Neurologe Spezialist für Epilepsiebehandlung: Umfassende Diagnostik und Therapie

Epilepsie ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, von der bis zu 5 % der Menschen im Laufe ihres Lebens betroffen sind. Die Anfälle können sich auf vielfältige Weise äußern, von kaum wahrnehmbaren Beschwerden bis hin zu Bewusstseinsverlust und Krampfanfällen des gesamten Körpers. Eine präzise Diagnose der Ursache und Art der Anfälle ist entscheidend für die Therapieentscheidung und Behandlungsplanung.

Epilepsie und epileptische Anfälle: Ein Überblick

Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, die durch wiederholte, überschießende Entladungen von Gehirnzellen gekennzeichnet ist, die zu epileptischen Anfällen führen. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jede plötzliche Bewusstseinsstörung auf einen epileptischen Anfall zurückzuführen ist. In vielen Fällen handelt es sich um Kreislaufreaktionen (Synkopen).

Differenzialdiagnostik

Um eine effiziente Therapie einzuleiten, ist eine sorgfältige Differenzialdiagnostik unerlässlich. In der München Klinik Harlaching wird beispielsweise sowohl eine neurologische als auch eine kardiologische Untersuchung durchgeführt, um die Ursache der Bewusstseinsstörung zu ermitteln.

Schwerpunktbehandlung Epilepsie

Spezialisierte Behandlungsangebote richten sich an:

  • Patienten mit unklaren paroxysmalen Ereignissen, bei denen eine Epilepsie differentialdiagnostisch in Betracht gezogen wird.
  • Patienten mit bekannter Epilepsie in besonderen Lebenssituationen (Kinderwunsch, Schwangerschaft, Transition), die eine Anpassung der Behandlung erfordern.
  • Patienten mit bekannter Epilepsie und komplexer Krankengeschichte oder Therapieresistenz, die eine Beratung über das weitere therapeutische Vorgehen wünschen.

Diagnostik bei Epilepsie und epileptischen Anfällen

Eine umfassende Ursachenforschung durch individuelle Differenzialdiagnostik, einschließlich EEG-Untersuchungen, ist von entscheidender Bedeutung. Bei Auftreten von Bewusstseinsstörungen oder epileptischen Symptomen ist der erste Ansprechpartner in der Regel ein Neurologe. Dieser kann eine Einweisung in eine neurologische Tagesklinik zur erweiterten Diagnostik und Therapieempfehlung veranlassen.

Lesen Sie auch: Leistungen von Neurologe Hartmann

Ablauf in der Neurologischen Tagesklinik

Ein typischer Termin in der neurologischen Tagesklinik umfasst:

  1. Aufnahme: Erhebung der Krankengeschichte anhand eines ausführlichen Anamnesebogens.
  2. Diagnostik: Klinisch-neurologische Untersuchung und EEG; gegebenenfalls weitere Untersuchungen je nach individuellem Fall.
  3. Beratung: Besprechung der Befunde und Empfehlung zur therapeutischen Weiterbehandlung und/oder weiterführenden Diagnostik.

Behandlungsangebote bei Epilepsie

Die Therapie von Epilepsie umfasst in der Regel eine medikamentöse Behandlung mit Antiepileptika. In schwerwiegenden Fällen können mehrere Medikamente gleichzeitig oder in unterschiedlichen Kombinationen erforderlich sein. Ziel der Behandlung ist es, epileptischen Anfällen vorzubeugen.

Konservative Behandlung

  • Medikamentöse Therapie: Antiepileptika sind die Basis der Behandlung.
  • Regelmäßige Medikamenteneinnahme: Konsequente Einnahme der Medikamente ist entscheidend.
  • Geregelte Lebensführung: Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus.
  • Gesunde Ernährung: Ausgewogene Ernährung.
  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Überwachung des Therapieerfolgs und Anpassung der Medikation.
  • Stressvermeidung: Stress kann Anfälle auslösen.
  • Vermeidung von anfallsprovozierenden Faktoren: Alkohol, Schlafmangel und andere Trigger sollten vermieden werden.

