Nervenschmerzen vor der Periode: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Viele Menschen, die ihre Regelblutung haben, kennen auch das prämenstruelle Syndrom (PMS). Es umfasst eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Beschwerden, die vor dem Start der Regelblutung auftreten können und den Alltag beeinträchtigen.

Was ist das prämenstruelle Syndrom (PMS)?

Das PMS (prämenstruell heißt „vor der Periode auftretend“) dient als Oberbegriff für verschiedene körperliche und psychische Symptome, die in Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus stehen. Das Syndrom kann in jedem Alter zwischen der ersten Regelblutung bis zu den Wechseljahren (Menopause) auftreten. Nicht nur Frauen leiden an PMS. Jeder Mensch, der seine Periode bekommt, kann PMS-Beschwerden entwickeln. Das gilt nicht nur für Frauen, sondern auch für Trans-Männer. Trans-Männer sind in ihrem sozialen Geschlecht männlich, doch ihr biologisches Geschlecht ist weiblich. Da sie mit einer Gebärmutter und Eierstöcken geboren wurden, können Trans-Männer einen monatlichen Zyklus und damit ein PMS haben. Gleichzeitig können manche Frauen aus verschiedenen Gründen auch vor den Wechseljahren keine Periode haben: etwa wenn sie bestimmte Hormonbehandlungen erhalten oder extremes Untergewicht haben, sie ohne Gebärmutter oder Eierstöcke auf die Welt gekommen sind oder wenn ihnen diese Geschlechtsorgane aus medizinischen Gründen entfernt wurden. Trans-Frauen, die mit einer männlichen Anatomie geboren wurden, haben ebenfalls keine Periode.

Symptome des PMS im Überblick

Auf einen Blick:

  • Symptome: Brustspannen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Hautunreinheiten, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Ödeme, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerden.
  • Ursachen & Risikofaktoren: Hauptursache sind zyklusbedingte Hormonschwankungen. Umwelt- und Lebensstilfaktoren wie Alkoholkonsum, Rauchen und Stress spielen möglicherweise ebenfalls eine Rolle.
  • Diagnostik: Ein Symptomtagebuch, das die Beschwerden über mehrere Monate hinweg erfasst, hilft bei der Diagnosestellung. Dies gilt insbesondere bei psychischen Beschwerden und erleichtert die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen.
  • Therapie: Verschiedene Medikamente, eine Anpassung des Lebensstils und eventuell auch pflanzliche Präparate können helfen, Beschwerden zu lindern.
  • Vorsorge: Weniger Alkohol- und Tabakkonsum, Entspannungsübungen und Sport tragen dazu bei, den Symptomen vorzubeugen und sie zu lindern.

Die meisten Menschen mit Regelblutung haben in der zweiten Zyklushälfte leichte Beschwerden, die sie jedoch nicht in ihrem Alltag einschränken. Etwa 30 von 100 Personen mit Periode leiden aber unter stärkeren Symptomen, die sie im Alltag, im Beruf und im Familienleben beeinträchtigen können. Rund zwei bis acht von 100 Menschen, die menstruieren, können ihren Alltag aufgrund von starken psychischen Beschwerden vor der Periode nicht wie gewohnt bestreiten.

Körperliche Symptome bei PMS

Die Bandbreite der körperlichen Beschwerden ist vielfältig:

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  • Heißhunger
  • Gewichtszunahme
  • Wassereinlagerungen, vor allem in den Beinen
  • Geschwollene Brüste, Brustschmerzen
  • Hautunreinheiten wie Pickel
  • Bauchschmerzen
  • Blähbauch
  • Völlegefühl
  • Verdauungsprobleme
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Unterleibsschmerzen
  • Schlafstörungen

Psychische Symptome bei PMS

Neben den körperlichen Symptomen macht sich PMS meist auch in der Psyche bemerkbar. Das bekannteste psychische Symptom des PMS sind Stimmungsschwankungen, es können jedoch viele weitere seelische Beschwerden auftreten:

  • Angstzustände
  • Antriebslosigkeit
  • Niedergeschlagenheit, Traurigkeit
  • Innere Anspannung, Unruhe und Rastlosigkeit
  • Bedürfnis nach Isolation
  • Sensibilität
  • Reizbarkeit, Wut und Aggression
  • Erschöpfung, Müdigkeit und fehlende Energie
  • Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Verwirrtheit, „Kopflosigkeit“

PMS oder Schwangerschaft?

