Nervus medianus, Daumen und Zeigefinger: Anatomie, Funktion und Erkrankungen

Der Nervus medianus ist ein essenzieller Nerv, der eine wichtige Rolle bei der Motorik und Sensibilität der Hand spielt. Er ermöglicht Bewegungen und das Fühlen in bestimmten Bereichen. Erkrankungen, die diesen Nerv beeinträchtigen, können zu motorischen Ausfällen führen, was für Betroffene sehr belastend sein kann.

Was ist der Nervus medianus?

Der Nervus medianus, auch Mittelarmnerv genannt, ist ein gemischter Nerv, das heißt, er enthält sowohl motorische als auch sensible Nervenfasern. Er ist hauptsächlich für die Bewegung verschiedener Muskeln im Unterarm und der Hand zuständig. Gleichzeitig versorgt er den Daumenballen und die Hohlhand sensibel und ist somit für das Fühlen in diesem Bereich verantwortlich.

Verlauf des Nervus medianus

Der Nervus medianus entspringt dem Plexus brachialis, einem Nervengeflecht auf Höhe des Oberarms. Von dort aus verläuft er durch die Achselhöhle, entlang der Innenseite des Oberarms, zieht dann nach unten und unter dem Musculus pronator teres auf die Vorderseite des Unterarms. Im Oberarm gibt der Nervus medianus keine Äste ab. Erst im Bereich des Unterarms und der Hand verzweigt er sich und gibt einzelne kleine Nervenäste ab, um verschiedene Bereiche und Muskeln zu versorgen.

Welche Muskeln versorgt der Nervus medianus?

Der Nervus medianus versorgt insgesamt elf verschiedene Muskeln des Unterarms, der Hand und der Finger:

  • Musculus pronator teres
  • Musculus pronator quadratus
  • Musculus flexor carpi radialis
  • Musculus palmaris longus
  • Musculus flexor digitorum superficialis
  • Musculus flexor digitorum profundus (teilweise)
  • Musculus flexor pollicis longus
  • Musculus abductor pollicis brevis
  • Musculus flexor pollicis brevis (teilweise)

Welche Funktion hat der Nervus medianus?

Der Nervus medianus ist hauptsächlich ein motorischer Nerv. Er ist für die Innervation von insgesamt elf Muskeln zuständig, die vor allem für die Hand-, Unterarm- und Fingerbewegungen verantwortlich sind. Darüber hinaus hat er sensible Anteile, die für das Gefühlsempfinden in Teilen der Hand zuständig sind.

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Erkrankungen des Nervus medianus

Es gibt verschiedene Erkrankungen, die den Nervus medianus beeinträchtigen können. Dazu gehören:

  • Verletzungen: Frakturen der Unterarmknochen oder Handwurzelknochen nach Stürzen können den Nervus medianus verletzen, insbesondere wenn der Nerv in der Nähe des gebrochenen Knochens verläuft.
  • Karpaltunnelsyndrom (KTS): Hierbei wird der Nervus medianus im Karpaltunnel eingeengt, einem anatomischen Kanal im Bereich des Handgelenks, der vom Retinaculum flexorum überspannt wird.
  • Proximale Kompressionen: Seltener kann der Nervus medianus auch im Bereich des Ellenbogens oder der Schulter eingeklemmt werden.
  • Nervenkompressionssyndrome: An der oberen Extremität können Nervenkompressionssyndrome im Verlauf des Nervus medianus an verschiedenen Stellen auftreten. Die Ursachen sind vielfältig, beispielsweise starke mechanische Belastungen und Verletzungen, knöcherne Auswüchse, rheumatische Erkrankungen oder Entzündungen.

Karpaltunnelsyndrom (KTS)

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Schädigung des Nervus medianus im Karpalkanal der Hohlhand und das häufigste Engpasssyndrom eines peripheren Nervs. Die Inzidenz beträgt 3-10 % der erwachsenen Bevölkerung. Auslöser können Schwellungszustände des Sehnengleitgewebes, Entzündungen sowie traumatische, posttraumatische oder überlastungsbedingte Ursachen sein.

Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Typische Symptome sind nächtliche Parästhesien (Brachialgia paraesthetica nocturna) der radialen 3½ Finger. Die Parästhesien können auch durch starre Handhaltungen (Radfahren, Autofahren, Zeitunglesen, Schreiben etc.) ausgelöst werden. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu permanenten Missempfindungen mit belastungsabhängigen, einschießenden Schmerzen und Taubheit der Finger mit zunehmender Ungeschicklichkeit bei feinmotorischen Arbeiten.

Diagnose des Karpaltunnelsyndroms

Im Initialstadium lassen sich Parästhesien durch klinische Tests, z. B. den Phalen-Test und das Hoffmann-Tinel-Zeichen, provozieren. Die elektrophysiologische Untersuchung mittels Elektromyografie (EMG) und Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) ist aussagekräftig für die Objektivierung und Differenzialdiagnostik. Bildgebende Verfahren wie die Neurosonografie und die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglichen es, Raumforderungen oder Anomalien des Karpaltunnels zu beurteilen. Die häufigsten Differenzialdiagnosen sind zervikale Radikulopathien der Wurzeln C6 und C7 und Polyneuropathien. Seltener sind proximale Kompressionsneuropathien oder Läsionen des Nervus medianus.

Therapie des Karpaltunnelsyndroms

Im Frühstadium der Erkrankung kommen konservative Behandlungsmethoden (Handgelenksschiene, Kortikoidpräparate, lokale Kortikoidinfiltration) infrage. Eine dauerhafte Beschwerdefreiheit bringt im Allgemeinen nur eine operative Behandlung. Die Standardmethode ist die offene Retinakulumspaltung, die in der Regel ambulant unter Lokal- oder Leitungsanästhesie durchgeführt wird.

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Proximale Kompressionen des Nervus medianus

Im Bereich des Ellenbogens können verschiedene anatomische Strukturen für die Kompression des Nervus medianus verantwortlich sein (Struther-Ligament, Processus supracondylaris, Lacertus fibrosus, Pronator teres, Musculus flexor digitorum superficialis). Die Ursachen der Kompression sind neben anatomischen Gegebenheiten insbesondere chronische Überlastungen durch forcierte Pro- und Supinationsbewegungen in Beruf oder Sport. Die Symptome sind ähnlich dem KTS, es treten aber keine nächtlichen Parästhesien auf. Zusätzlich kann eine Schwäche des Faustschlusses auftreten. Charakteristische klinische Befunde sind der lokale Druckschmerz über dem Nervus medianus in der Ellenbeuge und ein positives Hoffmann-Tinel-Zeichen an der vermuteten Kompressionsstelle. Flexion des Mittelfingers gegen Widerstand (Musculus flexor digitorum superficialis) kann Schmerzen auslösen.

Nervus interosseus anterior Syndrom (NIA)

Der Nervus interosseus anterior ist ein rein motorischer Ast des Nervus medianus. Er kann durch den Musculus pronator teres oder den Musculus flexor digitorum superficialis komprimiert werden. Im Gegensatz zum PTS finden sich beim NIA keine sensiblen Ausfälle. Charakteristisch ist eine Beugeschwäche von Daumen und Zeigefinger im Endgelenk, mit der Unfähigkeit, ein „O“ zu formen. Stattdessen findet sich eine charakteristische Tropfenform (Pinzettengriff). Der Nagel-zu-Nagel-Kontakt fehlt. Zur Therapie kann zunächst eine Ruhigstellung in einer Oberarmschiene mit lokaler Kortisoninfiltration versucht werden. Bei persistierenden Beschwerden besteht die Indikation zur Operation.

Seltene Kompression des Nervus medianus an der Schulter

Die Einklemmung des Nervus medianus an der Schulter ist ein relativ seltener Zustand, da dieser Nerv üblicherweise eher im Bereich des Handgelenks (wie beim Karpaltunnelsyndrom) oder am Ellenbogen betroffen ist. Wenn der Nervus medianus jedoch in der Nähe der Schulter eingeklemmt wird, kann dies zu verschiedenen Symptomen führen.

