder eine Trainingspause zu beeinflussen.
Gesundheitliche Störungen
Gesundheitliche Störungen, die im Trainingsprozess zu spät erkannt werden, können unmittelbar einen Übertrainingszustand provozieren. Die Folgen der verminderten Immunfunktion sind überraschend auftretende Erkrankungen vor bedeutenden Starts oder nach Trainingslagern. Die gestörte Immunfunktion ist nur durch Belastungsverminderung, eine mehrtägige Pause und mit Unterstützung von immunstabilisierenden Substanzen sicher zu beheben.
Psychische Faktoren
Übertraining resultiert aus einer Vielzahl von Faktoren, die neben den physischen auch eine psychische und soziale Komponente beinhalten können. Menschen mit einer gewissen Persönlichkeitsstruktur sind außerdem eher gefährdet, ins Übertraining zu geraten. Typische Merkmale sind etwa Perfektionismus und ein Selbstwert, der ausschließlich über Leistung definiert wird.
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Ernährung
Hohe Trainingsbelastungen können zu einem hohen Glykogenverbrauch und einem hohen Verlust an Mineralien und Vitaminen führen. Eine verzögerte Wiederauffüllung dieser Stoffe kann die Wiederherstellung der Funktion des Organismus verhindern.
Symptome einer Überlastung des Nervensystems durch Sport
Allgemeine Symptome
- Ständige Müdigkeit und Energiemangel
- Erhöhtes Schlafbedürfnis
- Leistungsabfall oder Leistungsstagnation
- Lustlosigkeit beim Training
- Erhöhter Ruhepuls
- Verdauungsprobleme
Spezifische Symptome
Man unterscheidet zwei Arten von Übertraining: das sympathikotone (erregende) und das parasympathikotone (hemmende) Übertraining.
Sympathikotones Übertraining
- Leichte Ermüdbarkeit
- Erregung
- Gestörter Schlaf
- Herabgesetzter Appetit
- Körpergewichtsabnahme
- Neigung zum Schwitzen, Nachtschweiß, feuchte Hände
- Halonierte Augen, Blässe
- Neigung zu Kopfschmerz
- Herzklopfen, Herzdruck, Herzstiche
- Beschleunigter Ruhepuls
- Gesteigerter Grundumsatz
- Leicht erhöhte Körpertemperatur
- Verzögerte Einstellung der Herzfrequenz auf Ruhewerte nach Belastung
- Überempfindlichkeit gegenüber Sinnesreizen
- Verkürzte Reaktionszeit, allerdings viele Fehlerreaktionen
- Verzögerte Erholung
- Innere Unruhe, leichte Erregbarkeit, Gereiztheit, Depression
Parasympathikotones Übertraining
- Leichte (abnorme) Ermüdbarkeit
- Hemmung
- Nicht gestörter Schlaf
- Normaler Appetit
- Gleichbleibendes Körpergewicht
- Normale Thermoregulation
- Klarer Kopf
- Keine Herzbeschwerden
- Erniedrigter Ruhepuls
- Normaler Grundumsatz
- Normale Körpertemperatur
- Schnelle Kreislaufberuhigung nach Belastung
- Normale oder verlängerte Reaktionszeit
- Gute bis sehr gute Erholungsfähigkeit
- Phlegma, normale Stimmungslage
Weitere mögliche Symptome
- Schlafstörungen
- Erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen
- Fetteinlagerungen und Muskelabbau
- Veränderung des Appetits
- Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit
- Starker Muskelkater
- Erhöhtes Risiko für Sportverletzungen
- Ausbleiben oder Unregelmäßigkeit der Periode bei Frauen
Nervenreizung Symptome
Die Symptome einer Nervenreizung können im Vergleich mit Beschwerden infolge anderer Ursachen manchmal verblüffend ähnlich sein. Ob Nerven ursächlich eine Rolle spielen, kann aber in einer genauen neurologischen Untersuchung in der Regel geklärt werden. Tennisellbogen (ähnliche Beschwerden bei Einengung Nervenast des N. radialis oder des N. Schulterprobleme (z.B. bei Einengung des N. Leistenschmerzen (Läsion verschiedener Nerven möglich: N. cutaneus femoris lateralis, N. ilioinguinalis, N. Fuß- oder Fersenschmerzen (z.B. „Joggers foot“, betroffen hier meist Äste des N.