Viele PMS-Beschwerden ähneln den frühen Anzeichen einer Schwangerschaft: Die Brüste spannen oder der Unterbauch schmerzt. Das verunsichert manche Menschen. Dunkler gefärbte Brustwarzen sind für PMS unüblich, doch bei einer Schwangerschaft häufig: Bei schwangeren Frauen verändert sich der Hormonhaushalt. Der Körper produziert verstärkt das Hautpigment Melanin, das die Haut und auch die Brustwarzen dunkler erscheinen lässt. Im Zweifelsfall schafft ein Schwangerschaftstest Klarheit.

Ursachen und Risikofaktoren des PMS

Warum das PMS entsteht, ist nicht vollständig bekannt. Wahrscheinlich spielen mehrere Ursachen und Risikofaktoren zusammen, das Syndrom ist also multifaktoriell bedingt. Die Hauptursache sind vermutlich hormonelle Schwankungen. Die Blutwerte der Hormone Östrogen, Progesteron und ihre Metaboliten verändern sich im Zyklusverlauf ganz natürlich. Der Körper bildet zum Beispiel Progesteron vor allem nach dem Eisprung, bis die Periode einsetzt. Manche Menschen reagieren vermutlich sensibel auf stoffwechselbedingte Abbauprodukte von Progesteron, die etwa die Körpertemperatur beeinflussen können. Eine weitere wissenschaftliche Hypothese ist, dass Progesteron mit Botenstoffen im Gehirn wie Serotonin wechselwirkt. Dieser Botenstoff trägt unter anderem dazu bei, dass wir uns ausgeglichen fühlen und gut schlafen. Außerdem könnte eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen: Je mehr Familienmitglieder starke PMS-Symptome haben, desto wahrscheinlicher sind PMS-Beschwerden bei einer mit ihnen nah verwandten Person. Der durchschnittliche Zyklus dauert 28 Tage, ist jedoch individuell oft länger oder kürzer. Der Eisprung findet etwa 14 Tage nach dem ersten Tag der Periode statt. Wird die Eizelle nicht befruchtet, löst sie sich noch vor Einsetzen der Periode auf. Während der Regelblutung baut der Körper die oberste Schleimhautschicht im Inneren der Gebärmutter ab und scheidet sie mit der Regelblutung aus. Auch Umweltbedingungen und der Lebensstil haben möglicherweise Einfluss darauf, ob und wie stark PMS-Beschwerden auftreten. Ein direkter Zusammenhang der nachfolgenden Faktoren mit Beschwerden ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, aber denkbar:

  • regelmäßiger Alkoholkonsum
  • Genuss koffeinhaltiger Getränke
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Nährstoffmangel
  • Stress im Beruf, in der Familie oder im weiteren persönlichen Umfeld

Diagnose des PMS

Menschen mit wiederkehrenden starken Beschwerden vor der Menstruation sollten diese in der Hausarztpraxis oder einer gynäkologischen Praxis abklären lassen. Um festzustellen, ob tatsächlich ein PMS dahintersteckt, fragt die Ärztin oder der Arzt, wann bestimmte Symptome im Monatsverlauf auftreten und wie stark sie sind. Dies dient dazu, andere Erkrankungen auszuschließen, deren Symptome einem PMS ähneln. Fachleute nennen dieses Vorgehen Differenzialdiagnostik. Die Medizinerinnen und Mediziner wollen also sicher sein, dass nicht eine andere Ursache vorliegt, beispielsweise:

  • eine Depression
  • andere psychische Erkrankungen
  • eine Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion
  • ein Reizdarmsyndrom
  • erste Anzeichen der Menopause
  • eine Endometriose

Ein Symptomtagebuch kann helfen herauszufinden, ob tatsächlich ein PMS die Beschwerden verursacht. Auch in Zykluskalender-Apps lassen sich Symptome beschreiben und festhalten. Für ein aussagekräftiges Ergebnis ist eine regelmäßige Dokumentation der Symptome über zwei bis drei Monate wichtig.

