Die neurologische Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Grundversorgung. In Bingen und Umgebung gibt es eine Reihe von Fachärzten und Praxen, die sich auf die Diagnose und Behandlung von neurologischen Erkrankungen spezialisiert haben. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die neurologische Versorgungslandschaft in Bingen, einschließlich wichtiger Praxen, Behandlungsschwerpunkte und aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich der Sehbehinderung.
Neurologische Praxen und Fachärzte in Bingen und Umgebung
In Bingen und den umliegenden Städten wie Euskirchen gibt es eine Vielzahl von neurologischen Praxen und Fachärzten, die ein breites Spektrum an Leistungen anbieten. Zu den wichtigsten Anbietern gehören:
- Neurozentrum Bingen Dres. T. Wilhelm-Schwenkmezger Elke Christ Klaus Hornung u.w.: Eine Gemeinschaftspraxis in der Mainzer Straße, die sich auf Neurologie und Psychiatrie spezialisiert hat. Hier arbeiten mehrere Fachärzte zusammen, um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten.
- Pfeifer Bernhard Dr.med. , Hornung Klaus Dr.med. u. Christ Elke Dr.med. Neurologen und Psychiater: Dieses Unternehmen ist in der Branche Neurochirurgen tätig und befindet sich ebenfalls in der Mainzer Str.
- Weitere Praxen: Neben den genannten Zentren gibt es zahlreiche weitere Praxen in Bingen und Umgebung, darunter in der Kaiserstr., Euskirchener Str., Rathausstr., Rickertstr., Sonnenbergstr., Friedrichstr., Bahnhofstr., Maxstr., Otto-Beck-Str., Eisenbahnstr., Emmastr. und Justinianstr.
Diese Praxen decken ein breites Spektrum an neurologischen Erkrankungen ab und bieten verschiedene diagnostische und therapeutische Leistungen an.
Behandlungsschwerpunkte und Spezialisierungen
Die neurologischen Praxen in Bingen und Umgebung bieten ein vielfältiges Leistungsspektrum an. Zu den häufigsten Behandlungsschwerpunkten gehören:
- Allgemeine Neurologie: Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, einschließlich Kopfschmerzen, Schwindel, Epilepsie, Schlaganfall undMultiple Sklerose.
- Psychiatrie und Psychotherapie: Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen,Schizophrenie undBorderline-Persönlichkeitsstörung. Einige Praxen bieten auch psychosomatische Medizin an.
- Neurochirurgie: Einige Praxen, wie Pfeifer Bernhard Dr.med. , Hornung Klaus Dr.med. u. Christ Elke Dr.med. Neurologen und Psychiater, sind auch im Bereich der Neurochirurgie tätig.
- Spezielle neurologische Untersuchungen: Dazu gehören EEG (Elektroenzephalographie), EMG (Elektromyographie),Neurographie und Doppler-Sonographie der hirnversorgenden Gefäße.
- Schmerztherapie: Behandlung von chronischen Schmerzen, insbesondere neuropathischen Schmerzen.
Die Gutenberg-Gesundheitsstudie: Erkenntnisse über Sehbehinderung und Blindheit
Die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) ist eine populationsbasierte Kohortenstudie, die in der Region von Mainz und Bingen durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Studie wurden auch ophthalmologische Untersuchungen durchgeführt, um die Prävalenz von Sehbehinderung und Blindheit in der erwachsenen Bevölkerung zu analysieren. Die Ergebnisse der Studie liefern wichtige Erkenntnisse über die Ursachen und Risikofaktoren für Sehverlust.
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Methodik der Gutenberg-Gesundheitsstudie
Für die GHS wurden von 2007 bis 2012 insgesamt 15.010 Probanden im Alter zwischen 35 und 74 Jahren durch eine Zufallsauswahl über das Einwohnermelderegister rekrutiert. Neben ophthalmologischen Untersuchungen wurden auch internistische und psychologische Erhebungen durchgeführt. Die Sehschärfe der Probanden wurde mithilfe eines Refraktometers mit Sehschärfenmessung untersucht. Bei einer Sehschärfe unter 0,1 wurde die Sehschärfe mittels Snellen-Lesetafel in einem Meter Entfernung kontrolliert. Als Kriterium für eine Sehbehinderung wurde eine Sehschärfe < 0,3 verwendet, für Blindheit analog eine Sehschärfe < 0,05. Die Ursachen der Sehbehinderung wurden einzelfallweise anhand anamnestischer Angaben, einer standardisierten Spaltlampenuntersuchung und Fundusfotos überprüft.
