Nervenschmerzen im Bauch: Ursachen, Symptome und Behandlung

Bauchschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Die Ursachen können vielfältig sein, von harmlosen Verdauungsstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Nervenschmerzen im Bauch, einschließlich Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.

Was sind Bauchschmerzen?

Bauchschmerzen umschreiben verschiedene Formen von Schmerzen im Bereich von Oberbauch und Unterbauch. Diese können stechend, dumpf oder ziehend sein sowie akut oder chronisch auftreten. Auch gibt es krampfartige Bauchschmerzen im Oberbauch oder Unterbauch. Meistens können Patienten nicht genau definieren, wo der Schmerz sitzt. Viele Organe liegen im Bauchraum - in der Regel sind jedoch die Verdauungsorgane der Problemverursacher von Bauchschmerzen.

Oft lassen sich die Beschwerden nicht einfach beschreiben: Im Bauch sticht es, grummelt, drückt oder krampft. Manchmal stellt sich der Schmerz in Episoden ein, dann wieder hält er konstant an. Selten kann man genau sagen, an welcher Stelle das Übel sitzt, denn dann fühlt sich der gesamte Bereich des Bauches krank an. Für die Symptome gibt es eine Vielzahl an möglichen Auslösern. Häufig hat man einfach nur zu viel gegessen oder Ärger und Stress schlagen sich in Bauchschmerzen nieder. Eine Magen-Darm-Erkrankung oder menstruationsbegleitende Symptome sind ebenso oft Auslöser für die Schmerzen in der Bauchregion. Hinter den Beschwerden können allerdings auch ernste Erkrankungen stecken.

Ursachen von Bauchschmerzen

Die Ursachen für Bauchschmerzen sind vielfältig. Allgemein unterscheidet der Mediziner zwischen akuten und chronischen Bauchschmerzen. Die akute Form tritt ohne Vorwarnung auf und ist für den Patienten neu (oder zumindest ist er nicht ständig von dieser Art von Bauchschmerzen betroffen). Hier steckt meist ein „falsches“ Nahrungsmittel oder ein Infekt dahinter. Starke Bauchschmerzen, die plötzlich auftreten, können aber auch für einen Notfall wie einen Herzinfarkt oder eine Blinddarmentzündung stehen. Chronische Beschwerden im Bauchraum halten für einen längeren Zeitraum an und sind meist von weniger starken Bauchschmerzen geprägt.

Viele Erkrankungen, aber auch emotionale Belastungen, äußern sich mit Schmerzen im Bauch. Die Ursache der Beschwerden lässt sich häufig schon eingrenzen, wenn es möglich ist, den Schmerz in etwa zu lokalisieren. Es ist also hilfreich, wenn man beim Praxisbesuch angeben kann, ob es sich um rechtsseitige Bauchschmerzen handelt oder um linksseitige, ob Oberbauch, Unterbauch oder der gesamte Bauch betroffen sind.

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Mögliche Ursachen im Überblick

  • Infektionen: Magen-Darm-Infekte, Blinddarmentzündung, Harnwegsinfektionen
  • Entzündungen: Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), entzündete Ausstülpungen der Darmwand (Divertikulitis), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn)
  • Funktionelle Störungen: Reizdarmsyndrom, funktionelle Dyspepsie (Reizmagen)
  • Organische Erkrankungen: Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, Lebererkrankungen, Gallensteine, Nierensteine, Darmverschluss, Darminfarkt
  • Gynäkologische Ursachen: Eileiterentzündung, Endometriose, Eileiterschwangerschaft, Menstruationsbeschwerden
  • Urologische Ursachen: Nierenkolik, Prostataentzündung
  • Weitere Ursachen: Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Leistenbruch, Bauchaortenaneurysma, Herzerkrankungen, Lungenentzündung, Wirbelprobleme, Krebs, Porphyrie

Viszerale Schmerzen

Beschwerden im Magen- und Darm-Bereich sind ein stark verbreitetes Schmerzbild, von dem viele Menschen betroffen sind. Übergeordnet wird diese Symptomatik oftmals als viszerale Schmerzen bezeichnet. Verantwortlich für die Beschwerden können verschiedenste Erkrankungen sein. Ein funktionelles Magen-Darm-Syndrom wird nur diagnostiziert, falls die Schmerzen nicht auf eine dieser Erkrankungen zurückgeführt werden können.