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Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)

Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist eine schwere Form des PMS. Sie kann sich zyklusbedingt zum Beispiel durch aggressives oder impulsives Handeln oder eine stark gedrückte Stimmung äußern. Als Ursache der PMDS wird eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit auf Sexualhormone diskutiert. Etwa zwei bis acht von 100 Menschen mit Periode erleben die ausgeprägten psychischen Symptome der PMDS. Sie äußern sich beispielsweise als starke Ängste, Aggression oder depressive Stimmung. Freundschaften, das Familienleben und der Beruf können in der Folge deutlich beeinträchtigt sein. Studien zeigen, dass Menschen mit PMDS häufiger Suizidgedanken haben und Suizidversuche unternehmen als andere Personen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist sehr hoch. Die Symptome können denen einer wiederkehrenden Depression ähneln. Das verdeutlicht die Wichtigkeit, wiederkehrende starke Beschwerden ernst zu nehmen und ärztlich abklären zu lassen.

Wichtiger Hinweis: Befinden Sie sich in einer akuten Krise oder haben sogar Suizidgedanken? Wenden Sie sich bitte direkt an einen Psychotherapeuten oder die Telefon-Seelsorge Telefonnummer 116 123 oder unter der Nummer 0800 1110111 oder über www.telefonseelsorge.de. Wenn Sie selbstverletzende, lebensbeendende Gedanken haben, suchen Sie bitte Hilfe und sprechen Sie darüber. Jeder ausgesprochene Suizid-Gedanke und jede Selbstverletzung ist ernst zu nehmen. Reden rettet Leben!

Für die Diagnose ist ein Symptomtagebuch entscheidend. Es hilft, die PMDS von psychischen Erkrankungen abzugrenzen, deren Beschwerden nicht deutlich erkennbar in der zweiten Hälfte des Zyklus auftreten.

Behandlung von PMS und PMDS

Eine Therapie empfiehlt sich, wenn die Beschwerden die Lebensqualität über einen längeren Zeitraum deutlich einschränken. Dies gilt insbesondere für psychische Beschwerden. Die gute Nachricht lautet: Es gibt verschiedene Ansätze, um PMS- oder PMDS-Beschwerden zu behandeln, zum Beispiel mit den folgenden Medikamenten:

  • Hormonpräparate: In Form von Verhütungsmitteln (Antibabypille) und Hormonpflastern dienen dazu, die hormonellen Schwankungen im Zyklusverlauf abzumildern.
  • Schmerzmittel: Starke Schmerzen lassen sich mit gängigen Schmerzmitteln in der Regel gut lindern. Eine längerfristige Einnahme sollte aber mit der Ärztin oder dem Arzt abgesprochen werden.
  • Diuretika: Gegen belastende Wassereinlagerungen im Gewebe, die beispielsweise ein Spannungsgefühl in den Brüsten auslösen, helfen entwässernde Medikamente (Diuretika).
  • Antidepressiva: Können Symptome wie starke Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Ängste verringern. Hierzu gehören zum Beispiel die sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Sie werden nach Verordnung entweder dauerhaft genommen oder nur in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung. Bei starken Beschwerden einer PMDS lassen sie sich auch mit hormonellen Verhütungsmitteln kombinieren.
  • Psychotherapie: Menschen mit psychischen Beschwerden wie Ängsten und Traurigkeit könnten ebenso von einer Psychotherapie, profitieren. Sie lernen dabei, negative Gedanken besser zu kontrollieren und beruhigende Verhaltensweisen anzuwenden.

Was kann ich selbst bei PMS tun?

Verschiedene Maßnahmen können dazu beitragen, PMS-Beschwerden vorzubeugen und zu lindern.

