Knieschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Sie können plötzlich auftreten oder sich allmählich entwickeln und sowohl bei Belastung als auch in Ruhe oder nachts Beschwerden verursachen. Die Ursachen für Knieschmerzen sind vielfältig und reichen von akuten Verletzungen über Überlastung bis hin zu chronischen Erkrankungen. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten und die Schmerzen effektiv zu lindern.
Ursachen von Nervenschmerzen im Knie
Knieschmerzen können verschiedene Ursachen haben, wobei sowohl das Kniegelenk selbst als auch die umliegenden Strukturen wie Bänder, Sehnen und Muskeln betroffen sein können. Es ist wichtig zu beachten, dass die Ursache für Knieschmerzen nicht immer im Kniegelenk selbst liegen muss, sondern auch von anderen Bereichen des Körpers ausstrahlen kann.
Entzündliche Prozesse
Entzündliche Prozesse im Kniegelenk sind häufig für Knieschmerzen verantwortlich, insbesondere nachts oder in Ruhe. Bei rheumatoider Arthritis beispielsweise ist die Gelenkinnenhaut entzündet, was zur Ansammlung von Flüssigkeit im Gelenk führt. Die Gelenkinnenhaut kann bis in den Knorpel hineinwuchern und diesen zerstören, was die Funktion des Kniegelenks beeinträchtigt und zu Versteifungen führen kann.
Ausstrahlung von der Wirbelsäule
Schmerzen, die von der Wirbelsäule ausstrahlen, können ebenfalls Knieschmerzen verursachen, insbesondere in Ruhe oder nachts. Eine Spinalkanalstenose oder ein Bandscheibenvorfall können Nerven reizen und Schmerzen in die Knieregion ausstrahlen lassen. Meist ist eine Bandscheibenvorwölbung oder ein Bandscheibenvorfall für die Einengung (Kompression) des Nerven verantwortlich.
Kniearthrose (Gonarthrose)
Kniearthrose, auch als Knorpelverschleiß bekannt, ist eine häufige Ursache für Knieschmerzen, insbesondere bei älteren Menschen. Anfangs treten die Schmerzen nur bei Belastung auf, können aber mit fortschreitendem Knorpelverlust auch in Ruhe oder nachts auftreten. In späten Stadien der Arthrose kann das Kniegelenk überwärmt und geschwollen sein, und im Gelenkspalt können Knorpel- und Knochentrümmer festgestellt werden.
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Rheuma
Unter dem Begriff Rheuma werden verschiedene chronisch verlaufende Autoimmunerkrankungen zusammengefasst, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift und Entzündungen auslöst. Die bekannteste Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis ist die rheumatoide Arthritis, die auch als Gelenkrheuma bezeichnet wird und alle Gelenke des Körpers befallen kann. Rheumatische Erkrankungen verlaufen typischerweise in Schüben, wobei sich Phasen mit geringen Beschwerden mit Phasen starker Gelenkschmerzen abwechseln.
Anlaufschmerzen
Knieschmerzen nach Ruhephasen, wie z. B. dem Aufstehen vom Stuhl, werden als Anlaufschmerzen bezeichnet. Diese Schmerzen verschwinden meist nach einigen Schritten oder nach dem Aufwärmen des Gelenks wieder und haben oft eine degenerative oder rheumatische Ursache. Anlaufschmerzen sind wie die Morgensteifigkeit beim Aufstehen nach dem Schlafen typische Beschwerden bei älteren Patienten mit einer Schädigung des Knorpels im Knie (Chondromalazie).
Bakterielle Infektionen
Bakterielle Infektionen des Kniegelenks sind sehr gefährlich, da sie unbehandelt zu einer fortschreitenden Zerstörung des Knorpels und im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Sepsis ("Blutvergiftung") führen können. Bei einer bakteriellen Infektion fühlt sich das Knie überwärmt und geschwollen an, da sich ein Gelenkerguss gebildet hat.
Überlastungsschmerzen
Schmerzen im Bereich der Kniescheibe sind oft eine Folge von Überbelastung, insbesondere bei Sportlern. Diese Schmerzen werden als patellofemorales Schmerzsyndrom (PFS) bezeichnet und treten meist hinter oder neben der Kniescheibe auf. Sportarten, bei denen es häufig zum PFS kommt, sind Laufen, Bergwandern und Radfahren.
