Nerv eingeklemmt Rippen Husten Ursachen: Ein umfassender Überblick

Rückenschmerzen und Husten sind beides unangenehme Beschwerden. Treten sie gemeinsam auf, kann dies verschiedene Ursachen haben. Oftmals ist eine Überbeanspruchung der Muskulatur der Grund, was zwar lästig, aber in der Regel harmlos ist. In anderen Fällen können die Rückenschmerzen ein Anzeichen für eine ernstere Erkrankung wie eine Lungenentzündung sein. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen für einen eingeklemmten Nerv im Rippenbereich in Verbindung mit Husten und gibt einen Überblick über Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.

Ursachen von Rückenschmerzen und Husten

Ein Ziehen im Rücken oder ein schmerzendes Kreuz sind keine typischen Symptome bei Erkältungen und Atemwegsinfekten. Bei hartnäckigem Reizhusten kann es jedoch zu diesen unangenehmen Begleiterscheinungen kommen. Lang anhaltender und starker Husten führt zu einer Überanspruchung des Hustenmuskels, ähnlich wie bei Muskelkater. Diese Überanspruchung kann unangenehm und sogar schmerzhaft sein.

Eine falsche oder angespannte Haltung während eines Hustenanfalls kann zudem Verspannungen und eingeklemmte Nerven zur Folge haben. Diese Rückenschmerzen sind besonders unangenehm.

In manchen Fällen kann sich ein harmloser Reizhusten zu einer Lungenentzündung entwickeln, wobei Rückenschmerzen ein frühes Warnzeichen sein können.

Der Hustenmuskel und seine Rolle

Beim Husten zieht sich der breite Rückenmuskel ruckartig zusammen, um das Ausstoßen der Luft aus den Atemwegen zu ermöglichen. Dieser Muskel, auch als Atemhilfsmuskel bezeichnet, unterstützt die Atmung und wird bei Atemtechniken zur Steuerung des Ausatmens eingesetzt. Beim Abhusten von Sekret ist er eine große Hilfe, daher der Beiname "Hustenmuskel".

Lesen Sie auch: Eingeklemmter Nerv: Ein umfassender Leitfaden

Bei übermäßigem Husten, beispielsweise während oder nach einer Erkältung, wird der breite Rückenmuskel stark beansprucht, was zu Muskelkater führen kann. Dieser Muskelkater wird oft als Rückenschmerzen wahrgenommen.

Die richtige Haltung beim Husten

Ist der Oberkörper während eines Hustenanfalls zu stark gekrümmt, kann es zu Verspannungen im Hustenmuskel kommen, was ebenfalls Rückenschmerzen verursacht. Ein aufgerichteter Oberkörper ist wichtig, damit der Hustenmuskel optimal arbeiten kann. Die korrekte Haltung während eines Hustenanfalls kann Rückenschmerzen daher vorbeugen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Husten und Erkältungssymptome, die länger als eine Woche ohne Besserung anhalten, sollten grundsätzlich bei einem Arzt vorgestellt werden. Kommt Fieber hinzu, ist es ratsam, direkt den Hausarzt zu konsultieren.

Atypische Lungenentzündung

Husten und Rückenschmerzen können auch bei einer atypischen Lungenentzündung als gemeinsame Symptome auftreten. Diese Form der Lungenentzündung verläuft meist schleichend und kündigt sich durch starke Kopf- und Rückenschmerzen an, die in Arme und Beine ausstrahlen. Leichtes Fieber und trockener, fester Husten ohne Schleimauswurf erhärten den Verdacht.

Interkostalneuralgie: Nervenschmerzen zwischen den Rippen

Eine Interkostalneuralgie ist ein Schmerz zwischen den Rippen, der durch einen gereizten Nerv hervorgerufen wird. Betroffene leiden unter einer schmerzhaften Reizung von einem oder mehreren Zwischenrippennerven (Interkostalnerven). Die Schmerzen treten entlang der Nervenbahnen auf, die zwischen den Rippen von der Wirbelsäule bis zum Brustbein und zur Bauchdecke verlaufen.

Lesen Sie auch: Symptome und Behandlungsmethoden bei eingeklemmtem Nerv

Symptome der Interkostalneuralgie

Die Schmerzen können scharf, brennend oder stechend sein und entweder anhaltend oder intermittierend auftreten. In manchen Fällen kommt es zu unwillkürlichen Zuckungen einzelner Muskelgruppen, Taubheitsgefühlen und Kribbeln.

Körperliche Aktivität oder bestimmte Bewegungen wie eine Drehung des Oberkörpers, Springen, Lachen, Husten und Niesen können den Schmerz verstärken. Da die Rippenmuskeln an der Atmung beteiligt sind, kann es auch zu einer ausgeprägten Schmerzverstärkung bei tiefem Ein- und Ausatmen und sogar zu einem Gefühl der Atemnot kommen.

