Nervenentzündung im Bauchraum: Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Bauchschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, das von stechenden, ziehenden bis hin zu krampfartigen Beschwerden reichen kann. In den meisten Fällen sind sie harmlos und verschwinden von selbst. Anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden, um die Ursache zu ermitteln. Eine mögliche Ursache für Bauchschmerzen ist eine Nervenentzündung, die verschiedene Symptome auslösen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.

Die Vielfalt der Bauchschmerzen: Somatisch vs. Viszeral

Um die Ursachen von Bauchschmerzen besser zu verstehen, ist es wichtig, zwischen somatischen und viszeralen Schmerzen zu unterscheiden. Somatischer Schmerz entsteht durch Reizung der Nervenbahnen in der Bauchwand, dem äußeren Bauchfell oder im Bereich hinter den inneren Organen. Er wird oft als brennend, schneidend oder stechend beschrieben und ist gut lokalisierbar. Beispiele hierfür sind Schmerzen bei einer Blinddarmentzündung oder Nierenkoliken.

Viszeraler Schmerz hingegen ist eher dumpf, bohrend und krampfartig. Er entsteht durch Reizung der Nerven im inneren Teil des Bauchfells, der Organhaut. Viszerale Schmerzen sind oft schwer zu lokalisieren und strahlen aus. Sie treten typischerweise bei Magen-Darm-Infekten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und chronischen Entzündungen der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse auf.

Es ist wichtig zu beachten, dass auch Organe in der Nähe des Bauchraums Bauchschmerzen verursachen können. So kann beispielsweise Sodbrennen bei einer Speiseröhrenentzündung zu Schmerzen im Oberbauch führen.

Nervenschmerzen (neuropathische Schmerzen): Wenn die Nerven selbst schmerzen

Nervenschmerzen, auch neuropathische Schmerzen genannt, sind eine spezielle Art von Schmerz, die durch Schädigung oder Fehlfunktion des Nervensystems entsteht. Sie werden oft als stechend, brennend oder kribbelnd beschrieben und können von kleinsten Reizen wie Berührung, Wärme oder Kälte ausgelöst werden (Allodynie). Die Schmerzwahrnehmung ist typischerweise verändert, und die Schmerzen können in den gesamten Körperbereich ausstrahlen, der von dem betroffenen Nerv versorgt wird. In manchen Fällen treten die Schmerzen auch an verschiedenen Körperstellen gleichzeitig auf.

Lesen Sie auch: Symptome einer Nervenentzündung erkennen

Ursachen von Nervenschmerzen

Nervenschmerzen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

  • Erkrankungen: Diabetes mellitus (diabetische Polyneuropathie), Multiple Sklerose
  • Infektionen: Gürtelrose (Herpes zoster), Borreliose
  • Verletzungen: Bandscheibenvorfall, Nervenquetschungen oder -durchtrennungen durch Unfälle oder Operationen
  • Toxine: Alkohol, Nervengifte
  • Psychische Faktoren: Angststörung, Depression, Stress

Symptome einer Nervenentzündung

Typische Symptome einer Nervenentzündung sind:

  • Gefühlsstörungen (z. B. Kribbeln, Taubheitsgefühle)
  • Missempfindungen
  • Empfindungsstörungen
  • Elektrisierende Schmerzempfindungen
  • Muskelschwäche
  • Einschränkungen in der Feinmotorik (z. B. Zugreifen)
  • Lähmungserscheinungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Schweißausbruch

Die spezifischen Symptome hängen davon ab, welche Nerven von der Entzündung betroffen sind.

Diagnose von Nervenschmerzen

Die Diagnose von Nervenschmerzen basiert auf einer sorgfältigen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls zusätzlichen diagnostischen Tests.