Weitere mögliche Ursachen
Neben den genannten Ursachen können auch andere Faktoren Knieschmerzen verursachen, darunter:
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- Knieinstabilität
- Kniegelenkserguss
- Meniskusschäden
- Bandverletzungen
- Knochenbrüche am Kniegelenk
- Ausrenken der Kniescheibe
- Schleimbeutelentzündung
- Überlastung bestimmter Bereiche des Kniegelenks
- Stoffwechselstörungen
- Autoimmunerkrankungen
- Tumorerkrankungen im Kniebereich
Diagnose von Nervenschmerzen im Knie
Bei der Diagnose von Knieschmerzen geht der Arzt in der Regel in mehreren Schritten vor:
- Anamnese: Der Arzt befragt den Patienten ausführlich nach der Art, Dauer und Lokalisation der Schmerzen sowie nach möglichen Auslösern und Vorerkrankungen.
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht das Kniegelenk auf Schwellungen, Rötungen, Überwärmung und Beweglichkeit. Er führt verschiedene Bewegungstests durch, um mögliche Verletzungen oder Schäden an Bändern, Sehnen oder Menisken festzustellen.
- Bildgebende Verfahren: Um die Diagnose zu sichern und andere Ursachen auszuschließen, können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen, CT oder MRT eingesetzt werden.
- Weitere Untersuchungen: In einigen Fällen können weitere Untersuchungen wie eine Blutuntersuchung oder eine Punktion von Gelenkflüssigkeit erforderlich sein, um Entzündungen, Infektionen oder andere Erkrankungen festzustellen.
Behandlung von Nervenschmerzen im Knie
Die Behandlung von Knieschmerzen richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden. Es gibt verschiedene konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten, die einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können.
Konservative Behandlung
- Schonung und Entlastung: Bei akuten Schmerzen und Verletzungen sollte das Knie geschont und entlastet werden. Sportler sollten eine Zeit lang weniger trainieren oder eine Pause einlegen.
- Kühlung: Kühlung mit Eis kann helfen, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren.
- Kompression: Ein elastischer Verband kann das Knie stabilisieren und Schwellungen reduzieren.
- Hochlagerung: Hochlagern des Beins kann helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Durchblutung zu verbessern.
- Schmerzmittel: Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac können in Form von Tabletten, Gels oder Cremes angewendet werden.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskeln rund um das Kniegelenk zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Fehlstellungen zu korrigieren.
- Orthopädische Schuheinlagen: Bei Fußfehlstellungen können orthopädische Schuheinlagen helfen, das Kniegelenk zu entlasten und die Schmerzen zu reduzieren.
- Gewichtsreduktion: Übergewicht belastet das Kniegelenk zusätzlich. Eine Gewichtsreduktion kann helfen, die Schmerzen zu lindern und die Gelenkfunktion zu verbessern.
- Anpassung der Ernährung und Lebensweise: Bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis kann eine Anpassung der Ernährung und Lebensweise helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.
Operative Behandlung
In einigen Fällen, insbesondere bei schweren Verletzungen oder fortgeschrittener Arthrose, kann eine Operation erforderlich sein. Zu den gängigen operativen Verfahren gehören:
- Arthroskopie: Eine Arthroskopie ist eine minimalinvasive Operation, bei der der Arzt das Kniegelenk mit einer kleinen Kamera untersucht und поврежденные Strukturen repariert oder entfernt.
- Kreuzbandplastik: Bei einem Kreuzbandriss kann das gerissene Band durch ein Transplantat ersetzt werden.
- Meniskusoperation: Bei einem Meniskusriss kann der verletzte Meniskus entweder teilweise entfernt und geglättet oder wenn möglich genäht werden.
- Knieprothese: Bei fortgeschrittener Arthrose kann ein künstliches Kniegelenk (Knieprothese) eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern und die Gelenkfunktion wiederherzustellen.
Was Sie selbst tun können
Neben der ärztlichen Behandlung können Sie selbst einiges tun, um Ihre Knieschmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen:
- Achten Sie auf Ihr Gewicht: Jedes Kilogramm weniger entlastet Ihre Knie.
- Stärken Sie Ihre Oberschenkelmuskeln: Kräftige Oberschenkelmuskeln stabilisieren das Kniegelenk und reduzieren die Belastung.
- Wählen Sie kniefreundliche Sportarten: Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Walking sind gelenkschonend und fördern die Durchblutung.
- Vermeiden Sie Überlastung: Achten Sie darauf, Ihr Knie nicht zu überlasten, insbesondere bei sportlichen Aktivitäten.
- Tragen Sie geeignetes Schuhwerk: Schuhe mit guter Dämpfung können die Belastung des Kniegelenks reduzieren.
- Wärme oder Kälte: Je nach Ursache der Schmerzen können Wärme- oder Kälteanwendungen wohltuend sein.
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