Ursachen der Interkostalneuralgie

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer direkten oder indirekten Verletzung der Interkostalnerven führen können. Häufige Ursachen sind:

  • Operationen: Insbesondere Operationen, bei denen die Brustwand geöffnet wird (Thoraktomie), können zu einer Interkostalneuralgie führen (Postthorakotomie-Syndrom).
  • Gürtelrose: Eine Gürtelrose, ein Infekt mit dem Herpes Zoster-Virus, kann ebenfalls eine Interkostalneuralgie verursachen.
  • Muskelhartspann: Dauerhaft stark angespannte Muskeln können die Nerven reizen.
  • Einengung im Bereich der Brustwirbelsäule: Tumore oder andere Raumforderungen können die Nerven einengen.
  • Verletzungen: Rippenbrüche oder andere Verletzungen können die Nerven schädigen.
  • Sonstige operative Eingriffe: Beispielsweise eine Brustoperation kann eine Interkostalneuralgie auslösen.
  • Schwangerschaft: Die Dehnung der Nerven während der Schwangerschaft kann ebenfalls zu Schmerzen führen.

Diagnose der Interkostalneuralgie

Die Diagnose beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der der Arzt nach zurückliegenden Operationen des Brustkorbs, Verletzungen oder einer Gürtelrose-Erkrankung fragt. Anschließend untersucht er den Brustkorb und achtet auf Triggerpunkte, die überempfindlich auf Berührungen reagieren.

Treten beim Abtasten des empfindlichen Bereichs oder beim Beugen des Oberkörpers zur betroffenen Seite verstärkt Schmerzen auf (Schepelmann-Zeichen), ist dies ein Hinweis auf eine Interkostalneuralgie. Auch eine verminderte Empfindsamkeit oder Farbveränderungen der Haut können Hinweise liefern.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei eingeklemmtem Nerv

In manchen Fällen wird der Interkostalnerv über ein lokales Betäubungsmittel kurzzeitig blockiert, um die Diagnose abzusichern. Klingen die Schmerzen daraufhin ab, ist dies ein weiteres Indiz für eine Interkostalneuralgie.

Therapie der Interkostalneuralgie

Die Behandlung zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Ursache der Nervenreizung zu beheben. Zu den Therapiemöglichkeiten gehören:

  • Physiotherapie: Bei muskulären Ursachen kann Physiotherapie helfen, Verspannungen zu lösen.
  • Medikamente:
    • Nichtsteroidale entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAIDs)
    • Antidepressiva zur Unterdrückung der Schmerzsignale
    • Arzneimittel zur Behandlung epileptischer Anfälle in Kombination mit speziellen Hautcremes
    • Opioide bei sehr starken Schmerzen
  • Lokale Behandlungen: Wärme, Kälte oder ein elastischer Rippengürtel können die Beschwerden lindern.
  • Interkostalneuralgie-Übungen: Physiotherapeuten können Übungen zeigen, die muskuläre Verspannungen im Rücken- und Brustbereich lösen.
  • Chirurgischer Eingriff: In seltenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein, um die Nerven zu entlasten.
  • Akupunktur: Kann ergänzend zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
  • Entspannungstechniken: Autogenes Training und progressive Muskelentspannung können beim Umgang mit dem Schmerz helfen.

Was kann man selbst tun?

  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, Verspannungen zu lösen und die Muskulatur zu stärken.
  • Dehnübungen: Spezielle Dehnübungen können die Muskeln im Brustbereich flexibilisieren.
  • Faszien-Rollmassagen: Faszienrollen und -kugeln können helfen, Verklebungen im Bindegewebe zu lösen.
  • Vermeidung von Fehlhaltungen: Achten Sie auf eine gute Körperhaltung, insbesondere bei sitzenden Tätigkeiten.

Eingeklemmter Nerv an der Rippe/Brustwirbel

Ein eingeklemmter Nerv an der Rippe ist meist eine Funktionsbeeinträchtigung des Nervs, die durch zu viel Druck des umliegenden Gewebes am Brustwirbel/Brustkorb ausgelöst wird. Nur selten wird der Nerv tatsächlich zwischen zwei Strukturen eingeklemmt. Der erhöhte Druck kann zu einer Reizung oder Entzündung des betroffenen Nervs führen.

