MRT des Kopfes: Indikationen, Ablauf und Bedeutung

Kopfschmerzen, Schwindel oder neurologische Symptome können vielfältige Ursachen haben. Um diese zu identifizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten, ist eine schnelle und präzise Diagnose des Schädels und Gehirns oft entscheidend. Die Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes ist ein hochmodernes bildgebendes Verfahren, das detaillierte Einblicke in die Gesundheit des Gehirns ermöglicht.

Was ist eine MRT des Kopfes?

Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, ist ein hochmodernes bildgebendes Verfahren in der Radiologie. Sie erzeugt dreidimensionale Schnittbilder, ähnlich wie bei der Computertomographie, jedoch ohne Strahlenbelastung. Stattdessen arbeitet die MRT mit einem starken Magnetfeld und Hochfrequenzwellen, die auf die Wasserstoffatome (Protonen) im Körper einwirken.

Die MRT-Technik ist besonders wertvoll, um detaillierte Bilder von Hirnstrukturen und Gefäßen im Kopfbereich zu erhalten. Sie wird häufig eingesetzt, um Hirnblutungen und Anomalien in den Blutgefäßen zu diagnostizieren. Diese hochauflösenden Bilder ermöglichen es Medizinern, selbst kleinste Veränderungen in den Gefäßen zu erkennen, die auf kritische Zustände wie Aneurysmen oder Gefäßverengungen hinweisen können.

Wann ist eine MRT des Kopfes indiziert?

Eine MRT des Kopfes ist in vielen Fällen indiziert, sowohl zur Abklärung akuter Beschwerden als auch zur Verlaufskontrolle bereits diagnostizierter Krankheiten. Zu den häufigsten Indikationen gehören:

  • Unklare Kopfschmerzen: Auch häufige Kopfschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Während bei manchen Menschen eine hohe psychische Belastung am Arbeitsplatz in Kombination mit Unzufriedenheit zu temporären Kopfschmerzen und Schlafstörungen führen kann, leiden andere wiederum an chronischen Kopfschmerzen wie z. B. an Migräne. In diesen Fällen müssen auch andere krankhafte Ursachen, wie z. B. ein Gehirntumor, sicher ausgeschlossen werden.
  • Schwindel: Eine MRT Untersuchung des Kopfes ist erforderlich, wenn der Patient des Öfteren an atypischem Kopfschmerz oder Schwindel leidet.
  • Neurologische Symptome: Wenn Patienten Kopfschmerzen, Schwindel oder andere neurologische Symptome erleben, ist oft eine schnelle und präzise Diagnose des Schädels und Gehirns entscheidend.
  • Verdacht auf Schlaganfall oder Hirnblutung: Bei Verdacht auf einen eventuellen Schlaganfall sollte die MRT-Untersuchung des Kopfes die erste Wahl zur Primärdiagnostik sein. In besonders schweren Fällen (Schlaganfall, Hirnblutung) führt man häufig eine CT München (Computertomographie) durch, da diese weniger Zeit in Anspruch nimmt und so wesentlich schneller Erkenntnisse gewonnen werden können als bei der MRT.
  • Entzündliche Erkrankungen des Gehirns: Bei entzündlichen Erkrankungen des Gehirns, wie z. B. der MS (Multiple Sklerose oder auch ED- encephalitis disseminata bekannt), kann die MRT- Untersuchung des Kopfes als Primärdiagnostik die Erkrankung feststellen. Auch bei bekannter MS wird die MRT-Untersuchung als Verlaufskontrolle angewendet, um eventuelle Verschlechterungen oder Neubildungen von weiteren Entzündungsherden diagnostizieren oder den Erfolg einer eingeleiteten medikamentösen Therapie dokumentieren zu können. Multiple Sklerose (MS): Multiple hyperintense Läsionen in T2-gewichteten und FLAIR-Sequenzen, bevorzugt periventrikulär, im Corpus callosum und in der Medulla oblongata.
  • Tumorverdacht: Eine Kopf MRT (Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie) wird im Rahmen der Neurologie durchgeführt, um krankhafte Veränderungen oder Verletzungen im Schädel- und Halsbereich feststellen zu können.
  • Vorsorgeuntersuchungen: In unserer Klinik beschäftigen wir uns auch mit der Vorsorge bezüglich der Alzheimer-Erkrankung. Durch ein spezielles MRT-Untersuchungsprotokoll des Kopfes können wir mit unserem Kooperationspartner im Rahmen der Vorsorge eine Prognose für die nächsten 5 Jahre erstellen und eine Wahrscheinlichkeit für eine eventuelle Erkrankungsgefahr berechnen.
  • Abklärung von Nasennebenhöhlen und Hirnkammern: Ein weiterer wichtiger Aspekt der Schädel-MRT ist die Abklärung und Beurteilung der Nasennebenhöhlen und Hirnkammern. Diese Untersuchung ist besonders relevant, wenn die Fragestellung auf Entzündungen, Infektionen oder andere Anomalien in diesen Bereichen abzielt. Die MRT ermöglicht eine klare und präzise Darstellung der Nasennebenhöhlen und kann somit entscheidend zur Diagnose von Sinusitis oder anderen nasalen Problemen beitragen.
  • Schädigung der Hirnnerven
  • Verletzungen von Auge oder Ohr
  • Parkinson-Krankheit und atypische Parkinson-Syndrome
  • Mesiale Temporallappenepilepsie inkl. Abklärung unklarer Anfallssymptomatik
  • Darstellung des Innenohres und der Gehörknöchelchen
  • Darstellung der inneren Gehörgänge
  • Diagnostik von tumorösen, zystischen und entzündlichen Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen
  • Hormonell aktive Tumoren
  • Erhöhte Blut-Hirn-Schranken-Permeabilität
  • Systemische Speichererkrankungen

