Nervenschmerzen in den Beinen können den Alltag erheblich beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unbehandelt können sie chronisch werden. Die Frankfurter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die Behandlung von Nervenschmerzen im Bein spezialisiert und bieten eine umfassende Diagnostik und eine individuell angepasste, multimodale konservative Therapie an.
Was sind Nervenschmerzen im Bein?
Nervenschmerzen im Bein sind unangenehme Empfindungen, die durch Probleme im Nervensystem verursacht werden. Sie können das alltägliche Leben stark beeinträchtigen und erfordern oft eine gezielte Behandlung, die sowohl die Schmerzen lindert als auch die zugrunde liegende Ursache anspricht.
Ursachen von Nervenschmerzen im Bein
Viele verschiedene Ursachen im Bereich des Stoffwechsels (Diabetes) und der Nerven (Polyneuropathie) können Beinschmerzen beim Gehen oder in Ruhe verursachen. Die Ursachen von Nervenschmerzen im Bein sind vielfältig. Hier sind einige der häufigsten:
- Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule (LWS): Eine Verengung des Wirbelkanals im unteren Rückenbereich, oft durch altersbedingte Veränderungen wie Bandscheibenvorfälle oder Wirbelkörperveränderungen.
- Neuroforamenstenose: Eine ähnliche Verengung, die die Nervenwurzelausgänge betrifft und ähnliche Symptome hervorruft. Bei wem sich welche Folgeerkankungen wann, wie bemerkbar machen, ist sehr individuell.
- Diabetische Neuropathie: Diabetes mellitus kann Nervenschäden im Bein verursachen, bekannt als diabetische Neuropathie. Dieser Zustand resultiert aus langfristig erhöhtem Blutzuckerspiegel, der die Nerven schädigt. Die Schädigung betrifft oft die Nerven in den Beinen und Füßen. Eine gute Blutzuckerkontrolle und Lebensstiländerungen können helfen, das Fortschreiten der Neuropathie zu verlangsamen.
- Alkoholmissbrauch: Ein langfristig übermäßiger Alkoholkonsum kann periphere Neuropathie verursachen, was zu Nervenschmerzen in den Beinen führt. Langfristiger Alkoholmissbrauch kann zu einer Verschlechterung der Nervenschäden führen, die oft reversibel ist, wenn der Alkoholkonsum reduziert oder gestoppt wird.
- Vitaminmangel: Ein Mangel an Vitamin B, insbesondere B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin), kann periphere Neuropathie verursachen, die Nervenschäden und Schmerzen in den Beinen auslöst.
- Weitere Ursachen: In einigen Fällen sollte man den Wirbelsäulenspezialisten befragen. Ein Bandscheibenvorfall, eine Spinalkanalstenose oder ein ISG-Syndrom können für ausstrahlende Schmerzen ins Bein verantwortlich sein. Selten lösen Tumorerkrankungen die Beschwerden aus.
Kann Stress Nervenschmerzen im Bein verursachen?
Stress allein ohne das Vorliegen der entsprechenden Vorerkrankungen kann nicht zu Nervenschmerzen im Bein führen. Aber Stress kann indirekt zu Nervenschmerzen im Bein beitragen, indem er vorhandene Bedingungen wie z. B. Neuropathie oder Verspannungen verstärkt. Es erhöht die Muskelspannung, kann die Schmerzwahrnehmung verstärken und den Körper anfälliger für Schmerzen machen. Obwohl Stress nicht direkt Nervenschmerzen verursacht, kann er zu einer Verschlechterung vorhandener Beschwerden führen.
Warum treten Nervenschmerzen in den Beinen häufig nachts auf?
Nervenschmerzen in den Beinen können nachts verstärkt auftreten, da während des Tages Ablenkungen und Bewegung oft die Schmerzwahrnehmung reduzieren. Nachts, wenn der Körper zur Ruhe kommt, wird die Schmerzempfindlichkeit erhöht und vorhandene Beschwerden können intensiver wahrgenommen werden. Zudem kann die Körperposition im Schlaf den Druck auf die Nerven erhöhen, was zu verstärkten Schmerzen führt.
