Nervenentzündung Rücken: Hausmittel zur Linderung von Nervenschmerzen

Viele Menschen greifen bei gesundheitlichen Problemen auf bewährte Hausmittel zurück. Auch bei Ischiasschmerzen können diese eine hilfreiche Strategie sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass unklare, starke Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen, ärztlich abgeklärt werden sollten. Ergänzend zur medizinischen Behandlung können Betroffene jedoch einiges selbst tun, um die Beschwerden zu lindern.

Ursachen von Ischiasbeschwerden

Anders als bei Schmerzen im oberen oder unteren Rücken, die durch Verspannungen bedingt sind, sind bei Ischiasschmerzen nicht direkt die Muskeln betroffen. Die Schmerzen entstehen vielmehr durch Reizungen oder Entzündungen der Nervenwurzeln oder der Nerven, die ins Bein ziehen. Der Ischiasnerv verläuft vom unteren Rücken bis in die Beine. Verspannungen im Rücken- und Gesäßbereich können den Ischiasnerv reizen und so die Beschwerden hervorrufen. Auch Verletzungen durch einen Unfall, eine Sportverletzung oder eine abrupte Bewegung, wie das falsche Anheben eines schweren Gegenstandes, können die Schmerzen verursachen.

Beim Anheben von schweren Gegenständen sollte man auf kontrollierte Bewegungen achten: Rücken gerade halten, Bauchmuskeln zur Stabilisierung anspannen und etwas in die Knie gehen. Bei einem Bandscheibenvorfall, bei dem sich eine Bandscheibe im unteren Rückenbereich verlagert, kann diese auf Nerven drücken und starke Schmerzen verursachen, die bis in die Beine ausstrahlen. Akute, starke Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen, sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

Was hilft sofort bei Ischiasschmerzen?

Ischiasbeschwerden können plötzlich auftreten und sehr heftig sein. In solchen Fällen sollte man sich nicht zu sehr schonen. Bewegung kann die Muskeln lockern und so die Schmerzen verringern. Wenn die Schmerzen jedoch keine Bewegung zulassen, können Medikamente helfen.

In manchen Fällen kann die Einnahme von Schmerzmitteln hilfreich sein. Viele Patienten sprechen gut auf Ibuprofen oder andere COX-Hemmer an. Wenn diese nicht eingenommen werden können, kann der Arzt bei Bedarf auch verschreibungspflichtige Substanzen wie Metamizol oder Opioide verordnen.

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Gegen die Schmerzen können Betroffene jedoch auch selbst einiges tun. Eine Strategie ist das Kühlen. Kälte kann Entzündungen lindern und den Schmerz häufig bessern. Bei akuten Beschwerden kann es daher helfen, ein kühles Tuch oder ein Cold Pack für 15 bis 20 Minuten auf den unteren Rücken zu legen.

Wärme als bewährtes Hausmittel

Ein Tipp, den viele als Omas Hausmittel gegen Ischias kennen, ist Wärme. Wärme sorgt für eine bessere Durchblutung und lockert die Muskeln auf. Es kann helfen, einen warmen Wickel (mit warmem Wasser und verdünntem Essig), ein Wärmepflaster, ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf den unteren Rücken zu legen. Diese bleiben am besten 15 bis 20 Minuten auf der Stelle und wirken entspannend. Auch ein Kräuterkissen mit Thymian, Schafgarbe und Kamille kann Wärme spenden und der Duft beruhigt.

Bewegung oder Bettruhe?

Entgegen dem Gerücht, dass Bettruhe bei Rückenschmerzen und Ischiasschmerzen eine gute Strategie sei, ist Aktivität oft hilfreicher. Bewegung lockert die Muskeln im Rücken und im Po, was entlastet und dazu beiträgt, dass die Reizung am Ischiasnerv nachlässt. Lockeres Joggen, Walken oder Spazierengehen können die Beschwerden oft lindern. Jeder Körper reagiert jedoch unterschiedlich, daher muss man ausprobieren, wie viel Bewegung möglich ist und guttut.