Was kann man in der Kopf-MRT sehen?

Bei einer MRT des Kopfes können verschiedene Strukturen betrachtet werden:

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Nervenbrennen

  • Gehirn
  • Schädel (Skelettanteil)
  • Zähne & Kiefer
  • Augen & Augenhöhlen
  • Nasennebenhöhlen
  • Ohren
  • Versorgende Arterien

Die MRT des Kopfes ist damit sowohl in der Neurologie, der HNO als auch der Kieferorthopädie und Notfallmedizin ein wichtiges Instrument für die Diagnostik. Bei bestimmten Fragestellungen bieten wir eine spezialisierte MRT-Untersuchung an. Das ermöglicht einen noch genaueren Blick auf den jeweiligen Bereich und potenzielle krankhafte Veränderungen. Dazu zählen etwa eine MRT des Innenohrs, des Kiefers oder der Nasennebenhöhlen.

Ablauf einer MRT-Untersuchung des Kopfes

Wie alle anderen Magnetresonanztomographien wird auch diese Untersuchung in Rückenlage durchgeführt. Das Team der Radiologie platziert eine spezielle Spule über dem Kopf des Patienten.

Eine MRT-Untersuchung des Kopfes dauert in der Regel etwa 30 Minuten oder weniger und hängt von der Komplexität des Verfahrens ab. In unserer Klinik verbringen Sie in der Regel 30 Minuten im MRT-Scanner, in dem Sie gebeten werden, für kürzere „Scans“, die jeweils etwa 5 Minuten dauern, ganz still zu liegen.

Sie werden bei der der Untersuchung ca. 1 Meter in das MRT Gerät geschoben. Eine spezielle Brille ermöglicht Ihnen aber freie Sicht aus dem MRT Gerät.