Kompression des Nervus medianus - Allgemeine Informationen

Nervenkompressionssyndrome sind chronische Irritationen oder Druckläsionen peripherer Nerven innerhalb anatomischer Engpässe. Das häufigste Kompressionssyndrom ist das Karpaltunnelsyndrom, das zweithäufigste das Kubitaltunnelsyndrom. Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, klinische und elektrophysiologische Untersuchungen. Die Bildgebung (Röntgen, Sonografie, MRT) liefert ergänzende Informationen.

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt einige Übungen, die man anwenden kann, um den Nervus medianus zu entlasten. Eine Übung, die dies herbeiführt, ist die Beugung der Hand. Dabei wird der Karpaltunnel etwas geweitet und der Nervus medianus erhält mehr Platz. Aus der Neutralstellung sollte man beide Hände maximal beugen und einige Sekunden in dieser Position belassen. Danach sollte wieder in die Neutralposition gegangen werden. Eine weitere Übung wäre die Hand aus der Neutralstellung nach links und rechts leicht zu kippen und in dieser Position einigen Sekunden zu halten. So sollte man die Bewegung wie folgt durchführen: Hand in Neutralposition, dann Kippen der Hand Richtung Daumen, dann in die Neutralstellung zurück und dann Richtung des kleinen Fingers kippen.

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Nervus radialis: Anatomie, Funktion und Erkrankungen

Der Nervus radialis ist entscheidend für die Motorik im Ober- und Unterarm sowie die sensorische Versorgung des Arms und des Handrückens. Er verläuft entlang des Armes und teilt sich in mehrere Äste auf. Damit innerviert er Muskeln und versorgt Hautbereiche.

Verlauf des Nervus radialis

Der Nervus radialis (Deutsch: Speichennerv) ist ein wichtiger peripherer Nerv des Armnervensystems, der aus Nervenwurzeln des Plexus brachialis entspringt (C5 bis C8). Er verläuft entlang des Arms auf der Außenseite und versorgt verschiedene Muskeln im Ober- und Unterarmbereich mit motorischen Nervenfasern. Der Ursprung des Nervus radialis liegt hinter der Arteria axillaris und stammt aus dem Fasciculus posterior des Plexus brachialis. Er setzt den Faszikel direkt fort und schraubt sich um den Humerus herum zur Außenseite des Oberarms. Vor dem Septum intermusculare laterale - einer Faszienschicht, die als Ursprung für mehrere Oberarmextensoren dient - verläuft er gemeinsam mit der Arteria profunda brachii im Sulcus nervi radialis. Gemeinsam durchstoßen sie das Septum, anschließend verläuft der große Armnerv im Radialistunnel. Diese Struktur verläuft zwischen Musculus brachioradialis und Musculus brachialis.

Der Ramus profundus durchstößt den Musculus supinator und läuft durch den sogenannten Supinatorkanal in die Tiefe des Unterarms, um als Nervus interosseus posterior zu enden. Der Ramus superficialis bleibt oberflächlicher und verläuft entlang des Musculus brachioradialis gemeinsam mit der Arteria radialis. Erst im unteren Drittel des Unterarms gelangt er zwischen Radius und Musculus brachioradialis auf die Streckseite, um zu seinem sensiblen Versorgungsgebiet zu kommen.

Versorgungsgebiet des Nervus radialis

Zum Versorgungsgebiet des Ramus superficialis des Nervus radialis gehört unter anderem ein etwa daumengroßer Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger am Handrücken. Während sich normalerweise die sensiblen Versorgungsgebiete der Nerven an den Armen überschneiden, ist dieses Gebiet autonom dem Nervus radialis zugeordnet und wird nur von ihm versorgt.

Engstellen des Nervus radialis

Entlang des Verlaufs des Nervus radialis gibt es mehrere Engstellen, die auf anatomische Gegebenheiten zurückzuführen sind. Eine primäre Engstelle befindet sich im Sulcus radialis des Oberarms. Darüber hinaus liegt eine Engstelle am Übergang vom Ober- zum Unterarm, wenn der Nerv durch den Supinatorkanal tritt.

Funktion des Nervus radialis

Der Nervus radialis ist ein bedeutender peripherer Nerv des Armnervensystems, der für die motorische Innervation zahlreicher Muskeln im Ober- und Unterarm verantwortlich ist. Dazu gehören Muskeln wie der Musculus triceps brachii, der Musculus brachioradialis und der Musculus extensor carpi radialis longus und brevis. Darüber innerviert der Nerv alle Unterarmextensoren motorisch.