Ergebnisse der Studie
Die Prävalenz von Sehbehinderung lag in der GHS-Studienpopulation bei 0,37 %, die Prävalenz von Blindheit bei 0,05 %. Auffällige Unterschiede ergaben sich je nach dem Alter der Probanden. So war die Prävalenz für beide Formen der Seheinschränkung ab dem 65. Lebensjahr um mehr als das Dreifache erhöht gegenüber jüngeren Altersgruppen. Die logistische Regressionsanalyse ergab eine statistisch signifikante Assoziation von höherem Lebensalter mit Sehbehinderung. Bei den Ursachen der Sehbehinderung zeigte sich für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) eine gleiche Verteilung zwischen weiblichen und männlichen Studienteilnehmern, wohingegen das Glaukom häufiger bei Frauen als bei Männern zu finden war. Bei 21,8 % der Betroffenen wurde als begleitende Komorbidität eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) festgestellt.
Diskussion der Studienergebnisse
Die niedrige Prävalenz von Sehbehinderung in der GHS-Studienkohorte spiegelt einen Trend zu einer gesunkenen Neuerkrankungsrate für schwerwiegenden Sehverlust wider. Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang an der auffällig niedrigen Prävalenz diabetisch bedingter Sehbehinderungen. Übereinstimmend mit den Erkenntnissen anderer Studien bestätigt sich auch in der Gutenberg-Gesundheitsstudie die etwa dreifach höhere Verbreitung einer Sehbehinderung bei älteren Menschen ab dem 65. Lebensjahr. Auffällig ist in den Studienergebnissen die Verteilung der Ursachen von Sehbehinderung. Bei über der Hälfte der identifizierten Fälle stellten sich Verkettungen verschiedener Gründe dar, die zum Verlust der Sehfähigkeit geführt hatten.
Prävention von Sehbehinderung
Die Prävention von Sehbehinderung besteht nicht allein aus der Therapie spezifischer Augenerkrankungen, sondern auch aus der Entdeckung und Therapie potenziell visusgefährdender Umstände. Daher sollten die Schwachsichtigkeit (Amblyopie) oder die hohe Myopie stärker beachtet werden. Für eine wirkungsvolle Prävention ist auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen notwendig. Auch nichtaugenärztliche Maßnahmen können das Risiko für eine Sehbehinderung reduzieren, indem zum Beispiel Risiken für Gefäßverschlüsse am Auge frühzeitig behandelt oder Verletzungsgefahren durch arbeitsmedizinische Maßnahmen reduziert werden.
Veränderungen in der hausärztlichen Versorgung in Wasserburg
Ein Beispiel für Veränderungen in der medizinischen Versorgung der Region ist die Übernahme der Praxis von Dr. Matthias Pfeifer in Wasserburg durch Dr. Bernd Meyjohann. Meyjohann, der bereits eine neurologische Praxis in der Asklepios-Klinik betreibt, übernimmt die Praxis als Filiale. Der Schwerpunkt der Praxis soll weiterhin auf der Allgemeinmedizin liegen, wobei durch den ständigen Austausch beider Praxen auch speziellere Fragen geklärt werden können.
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Terminvereinbarung und wichtige Hinweise
Für eine Terminvereinbarung in den neurologischen Praxen in Bingen und Umgebung ist in der Regel eine telefonische Kontaktaufnahme erforderlich. Einige Praxen bieten auch die Möglichkeit, online eine Terminanfrage zu stellen. Zum ersten Termin sollten die Krankenversichertenkarte, ein aktueller Überweisungsschein sowie Befunde und Bilder/CD möglichst aller Voruntersuchungen und ein Plan aktueller und früherer Medikamente mitgebracht werden.
Datenschutzhinweise
Gemäß § 15 DSGVO haben Patienten jederzeit das Recht, gegenüber dem Neurozentrum Bingen Auskunft über ihre gespeicherten Daten zu verlangen. Darüber hinaus kann jederzeit ohne Angabe von Gründen von Ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch gemacht und die erteilte Einwilligungserklärung mit Wirkung für die Zukunft abgeändert oder gänzlich widerrufen werden.
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