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Symptome von Nervenschmerzen im Bein
Die Symptome von Nervenschmerzen im Bein können vielfältig sein und sich von Person zu Person unterscheiden. Typische Symptome sind:
- Brennende, stechende oder schneidende Schmerzen
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl
- Elektrisierende Schmerzen ("Stromschläge")
- Ziehende oder einschießende Schmerzen
- Muskelschwäche oder -krämpfe
- Erhöhte Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie)
- Schmerzen bei Berührung, die normalerweise nicht schmerzhaft ist (Allodynie)
Teilweise können sich diese Symptome bis in die Füße oder Zehen ausbreiten und die Beweglichkeit beeinträchtigen. Manche beschreiben es auch als ein ziehendes oder einschießendes Unbehagen, das sich entlang des Nervs ausbreiten kann. "Stromschläge" bei Nervenschmerzen im Bein werden oft als plötzliche, scharfe, elektrische Schmerzen beschrieben, die sich blitzartig entlang des Nervs ausbreiten. Diese Schmerzen können sehr intensiv sein und kommen manchmal in kurzen, aber heftigen Schüben.
Diagnose von Nervenschmerzen im Bein
Die Diagnose von Nervenschmerzen im Bein erfordert eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung, um Symptome zu erfassen. Neurologische Tests wie Reflexprüfungen und Empfindungsprüfungen können helfen, den betroffenen Nerven zu lokalisieren. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können strukturelle Probleme wie Bandscheibenvorfälle aufzeigen. Nervenleitgeschwindigkeitstests können Nervenschäden quantifizieren. Blutuntersuchungen können auf zugrunde liegende Ursachen wie Diabetes oder Vitaminmangel hinweisen.
Wann braucht man ein MRT?
Ein MRT (Magnetresonanztomographie) kann erforderlich sein, um strukturelle Ursachen der Nervenschmerzen zu identifizieren, wie z.B. Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenose oder Tumore.
Behandlung von Nervenschmerzen im Bein
Die Behandlung von Nervenschmerzen im Bein zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die zugrunde liegende Ursache zu behandeln und die Lebensqualität zu verbessern. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die je nach Ursache und Schweregrad der Schmerzen eingesetzt werden können.
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Konservative Behandlungsmethoden
- Schmerzmittel: Bei der Behandlung von Nervenschmerzen (neuropathischen Schmerzen) spielen nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Opioide eine Rolle, obwohl sie in dieser Indikation nicht immer die erste Wahl sind. NSAR sind bei neuropathischen Schmerzen in der Regel weniger wirksam als bei entzündungsbedingten oder anderen Schmerzarten. Opioide werden bei schweren neuropathischen Schmerzen eingesetzt, wenn andere Behandlungen nicht wirksam sind.
- Medikamente gegen Nervenschmerzen: Gabapentin, Pregabalin und Carbamazepin sind Medikamente, die zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Übererregbarkeit der Nerven verringern, was zur Schmerzlinderung beiträgt. Die Dosierung wird individuell angepasst und schrittweise erhöht, um optimale Effekte mit minimalen Nebenwirkungen zu erzielen. Neben Schmerzlinderung kann Gabapentin auch bei Schlafstörungen oder Angstzuständen, die mit Nervenschmerzen einhergehen, helfen.
- Physiotherapie: Trainingstherapie und Bewegung können die Muskeln stärken und die Schmerzen reduzieren.
- Alternative Therapien: Alternative Therapien wie Akupunktur können auch Erleichterung bringen.
- Injektionen: In einigen Fällen kann eine Intervention wie Injektionen erforderlich sein, um Druck von den Nerven zu nehmen.