Diagnose einer Überlastung des Nervensystems durch Sport
Trotz umfangreicher Untersuchungen kann zurzeit noch nicht mit ausreichender Sicherheit der Übertrainingszustand anhand biochemischer und kardialer Kontrollgrößen diagnostiziert werden. Bemerkt wird das Übertraining zuerst in der nachlassenden, sportlichen Leistungsfähigkeit trotz Trainings und in subjektiven Störungen des Wohlbefindens. Allmählich entwickelt sich eine deutlich verminderte Trainingsbereitschaft, besonders für intensive sportartspezifische Belastungen.
Eine genaue Betrachtung soll helfen, die Ursache zu erkennen und gegenzusteuern, d.h. Überempfindlichkeit: Bei Nervenschmerzen findet sich in der betroffenen Hautregion auch oft eine Überempfindlichkeit (med. Gleiches gilt oft auch auch für Temperatur: leichte Temperaturänderungen z.B. Schmerzart: Nervenschmerzen werden auch oft als „brennend”, „wie Feuer”, auch als „Wundschmerz”, oder „wie nach Sonnenbrand” etc. Häufig treten auch Mißempfindungen auf. Das Fachwort ist Parästhesien. Taubheitsgefühl: Berührung wird nicht oder nur abgeschwächt empfunden. Schwäche: Sollte eine Schwäche einzelner Muskeln auftreten, kann dies ebenfalls Auswirkung einer Nervenläsion sein. Muskelkrämpfe: Auch Muskelkrämpfe können Folge einer Nervenreizung sein (viel seltener als allgemein angenommen liegt ein Magnesiummangel zugrunde).
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Nach einer zunächst weiter gefasßten Abklärung (Durchblutungsstörungen, Laboruntersuchungen mit Frage nach Schilddrüsenfuntkionsstörung, Elektrolytmangel o.a.) kommen spezielle neurologische Untersuchungen zum Einsatz. Es geht im nächsten Schritt um eine gezielte Untersuchung der Nervenfunktion, insbesondere der die Muskeln ansteuernden Nervenfasern. Empfehlungen und Koordination evtl. Sensibilität (hierzu gehören Informationen z.B. Weiterhin kann man die Nerven im Nervenultraschall anschauen; hier ist unmittelbar sichtbar, ob eine Kontinuitätsunterbrechung, eine Einklemmung, eine Schwellung o.a. auch ein unphysiologischer Druck von außen kann vorkommen, z.B. durch Sportgeräte, oder z.B. Durch bestimmte Bewegungen können Nerven auch überdehnt werden; dies passiert typischerweise an Stellen, an denen ein Nerv nach einem kurzen „freien“ Verlauf einen Befestigungspunkt erreicht; dies kann bei einem Sturz auf die Schulter passieren (Truncus superior des Plexus brachialis, Wurzeln C5, C6), bei Umknicken im Sprunggelenk (N. peroneus), bei Überkopf-Wurfbewegungen (N.
Behandlung einer Überlastung des Nervensystems durch Sport
Sportpause und Trainingsplananpassung
Bei Verdacht auf Übertraining sollte unbedingt reagiert werden, da ein zu intensives Sportpensum langfristig schwerwiegende Folgen haben kann. Betroffene sollten zunächst eine Sportpause einlegen und ihren Trainingsplan anpassen - hier können auch erfahrene Trainer*innen helfen.