  • Anamnese: Der Arzt erfragt die Art, Lokalisation, Stärke und den zeitlichen Verlauf der Schmerzen sowie mögliche Auslöser und Vorerkrankungen. Ein Schmerztagebuch kann hierbei hilfreich sein.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht die Sinneswahrnehmungen (Tast-, Hör-, Seh-, Riech- und Geschmackstests), die Mimik und Augenbewegung, die motorischen Fähigkeiten (Motorik, Koordination und Reflexe) sowie sonstige Körperfunktionen (Herzschlag, Atmung, Schweißproduktion und Verdauung).
  • Zusätzliche Tests: Je nach Verdacht können Blutuntersuchungen, Liquoruntersuchungen (Lumbalpunktion), bildgebende Verfahren (MRT, CT), elektrophysiologische Untersuchungen (EMG, Neurographie, SEP) und quantitative sensorische Testung (QST) durchgeführt werden, um die Ursache der Nervenschmerzen zu ermitteln.

Behandlung von Nervenschmerzen

Die Behandlung von Nervenschmerzen ist oft schwierig und erfordert einen individuellen Therapieansatz. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei chronischer Nervenentzündung im Rücken

  • Medikamentöse Therapie:
    • Schmerzmittel: Nicht-opioide Analgetika (z. B. Paracetamol, Ibuprofen) sind bei Nervenschmerzen oft wenig wirksam. Opioide können bei starken Schmerzen eingesetzt werden, bergen jedoch ein Suchtpotenzial.
    • Antidepressiva: Bestimmte Antidepressiva (z. B. Amitriptylin, Duloxetin) können Nervenschmerzen lindern, indem sie die Schmerzwahrnehmung im Gehirn beeinflussen.
    • Antikonvulsiva: Antikonvulsiva (z. B. Gabapentin, Pregabalin) werden ursprünglich zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt, können aber auch bei Nervenschmerzen wirksam sein, indem sie die Nervenaktivität modulieren.
    • Lokalanästhetika: Pflaster oder Salben mit Lokalanästhetika (z. B. Lidocain) können Schmerzen unmittelbar unter der Haut lindern.
  • Nicht-medikamentöse Therapie:
    • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
    • Psychotherapie: Psychotherapie kann helfen, mit den Schmerzen umzugehen, Stress abzubauen und die Lebensqualität zu verbessern.
    • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und die Schmerzen zu lindern.
    • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS): TENS ist eine Methode, bei der elektrische Impulse über die Haut an die Nerven gesendet werden, um die Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen.
    • Nervenblockaden und Infiltrationen: In bestimmten Fällen können Nervenblockaden oder Infiltrationen mit Lokalanästhetika oder Kortikosteroiden eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern.
  • Operative Therapie: In einigen Fällen, z. B. bei einem Karpaltunnelsyndrom oder einem Bandscheibenvorfall, kann eine Operation erforderlich sein, um den Druck auf den Nerv zu beseitigen.
  • Alternative Heilmethoden: Einige Patienten berichten von einer Linderung ihrer Beschwerden durch alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie oder pflanzliche Arzneimittel. Diese Methoden sind jedoch wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

Seltene Ursachen für Bauchschmerzen

In einigen Fällen können rezidivierende Bauchschmerzen auf seltene Erkrankungen zurückzuführen sein, die oft erst spät erkannt werden. Dazu gehören:

  • Chronischer Bauchwandschmerz (ACNES): Dieses Syndrom wird durch eine Kompression von Bauchwandnerven verursacht und äußert sich durch lokalisierte Schmerzen, die sich bei Anspannung der Bauchmuskulatur verstärken.
  • Gefäßstörungen: Das Dunbar-Syndrom (MALS), die chronische mesenteriale Ischämie (CMI) und die subakute Mesenterialvenenthrombose (SMVT) können zu Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen führen.
  • Allergische Ursachen: Allergien oderUnverträglichkeiten können eine IgE-vermittelte Immunantwort in der Darmschleimhaut auslösen und zu krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Diarrhö führen. Auch das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) und Angioödeme können den Darm betreffen.
  • Akute hepatische Porphyrie (AHP): Diese seltene genetische Erkrankung führt zur Akkumulation von Giftstoffen, die Nervenzellen schädigen können. Symptome sind neben Bauchschmerzen auch Übelkeit, Verstopfung, Gliederschmerzen, Krampfanfälle, Erschöpfung und Depressionen.
  • Familiäres Mittelmeerfieber (FMF): Diese genetische Erkrankung führt zu Interleukin-vermittelten Entzündungsprozessen, die sich als Fieber, Bauchschmerzen, Pleuritis, Orchitis, Arthralgien und Myalgien äußern können.