Erkrankungen, die viszerale Schmerzen verursachen können:

  • Nichtkardialer Thoraxschmerz (Schmerzen in der Brustgegend, die nicht vom Herzen verursacht werden)
  • Funktionelle Dyspepsie (Reizmagen): Symptome können Sodbrennen und Übelkeit sein. Im Bereich des Darms entsteht eine erhöhte Gasbildung, die zu Diarrhö sowie zu Obstipation (Verstopfung) führen kann.
  • Reizdarmsyndrom: Viele Betroffene leiden zusätzlich auch unter einer funktionellen Dyspepsie.

Die genauen Ursachen für viszerale Schmerzen sind bislang nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass verschiedene körperliche und psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Bei Reizdarmpatienten kann eine vorangegangene Magen-Darm-Infektion zu einer Beeinträchtigung des Nerven- und Immunsystems in der Darmwand geführt haben. Dies kann dazu führen, dass Kontraktionen oder andere Eigenbewegungen des Darms Schmerzen verursachen. Oftmals besitzen Betroffene von viszeralen Schmerzen außerdem eine Hypersensibilität im Magen-Darm-Bereich, wodurch die Schmerzempfindlichkeit dort deutlich verstärkt ist. Neben diesen körperlichen Ursachen können auch Stress und emotionale Belastungen der Auslöser für viszerale Schmerzen sein sowie eine bereits bestehende Symptomatik verstärken.

Stechende Bauchschmerzen

Stechende Bauchschmerzen entstehen typischerweise durch Krämpfe der glatten Muskulatur im Magen-Darm-Trakt oder in anderen Bauchorganen wie den Gallenwegen oder Harnleitern. Die Ursachen können vielfältig sein, darunter Blockaden des Darminhalts, Gallensteine, Nierensteine, Entzündungen (z. B. Blinddarmentzündung) und in seltenen Fällen Erkrankungen wie das hereditäre Angioödem (HAE), bei dem Flüssigkeitsansammlungen Druck auf die inneren Organe ausüben und Schmerzen verursachen können.

Symptome von Bauchschmerzen

Als wären starke Bauchschmerzen noch nicht genug, gesellen sich je nach Krankheit oft weitere Symptome hinzu. Je nachdem, welche Ursache hinter Bauchschmerzen steckt, kann auch ein sogenanntes Akutes Abdomen auftreten. Dabei wird der Bauch plötzlich sehr hart und ist extrem druckempfindlich. Wer nach einem üppigen Abendessen plötzlich Bauchschmerzen verspürt und dabei die typischen Grummelgeräusche wahrnimmt, muss sich zunächst keine Sorgen machen. Anders sieht es aus, wenn starke Bauchschmerzen mit einer harten Bauchdecke einhergehen oder hohes Fieber auftritt. Auch anhaltendes Erbrechen oder Blut im Stuhl sind Anzeichen, mit Bauchschmerzen dringend zum Arzt zu gehen.

Verursacht tatsächlich der Darm die Beschwerden und es tauchen Symptome wie Bauchschmerzen im Unterbauch oder im gesamten Bauchraum auf, ist das keine große Überraschung: Täglich hat der Verdauungstrakt eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben zu erfüllen und überall können Störungen auftauchen. Zum Beispiel vermischt der Darm den Nahrungsbrei aus dem Magen mit Verdauungsenzymen, die dafür sorgen, dass aufgenommene Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile aufgespalten wird. Was der Körper noch benötigt oder verwerten kann, gelangt über die Dünndarmwand in den Blutkreislauf. Der Rest wird weitertransportiert: Der Darm entzieht ihm die Flüssigkeit, bis letztendlich der Stuhl entsteht. Auf dem Weg dorthin prüfen die im Darm ansässigen Immunzellen den Darminhalt auf Erreger und potenziell gefährliche Fremdstoffe. Wenn nötig, setzen sie eine Abwehrreaktion in Gang. Stören äußere Einflüsse wie Stress, hormonelle Veränderungen oder eine unausgewogene Ernährung dieses System, laufen die Verdauung und der Weitertransport nicht mehr reibungslos ab. Der Körper reagiert häufig mit Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfen.