Gezielte Übungen als Sofortmaßnahme

Als Sofortmaßnahme eignen sich sanfte Dehnübungen. Die Muskeln werden aufgelockert und so nimmt die Reizung des Ischiasnervs ab. Die folgenden Übungen eignen sich zur akuten Behandlung der Schmerzen, tun aber auch vorbeugend gut:

  • Knie-zur-Brust-Dehnung: Auf den Boden legen und beide Beine ausstrecken. Dann ein Knie beugen und es sanft zur Brust ziehen. 20 Sekunden halten und das Bein wechseln.
  • Stufenlagerung: Auf den Boden legen und die Knie auf einem Stuhl oder an die Wand ablegen, sodass ein 90-Grad-Winkel entsteht (wie eine Stufe). Kreuz und Steißbein liegen auf dem Boden auf.
  • Katze und Kuh: In den Vierfüßlerstand gehen. Hände und Knie sind parallel. Langsam alle Wirbel zu einem Katzenbuckel aufrollen und beim Ausatmen langsam wieder abrollen und das Kinn zur Brust ziehen.

Was man bei Schmerzen am Ischiasnerv vermeiden sollte

Auf intensiven Sport sollte man bei Ischiasschmerzen genauso verzichten wie auf alles, was den Schmerz verstärkt. Besser als Sportarten, die den unteren Rücken stark belasten oder mit abrupten Bewegungen einhergehen, sind rückenschonende Aktivitäten. Es ist wichtig, Bewegungen und Verhaltensweisen zu vermeiden, die den Druck auf die gereizten Nerven erhöhen und so die Schmerzen verschlimmern könnten.

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Auf die Haltung achten

Eine schlechte Körperhaltung kann Verspannungen in den Muskeln und so Reizungen an Nerven hervorrufen. Wer im Beruf viel sitzt oder einseitige Haltungen einnehmen muss, sollte auf Ergonomie am Arbeitsplatz achten. Der Sitzplatz sollte ergonomisch eingerichtet sein, um den Druck auf den Ischiasnerv zu reduzieren. Eine unterstützende Stuhllehne und ein ergonomisches Kissen können bei Tätigkeiten im Sitzen guttun. Regelmäßiges Wechseln der Haltung, Aufstehen und Bewegen sind ebenfalls hilfreich. Auch der Wechsel zwischen Schreibtisch und Stehpult kann sinnvoll sein.

Weitere Hilfsmittel bei Ischiasschmerzen

Die Beschwerden am Ischias lassen sich durch Heilpflanzen und ätherische Öle bessern. Neben Schmerzsalben aus der Apotheke kann eine Salbe mit Arnika oder Teufelskralle dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern. Ein Tee aus Weidenrinde kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, da Weidenrinde eine natürliche Quelle für Salicylsäure ist, die entzündungshemmend wirkt. Verspannungen und Schmerzen am Rücken hängen oft auch mit Stress zusammen.

Hausmittel gegen Nervenschmerzen allgemein

Nervenschmerzen können sehr unangenehm sein, und es gibt verschiedene Hausmittel, die möglicherweise Linderung bringen können. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass schwere oder chronische Nervenschmerzen ärztliche Aufmerksamkeit erfordern und Hausmittel allein möglicherweise nicht ausreichen. Die Wirksamkeit von Hausmitteln kann je nach individueller Reaktion und Ursache der Nervenschmerzen variieren. Es ist daher ratsam, mit einem Arzt zu sprechen, um die beste Behandlung für die spezifische Situation zu finden.

Wärme- und Kältetherapie

Wärme- und Kältetherapie sind zwei häufig verwendete Methoden zur Schmerzlinderung, die auch bei der Behandlung von Nervenschmerzen hilfreich sein können. Die Anwendung von Wärme kann helfen, die Muskeln zu entspannen, die Durchblutung zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Bei Nervenschmerzen kann Wärme die Nerven beruhigen und dadurch die Schmerzsignale verringern. Wärme kann in Form von Heizkissen, warmen Bädern, warmen Kompressen oder Wärmepflastern angewendet werden.