Viszerale Schmerzen und funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen

Viszerale Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen. Diese Erkrankungen sind durch chronische oder wiederkehrende Bauchschmerzen gekennzeichnet, für die keine organische Ursache gefunden werden kann. Zu den häufigsten funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen gehören:

  • Nichtkardialer Thoraxschmerz: Schmerzen in der Brustgegend, die nicht vom Herzen verursacht werden.
  • Funktionelle Dyspepsie (Reizmagen): Symptome wie Sodbrennen, Übelkeit, Völlegefühl und Magendruck.
  • Reizdarmsyndrom (RDS): Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und/oder Verstopfung.

Die Ursachen für viszerale Schmerzen bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen sind komplex und umfassen wahrscheinlich eine Kombination aus körperlichen und psychologischen Faktoren. Dazu gehören eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit im Magen-Darm-Bereich, eine gestörte Darmmotilität, eine Beeinträchtigung des Nerven- und Immunsystems in der Darmwand sowie Stress und emotionale Belastungen.

Die Behandlung von viszeralen Schmerzen bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören eine individuelle medikamentöse Therapie, psychologische Unterstützung, Stressmanagement und eine Anpassung der Ernährung.

Chronischer Bauchwandschmerz: Eine oft übersehene Ursache

Chronische Bauchschmerzen werden häufig Erkrankungen der Abdominalorgane zugeordnet, während die Bauchwand als Ursprungsort oft nicht in Betracht gezogen wird. Der chronische Bauchwandschmerz, auch bekannt als "abdominal cutaneous nerve entrapment syndrome" (ACNES), ist jedoch eine häufige, aber oft übersehene Ursache für chronische Bauchschmerzen.

Lesen Sie auch: Ursachen und Behandlung von Hautnervenentzündungen

ACNES wird durch eine Kompression von Nerven verursacht, die durch die Bauchwand verlaufen. Die Schmerzen sind typischerweise lokalisiert, punktförmig und werden durch Anspannung der Bauchmuskulatur verstärkt (Carnett-Test positiv). Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt, und bildgebende Verfahren oder Laboruntersuchungen sind nicht hilfreich.

Die Behandlung von ACNES umfasst in der Regel eine Injektion von Lokalanästhetika in den Schmerzpunkt. In einigen Fällen kann eine operative Neurektomie (Entfernung des Nervs) erforderlich sein.

Die Rolle der Magennerven bei Verdauungsbeschwerden

Die Magennerven spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung und Kontrolle der Magentätigkeit. Sie regulieren die Bewegungen des Magens, die Ausschüttung von Magensaft und die Weiterleitung des Speisebreis an den Darm. Eine Reizung oder Störung der Magennerven kann zu Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Magendruck, Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen und Sodbrennen führen.

Ursachen für gereizte Magennerven können eine ungünstige Ernährungsweise, Stress, psychische Belastungen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sein.

Um die Magennerven zu beruhigen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, darunter eine Anpassung der Ernährung, Stressmanagement, Entspannungstechniken und pflanzliche Arzneimittel.

Prävention von Nervenentzündungen und Nervenschmerzen

Obwohl sich eine Nervenentzündung nicht immer verhindern lässt, können Sie das Risiko von Nervenschmerzen durch eine gesunde Lebensweise reduzieren. Dazu gehören:

  • Mäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann Nervenzellen schädigen und sollte daher nur in Maßen konsumiert werden.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung mit vielen Vitaminen, Rohkost, Obst, Milchprodukten und wenig Fleisch kann einem Vitaminmangel vorbeugen und die Nervenfunktion unterstützen.
  • Stressmanagement: Vermeiden Sie Stress im Job und in der Freizeit und gönnen Sie Ihren Nerven ausreichend Erholung, Ruhe und Schlaf. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßiger Sport dient ebenfalls dazu, Stress abzubauen und die Durchblutung zu fördern.