Erkrankungen des Nervus radialis

Schmerzen und Entzündungen des Nervus radialis können durch verschiedene Ursachen wie traumatische Verletzungen, übermäßige Druckbelastung, entzündliche Prozesse oder anatomische Anomalien verursacht werden. Typische Symptome können Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche im Bereich des Arms und der Hand sein.

Fallhand (Radialislähmung)

Die Fallhand, auch bekannt als Wartenberg-Hand oder Radialislähmung, ist eine Störung, die durch eine Lähmung bestimmter Handmuskeln infolge einer Schädigung des Nervus radialis verursacht wird. Diese Schädigung kann durch verschiedene Faktoren wie traumatische Verletzungen, Kompressionen oder entzündliche Prozesse auftreten.

Nervus ulnaris: Anatomie und Erkrankungen

Der Nervus ulnaris zieht nach seinem Austreten aus dem Armgeflecht innen am Oberarm entlang, schlingt sich um den Ellbogenknochen und läuft anschließend auf der Seite des kleinen Fingers am Unterarm entlang bis zur Hand. Noch vor dem Retinaculum musculorum flexorum manus, einem Band aus straffem Bindegewebe im Handwurzelbereich der Innenhand oberhalb der Beugesehnen, spaltet sich der Handnerv in einen oberflächlichen und einen tiefen Ast. Neben den Muskeln im Unterarm versorgt der Nervus ulnaris einige Muskeln des Daumenballens und des Kleinfingerballens sowie den größten Teil der Mittelhand-Muskulatur. Damit ermöglicht dieser Nerv mit seinen Verzweigungen das Schließen und Spreizen der Finger. Außerdem sorgt er für Sensibilität in der Haut des kleinen Fingers und in der Hälfte des daneben liegenden Ringfingers. Da der Nerv am Ellbogen sehr nah an der Oberfläche verläuft, macht er sich bereits bei einem leichten Stoß unangenehm bemerkbar. Er ist deshalb für das Phänomen des „Musikantenknochen“ verantwortlich. An der Hand zeigt sich ein Ausfall des Nervus ulnaris an der typischen Krallenhand.

Kubitaltunnelsyndrom (KUTS)

Das Kubitaltunnelsyndrom (KUTS) ist eine Einengung des Nervus ulnaris auf Höhe des Ellenbogens. Es ist das zweithäufigste Nervenkompressionssyndrom der oberen Extremität. Das KUTS wird anatomisch nicht korrekt auch als Sulcus-nervi-ulnaris-Syndrom bezeichnet, da der Nerv in den meisten Fällen nicht an der Ulnarisrinne, sondern im Kubitaltunnel komprimiert ist.

Ursachen des Kubitaltunnelsyndroms

Die Ursachen sind vielfältig und können sowohl degenerativ als auch traumatisch bedingt sein. Zur Einengung des Nervs kann es beispielsweise durch Faszien, Muskeln, knöcherne Veränderungen nach Verletzungen, Tumoren wie Ganglien, Lipome etc. kommen.

Symptome des Kubitaltunnelsyndroms

Die Symptome können akut auftreten als Sensibilitätsminderung am Kleinfinger, an der Ulnarseite des Ringfingers und an der ulnaren Handkante sowie als ziehende Schmerzen vom Ellenbogen zum Unterarm. Eine Schwäche und motorische Ausfälle der Hand sind spätere Symptome. Bei der klinischen Untersuchung ist das Hoffmann-Tinel-Zeichen häufig positiv. Teilweise steht der Kleinfinger leicht abduziert (Wartenberg-Zeichen). Durch die Schwächung des Musculus adductor pollicis ist es dem Patienten nicht möglich, den Daumen fest an den Zeigefinger zu adduzieren (Froment-Zeichen). Dies wird durch die Endgliedbeugung des Daumens durch den Musculus flexor pollicis longus kompensiert, der durch den Nervus medianus innerviert wird.