Kälte kann helfen, Schmerzen zu reduzieren, indem sie Entzündungen verringert und die Nervenleitfähigkeit verlangsamt. Es kann auch dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren. Kältetherapie wird oft durch Eispackungen, Gel-Packungen oder Eisbeutel durchgeführt.

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Entspannungstechniken

Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung (PME), Atemübungen, Meditation und Yoga können ebenfalls zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen.

Massage

Eine sanfte Massage kann dazu beitragen, Muskelverspannungen zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Bei Nervenschmerzen kann eine spezifische Art der Massage, wie z. B. eine nervenfreundliche Massage oder eine sanfte Druckmassage, angewendet werden, um die betroffenen Bereiche zu beruhigen. Eine Massage kann auch dazu beitragen, Stress abzubauen und die Freisetzung von Endorphinen zu fördern, welche natürliche Schmerzmittel des Körpers sind. Es ist wichtig, eine sanfte Herangehensweise zu wählen, um keine zusätzlichen Schmerzen zu verursachen.

Bewegung und Dehnübungen

Bewegung und leichte Dehnübungen können bei der Linderung einer Nervenentzündung äußerst hilfreich sein. Regelmäßige körperliche Aktivität, wie Spazierengehen oder Schwimmen, fördert die Durchblutung und stärkt die Muskulatur, was wiederum zur Schmerzlinderung beitragen kann. Gezielte Dehnübungen sind ebenfalls wichtig, um die Flexibilität zu verbessern und Muskelverspannungen zu lösen, die den Druck auf die Nerven mindern können. Es ist essenziell, korrekte Techniken anzuwenden, um Verletzungen zu vermeiden.

Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel

Einige Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel können bei der Linderung von Nervenschmerzen hilfreich sein. Capsaicin, aus Cayennepfeffer, blockiert Schmerzsignale. Kurkuma und Ingwer haben entzündungshemmende Eigenschaften, während Omega-3-Fettsäuren die Nervenfunktion unterstützen können. B-Vitamine wie B1, B6 und B12 werden zur Nervengesundheit empfohlen.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Linderung von Nervenschmerzen. Frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette wie Nüsse und Fisch mit Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und die Nervengesundheit zu unterstützen. Proteine aus magerem Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten und Quinoa helfen beim Gewebeaufbau. Eine ausgewogene Ernährung, die auf solchen Nahrungsmitteln basiert, kann die Schmerzen verringern und die Gesundheit insgesamt fördern.

Alternativen zu Hausmitteln

Bei anhaltenden oder schweren Nervenschmerzen können verschiedene Alternativen zu Hausmitteln erwogen werden. Dazu gehören medikamentöse Therapien wie verschreibungspflichtige Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antikonvulsiva, die speziell zur Behandlung von Nervenschmerzen eingesetzt werden. Trainingstherapie und Rehabilitation bieten gezielte Übungen zur Stärkung von Muskeln und Verbesserung der Beweglichkeit. In einigen Fällen können Nervenblockaden oder Injektionen mit Cortison die Schmerzen lindern. Elektrische Stimulationstherapien wie TENS können ebenfalls helfen. Chirurgische Eingriffe werden bei schweren Schäden oder anhaltenden Beschwerden in Betracht gezogen. Akupunktur ist eine alternative Behandlungsmethode, die Schmerzen lindern kann.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie unter starken oder anhaltenden Nervenschmerzen leiden, die Ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen oder zunehmen. Insbesondere sollten Sie ärztliche Hilfe suchen, wenn neben den Nervenschmerzen plötzlich neue Symptome auftreten, wie Taubheitsgefühle, Muskelschwäche oder Kontrollverlust über Blase oder Darm. Personen mit bestehenden Erkrankungen wie Diabetes oder anderen Krankheiten, die Nervenschäden verursachen können, sollten ihre Nervenschmerzen mit einem Arzt besprechen. Wenn die Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen auftreten oder sich ausbreiten, kann dies auf ein ernsthaftes Problem hindeuten und erfordert ärztliche Aufmerksamkeit. Zudem ist es wichtig, medikamentöse Nebenwirkungen zu beachten und einen Arzt aufzusuchen, wenn unerwartete Reaktionen auftreten.

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