Fazit

Nervenentzündungen im Bauchraum können verschiedene Ursachen haben und sich durch vielfältige Symptome äußern. Eine sorgfältige Anamnese, eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls zusätzliche diagnostische Tests sind wichtig, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln und eine geeignete Therapie einzuleiten. Neben medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungen können auch alternative Heilmethoden und eine gesunde Lebensweise zur Linderung der Beschwerden beitragen. Es ist wichtig, bei anhaltenden oder wiederkehrenden Bauchschmerzen einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und eineChronische Bauchschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, das von stechenden, ziehenden bis hin zu krampfartigen Beschwerden reichen kann. In den meisten Fällen sind sie harmlos und verschwinden von selbst. Anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden, um die Ursache zu ermitteln. Eine mögliche Ursache für Bauchschmerzen ist eine Nervenentzündung, die verschiedene Symptome auslösen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.

Die Vielfalt der Bauchschmerzen: Somatisch vs. Viszeral

Um die Ursachen von Bauchschmerzen besser zu verstehen, ist es wichtig, zwischen somatischen und viszeralen Schmerzen zu unterscheiden. Somatischer Schmerz entsteht durch Reizung der Nervenbahnen in der Bauchwand, dem äußeren Bauchfell oder im Bereich hinter den inneren Organen. Er wird oft als brennend, schneidend oder stechend beschrieben und ist gut lokalisierbar. Beispiele hierfür sind Schmerzen bei einer Blinddarmentzündung oder Nierenkoliken.

Viszeraler Schmerz hingegen ist eher dumpf, bohrend und krampfartig. Er entsteht durch Reizung der Nerven im inneren Teil des Bauchfells, der Organhaut. Viszerale Schmerzen sind oft schwer zu lokalisieren und strahlen aus. Sie treten typischerweise bei Magen-Darm-Infekten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und chronischen Entzündungen der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse auf.

Es ist wichtig zu beachten, dass auch Organe in der Nähe des Bauchraums Bauchschmerzen verursachen können. So kann beispielsweise Sodbrennen bei einer Speiseröhrenentzündung zu Schmerzen im Oberbauch führen.

Nervenschmerzen (neuropathische Schmerzen): Wenn die Nerven selbst schmerzen

Nervenschmerzen, auch neuropathische Schmerzen genannt, sind eine spezielle Art von Schmerz, die durch Schädigung oder Fehlfunktion des Nervensystems entsteht. Sie werden oft als stechend, brennend oder kribbelnd beschrieben und können von kleinsten Reizen wie Berührung, Wärme oder Kälte ausgelöst werden (Allodynie). Die Schmerzwahrnehmung ist typischerweise verändert, und die Schmerzen können in den gesamten Körperbereich ausstrahlen, der von dem betroffenen Nerv versorgt wird. In manchen Fällen treten die Schmerzen auch an verschiedenen Körperstellen gleichzeitig auf.

Ursachen von Nervenschmerzen

Nervenschmerzen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

  • Erkrankungen: Diabetes mellitus (diabetische Polyneuropathie), Multiple Sklerose
  • Infektionen: Gürtelrose (Herpes zoster), Borreliose
  • Verletzungen: Bandscheibenvorfall, Nervenquetschungen oder -durchtrennungen durch Unfälle oder Operationen
  • Toxine: Alkohol, Nervengifte
  • Psychische Faktoren: Angststörung, Depression, Stress

Symptome einer Nervenentzündung

Typische Symptome einer Nervenentzündung sind:

  • Gefühlsstörungen (z. B. Kribbeln, Taubheitsgefühle)
  • Missempfindungen
  • Empfindungsstörungen
  • Elektrisierende Schmerzempfindungen
  • Muskelschwäche
  • Einschränkungen in der Feinmotorik (z. B. Zugreifen)
  • Lähmungserscheinungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Schweißausbruch

Die spezifischen Symptome hängen davon ab, welche Nerven von der Entzündung betroffen sind.

Diagnose von Nervenschmerzen

Die Diagnose von Nervenschmerzen basiert auf einer sorgfältigen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls zusätzlichen diagnostischen Tests.

