Neurochirurgie Meppen: Umfassende Versorgung des Nervensystems im Ludmillenstift

Die Neurochirurgie ist ein spezialisiertes Gebiet der Medizin, das sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems befasst. Innerhalb des Neurozentrums am Ludmillenstift in Meppen bildet sie neben der Neurologie und der Neuroradiologie eine tragende Säule für die Versorgung neurologisch erkrankter Patientinnen und Patienten. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht eine hohe Kompetenz und eine individuell abgestimmte Therapie für jeden Patienten.

Das Neurozentrum am Ludmillenstift: Ein Überblick

Das Neurozentrum am Ludmillenstift zeichnet sich durch eine enge Verzahnung der verschiedenen Fachbereiche aus. Tägliche Visiten auf den Intensiv- und Normalstationen sowie neuroradiologische Falldemonstrationen mit wöchentlichen internen Fortbildungen gewährleisten eine umfassende und aktuelle Versorgung der Patienten.

Schwerpunkte der Neurochirurgie in Meppen

Die Neurochirurgie in Meppen deckt ein breites Spektrum an Erkrankungen und Behandlungsmethoden ab. Zu den wichtigsten Schwerpunkten gehören:

  • Hirntumor- und Hirngefäßmissbildungsoperationen: Vor einer Operation ist stets eine aufwendige neuroradiologische Diagnostik erforderlich, die neben CT- und MRT-Aufnahmen in den meisten Fällen auch eine Angiographie zur Darstellung der Hirngefäße umfasst. Dies ermöglicht eine optimale Operationsplanung.
  • Neurotraumatologie: Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Schädelhirnverletzungen und Wirbelsäulenverletzungen stellt einen weiteren wesentlichen Teil der neurochirurgischen Tätigkeit dar. Häufig ist eine rasche notfallmäßige Therapie erforderlich, insbesondere bei Hirnblutungen, die umgehend operativ behandelt werden müssen. Die fortlaufende Hirndruckmessung ist ein zentraler Bestandteil der postoperativen intensivmedizinischen Behandlung. Hirnblutungen können sowohl durch Unfälle als auch spontan auftreten, beispielsweise bei schlecht eingestelltem Blutdruck oder Marcumarbehandlung.
  • Behandlung von Störungen der Hirnwassercirkulation (Hydrocephalus): Diese Störungen können nach einem Trauma, einer Hirnblutung oder einer Entzündung auftreten und zu einer Erweiterung der Hirnkammern mit nachfolgenden neurologischen Störungen führen.
  • Operative Behandlung von Nervenkompressionssyndromen: Hierbei handelt es sich um Engpasssyndrome, die bestimmte Nerven des Armes oder der Hand betreffen, wie beispielsweise das Karpaltunnelsyndrom oder das Ulnariskompressionssyndrom. Wenn konservative Behandlungen nicht ausreichend helfen, kann eine operative Therapie erforderlich sein.
  • Behandlung chronischer Schmerzzustände: Die Neurochirurgie in Meppen bietet vielfältige Therapiemöglichkeiten zur Behandlung chronischer Schmerzen, darunter Rückenschmerzen, Tumorschmerzen, Trigeminusneuralgie, atypischer Gesichtsschmerz, diabetische Polyneuropathie sowie Phantom- und Stumpfschmerzen und Schmerzen nach einer durchgemachten Gürtelrose. Neben der medikamentösen Therapie kommen Behandlungsverfahren wie die Rückenmarksstimulation (DDCS), die periphere Nervenstimulation (PNS), die transcutane elektrische Nervenstimulation (TENS) und die Implantation von Schmerzmedikamentenpumpen zur Anwendung. Insbesondere die intrathekale Arzneimittelfusion wird in Meppen seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt, um Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen, die auf eine konventionelle Schmerztherapie nicht mehr ansprechen, eine Schmerzlinderung zu ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Rückenmarkstimulation zur Therapie chronischer Schmerzen (Neuromodulation).

Die spezielle neurochirurgische Schmerztherapie zielt darauf ab, den Patientinnen und Patienten eine aktive Teilnahme am täglichen Leben zu ermöglichen und den Schmerz nicht mehr als bestimmende Macht ihres Alltags empfinden zu müssen.

Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Neurochirurgie

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Neurochirurgie am Ludmillenstift verzahnt die ambulante und stationäre Diagnostik und Therapie optimal. Alle Ärztinnen und Ärzte im MVZ sind Fachärztinnen und Fachärzte des Ludmillenstifts.

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Was Patientinnen und Patienten mitbringen sollten

Um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass Patientinnen und Patienten alle relevanten Unterlagen zu ihrem Termin mitbringen. Dazu gehören:

  • Verfügbare Bilder von Computer- oder Kernspintomographien oder sonstige Röntgenfilme
  • Schriftliche Befunde, Krankenhausentlassungsberichte und OP-Berichte
  • Eine Übersicht über die Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden

Je vollständiger die Unterlagen sind, desto besser können sich die Ärztinnen und Ärzte dem Anliegen der Patientinnen und Patienten widmen und eventuelle zusätzliche Besprechungstermine vermeiden.

Sprechstunden und Terminvereinbarung

Die Neurochirurgie in Meppen bietet verschiedene Sprechstunden an, die nach telefonischer Vereinbarung unter der Nummer 05931 152-1600 erreichbar sind. Es wird darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Sprechstunden gleichzeitig laufen können und Patientinnen und Patienten möglicherweise nicht in chronologischer Reihenfolge aufgerufen werden.