Diagnose und Behandlung des Kubitaltunnelsyndroms

Bildgebende Verfahren können zur Darstellung von knöchernen Veränderungen, vor allem nach Traumata, und zum Ausschluss tumoröser oder anderweitiger Veränderungen durchgeführt werden. Die häufigsten Differenzialdiagnosen sind die akute Druckparese des Nervus ulnaris. Die Behandlung kann in leichten Fällen konservativ erfolgen (Verhaltensänderung, nächtliche Armschiene).

Kompression des Nervus ulnaris im Guyon-Tunnel

Der Nervus ulnaris zieht gemeinsam mit der Arteria ulnaris durch die Loge de Guyon am Handgelenk. Diese liegt auf dem Retinaculum flexorum und erstreckt sich vom Os pisiforme bis zum Hamulus ossis hamati. Die häufigste Ursache dieser distalen Nervus-ulnaris-Schädigung ist ein Ganglion oder Lipom, häufig ist auch eine externe Druckläsion z.B. durch Fahrradfahren. Die Symptome entsprechen im Wesentlichen denen beim KUTS. Die Patienten klagen meist über Schmerzen in Kombination mit Parästhesien des Klein- und Ringfingers und des Hypothenars, die Sensibilität am Handrücken ist jedoch intakt. Die Diagnose wird mit klinischer und elektrophysiologischer Untersuchung gestellt.

Ursachen von Nervenverletzungen an den Händen

Die häufigste Ursache für Nervenschädigungen an der Hand sind Unfälle mit scharfen Messern, Glasscherben, Kreissägen oder Spaltwerkzeugen. Trotz aller Sorgfalt kann es auch bei Tumor-Operationen an der Hand zu Nervenläsionen kommen. Die Berührung von Stacheldraht kann ebenfalls zu Handverletzungen führen, genau wie Prellungen, Quetschungen und Erfrierungen. Strahlungseinwirkungen, Elektrounfälle, Verbrennungen und Unfälle mit Chemikalien ziehen in einigen Fällen auch Verletzungen der Handnerven nach sich.

Diagnosemöglichkeiten bei Nervenverletzungen an der Hand

Anhand der Funktionseinschränkungen an der Hand kann sich ein Spezialist für Handchirurgie schon einen groben Überblick verschaffen, welche Nerven betroffen sind. Für die Feindiagnostik stehen eine ganze Reihe von modernen Hochleistungsgeräten zur Verfügung. Eine große Rolle spielt die Elektroneurographie, denn damit lässt sich die Läsionshöhe bestimmen. Mit der Elektromyographie kann unser Facharzt für Handchirurgie die Schädigung der Muskulatur im Bereich des betroffenen Nervs feststellen. Dieses Verfahren liefert wichtige Informationen für die nachfolgende OP. Ein weiteres modernes Verfahren nennt sich Traktographie, das ist ein Magnetresonanztomographieverfahren mit sehr hoher Auflösung. Damit können funktionsfähige Nervenfasern in den peripheren Nerven dreidimensional und deutlich dargestellt werden. Das ist von großer Bedeutung, wenn ein Tumor an einer heiklen Stelle entfernt werden muss. Damit kann unser Spezialist erkennen, wo Faszikelgruppen den Tumor stoppen oder ob der Nerv durch diesen verdrängt wird. Um das Gleitvermögen eines Nervs zu beurteilen, kommt ein hochauflösender, dynamischer Ultraschall zum Einsatz.

Therapie zur Funktionswiederherstellung bei Nervenausfällen

An erster Stelle steht eine Operation, bei der unser Spezialist für Handchirurgie PD Dr. med. Andreas E. Steiert die verletzten Nerven vernäht beziehungsweise rekonstruiert. Das klingt zwar einfach, ist es jedoch nicht, denn unser Handchirurg hat sich in vielen Jahren die Kenntnisse und Fertigkeiten angeeignet, die äußerst dünnen Nervenfasern in der Hand zu orten und zusammenzufügen. Dazu gehört sehr viel Fingerspitzengefühl. Nach der OP schließt sich eine längere Ergo- und Physiotherapie an, die den Nerv unterstützen soll, wieder vollständig zusammenzuwachsen. Es dauert einige Zeit und Geduld, bis die Funktionswiederherstellung bei Nervenausfällen abgeschlossen ist.

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