Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark betrifft. Die Ursache der MS ist bis heute unbekannt, jedoch hat die Medizin erhebliche Fortschritte bei der Aufklärung der Entzündungsprozesse gemacht. Diese Prozesse beruhen auf einer Fehlreaktion des körpereigenen Immunsystems, wodurch die MS zu den Autoimmunerkrankungen gezählt wird.
Die Krankheit verläuft anfangs meist in Schüben, wobei es zwischenzeitlich zu einer teilweisen oder vollständigen Rückbildung der Symptome kommt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Krankheit in eine sekundär-chronisch progrediente Verlaufsform übergeht, bei der sich die Symptome nicht mehr zurückbilden und in ihrer Intensität sogar schleichend zunehmen. Nur in seltenen Fällen haben Patienten von Beginn an eine chronische Verlaufsform.
Die Symptome der MS können sehr vielfältig sein und sich von Patient zu Patient stark unterscheiden. Häufig treten unerklärliche Müdigkeit (Fatigue), Koordinations- und Gehstörungen, Sehstörungen sowie Gefühlsstörungen wie Taubheit und Kribbeln auf. Aufgrund dieser Vielfalt an Symptomen wird die MS auch als die "Krankheit der 1000 Gesichter" bezeichnet.
Um Betroffenen und ihren Angehörigen in dieser herausfordernden Situation zu helfen, gibt es in Magdeburg eine spezielle Selbsthilfegruppe.
Zielgruppe und Ausrichtung der Selbsthilfegruppe
Die Selbsthilfegruppe in Magdeburg richtet sich speziell an Neuerkrankte und jüngere Betroffene. Sie ist auf deren spezielle Themen zugeschnitten und bietet gegenseitige Hilfe und Erfahrungsaustausch bei der Bewältigung der Krankheit und deren Einfluss auf das Alltagsleben. Ziel der Gruppe ist es, gegenseitige Motivation und Unterstützung bei der Suche nach Hilfe und Lösungen für Probleme und Konflikte zu geben.
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Die Unberechenbarkeit und Schwere der Erkrankung führen gerade für jüngere Neubetroffene oft zu großen Herausforderungen im sozial- und arbeitsrechtlichen Bereich. Die Selbsthilfegruppe bietet hier eine Plattform, um sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen bei MS
Selbsthilfegruppen spielen eine wichtige Rolle bei der Krankheitsbewältigung und der Verbesserung der Lebensqualität von MS-Patienten. Sie bieten einen geschützten Rahmen für den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten und ermöglichen es den Betroffenen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren.
Austausch und Information: In den Treffen der Selbsthilfegruppe können die Teilnehmer offen über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Probleme sprechen. Sie tauschen Tipps und Tricks zur Bewältigung des Alltags aus und informieren sich über neue Therapieansätze und Hilfsmöglichkeiten.
Psychische Unterstützung: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen, Ängste und Unsicherheiten abzubauen und das Selbstwertgefühl zu stärken. Die Teilnehmer erfahren, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind und finden in der Gruppe Halt und Unterstützung.
Soziale Kontakte: Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Dies kann besonders für Menschen wichtig sein, die durch die MS sozial isoliert sind.
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Interessenvertretung: Selbsthilfegruppen können auch eine wichtige Rolle bei der Interessenvertretung von MS-Patienten spielen. Sie können auf die Bedürfnisse der Betroffenen aufmerksam machen und sich für eine Verbesserung der Versorgungssituation einsetzen.
Aktivitäten und Angebote der Selbsthilfegruppe Magdeburg
Die Selbsthilfegruppe Magdeburg bietet verschiedene Aktivitäten und Angebote für ihre Mitglieder an:
- Regelmäßige Treffen: Die Gruppe trifft sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und zu Gesprächen rund um das Thema MS.
- Themenspezifische Veranstaltungen: Zu bestimmten Themen werden Referenten eingeladen, die spannende Einblicke und Informationen geben.
- Gemeinsame Aktivitäten: Die Gruppe unternimmt Ausflüge und andere gemeinsame Aktivitäten, um den Zusammenhalt zu stärken und den Alltag aufzulockern.
- Unterstützung bei sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen: Die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig bei Fragen zu sozial- und arbeitsrechtlichen Themen.
Weitere Unterstützungsangebote für MS-Betroffene in Sachsen-Anhalt
Neben der Selbsthilfegruppe in Magdeburg gibt es in Sachsen-Anhalt weitere Unterstützungsangebote für MS-Betroffene:
- Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.: Der Landesverband bietet ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot für MS-Betroffene und ihre Angehörigen. Er organisiert Veranstaltungen, Seminare und Schulungen und unterstützt Selbsthilfegruppen.
- Neurologische Kliniken: Die neurologischen Kliniken in Sachsen-Anhalt bieten spezialisierte MS-Ambulanzen und -Stationen an. Hier können sich Patienten umfassend diagnostizieren und behandeln lassen.
- Online-Angebote: Es gibt verschiedene Online-Angebote, die Austausch und ergänzende Informationen bieten. Diese Angebote finden oft mit ärztlicher Begleitung und Moderation durch Sozialarbeiter statt.
- Podcasts: Gemeinsam mit Experten sind informative Podcasts zur MS entstanden, die über verschiedene Plattformen abrufbar sind.
Engagement und Initiativen in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt gibt es ein großes Engagement für die Verbesserung der Lebensumstände von Menschen mit Multipler Sklerose. Dies zeigt sich unter anderem in den zahlreichen Kooperationen mit neurologischen Kliniken und dem vielfältigen Engagement der ehrenamtlichen Selbsthilfegruppen.
Traditionell finden am Welt-MS-Tag zwei zentrale Veranstaltungen in den Kliniken in Halle und in Flechtingen statt. Diese Veranstaltungen bieten eine Plattform für Information, Austausch und Begegnung.
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Die DMSG Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. hat ihren Internetauftritt komplett überarbeitet, um Betroffenen und Angehörigen einen besseren Zugang zu Informationen zu ermöglichen. Die modern gestaltete Homepage bietet ein benutzerfreundliches Menü, über das die passenden Informationen schnell gefunden werden können.
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