GPS Demenz Uhr Test: Ein umfassender Ratgeber für Sicherheit und Orientierung im Alter

Die moderne Technologie bietet vielfältige Lösungen, um den Alltag von Senioren und insbesondere von Menschen mit Demenz sicherer und selbstbestimmter zu gestalten. GPS-Tracker und Notrufuhren sind dabei wertvolle Hilfsmittel, die sowohl den Betroffenen als auch ihren Angehörigen mehr Sicherheit und Lebensqualität ermöglichen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von GPS-Demenz-Uhren, von den technischen Grundlagen über die rechtlichen Rahmenbedingungen bis hin zu den Kosten und Anbietern.

Was ist ein GPS-Tracker für Senioren?

GPS-Tracker für Senioren sind kleine, handliche Geräte, die mithilfe des Global Positioning Systems (GPS) den genauen Standort einer Person bestimmen können. GPS ist ein globales Ortungssystem, das auf Satellitensignalen basiert. Die Tracker nutzen diese Signale, um die Position des Nutzers zu ermitteln und an ein Empfangsgerät, beispielsweise ein Smartphone oder einen Computer, zu übermitteln.

Senioren können GPS-Tracker in verschiedenen Formen bei sich tragen:

  • Seniorenuhr: Sieht aus wie eine normale Digitaluhr und verfügt über einen integrierten GPS-Tracker sowie optionale Zusatzfunktionen wie einen Notrufknopf oder eine Telefonfunktion.
  • Schlüsselanhänger: Ein handlicher GPS-Tracker, der am Schlüsselbund befestigt werden kann.
  • Seniorenarmband: Wird am Handgelenk getragen, ist in der Regel wasserfest und kann dauerhaft am Körper verbleiben.
  • Halskette: Eine einfache Basisversion, die unauffällig unter der Kleidung getragen werden kann.
  • Handgerät: Flexibel einsetzbar, kann in der Handtasche, im Mantel oder am Hosenbund transportiert werden.

Arten von GPS-Trackern für Senioren

Die Vielfalt an GPS-Trackern für Senioren ermöglicht es, ein Ortungssystem zu finden, das optimal zum Alltag des jeweiligen Angehörigen passt. Hier ein Überblick über die verschiedenen Arten und ihre Eigenschaften:

Arten von GPS-TrackernFunktion/Eigenschaften
GPS-Tracker in SeniorenuhrDie GPS-Uhr sieht wie eine gewöhnliche Digitaluhr aus. Sie verfügt über einen GPS-Tracker und wahlweise über Zusatzfunktionen wie einen Notrufknopf oder eine Telefonfunktion.
GPS-Tracker für Senioren mit Demenz als SchlüsselanhängerHandlicher GPS-Tracker, den Senioren am Schlüsselbund befestigen können. Der Sender verfügt über Basisfunktionen und, falls gewünscht, über Zusatzfunktionen.
GPS-Tracker als SeniorenarmbandAm Handgelenk getragener GPS-Tracker, der in der Regel wasserfest ist und stets am Körper verbleiben kann - auch hier gibt es neben der Basisversion zusätzliche Funktionen.
GPS-Tracker als HalsketteGPS-Tracker, der um den Hals getragen werden kann, meist als einfache Basisversion. Vorteil: Der GPS-Tracker verschwindet unter der Kleidung, verbleibt aber eng am Körper.
GPS-Tracker als HandgerätDer GPS-Tracker als Handgerät ist besonders flexibel: Er kann in der Handtasche, im Jackenmantel oder am Hosenbund positioniert werden.
GPS-Tracker mit NotrufknopfNeben der Ortungsfunktion verfügt dieser GPS-Tracker auch über einen Notrufknopf, der beispielsweise vordefinierte Kontakte benachrichtigt.
GPS-Tracker mit GeofenceDas Gerät erlaubt nicht nur die Bestimmung der Position, sondern die Festlegung eines Gebietes, in dem sich der Pflegebedürftige bewegen „darf“. Überschreitet dieser den virtuellen Zaun, werden Angehörige benachrichtigt.
GPS-Tracker mit SturzsensorStürzen Senioren, nimmt das Gerät die ruckartigen Bewegungen wahr und kann im Anschluss einen Notruf absetzen.

Zusätzliche Funktionen und Merkmale

Neben den grundlegenden Ortungsfunktionen bieten viele GPS-Tracker für Senioren zusätzliche Features, die den Nutzen im Alltag erhöhen:

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  • Notrufknopf: Ermöglicht es dem Träger, in einer Notsituation schnell Hilfe zu rufen.
  • Geofencing: Definiert einen virtuellen Sicherheitsbereich, bei dessen Verlassen eine Benachrichtigung an Angehörige oder eine Notrufzentrale gesendet wird.
  • Sturzsensor: Erkennt Stürze und löst automatisch einen Notruf aus.
  • Telefonfunktion: Ermöglicht es dem Träger, Anrufe zu tätigen und entgegenzunehmen.
  • Wasserdichtigkeit: Schützt das Gerät vor Beschädigungen durch Feuchtigkeit.
  • Lange Akkulaufzeit: Gewährleistet, dass der Tracker auch bei längeren Ausflügen oder im Notfall einsatzbereit ist.

Die Rechtslage bei GPS-Trackern für Senioren

Der Einsatz von GPS-Trackern bei Senioren ist rechtlich nicht unproblematisch. Grundsätzlich ist es verboten, eine Person ohne deren Wissen oder gegen ihren Willen zu orten. Dies stellt einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht dar, das durch das Grundgesetz geschützt ist.