Beim Kurzzeitübertraining, hervorgerufen durch Energiemangel (Muskelglycogen), helfen bereits 2 bis 3 Tage Pause sowie eine deutlich verminderte Trainingsbelastung für die folgende Woche und eine gezielte Kohlenhydrataufnahme, um diesen Zustand zu überwinden.
In der Akutphase des Übertrainings ist es sinnvoll die Therapie entsprechend des Krankheitstyps zu gestalten. Für beide Typen gilt zunächst eine Wettkampfpause. mindestens zwei, oftmals sogar zwölf Wochen oder mehr betragen (beim Hemmungsübertraining länger als beim Erregungsübertraining). Natürlich auch die Wettkämpfe) dreimal so lange reduzieren sollte wie die Entstehung des Übertrainingssyndroms gedauert hat. ignoriert und sich überlastet hat (z. B. in einer speziellen Wettkampfvorbereitung), wird ca. zwölf Wochen brauchen um wieder belastbar zu werden. gleichgesetzt werden und bedeutet, dass es im Einzelfall sinnvoller ist, sich komplett auf die nächste Saison zu konzentrieren.
Beginne niedrig und langsam. Dein Trainingsumfang kann um mindestens 50 bis 60 Prozent reduziert werden. Auch wenn der langsame Wiedereinstieg in das Training schwierig sein kann, solltest du dich mit der gleichen Disziplin, die du für dein Training entwickelt hast, an die Empfehlungen deines sportmedizinischen Teams halten. Es ist wichtig, auf die Symptome zu achten, wenn du wieder aktiv wirst.
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Aktive Regeneration
Auch eine aktive Regeneration kann wirksam sein. Dazu zählen etwa Entspannungsübungen, Yoga, autogenes Training, Meditation oder ein Spaziergang. Auch Übungen mit einer Faszienrolle können zur Erholung beitragen. Regenerative Aktivitätseinheiten in anderen Sportarten sind nun besonders sinnvoll (Schwimmen, Spielsportarten, Aquajogging…). Physikalische Maßnahmen sollten je nach Krankheitstyp anregenden (Hemmungsübertraining) oder dämpfenden (Erregungsübertraining) Charakter haben. Güsse in entsprechend fachlich kompetenter Ausführung zur Anwendung kommen.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kohlenhydraten, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für die Regeneration. Es können auch regenerationsfördernde Substanzen wie Magnesium, Zink, Selen, Eisen, Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren eingenommen werden, sofern dies über die Ernährung nicht möglich scheint.
Psychologische Unterstützung
Fachleute für psychische Gesundheit können dir helfen, dich vom Übertraining zu erholen, indem sie dir einen Raum bieten, in dem du über deine Gefühle sprechen kannst.
Behandlung von Nervenreizungen
Je nach betroffenem Nerven, Nervenabschnitt usw. Hinter einer Nervenreizung oder Nervenverletzung können ganz verschiedene Ursachen stecken. Eine „one size fits all“ Therapie gibt es nicht.
Vorbeugung einer Überlastung des Nervensystems durch Sport
Ausgewogenes Verhältnis von Belastung und Erholung
Wichtig ist, dass Sie bei Ihrem Training auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Belastung und Erholung achten. Wenn Sie beispielsweise für einen Wettkampf wie einen Radmarathon trainieren, sollten Sie nach dem Prinzip der Periodisierung vorgehen und Ihr Training in die folgenden Abschnitte einteilen: Vorbereitungsperiode, Wettkampfperiode und Übergangsperiode.
Fehlender Stressabbau kann zu Muskelverspannungen führen.
Monitoring des Trainings
"Monitoring meint Dokumentation des Trainings", sagt Dr. Faude und nennt Beispiele: "Für den ambitionierten Hobbysportler kann das zum Beispiel sein, das Training genau zu dokumentieren: Wie viele Kilometer bin ich gelaufen/gefahren? Welche Geschwindigkeit/Leistung? Wie war die Herzfrequenz und das subjektive Beanspruchungsempfinden (Borg-Wert)? Wenn man das regelmäßig in einem Trainingstagebuch notiert, merkt man schnell, wenn was aus dem Ruder läuft.