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  • Risikofaktoren vermeiden: Hierzu zählt ein reduzierter Genuss von Alkohol und koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee und Cola. Stressabbau kann helfen, Symptome zu lindern.
  • Sport und Bewegung: Regelmäßiger Sport kann körperliche Symptome wie Krämpfe und Schmerzen in den Brüsten verringern. Er wirkt sich auch positiv auf psychische Symptome wie Wut und Reizbarkeit aus und macht insgesamt ausgeglichener.
  • Entwässernde Medikamente (Diuretika): Sie sollten aber vorsichtig und nicht dauerhaft angewendet werden. Bei einer zu hohen Dosis könnte dem Körper zu viel Wasser entzogen werden. Zudem kann es zu einem Gewöhnungseffekt kommen. Nach Absetzen der Mittel lagert der Körper dann mitunter mehr Wasser ein als vor der Einnahme. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob Diuretika für Sie geeignet sind.
  • Hormonpräparate: Sind die Beschwerden stark, können hormonelle Verhütungsmittel oder Hormonpräparate vom Arzt oder Ärztin verschrieben werden. Sie greifen in den monatlichen Zyklus ein. Es gibt Studienhinweise darauf, dass eine Kombinationspille aus Drospirenon und niedrig dosiertem Östrogen helfen kann. Zugleich haben die Mittel aber mitunter auch Nebenwirkungen, wie Brustschmerzen oder ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel. Selten werden bei starken PMS-Beschwerden sogenannte GnRH-Analoga eingesetzt. Diese Sexualhormone wirken sich auf das Wachstum und die Reifung von Eizellen aus sowie auf den Eisprung. Aktuell mangelt es noch an ausreichenden Befunden dazu, ob Frauen mit starken PMS-Beschwerden wirklich von der Einnahme von GnRH profitieren. Die Mittel sollten nicht länger als sechs Monate eingenommen werden und können Nebenwirkungen wie Hitzewallungen und Schlafstörungen haben. Mitunter wird auch Progesteron bei prämenstruellen Beschwerden eingesetzt. Die Mittel sind dafür aber nicht zugelassen. Ihre Wirksamkeit konnte nicht ausreichend nachgewiesen werden. Bei prämenstruellen Spannungsgefühlen in der Brust ist ein progesteronhaltiges Gel zugelassen. Es mangelt hier aber an aussagekräftigen Studien zu Nutzen und Risiken des Mittels.
  • Antidepressiva: Bei einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) mit depressiver Verstimmung und Angstgefühlen kann ein Antidepressivum sinnvoll sein. Als wirksam haben sich bei PMDS sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) erwiesen. Sie können jedoch erhebliche Nebenwirkungen haben, wie verminderte sexuelle Lust, Schlafstörungen oder Übelkeit. Sie sind zudem in Deutschland nicht für diese Therapie zugelassen, weshalb Betroffene eventuell die Kosten für die Medikamente allein zahlen müssen.
  • Pflanzliche Präparate: Es gibt einzelne Untersuchungen dazu, ob pflanzliche Arzneien oder Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sind. Präparate mit Kalzium und Vitamin B6 scheinen PMS-Beschwerden lindern zu können, wenn sie den ganzen Monat über eingenommen werden. Für Mönchspfeffer gibt es schwache Hinweise, dass sie helfen können. Zum Einsatz kommen mitunter auch Johanniskraut, Safran, Ginkgo biloba, Magnesium und Nachtkerzenöl. Die Befunde über deren Wirkung sind aber noch nicht ausreichend oder widersprüchlich.
  • Andere Therapien: Forschende haben Hinweise darauf gefunden, dass Akupunktur oder Akupressur Frauen mit prämenstruellen Beschwerden helfen kann, die Symptome zu lindern.