Es ist wichtig, dass der Patient während der gesamten Untersuchung still liegt, um die Bildqualität nicht zu beeinträchtigen. Ohrstöpsel oder Kopfhörer können beruhigend wirken und lenken von den lauten Klopfgeräuschen ab, die aufgrund des Magnetfeldes entstehen. Während der MRT - Untersuchung kann ein Video angesehen werden. Geräuschschutz durch Ohrstöpsel oder Kopfhörer; ggf. Dauer ca. 20-30 Minuten (ggf.

Lesen Sie auch: Stressbedingte Kopfschmerzen

MRT mit Kontrastmittel

MRT-Untersuchungen vom Kopf können mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden, das dem MRT-Gerät hilft, detailliertere Bilder Ihres Kopfes zu machen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, ob Sie eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel durchführen lassen sollten und ob Sie sich vor der MRT-Untersuchung besonders vorbereiten müssen.

Jedoch kann für die Untersuchung spezieller Bereiche ein Kontrastmittel notwendig sein, um die einzelnen Gewebestrukturen noch besser voneinander zu unterscheiden. Die Kontrastmittel machen Gefäße und deren Verläufe besser sichtbar. So können selbst feinste Strukturen erkannt und beurteilt werden. Ob eine Kontrastmittelgabe erforderlich ist, hängt von der jeweils abzuklärenden Fragestellung ab. Normalerweise wird das Kontrastmittel nur verabreicht, wenn der Verdacht auf entzündliche und tumoröse Veränderungen insbesondere des Hirn- und auch Weichteilgewebes besteht. Denn in diesen Fälle ist die exakte Qualität der Bilder essenziell.

Das Kontrastmittel spritzt der Arzt in der Regel über die Vene. Nach einiger Zeit scheidet der Körper das Kontrastmittel auf natürlichem Wege und ohne Komplikationen über die Nieren wieder aus. Deshalb muss vor jeder Kontrastmittelgabe stets eine intakte Nierenfunktion über die Blutwerte nachgewiesen werden. Andernfalls darf kein Kontrastmittel verabreicht werden. Jeder Patient und jede Patientin wird vor jeglicher MRT Untersuchung mit Kontrastmittel umfassend aufgeklärt und nach möglichen Unverträglichkeiten befragt. Durch diese Risikominimierung sind Nebenwirkungen äußerst selten und der Patient oder die Patientin kann in aller Ruhe das Kopf MRT durchführen lassen, gerne auch in unserer Praxis DivoCare in München!

Um zum Beispiel entzündliche Veränderungen erkennen zu können, wird über die Vene ein Kontrastmittel verabreicht. Dazu werden vorab die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) und der Kreatininwert benötigt.

Allerdings ist für die zusätzliche Auswertung der Halsgefäße die Gabe eines Kontrastmittels unabdingbar.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Neuralgien

Gegenanzeigen für eine MRT-Untersuchung

Es gibt bestimmte Situationen, in denen eine MRT-Untersuchung nicht oder nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden kann. Man unterscheidet zwischen absoluten und relativen Gegenanzeigen:

Absolute Gegenanzeigen (Kontraindikationen):

  • Herzschrittmacher
  • Viele mechanische Herzklappen
  • Hirn- und Rückenmarkstimulatoren sowie auch die meisten anderen in den Körper implantierten, elektrisch-stimulierenden Geräte
  • Insulinpumpen oder andere Medikamentenpumpen
  • Einige ventrikuloperitoneale Shunts (VP- Shunts)
  • Cochleaimplantate
  • Metallfremdkörper in den Weichteilen des Körpers, z.B. in den Augen, in der Bauch- oder Brusthöhle
  • Schwangerschaft im ersten Drittel

Relative Gegenanzeigen (Kontraindikationen):

  • Platzangst
  • Prothetischer Gelenkersatz
  • Tattoos/ Tätowierungen
  • Gefäßstents, z.B. in den Herzkranzgefäßen

Wenn Sie ein Implantat wie zum Beispiel Herzschrittmacher oder Insulinpumpe, im Körper tragen, klären Sie bitte unbedingt vorab, ob diese für die MRT-Neurographie zugelassen sind.

