Multiple Sklerose (MS), oft als die Krankheit mit den tausend Gesichtern bezeichnet, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Gehirn und Rückenmark betrifft. Die Symptome sind vielfältig und hängen davon ab, welche Hirnareale entzündet sind. Dies kann zu unterschiedlichen Beschwerden wie Müdigkeit (Fatigue), Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen und diversen neurologischen Ausfällen führen. Trotz intensiver Forschung sind die genauen Ursachen der MS noch immer nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.
Die Rolle von Dr. Alexander Niklas in der MS-Behandlung
Dr. Alexander Niklas ist Oberarzt für Neurologie am Sana-Klinikum in Borna und ein ausgewiesener Experte für Multiple Sklerose. In der MVZ-Praxis für Neurologie in Borna widmet er sich der umfassenden ambulanten neurologischen Versorgung von Patienten. Seine Expertise und sein Engagement tragen dazu bei, die Lebensqualität von MS-Patienten deutlich zu verbessern.
Aktuelle Fortschritte in der MS-Therapie
Dank moderner Therapien hat sich die Lebenserwartung von MS-Erkrankten kaum noch verkürzt. In den letzten zehn Jahren gab es vor allem in der medikamentösen Behandlung große Fortschritte. Mittlerweile stehen 18 verschiedene MS-Medikamente zur Verfügung, die das Immunsystem modulieren und immer effektiver darin werden, Schübe zu reduzieren, die Schwere der Schübe zu mildern und bleibende Schäden am Nervensystem zu verhindern.
Dr. Niklas betont: „Häufig kann die Diagnose bereits nach einem ersten Schub gestellt werden. Bleibende Nervenschädigungen und das chronische Stadium der Erkrankung können mit einem frühen und entschlossenen Start der Multiple Sklerose Therapie besser hinausgezögert werden.“ Er ergänzt: „Auch wenn die Diagnose für viele beängstigend ist, sie bedeutet auch, dass man nun die geeignete Therapie einleiten kann. Die Krankheit ist zwar noch nicht heilbar, lässt sich aber gut eindämmen.“
Die Bedeutung der Früherkennung und Therapie
Eine frühzeitige Diagnose und der Beginn einer geeigneten Therapie sind entscheidend, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Dr. Niklas erklärt, dass durch einen frühen und entschlossenen Therapiebeginn bleibende Nervenschädigungen und das chronische Stadium der Erkrankung besser hinausgezögert werden können.
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Ursachenforschung und Risikofaktoren
Obwohl die genauen Ursachen der MS noch im Dunklen liegen, gibt es Hinweise auf bestimmte Risikofaktoren. Genetische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen, wobei es sich jedoch nicht um eine klassische Erbkrankheit handelt. Auch Umweltfaktoren, wie das regionale Krankheitsrisiko, spielen eine Rolle. So haben Menschen, die im asiatischen Raum oder in Äquatornähe leben, ein niedrigeres MS-Risiko. Eine neuere Entdeckung ist, dass eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) das Risiko für eine spätere MS-Erkrankung erhöht.
Begleitende Therapien und Lebensstil
Neben der medikamentösen Behandlung spielen begleitende Therapien eine wichtige Rolle. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und psychologische Betreuung können die gesundheitliche Situation der Betroffenen verbessern. Welcher Behandlungsplan den größten Erfolg verspricht, hängt auch von den Lebens- und Therapiezielen der Patienten ab, die ihre Multiple Sklerose-Therapie aktiv mitgestalten können.
Dr. Niklas betont, wie wichtig es ist, offen über alles zu reden. Auch der Lebensstil hat einen Einfluss auf die Erkrankung. Sport und viel Bewegung im Alltag sind wichtig, beispielsweise Wandern, Biken und Paddeln. Inaktivität und Übergewicht sollten vermieden werden.
Die Rolle der Sana-Klinik Borna
Die Sana-Klinik Borna bietet eine umfassende stationäre und ambulante Versorgung für MS-Patienten. Ein großer Vorteil ist die ständige Verfügbarkeit von medizinischem Fachpersonal, sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag. Dies ist besonders wichtig, da MS in Schüben auftreten kann. Die Patienten haben eine Notfallnummer, die ihnen zusätzlichen Rückhalt gibt. In der Klinik können alle Formen der MS-Therapie angeboten werden, und interessierte Patienten haben die Möglichkeit zur Teilnahme an klinischen Studien, beispielsweise im Leipziger Universitätsklinikum.
Das Neuromedizinische Zentrum der Sana Kliniken Leipziger Land ist mit seiner leistungsfähigen Versorgungsstruktur, modernster Diagnostik und zeitgemäßen Therapiemethoden ein verlässlicher Ansprechpartner für die Neuromedizin in der Region Leipziger Land und darüber hinaus.
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Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen spielen eine sehr wichtige Rolle für MS-Patienten. Sie bieten ein wichtiges Netzwerk, in dem sich Betroffene austauschen, gegenseitig beraten und Unternehmungen miteinander machen können.
Herausforderungen und Akzeptanzprobleme
Trotz der Fortschritte in der Aufklärung gibt es nach wie vor Akzeptanzprobleme im Umgang mit MS. Besonders schwierig ist es, die Fatigue zu erklären, da man sie den Patienten nicht ansieht. Betroffene haben oft Angst, ihren Job zu verlieren, und trauen sich nicht, ihre Diagnose dem Arbeitgeber mitzuteilen.
Funktionstraining und Sport
Sport ist die beste Therapie, auch für neurodegenerative Erkrankungen wie MS. Funktionstraining, das seit 2020 bundesweit für MS-Betroffene aufgebaut wird, umfasst Trockengymnastik (Bewegung im Raum) und Wassergymnastik.
Der Welt-MS-Tag und das Motto „Unheilbar optimistisch“
Jedes Jahr am 30. Mai lenkt der Welt-MS-Tag die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Lebenswirklichkeit von MS-Betroffenen. Das Motto „Unheilbar optimistisch“ trifft die Situation der Betroffenen gut, da es trotz der Unheilbarkeit der Krankheit viele Möglichkeiten gibt, gut damit zu leben.
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