Hausmittel gegen Nervenschmerzen
Einige Hausmittel können zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen, wie z. B. Wärmeanwendungen durch warme Kompressen oder ein warmes Bad, die die Muskeln entspannen und Schmerzen reduzieren können. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können auch helfen, Stress abzubauen, der Nervenschmerzen verstärken kann. Außerdem können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Alpha-Liponsäure oder Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Eigenschaften haben und bei der Linderung von Nervenschmerzen unterstützen. Johanniskraut Öl wird manchmal als natürliche Option zur Linderung von Nervenschmerzen verwendet. Durch seine Anwendung auf der Haut kann es lokale Schmerzlinderung bieten. Gelsemium, ein pflanzliches Mittel aus der Gelsemiumpflanze, wird manchmal bei Nervenschmerzen verwendet. Aconit, auch als Eisenhut bekannt, wird traditionell in der Naturheilkunde zur Schmerzlinderung eingesetzt, aber seine Verwendung bei Nervenschmerzen ist umstritten.
Bewegung und Sport bei Nervenschmerzen
Bewegung kann bei Nervenschmerzen im Bein vorteilhaft sein, da sie die Durchblutung verbessert und die Flexibilität erhöht. Angepasste Übungen können Muskelverspannungen lösen und die Schmerzen reduzieren. Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, wie Planks oder Bauchmuskelübungen, verbessern die Körperhaltung und verringern den Druck auf die Wirbelsäule. Yoga oder Tai Chi können Flexibilität und Entspannung fördern, was zur Schmerzlinderung beitragen kann.
Polyneuropathie als Ursache von Nervenschmerzen
Die Polyneuropathie ist eine neurologische Erkrankung der peripheren Nerven, die Empfindungen, Muskelbewegung sowie auch das vegetative Nervensystem steuern. Oft leiden Diabetiker infolge dauerhaft erhöhter Blutzuckerwerte unter dieser Nervenschädigung. Die Erkrankung beginnt meist an den unteren Extremitäten, ist oft symmetrisch ausgeprägt und schreitet allmählich voran.
„Eine Polyneuropathie macht sich oft zunächst in Regionen bemerkbar, die weit weg vom Rückenmark liegen. Je größer die Distanz eines Nervs und seiner Verzweigungen vom Rückenmark ist, desto schlechter wird er im Fall der Nervenerkrankung versorgt. Erste Symptome sind daher oft ein Brennen oder schmerzhafte Missempfindungen in beiden Füßen sowie auch Taubheits- oder Pelzigkeitsgefühle. Manchmal fühlen sich die Beine geschwollen an, obwohl sie nicht verdickt sind oder Patienten spüren einen unangenehmen Druck an den Füßen, obwohl die Schuhe nicht zu eng sind“, berichtet Dr. Frank Bergmann. Die Beschwerden treten dabei insbesondere in Ruhe auf - zumeist nachts im Liegen. Bei Bewegung und Aktivität lassen sie oft nach.
Diagnose und Behandlung der Polyneuropathie
Bei ersten Anzeichen einer Nervenschädigung sollte unbedingt zeitnah ein Nervenarzt oder Neurologe aufgesucht werden. „Können die Schmerzen frühzeitig behandelt werden, verringert sich die Gefahr einer Chronifizierung des Nervenschmerzes“, betont der niedergelassene Nervenarzt. Viele Ursachen können eine Polyneuropathie zur Folge haben, wobei Diabetes mellitus und Alkoholismus an erster Stelle stehen. Aber auch Infektions- oder Stoffwechselkrankheiten, Mangelernährung können eine Polyneuropathie auslösen.
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Dauer und Prognose von Nervenschmerzen im Bein
Die Dauer von Nervenschmerzen im Bein kann variieren und hängt von der Ursache und der Behandlung ab. Einige Nervenschmerzen können vorübergehend sein und sich von selbst lösen, während andere chronisch werden können. Die Prognose von Nervenschmerzen im Bein variiert je nach Ursache und individuellem Zustand. Bei einer frühzeitigen Diagnose und geeigneten Behandlungen kann sich die Prognose verbessern. Einige Fälle von Nervenschmerzen im Bein können sich vollständig lösen, während andere chronisch werden können.
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