Regelschmerzen verstehen: Der weibliche Zyklus

Von der Pubertät bis zu den Wechseljahren bereitet sich die Schleimhaut der Gebärmutter (Uterus) jeden Monat auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Findet die Befruchtung nicht statt, wird die Schleimhaut abgestoßen. Es kommt zur Monatsblutung - der Menstruation. Dieser regelmäßig ablaufende Vorgang beruht auf zyklischen Veränderungen in den Eierstöcken (Ovarien). Hier werden Hormone gebildet, die als unsichtbare „Bio-Akteure“ den Menstruations-Zyklus steuern. Bis zum 13. Tag des Zyklus steigt der Östrogen-Spiegel an, die Gebärmutter-Schleimhaut baut sich auf und die Eizelle reift. Dann sinkt der Östrogen-Spiegel drastisch ab und der Eisprung setzt ein. Im Eierstock bleibt der Gelbkörper zurück, der für die Produktion des Hormons Progesteron zuständig ist. Kommt es nicht zu einer Befruchtung der Eizelle, bildet sich der Gelbkörper zurück. Dadurch sinkt der Progesteron-Spiegel und die Schleimhaut wird abgestoßen. Gleichzeitig werden in der Gebärmutter-Schleimhaut verstärkt die Botenstoffe Prostaglandine gebildet, die die Aktivität der Gebärmutter-Muskulatur zum Abstoßen der Schleimhaut unterstützen. Die Menstruation beginnt.

Ursachen und Auslöser von Regelschmerzen

Neben den natürlichen Prozessen, die während eines Zyklus ablaufen, können auch Erkrankungen, emotionale Belastung und Stress Regelschmerzen hervorrufen bzw. verstärken. Vor allem Frauen mit einer stärkeren Regelblutung erleben oft auch stärkere Schmerzen. Bei der Klassifizierung von Regelschmerzen wird zwischen primären und sekundären Regelschmerzen unterschieden.

Primäre Regelschmerzen (Dysmenorrhö)

Die primäre Dysmenorrhö tritt meist schon mit den ersten Regelblutungen auf und betrifft vor allem junge und schlanke Frauen meist bis zur ersten Schwangerschaft; teilweise aber auch bis zu den Wechseljahren. Bei der Entstehung dieser Regelschmerzen spielen vor allem die schon erwähnten Prostaglandine als Schmerzbotenstoffe eine Rolle. Werden zu viele Prostaglandine freigesetzt, können sie zum Teil krampfartige Unterleibsschmerzen hervorrufen. Über die Blutbahn gelangen die Botenstoffe auch zu anderen Organen und können dort weitere Menstruationsbeschwerden - wie z.B. Übelkeit, Durchfall oder Kopfschmerzen bewirken.

Risikofaktoren von primären Regelschmerzen im Überblick:

  • Genetische Veranlagung
  • Junges Alter
  • Geringes Gewicht (BMI unter 20) oder starkes Übergewicht
  • Psychische und emotionale Belastung: Stress und Ängste
  • Rauchen und Alkohol(konsum)

Sekundäre Regelschmerzen (Dysmenorrhö)

Sekundäre Regelschmerzen treten oft später, manchmal erst nach Jahren schmerzfreier Monatsblutungen, neu auf. In vielen Fällen sind sie durch eine Endometriose bedingt. Dabei siedelt sich die Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter an. Zusätzlich können auch Polypen, gutartige Gebärmuttergeschwulste (Myome), eine Eileiterentzündung oder Verhütungsmittel wie die Spirale eine sekundäre Dysmenorrhö auslösen. Diesen sekundären Regelschmerzen können aber auch andere Ursachen zugrunde liegen. Ein Besuch beim Frauenarzt ist hier unerlässlich und kann Klarheit schaffen.

Ursachen von sekundären Regelschmerzen im Überblick:

  • Endometriose
  • Myome und Polypen
  • Verhütungsmittel (Spirale)

Menstruationsstörungen

Menstruationsstörungen sind Abweichungen von einer normalen, regelmäßigen Menstruationsblutung. Dabei kommt es zu ganz unterschiedlichen Beschwerden. Manchmal sind die Intervalle zu kurz oder zu lang zwischen der Blutung (Regeltempostörung). Dann gibt es Störungen, bei denen die Periode zu schwach oder zu stark ist oder es können Zwischenblutungen auftreten. Die Ursachen für eine Menstruationsstörung sind so vielfältig wie die Ausprägungen.

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