Um Ihnen einen Untersuchungstermin ohne zeitliche Verzögerungen zu ermöglichen, informieren Sie uns bitte im Vorfeld, z.B. bei der Terminvereinbarung über eventuelle Implantate und lassen Sie uns die notwendigen Unterlagen zukommen, da wir diese Informationen benötigen, um eine für Sie sichere Untersuchung zu gewährleisten.

Es gibt bisher keine sicheren Erkenntnisse, dass eine Magnetresonanztomographie-/ (MRT)-Untersuchung während der frühen Schwangerschaft gesundheitsschädliche Auswirkungen auf Mutter oder Ungeborenes hat. Da während des ersten Drittels der Schwangerschaft negative Auswirkungen aber nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden können, sollte hier keine Kernspintomographie (MRT) durchgeführt werden. In einem späteren Stadium der Schwangerschaft, d.h. im zweiten und dritten Drittel sind keinerlei negative Auswirkungen der Magnetresonanztomographie (MRT) bekannt.

Bei Platzangst ist ggf. die Verabreichung einer Beruhigungstablette möglich. Hierfür sind allerdings ein paar wenige Punkte zu beachten, insbesondere die Nebenwirkungen mit Müdigkeit und eingeschränkter Verkehrstüchtigkeit. Sollten Sie also unter Platzangst leiden und eine Beruhigungstablette wünschen, dürfen Sie am restlichen Tag kein Kraftfahrzeug mehr fahren. Sollte die Platzangst trotz Beruhigungstablette unerträglich werden, können Sie die Untersuchung auch selbstständig abbrechen.

Die meisten Gelenkprothesen sind ca. 4 Wochen nach der Operation, d.h. nach Heilung der Wunde unbedenklich. Da Gelenkprothesen fest in den Knochen verankert sind, besteht keinerlei Gefahr der Lockerung, allerdings könnten sich die umgebenden Weichteile des Körpers erwärmen. Sollten Sie ein unangenehmes Wärmegefühl um die Gelenkprothese verspüren, müssen Sie die Untersuchung unverzüglich abbrechen.

Die meisten Tattoos/ Tätowierungen bereiten keine Probleme, bei gewissen Farbstoffen sind aber Erwärmungen der Haut möglich. Sollten Sie eine Erwärmung anstelle des Tattoos/ der Tätowierung bemerken, müssen Sie die Untersuchung unverzüglich abbrechen, um theoretisch mögliche Hautverbrennungen zu vermeiden.

Wenn Sie aus verschiedenen Gründen Bedenken vor der MRT-Neurographie haben oder von Raumangst betroffen sind, sprechen Sie das bitte am besten schon bei der Terminvereinbarung an.

Auswertung der MRT-Bilder

Anschließend werden Ihre MRT-Ergebnisse von unseren Radiologen ausgewertet und analysiert, um ein genaues Bild davon zu erhalten, was in Ihrem Kopf vor sich geht!

Die Auswertung und Nachbearbeitung der Untersuchung nimmt einige Zeit in Anspruch, sodass eine sofortige Aussage zur Ursache der Erkrankung meist nicht möglich ist.

Vorteile der MRT

Im Grunde bestechen jegliche MRT Aufnahmen mit einer guten Bildqualität. Damit übertrifft die Kernspintomographie in ihrer Aussagekraft andere, bildgebende Verfahren, wie z.B. das Röntgen oder den Ultraschall.

Ein wesentlicher Vorteil der MRT ist, dass sie ohne Strahlenbelastung auskommt. Die Kernspintomographie kommt gänzlich ohne Strahlenbelastung aus. Bei Bedenken oder Platzangst kann ein offenes MRT Gerät verwendet werden.

tags: #MRT #Kopf #Nerven #Indikation