  • Anamnese: Der Arzt erfragt die Art, Lokalisation, Stärke und den zeitlichen Verlauf der Schmerzen sowie mögliche Auslöser und Vorerkrankungen. Ein Schmerztagebuch kann hierbei hilfreich sein.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht die Sinneswahrnehmungen (Tast-, Hör-, Seh-, Riech- und Geschmackstests), die Mimik und Augenbewegung, die motorischen Fähigkeiten (Motorik, Koordination und Reflexe) sowie sonstige Körperfunktionen (Herzschlag, Atmung, Schweißproduktion und Verdauung).
  • Zusätzliche Tests: Je nach Verdacht können Blutuntersuchungen, Liquoruntersuchungen (Lumbalpunktion), bildgebende Verfahren (MRT, CT), elektrophysiologische Untersuchungen (EMG, Neurographie, SEP) und quantitative sensorische Testung (QST) durchgeführt werden, um die Ursache der Nervenschmerzen zu ermitteln.

Behandlung von Nervenschmerzen

Die Behandlung von Nervenschmerzen ist oft schwierig und erfordert einen individuellen Therapieansatz. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.

  • Medikamentöse Therapie:
    • Schmerzmittel: Nicht-opioide Analgetika (z. B. Paracetamol, Ibuprofen) sind bei Nervenschmerzen oft wenig wirksam. Opioide können bei starken Schmerzen eingesetzt werden, bergen jedoch ein Suchtpotenzial.
    • Antidepressiva: Bestimmte Antidepressiva (z. B. Amitriptylin, Duloxetin) können Nervenschmerzen lindern, indem sie die Schmerzwahrnehmung im Gehirn beeinflussen.
    • Antikonvulsiva: Antikonvulsiva (z. B. Gabapentin, Pregabalin) werden ursprünglich zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt, können aber auch bei Nervenschmerzen wirksam sein, indem sie die Nervenaktivität modulieren.
    • Lokalanästhetika: Pflaster oder Salben mit Lokalanästhetika (z. B. Lidocain) können Schmerzen unmittelbar unter der Haut lindern.
  • Nicht-medikamentöse Therapie:
    • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
    • Psychotherapie: Psychotherapie kann helfen, mit den Schmerzen umzugehen, Stress abzubauen und die Lebensqualität zu verbessern.
    • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und die Schmerzen zu lindern.
    • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS): TENS ist eine Methode, bei der elektrische Impulse über die Haut an die Nerven gesendet werden, um die Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen.
    • Nervenblockaden und Infiltrationen: In bestimmten Fällen können Nervenblockaden oder Infiltrationen mit Lokalanästhetika oder Kortikosteroiden eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern.
  • Operative Therapie: In einigen Fällen, z. B. bei einem Karpaltunnelsyndrom oder einem Bandscheibenvorfall, kann eine Operation erforderlich sein, um den Druck auf den Nerv zu beseitigen.
  • Alternative Heilmethoden: Einige Patienten berichten von einer Linderung ihrer Beschwerden durch alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie oder pflanzliche Arzneimittel. Diese Methoden sind jedoch wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

Seltene Ursachen für Bauchschmerzen

In einigen Fällen können rezidivierende Bauchschmerzen auf seltene Erkrankungen zurückzuführen sein, die oft erst spät erkannt werden. Dazu gehören:

  • Chronischer Bauchwandschmerz (ACNES): Dieses Syndrom wird durch eine Kompression von Bauchwandnerven verursacht und äußert sich durch lokalisierte Schmerzen, die sich bei Anspannung der Bauchmuskulatur verstärken.
  • Gefäßstörungen: Das Dunbar-Syndrom (MALS), die chronische mesenteriale Ischämie (CMI) und die subakute Mesenterialvenenthrombose (SMVT) können zu Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen führen.
  • Allergische Ursachen: Allergien oderUnverträglichkeiten können eine IgE-vermittelte Immunantwort in der Darmschleimhaut auslösen und zu krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Diarrhö führen. Auch das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) und Angioödeme können den Darm betreffen.
  • Akute hepatische Porphyrie (AHP): Diese seltene genetische Erkrankung führt zur Akkumulation von Giftstoffen, die Nervenzellen schädigen können. Symptome sind neben Bauchschmerzen auch Übelkeit, Verstopfung, Gliederschmerzen, Krampfanfälle, Erschöpfung und Depressionen.
  • Familiäres Mittelmeerfieber (FMF): Diese genetische Erkrankung führt zu Interleukin-vermittelten Entzündungsprozessen, die sich als Fieber, Bauchschmerzen, Pleuritis, Orchitis, Arthralgien und Myalgien äußern können.