Die Sprechstundenzeiten sind wie folgt:

  • Montags: 8 - 15:30 Uhr (Johan Juan)
  • Dienstags: 8 - 15:30 Uhr (Dr. med.)
  • Mittwochs: 8 - 15:30 Uhr (Prof. Dr. med. Christoph Albrecht Tschan), 8 - 15:30 Uhr (Hydrocephalus- und Kindersprechstunde mit Dr. med. A.), 11-15:30 Uhr (Dr. med.)
  • Donnerstags: 8 - 15:30 Uhr (Dr. med.), 8 - 15:30 Uhr (Dr.)
  • Freitags: 8 - 15 Uhr (Dr.)
  • Schädelbasis und neurovaskuläre Sprechstunde dienstags & donnerstags von 8:00 - 10:00 Uhr.

Exzellenz in der Wirbelsäulenchirurgie

Ein besonderer Schwerpunkt der Neurochirurgie in Meppen liegt auf der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen. Das Wirbelsäulenzentrum am Ludmillenstift wird ausschließlich neurochirurgisch geführt, was eine hochpräzise Behandlung komplexer Fälle ermöglicht, ohne auf die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen angewiesen zu sein. Dies gewährleistet eine noch höhere Expertise, Forschungsleistung und Qualität in der Versorgung.

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Zertifizierung als Wirbelsäulenzentrum

Das Wirbelsäulenzentrum am Ludmillenstift hat sich einem umfassenden Zertifizierungsverfahren unterzogen, bei dem persönliche Qualifikationen der Mitarbeiter, die technische Infrastruktur und der gesamte Krankenhausablauf überprüft wurden. Insbesondere die Komplexität und Qualität der Operationen sowie die spezielle Ausbildung der Operateure werden nach strengen Vorgaben geprüft. Auch die Anzahl der durchgeführten Operationen spielt eine wesentliche Rolle.

Hochkomplexe Eingriffe und innovative Operationsmethoden

Prof. Dr. Christoph Tschan, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, und sein Team führen jährlich rund 1.000 hochkomplexe Eingriffe an der Wirbelsäule bei Patientinnen und Patienten jeden Alters durch. Die Meppener Spezialisten sind in der konservativen und operativen Behandlung der Wirbelsäule sowohl orthopädisch, unfallchirurgisch als auch neurochirurgisch ausgebildet und können alle hochkomplexen Operationen durchführen.

Das Wirbelsäulenzentrum bietet deutschlandweit teils einzigartige Operationsmethoden und Projekte an, darunter:

  • 3D 4K Endoskopie zur Behandlung seltener und schwer zu operierender Bandscheibenvorfälle sowie Tumore der Brustwirbelsäule
  • Intraoperative 3D-Bildgebung mit spinaler Navigation
  • Modernste OP-Mikroskope und Telehistologie

Durch spezielle endoskopische Operationen können Implantate und Versteifungen mit Schrauben an der Wirbelsäule verhindert werden, um bessere Beweglichkeit und Minderung von Komplikationen zu schaffen.

Versorgung auf Universitätsklinikum-Niveau

Die qualitativen Kriterien für eine Zertifizierung als Wirbelsäulenzentrum sind erst dann erfüllt, wenn auch das wissenschaftliche Arbeiten nachgewiesen werden kann. Die Meppener Experten, mit Anbindung und Lehrauftrag an der Uniklinik des Saarlandes, veröffentlichen in regelmäßigen Abständen Fachberichte zu relevanten und neuesten Themen der Neurochirurgie. Hinzu kommen Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen zu eigens entwickelten minimalinvasiven und endoskopischen Operationsmethoden sowie die Teilnahme an verschiedensten internationalen klinischen Studien (Multicenterstudien).

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Netzwerk und Koordination

Das Ziel des Wirbelsäulenzentrums ist es, ein Wirbelsäulenzentrum der höchsten Versorgungsstufe mit einem Netzwerk von weiteren Leistungserbringern zu etablieren. Für die Koordination im Wirbelsäulenzentrum ist Oberarzt Dr. Felix Kiepe zuständig.

Mehr Transparenz über Eingriffe

Die Anzahl und Art der Operationen sowie die Behandlungsergebnisse bei Wirbelsäulenerkrankungen werden von der DWG gespeichert und analysiert. Dieses zentral geführte nationale Wirbelsäulenregister dient der Vergleichbarkeit der Kliniken (Benchmark) und fördert die Patientensicherheit. Patientinnen und Patienten können so Zugriff auf die Daten der besten Behandler erhalten. Des Weiteren können verschiedene Operationstechniken und das Outcome der Patienten wissenschaftlich untersucht werden.

Medizinische Versorgung auf Wachstumskurs

In enger Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen der Medizinindustrie werden neueste Entwicklungen und Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten evaluiert und integriert. Neben wissenschaftlichen Studien werden in diesem Rahmen auch innovative Projekte zur Einführung modernster Medizintechnik umgesetzt.

Prof. Dr. Tschan und sein Team sind jüngst an der „Next-Generation“-Behandlung für Patientinnen und Patienten mit schwersten Erkrankungen beteiligt. Die Klinik für Neurochirurgie ist auf Innovationskurs und setzt damit ein deutliches Zeichen für Qualität im Nordwesten Deutschlands.

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