Epilepsiechirurgie

Für eine kleine Anzahl von Patienten mit therapieresistenten Epilepsien kann ein neurochirurgischer Eingriff (Epilepsiechirurgie) eine Option sein, sofern sich der Anfallsherd in einer genau umschriebenen Region des Gehirns befindet. Die Ruhr-Epileptologie bietet das gesamte Spektrum der Epileptologie, einschließlich der prächirurgischen Epilepsiediagnostik und Epilepsiechirurgie.

Spezialisierte Zentren und Ambulanzen

In Deutschland gibt es zahlreiche spezialisierte Zentren und Ambulanzen für Epilepsie, die eine umfassende Diagnostik und Therapie anbieten. Dazu gehören:

  • Epilepsie-Zentrum Essen
  • Ruhr-Epileptologie
  • Schön Klinik Bad Aibling Harthausen
  • Norddeutsches Epilepsiezentrum Hamburg
  • Epilepsieklinik Mara
  • Sächsisches Epilepsiezentrum Kleinwachau

Eine Liste von Ärzten, Kliniken und Ambulanzen bietet die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) auf ihrer Webseite.

Lesen Sie auch: Neurologische Praxis in Meppen

Ursachen von Epilepsie

Epilepsien können verschiedene Ursachen haben, aber in etwa der Hälfte der Fälle bleibt die Ursache ungeklärt. Mögliche bekannte Ursachen sind:

  • Andere neurologische Erkrankungen mit Epilepsie als Symptom
  • Stoffwechselkrankheiten
  • Pränatale Fehlentwicklungen
  • Neurologische Schädigungen während Schwangerschaft und Geburt
  • Vergiftungen
  • Hirnverletzungen
  • Genetische Faktoren
  • Gehirnentzündungen
  • Vernarbungen nach Fieberkrämpfen
  • Schlaganfälle
  • Hirntumore

Epilepsie Symptome

Die Symptome von Epilepsie sind vielfältig und hängen von der Art des Anfalls ab.

Fokale Anfälle

  • Einfache fokale Anfälle: Muskelkrampf bei vollem Bewusstsein.
  • Komplexe fokale Anfälle: Bewusstseinseinschränkung oder kurzzeitiger Bewusstseinsverlust.

Generalisierte Anfälle

  • Absenzen: Kurze Bewusstseinsstörung, bei der der Patient in der Tätigkeit erstarrt.
  • Myoklonische Anfälle: Plötzlich auftretende, kurze, beidseitige Muskelzuckungen.
  • Klonische Anfälle: Muskelzuckungen, oft mit heftigem Zucken der Arme und Beine.
  • Tonische Anfälle: Muskelkrämpfe, die zu Versteifung und Stürzen führen können.
  • Atonische Anfälle: Plötzlicher Verlust der Muskelspannung, kurze Bewusstlosigkeit.
  • Status epilepticus: Ein Notfall, bei dem Anfälle in so kurzen Abständen auftreten, dass sich der Betroffene nicht mehr erholen kann.

Epilepsie Folgen

Unter medikamentöser Behandlung können viele Patienten anfallsfrei bleiben und ein normales Leben führen. Nach einem Anfall kann es jedoch zu einer "Bewährungsphase" kommen, in der bestimmte Tätigkeiten, die eine Gefahr für den Betroffenen oder andere darstellen könnten, vermieden werden sollten.

Langfristige Folgen von Grand-Mal-Anfällen können sein:

  • Aufmerksamkeitsstörungen und Konzentrationsstörungen
  • Lernstörungen
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Erhöhte Verletzungsgefahr

Spezialisten für Epilepsie

Fachärzte für Neurologie sind Spezialisten für epileptische Anfälle und Epilepsien. Sie sind für die Diagnose und medikamentöse Therapie verantwortlich. Bei Bedarf wird ein Facharzt für Neurochirurgie hinzugezogen.

Lesen Sie auch: Öffnungszeiten Dr. Huntemann

tags: #Neurologe #Spezialist #Epilepsie #Behandlung