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Begleitende Symptome

Bauchschmerzen werden oft von weiteren Symptomen begleitet, die auf die zugrunde liegende Ursache hindeuten können:

  • Verdauungsbeschwerden: Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit
  • Allgemeine Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Schwächegefühl, Gewichtsverlust
  • Warnsignale: Blut im Stuhl, Erbrechen von Blut, stark aufgetriebener Bauch, Stuhl- oder Urinverhalt, sehr starke Schmerzen in Brust oder Rücken, Atemnot, Kreislaufschwäche, Ohnmacht, Bewusstseinsstörungen

Symptome stechender Bauchschmerzen

  • Plötzlich auftretende, heftige und kurzzeitige Schmerzepisoden, die in Zyklen auftreten
  • Krampfartige Schmerzen
  • Variabler Schmerzort je nach Ursache (z. B. Schmerzen im rechten Oberbauch bei Gallenblasenproblemen)
  • Begleitende Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Veränderungen des Stuhlgangs
  • Bei hereditärem Angioödem (HAE) können Bauchschmerzen zusätzlich mit Schwellungen an anderen Körperstellen einhergehen

Diagnose von Bauchschmerzen

Aufgrund der vielfältigen Bauchschmerzen-Ursachen sind oft verschiedene Untersuchungen nötig, um den Auslöser zu finden. Handelt es sich nicht um einen Notfall, wird der Arzt zunächst ein Gespräch mit seinem Patienten führen. Darin wird er zum Beispiel fragen, wann die Bauchschmerzen zum ersten Mal aufgetreten sind, wie stark sie ausfallen und was zuletzt gegessen wurde. Auch zusätzliche Symptome werden im Anamnese-Gespräch thematisiert. Um diesen zu überprüfen, wird der Patient körperlich untersucht. Der Arzt misst die Temperatur und den Blutdruck und tastet schließlich den Bauch ab. Dabei entdeckt er sowohl Verhärtungen und Schwellungen als auch die Lokalisation der Bauchschmerzen.

Gerade weil die Ursachen für Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe so vielfältig sind, ist die Diagnose oft eine Herausforderung für den behandelnden Arzt / die behandelnde Ärztin. Veränderungen oder Störungen im Verdauungstrakt lassen sich von außen nur selten erkennen. Bei den Untersuchungen ist er / sie auf die Schilderungen der Patienten / Patientinnen und bildgebende Verfahren angewiesen.

Anamnese

Im Erstgespräch mit dem Patienten werden sich der Arzt genau nach Art und Dauer der Beschwerden sowie nach der bisherigen Krankengeschichte erkundigen. Dazu sind unter anderem Angaben zu folgenden Fragen wichtig:

  • Wo treten die Schmerzen auf? Sind es rechtsseitige Bauchschmerzen oder ist eher die linke Seite betroffen?
  • Traten die Schmerzen plötzlich (akut) auf? Oder haben sie sich erst allmählich entwickelt (subakut)?
  • Handelt es sich um wiederkehrende Schmerzen oder ist der Schmerz dauerhaft vorhanden?
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • Wie äußern sich die Beschwerden? Sind es stechende Schmerzen oder eher schneidende, bohrende oder krampfartige?
  • Sind solche Schmerzen bekannt?
  • Sind bestimmte Zusammenhänge beobachtet worden, zum Beispiel zwischen dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel und dem Auftreten der Bauchschmerzen?
  • Gibt es Dinge, die zu einer Linderung oder Verstärkung der Schmerzen führen?
  • Kommen noch weitere Symptome hinzu, wie etwa Fieber, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung?
  • Besteht möglicherweise eine Schwangerschaft oder wurde kürzlich entbunden?
  • Sind Vorerkrankungen oder Vor-Operationen bekannt?
  • Werden Medikamente eingenommen?

Da sich viele Krankheiten der Bauchorgane in bestimmten Regionen bemerkbar machen, ist die Angabe des genauen Schmerzbereiches (rechts oder links) bei der Diagnosestellung hilfreich.