Viszerale Schmerzen und funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen

Viszerale Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen. Diese Erkrankungen sind durch chronische oder wiederkehrende Bauchschmerzen gekennzeichnet, für die keine organische Ursache gefunden werden kann. Zu den häufigsten funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen gehören:

  • Nichtkardialer Thoraxschmerz: Schmerzen in der Brustgegend, die nicht vom Herzen verursacht werden.
  • Funktionelle Dyspepsie (Reizmagen): Symptome wie Sodbrennen, Übelkeit, Völlegefühl und Magendruck.
  • Reizdarmsyndrom (RDS): Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und/oder Verstopfung.

Die Ursachen für viszerale Schmerzen bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen sind komplex und umfassen wahrscheinlich eine Kombination aus körperlichen und psychologischen Faktoren. Dazu gehören eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit im Magen-Darm-Bereich, eine gestörte Darmmotilität, eine Beeinträchtigung des Nerven- und Immunsystems in der Darmwand sowie Stress und emotionale Belastungen.

Die Behandlung von viszeralen Schmerzen bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören eine individuelle medikamentöse Therapie, psychologische Unterstützung, Stressmanagement und eine Anpassung der Ernährung.

Chronischer Bauchwandschmerz: Eine oft übersehene Ursache

Chronische Bauchschmerzen werden häufig Erkrankungen der Abdominalorgane zugeordnet, während die Bauchwand als Ursprungsort oft nicht in Betracht gezogen wird. Der chronische Bauchwandschmerz, auch bekannt als "abdominal cutaneous nerve entrapment syndrome" (ACNES), ist jedoch eine häufige, aber oft übersehene Ursache für chronische Bauchschmerzen.

ACNES wird durch eine Kompression von Nerven verursacht, die durch die Bauchwand verlaufen. Die Schmerzen sind typischerweise lokalisiert, punktförmig und werden durch Anspannung der Bauchmuskulatur verstärkt (Carnett-Test positiv). Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt, und bildgebende Verfahren oder Laboruntersuchungen sind nicht hilfreich.

Die Behandlung von ACNES umfasst in der Regel eine Injektion von Lokalanästhetika in den Schmerzpunkt. In einigen Fällen kann eine operative Neurektomie (Entfernung des Nervs) erforderlich sein.

Die Rolle der Magennerven bei Verdauungsbeschwerden

Die Magennerven spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung und Kontrolle der Magentätigkeit. Sie regulieren die Bewegungen des Magens, die Ausschüttung von Magensaft und die Weiterleitung des Speisebreis an den Darm. Eine Reizung oder Störung der Magennerven kann zu Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Magendruck, Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen und Sodbrennen führen.

Ursachen für gereizte Magennerven können eine ungünstige Ernährungsweise, Stress, psychische Belastungen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sein.

Um die Magennerven zu beruhigen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, darunter eine Anpassung der Ernährung, Stressmanagement, Entspannungstechniken und pflanzliche Arzneimittel.

Prävention von Nervenentzündungen und Nervenschmerzen

Obwohl sich eine Nervenentzündung nicht immer verhindern lässt, können Sie das Risiko von Nervenschmerzen durch eine gesunde Lebensweise reduzieren. Dazu gehören:

  • Mäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann Nervenzellen schädigen und sollte daher nur in Maßen konsumiert werden.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung mit vielen Vitaminen, Rohkost, Obst, Milchprodukten und wenig Fleisch kann einem Vitaminmangel vorbeugen und die Nervenfunktion unterstützen.
  • Stressmanagement: Vermeiden Sie Stress im Job und in der Freizeit und gönnen Sie Ihren Nerven ausreichend Erholung, Ruhe und Schlaf. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßiger Sport dient ebenfalls dazu, Stress abzubauen und die Durchblutung zu fördern.

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