Einverständniserklärung

Vor der Nutzung eines GPS-Trackers muss daher das Einverständnis der betroffenen Person eingeholt werden. Es ist ratsam, die Vorteile der Ortung zu erläutern und das Einverständnis schriftlich festzuhalten, beispielsweise in einer Vorsorgevollmacht.

Demenz und Geschäftsfähigkeit

Bei Menschen mit Demenz kann die Geschäftsfähigkeit eingeschränkt sein. In diesem Fall ist die Zustimmung des gesetzlichen Vormunds erforderlich. Es ist wichtig, die Angehörigen frühzeitig in die Entscheidung einzubeziehen und die Vor- und Nachteile der GPS-Ortung zu besprechen.

Funktionsweise eines GPS-Trackers für Senioren

Ein GPS-Tracker für Senioren funktioniert in der Regel wie folgt:

  1. Der Senior trägt den GPS-Tracker am Körper, beispielsweise am Handgelenk, um den Hals oder in Form eines Handgerätes.
  2. Der Tracker empfängt GPS-Signale von Satelliten und ermittelt so seine genaue Position.
  3. Die GPS-Daten werden über das Mobilfunknetz an einen Onlineserver übermittelt.
  4. Angehörige können die Position des Seniors über eine App auf dem Smartphone, einem Computer oder einem speziellen Empfangsgerät abrufen.
  5. Bei Bedarf können zusätzliche Funktionen wie der Notrufknopf oder der Geofence genutzt werden.

Installation und Inbetriebnahme

Die Installation eines GPS-Trackers für Senioren ist in der Regel unkompliziert und erfordert keine besonderen technischen Vorkenntnisse. Die meisten Geräte werden mit einer SIM-Karte und einer detaillierten Bedienungsanleitung geliefert.

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Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Legen Sie den GPS-Tracker, die SIM-Karte und das Zubehör bereit.
  2. Aktivieren Sie die SIM-Karte gemäß den Anweisungen des Anbieters.
  3. Legen Sie die SIM-Karte in den GPS-Tracker ein.
  4. Laden Sie die zugehörige App auf Ihr Smartphone oder Ihren Computer herunter.
  5. Registrieren Sie den GPS-Tracker in der App.
  6. Konfigurieren Sie die gewünschten Einstellungen, beispielsweise den Geofence oder die Notrufnummern.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für einen GPS-Tracker für Senioren variieren je nach Modell, Funktionsumfang und Anbieter. Grundsätzlich gibt es zwei Optionen:

  • GPS-Tracker im Abo-Modell: Hier fallen monatliche Gebühren für die Nutzung des Ortungsdienstes an.
  • GPS-Tracker ohne Abo: Hier müssen Sie eine SIM-Karte erwerben und die Mobilfunkkosten selbst tragen.
OptionenAnschaffungskostenMonatliche Kosten
GPS-Tracker im Abo-ModellAb 30 EuroAb 4 Euro
GPS-Tracker ohne AboAb 70 EuroPrepaidkarte: ca. 6 Cent pro MB und pro SMS oder Vertrag: ca. 5 Euro pro Monat

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

In bestimmten Fällen kann die Krankenkasse die Kosten für einen GPS-Tracker übernehmen. Dies ist beispielsweise möglich, wenn der Tracker über eine Alarmfunktion verfügt und eine ärztliche Verordnung vorliegt. Das Landessozialgericht Bremen hat entschieden, dass GPS-Systeme, die das Grundbedürfnis nach Mobilität bei Personen mit Weglauftendenz und Orientierungsstörungen unterstützen, von der Krankenkasse getragen werden müssen.

Alternativen zur klassischen GPS-Uhr

Neben den klassischen GPS-Uhren gibt es auch andere Modelle, die sich für die Ortung von Demenzkranken eignen:

  • GPS-Schuhe: Diese Schuhe sind mit einem GPS-Sender versehen und können so den Standort des Trägers ermitteln.
  • Seniorenhandys: Diese Handys sind speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten und verfügen über eine GPS-Funktion.

Anbieter von GPS-Trackern für Senioren

Der Markt für GPS-Tracker für Senioren ist groß und vielfältig. Es gibt zahlreiche Anbieter, die unterschiedliche Modelle und Tarife anbieten. Bei der Auswahl eines Anbieters sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Zuverlässigkeit der Ortung: Die Genauigkeit der GPS-Ortung ist entscheidend für die Sicherheit des Seniors.
  • Funktionsumfang: Wählen Sie einen Tracker mit den Funktionen, die für Ihre Bedürfnisse am wichtigsten sind.
  • Benutzerfreundlichkeit: Die Bedienung des Trackers und der zugehörigen App sollte einfach und intuitiv sein.
  • Kundenservice: Ein guter Kundenservice ist wichtig, falls Sie Fragen oder Probleme haben.
  • Preis: Vergleichen Sie die Preise verschiedener Anbieter und wählen Sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Testsieger und Empfehlungen

Die Schweizer Verbraucherzeitschrift Gesundheitstipp hat zusammen mit der TV-Sendung Kassensturz des SRF sieben Uhren mit SOS-Knopf getestet. Testsieger war die Sicherheitsuhr James B7, die in Deutschland über Hausnotrufdienste mietbar ist. Die James-Uhr erhielt die beste Gesamtnote und überzeugte insbesondere durch ihre Notruffunktion und den gut tastbaren Knopf.

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Weitere empfehlenswerte Modelle

  • Apple Watch: Bietet eine zuverlässige Sturzerkennung und verbindet sich im Notfall mit dem Rettungsdienst.
  • Samsung Galaxy Watch 5 LTE: Eine herkömmliche Smartwatch mit zahlreichen Funktionen.

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