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Einige Beispiele:

  • Bei Symptomen, wie linksseitigem Unterbauchschmerz, Verdauungsbeschwerden (Durchfall oder Verstopfung) sowie Blähungen, liegt der Verdacht auf eine Divertikulitis (entzündete Ausstülpung der Darmwand) nahe.
  • Der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht bei starken linksseitigen Oberbauchschmerzen bzw. mittigen Bauchschmerzen, die meist unmittelbar nach dem Essen auftreten. Die Schmerzen lassen dann allmählich nach, bis zur Einnahme der nächsten Mahlzeit.
  • Rechtsseitige Unterbauchschmerzen können beispielsweise von Ausstrahlungen der Gallenblase herrühren, auf ein akutes Abdomen oder eine Appendizitis (Entzündung des Blinddarms) hinweisen.
  • Bei Schmerzen in Oberbauch und Rücken ist es möglich, dass zum Beispiel eine Erkrankung der Nieren (linke Niere und rechte Niere) vorliegt. Die Beschwerden können auf einer Körperseite (links oder rechts) auftreten.

Abhängig von der vermuteten Diagnose, kann eine Überweisung zu einem Facharzt erfolgen. Zum Beispiel zum Gynäkologen, Urologen oder Kardiologen.

Körperliche Untersuchung

Der Bauch wird zunächst vom Arzt inspiziert und nach Auffälligkeiten, wie Vorwölbenden, Verfärbungen oder Narben geschaut. Mit einem Stethoskop wird der Bauch auf Darmgeräusche abgehört und danach wird der Bauch abgetastet, um Verhärtungen oder schmerzhaften Stellen aufzusuchen. Eine Untersuchung auf Klopfschmerzhaftigkeit der Nieren und auf das Vorliegen einer Leistenhernie ist ebenfalls sinnvoll. Darüber hinaus kann das Herz auskultiert werden.

Laboruntersuchungen

Die Analyse der Bluterwerte gibt Informationen über eine mögliche Organerkrankung und auch über eventuelle Entzündungen. Des Weiteren werden Stuhl und Urin auf Blut, Krankheitserreger und ebenfalls auf mögliche Entzündungshinweise untersucht.

Bildgebende Verfahren

Mögliche krankhafte Veränderungen im Bauchraum können mittels Ultraschall erkannt werden. Wenn der behandelnde Arzt es als nötig erachtet, können zusätzlich eine Magenspiegelung und/ oder eine Darmspiegelung vorgenommen werden. Im Rahmen dieser Untersuchung können sowohl eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) als auch kleinere operative Eingriffe erfolgen.

Krankheiten der Bauchorgane werden auch bei einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) untersucht. Dabei wird eine sehr kleine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt. Ein Wasserstoff-Atemtest gibt Aufschluss über mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, beispielsweise gegenüber Kohlenhydraten wie Fruchtzucker oder Milchzucker.

Weitere bildgebende Verfahren:

  • Röntgen
  • Kernspintomografie (MRT)
  • Computertomografie (CT)
  • Endosonografie

Behandlung von Bauchschmerzen

Bauchschmerzen können harmlose Ursachen haben, aber auch Symptom unterschiedlicher Erkrankungen sein. Die spezifische Behandlung richtet sich dann nach der jeweiligen Krankheit.

Da ein konkreter Auslöser in den meisten Fällen nicht identifiziert werden kann, erfolgt eine individuelle Therapie. Die Schmerzen können mithilfe einer medikamentösen Behandlung gelindert werden. Zusätzlich ist eine Therapie der psychologischen Symptome wichtig, um den Stress und die Belastungen zu verringern. Insgesamt ist es wichtig, dass die Betroffenen lernen, mit der Erkrankung im Alltag umzugehen. Durch Selbstbeobachtung ist eine weitere Verbesserung der Symptome möglich. Dazu gehört beispielsweise die Ernährung, das heißt, welche Nahrungsmittel Beschwerden begünstigen oder sogar lindern.

Akutbehandlung

Bei einem akuten Bauch (akute Abdomen), beispielsweise akuter Verstopfung mit starken Bauchschmerzen, Blähbauch, Erbrechen, Übelkeit und Fieber, könnte ein Darmverschluss vorliegen. In diesem Fall muss umgehend ein Notarzt gerufen werden.

Hausmittel

Liegt keine ernste Erkrankung vor, sind oft schon einfache Hausmittel wirksam:

  • Bei akuten, leichten Bauchschmerzen können Tees aus Kräutern wie Pfefferminze, Anis, Kümmel oder Fenchel die Beschwerden lindern.
  • Auch das Auflegen von Wärmflaschen oder warmen Kirschkernkissen verschaffen Erleichterung. Im Fall einer Entzündung sollte jedoch von Wärmeanwendungen abgesehen werden.
  • Körperliche Aktivität, wie ein Spaziergang, kann dabei helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen und das Allgemeinwohl zu optimieren.
  • Leichte Kost und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa 1,5 Liter pro Tag, können sich auch positiv auswirken. Viel zu trinken, ist ebenfalls für Patienten mit Durchfall wichtig.