Ursachen für einen eingeklemmten Nerv

  • Entzündliche Prozesse: Entzündungen der Nerven (Neuritis) oder der umgebenden Gewebe können zu einer Schwellung führen, die den Nerv einengt.
  • Muskelverspannungen: Hohe Muskelspannungen im Brustbereich und an der Brustwirbelsäule können die Nerven reizen.
  • Fehlhaltung des Zwerchfells: Ein falsch trainiertes Zwerchfell, das mit einer fehlerhaften Atmung zusammenhängt, kann ebenfalls beteiligt sein.

Symptome eines eingeklemmten Nervs

  • Plötzlicher, einseitiger, dumpfer oder einschießender bis stechender Schmerz im Bereich der Brustwirbel oder Rippe.
  • Bewegungseinschränkungen.
  • Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle.

Diagnose eines eingeklemmten Nervs

  • Anamnese: Der Arzt befragt den Patienten nach den genauen Symptomen und deren Verlauf.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt tastet den Bereich ab und prüft die Beweglichkeit.
  • Nervenleitgeschwindigkeit: Diese Messung kann Funktionseinschränkungen des betroffenen Nervs aufdecken.
  • Ultraschall: Der Nervenschall kann Veränderungen am Nerven feststellen.
  • Röntgen: Dieses Verfahren ist nicht optimal, kann aber andere Verletzungen ausschließen.
  • MRT: Die Magnetresonanztomographie ist eine sehr geeignete Methode, um einen eingeklemmten Nerv an der Rippe zu diagnostizieren und Nervenentzündungen und Veränderungen sowie das umliegende Gewebe genau zu beurteilen.

Behandlung eines eingeklemmten Nervs

  • Schonung und Entlastung: Tätigkeiten, die den Schmerz verstärken, sollten vermieden werden.
  • Medikamentöse Behandlung: Abschwellende, entzündungshemmende und schmerzreduzierende Medikamente können eingenommen werden.
  • Triggerpunktbehandlung: Bei Verspannungen der umliegenden Muskulatur kann die Behandlung von Triggerpunkten die Symptome lindern.
  • Spritzen: In schweren Fällen kann eine Spritze mit einem Lokalanästhetikum gegeben werden.
  • Wärme oder Kälte: Bei Muskelverspannungen kann Wärme helfen, die Verspannung zu lösen und den Nerv zu entlasten.
  • Dehnübungen: Leichte gymnastische Übungen und Yoga-Einheiten können die betroffene Muskulatur lockern und dehnen.
  • Kinesiotape: Ein Kinesiotape kann helfen, die Muskeln zu entspannen und somit die Schmerzen zu lösen.
  • Pflanzliche Präparate: Teufelskralle kann bei leichteren Schmerzen helfen.
  • Rezeptpflichtige Medikamente: Bei stärkeren Schmerzen können Antikonvulsiva und Antidepressiva helfen.

Rippenblockade

Eine Rippenblockade ist eine Fehlfunktion einer Rippe im Wirbel-Rippen-Gelenk, die auf einer eingeschränkten Beweglichkeit und einer muskulären Schutzspannung beruht.

Symptome einer Rippenblockade

  • Verspannungen und Schmerzen im oberen Rücken oder zwischen den Schulterblättern.
  • Einseitige Schmerzen, die sich auf die Höhe einer Rippe beschränken können.
  • Dumpfe und krampfartige Schmerzen.
  • Ausstrahlung der Schmerzen in andere Areale wie Schultern, Hals, Brustbein oder unteren Rücken.
  • Einschränkung der Bewegung des Oberkörpers.
  • Schmerzverstärkung bei tiefem Einatmen.

Ursachen einer Rippenblockade

  • Fehlbelastungen und Verletzungen.
  • Altersbedingter Gelenkverschleiß.
  • Angeborene Fehlstellungen der Brustwirbelsäule.
  • Fehlhaltungen und daraus resultierende Fehlbelastungen.
  • Überbelastung wie das Anheben schwerer Gewichte oder starkes Husten.
  • Bewegungsmangel und Übergewicht.

Diagnose einer Rippenblockade

  • Anamnese: Der Arzt fragt nach der Stelle und Ausprägung der Schmerzen.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt lokalisiert die Blockade und bestimmt das Ausmaß des Schmerzes und der Bewegungseinschränkung.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen oder MRT können eingesetzt werden, um andere Ursachen auszuschließen.

Behandlung einer Rippenblockade

  • Manuelle Therapie: Manipulation der Rippe durch chirotherapeutische Handgriffe und Mobilisationstechniken.
  • Neuraltherapie: Quaddeln und intramuskuläre Miniinjektionen von Lokalanästhetika und Homoöpathika.
  • Akupunktur: Die Stimulation diverser Akupunkturpunkte lindert Schmerzen.
  • Weiche osteopathische Techniken: Wie die Greenman-Technik.

tags: #nerv #eingeklemmt #rippen #husten #ursachen