Führe ein Trainingstagebuch. Schreibe auf, wie wohl du dich fühlst und wie viel du trainierst. Halte ein Gleichgewicht zwischen Training und Erholung. Ausreichende Pausen sind kein Zeichen von Schwäche. Wenn du für eine bestimmte Aktivität trainierst, solltest du harte und leichte Trainingstage abwechseln. Baue Formen der aktiven Erholung in dein Training ein. Erkenne, wenn du es übertreibst - und sprich mit jemandem darüber. Wenn du merkst, dass du von deinem Training besessen bist, trotz Verletzung oder Schmerzen trainierst oder dich schuldig fühlst, wenn du einen Tag nicht trainierst, sprich mit jemandem über deine Gefühle.
Ernährung und Flüssigkeitszufuhr
Achte darauf, dass du genügend Kalorien und Nährstoffe zu dir nimmst. Deine Kalorienzufuhr sollte den Bedarf deines Körpers für das Training und den Muskelaufbau decken. Trinke viel Wasser. Dehydrierung trägt zur Muskelermüdung bei. Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit dem Ziel, einen hellen Urin zu haben.
Stressmanagement
Tu, was du kannst, um deinen Stress zu reduzieren. Jeder Mensch geht anders mit Stress um. Wenn du mehr Stress hast, als du bewältigen kannst, wird dein Körper zusammenbrechen.
Schlaf
Ruhe ist entscheidend für die Erholung von Übertraining. Ein gesunder Schlaf ist unerlässlich für die Stressbewältigung und Regeneration des Nervensystems.
Vermeidung von Stimulanzien
Wenn ein Sportler viele Stimulanzien zu sich nimmt, wie z. B. Cola, Kaffee, Energydrinks, Nahrungsergänzungsmittel vor dem Training und zuckerhaltige Lebensmittel oder Getränke, besteht ein höheres Risiko für Übertraining.
Vegetative Dystonie
Eine Störung des vegetativen Nervensystems kann eine Vielzahl an Problemen verursachen, die oft unter der Bezeichnung der vegetativen Dystonie zusammengefasst werden. Gerät dieses Wechselspiel von Sympathikus und Parasympathikus aus dem Gleichgewicht, stört das den Ablauf lebenswichtiger Prozesse und Fachleute sprechen von einer vegetativen Dystonie oder von somatoformen Störungen. Somatoforme oder funktionelle Störungen beschreiben Beschwerden, für die es keine organische Ursache gibt.
Symptome der vegetativen Dystonie
- Herzbeschwerden wie Herzstechen oder Herzklopfen/-rasen
- Schwindel oder Ohnmacht beim Aufstehen
- Übermäßiges Schwitzen oder mangelndes Schwitzen
- Sexuelle Funktionsstörungen beim Mann
- Probleme beim Entleeren der Blase
- Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Durchfall inkl. Magenlähmung
- Schluckbeschwerden
Behandlung der vegetativen Dystonie
Je nach Ursache und Schweregrad der Störung kann eine vegetative Dystonie ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, doch lässt sie sich in den meisten Fällen erfolgreich behandeln. Die Behandlung erfordert eine individuelle Herangehensweise, die sich an der eigentlichen Ursache und der Lebenssituation der Patienten orientiert. Wenn kein Hinweis auf eine organische Ursache zugrunde liegt, zählen sowohl psycho- und physiotherapeutische Maßnahmen, als auch der Einsatz bestimmter Medikamente zu den möglichen Behandlungsmethoden.
Bei einer vegetativen Störung ist es wichtig, die Balance zwischen Körper und Psyche wiederherzustellen. Helfen können dabei verschiedene Entspannungsmethoden, eine ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Schlafroutine.
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