Halten die Beschwerden an oder verschlimmern sie sich, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Weitere SOS Tipps bei Bauchschmerzen:

  • Tee aus Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen trinken.
  • Einen Spaziergang unternehmen. Das regt die Verdauung an.
  • Wärmflasche oder warmes Kirschkernkissen auf den Bauch legen. Das entspannt.
  • Den Bauch leicht im Uhrzeigersinn massieren. Dabei mit der flachen Hand kreisende Bewegungen ausführen.
  • Eine kleine Messerspitze Natron (Backpulver) in lauwarmem Wasser auflösen und trinken. Das lindert Magenschmerzen.
  • Krampflösende Mittel aus der Apotheke besorgen (zur kurzzeitigen Einnahme).

Medikamentöse Behandlung

Oberbauchschmerzen und Sodbrennen bei einer funktionellen Dyspepsie können mit sog. Protonenpumpenhemmern behandelt werden. Diese Substanzen unterbinden die Säurebildung im Magen. Auch bestimmte pflanzliche Präparate können lindernd wirken. Verwendet werden u. a. Pfefferminze, Kümmelöl, Bauernsenf, Wermut, Enzian, Angelikawurzel, Kamille und Melisse.

Homöopathie

Da Bauchschmerzen viele unterschiedliche Ursachen haben können, muss bei der Empfehlung des passenden homöopathischen Wirkstoffes zur Linderung der Beschwerden die individuelle Symptomatik genau berücksichtigt werden. Am besten lässt man sich von einem erfahrenen Homöopathen beraten.

Diese Auswahl an homöopathischen Mitteln kann bei Bauchschmerzen helfen:

  • Nux vomica (Brechnuss): Bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden bis zu zwei Stunden nach dem Essen oder nach zu viel Alkohol. Wenn der Oberbauch sehr berührungsempfindlich ist, bei Übelkeit und wenn sehr gereizt auf Gerüche und Geräusche reagiert wird.
  • Colocynthis (Koloquinte): Bei krampfartigen, kneifenden Schmerzen eines Magen-Darm-Infektes, einer Gallensteinkolik, einer Entzündung der Magenschleimhaut oder einem Magengeschwür.
  • Staphisagria (Stephanskraut): Wenn die Schmerzen nach Ärger oder anderen emotional belastenden Situationen auftreten. Bei Verkrampfung des Magens oder Teilen des Darms.
  • Magnesium phosphoricum: Bei krampfartigen Schmerzen, verbunden mit Blähungen. Wenn Wärme und Zusammenkrümmen Besserung bringen.
  • Arsenicum album (Weißer Arsenik): Bei brennenden Bauchschmerzen, wässrigem Durchfall und Erbrechen. Wenn eine infiktiöse Gastroenteritis, Reisedurchfall oder eine Lebensmittelvergiftung vorliegen.
  • Ipecacuanha (Brechwurzel): Bei schneidenden Bauchschmerzen von links und rechts um den Nabel, schaumigem Durchfall, Übelkeit und Reizbarkeit. Wenn Ekel vor Speisen besteht und kein Durstgefühl vorhanden ist.

Akupunktur

Akupunktur kann bei Magen-Darm-Problemen mit Bauchschmerzen hilfreich sein. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin ist es möglich, damit Energie-Blockaden im Darm zu lösen. Oftmals sind nur einige wenige Behandlungstermine bei einem erfahrenen Akupunkteur nötig. Liegt zum Beispiel eine sogenannte Schwächung des Milz-Qi vor, dann kann es zu Verdauungsstörungen und Magenschmerzen kommen. Auch Magen- und Leber-Qi sind häufig im Ungleichgewicht. Durch die sanfte Nadelung kann die Peristaltik von Magen und Darm wieder normalisiert werden.

Behandlung im Schmerzzentrum

Bei anhaltenden oder immer wiederkehrenden Schmerzen mit unklaren Ursachen, die Ihr Alltagsleben und die Lebensqualität beeinflussen, sollten Sie sich in die Behandlung eines Arztes begeben. In spezialisierten Schmerzzentren kann eine individuelle Therapie entwickelt werden, die sowohl medikamentöse als auch psychologische Ansätze umfasst.

Bauchschmerzen bei Kindern

Bauchschmerzen zählen bei Kleinkindern zu den häufigsten Beschwerden. Oft fällt es kleinen Kindern nicht leicht, genau anzugeben, wo etwas wehtut. Da wird auf den Bauch gezeigt, auch wenn die Schmerzen tatsächlich an anderer Stelle lokalisiert sind. Immer wiederkehrende Bauchschmerzen sollten unbedingt vom Arzt untersucht werden. Gerade bei Schulkindern, aber auch bei Erwachsenen kann hinter den Bauchschmerzen eine Blinddarmentzündung stecken. Manchmal treten die Schmerzen oben auf der rechten Seite auf und nicht - wie eigentlich typisch - rechts unten am Bauch. Meist kommt es aber gleich zu rechtsseitigen Unterbauchschmerzen. Bauchschmerzen sind auch eine Reaktion des Körpers auf psychische Belastungen, wie Angst, Druck und Sorgen. Andere Gründe für Bauchbeschwerden beim Kind können zu viel Süßes oder auch einfach Blähungen sein. Unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten können bereits Kinder leiden. Zum Beispiel können Milchzucker, Fruchtzucker oder Gluten (Zöliakie) Probleme verursachen.

Kinder und Jugendliche leiden auch öfter unter funktionellen Bauchschmerzen. Das kindliche funktionelle Bauchschmerzsyndrom zeigt folgende Symptome: mindestens einmal pro Woche leidet das Kind an Bauchschmerzen - über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten. Hinzu kommen Gliederschmerzen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen. Eine organische Ursache liegt dabei nicht vor. Auch bei der funktionellen Dyspepsie liegen keine organischen Ursachen vor. Die Schmerzen treten im Oberbauch auf.

Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Durch das Wachstum des Kindes dehnen sich Gebärmutter und umliegendes Gewebe aus. Das führt zu häufigen Symptomen wie starkem Ziehen, Unterbauchschmerzen und Krämpfen. Auch Tritte des Babys oder Liegen auf dem Rücken können Schmerzen auslösen. Ein Arzt sollte um Rat gefragt werden, wenn diese zusätzlichen Beschwerden auftreten: Schmerzen, die nicht zurückgehen, auffallend starke Bauchschmerzen, Schmerzen in Kombination mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn Bauchschmerzen nach ein bis zwei Tagen nicht vergehen oder wenn Verdacht auf einen Magen-Darm-Infekt besteht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ein Fall für den Notarzt können Bauchschmerzen dann sein, wenn sie innerhalb kurzer Zeit sehr stark werden und man keine Haltung findet, in der der Schmerz nachlässt. Das könnte eventuell auf ein sogenanntes „akutes Abdomen" hinweisen und muss schnell behandelt werden.

Ein Arzt sollte auch immer dann konsultiert werden, wenn zu den Bauchschmerzen eines dieser weiteren Symptome dazukommt:

  • Blut auf oder im Stuhl
  • Anhaltendes oder wiederholtes Erbrechen
  • Erbrechen von Blut
  • Erbrechen von Stuhl
  • Stark aufgetriebener Bauch
  • Stuhl- oder Urinverhalt
  • Plötzliche Blutung aus dem Darm, der Harnröhre oder der Scheide
  • Sehr starke Schmerzen in der Brust oder im Rücken
  • Atemnot
  • Hohes Fieber
  • Kreislaufschwäche oder Ohnmacht
  • Bewusstseinsstörungen

Es gibt verschiedene Warnsymptome, die auf eine ernste zugrunde liegende Ursache hindeuten. Liegen diese vor, ist eine rasche ärztliche Untersuchung wichtig. Dazu gehören:

  • Erstmaliges Auftreten der Beschwerden im Alter über 40 Jahre
  • Symptome verstärken sich im Lauf der Zeit
  • Nächtliche Beschwerden
  • Fieber
  • Anhaltendes Erbrechen
  • Blutiges Erbrechen (auch schwarzes Blut): Notfall!
  • Schwarzer Stuhl (Hinweis auf Magenblutung)
  • Unabsichtliche Gewichtsabnahme
  • Schluckbeschwerden

ICD-Code für Bauchschmerzen

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise Bauchschmerzen unter dem ICD-Code „R10“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

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