Neurologie Großhadern: Ein Überblick über Stationen und Schwerpunkte

Das Klinikum der Universität München (KUM) in Großhadern ist eines der größten und renommiertesten Klinika in Deutschland und Europa. Die Klinik für Neurologie am Standort Großhadern hat sich zum Ziel gesetzt, die Abläufe auf ihren verschiedenen Stationen stetig zu optimieren, um die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die neurologischen Stationen in Großhadern, ihre Schwerpunkte und Besonderheiten.

Struktur und Ziele der Neurologischen Klinik

Die Neurologische Klinik in Großhadern umfasst mehrere Stationen, darunter Normalstationen, eine Stroke Unit und eine Intensivstation. Ziel der Klinik ist es, die Arbeitsabläufe so zu gestalten, dass sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte entlastet werden und die Motivation durch einen stärkeren Bezug zum Patienten gefördert wird. Dabei steht im Mittelpunkt, dass jeder Patient zu jedem Zeitpunkt die individuell benötigte Versorgung erhält.

Ein wichtiger Aspekt ist die optimale Steuerung der Patientenströme. Patienten, die auf einer Normalstation betreut werden, sollen dort nicht unterversorgt sein, während auf der Intensivstation keine Patienten betreut werden sollen, die lediglich einer intensiveren Überwachung bedürfen. Bei Veränderungen des Gesundheitszustandes soll die Verlegung auf die dem Versorgungsbedarf angemessene Behandlungsstufe erfolgen.

Die Stationen im Überblick

Normalstationen (L1b, L1c, L3b)

Auf den Normalstationen L1b, L1c und L3b werden Patientinnen mit einem breiten Spektrum neurologischer Erkrankungen behandelt. Die Diagnostik und Behandlung sind auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen abgestimmt. Die Stationen sind hell, freundlich und behindertengerecht konzipiert und verfügen überwiegend über 2-Bett-Zimmer. Ein besonderes Merkmal ist die etablierte Bereichspflege, bei der jeder Patientin einen festen Ansprechpartner*in im Pflegeteam hat.

Stroke Unit

Die Stroke Unit ist eine auf die Schlaganfallversorgung spezialisierte Einheit mit 12 Betten. Hier werden Patientinnen mit akuten Schlaganfällen unter kontinuierlicher Kontrolle der Vitalparameter (EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, ggf. EEG und Hirndruck) akuttherapeutisch versorgt. Ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen, Pflegekräften, Physiotherapeutinnen, Logopädinnen, Ergotherapeutinnen und Sozialarbeiterinnen kümmert sich von Beginn an um die Patient*innen.

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In der Akutphase ischämischer Schlaganfälle wird nach entsprechender Diagnostik (Computer- oder Kernspintomographie incl. Gefäß- und Durchblutungsdarstellung) die Möglichkeit einer rekanalisierenden Therapie mittels systemischer Thrombolyse (Lysetherapie) oder durch den Einsatz von Katheterverfahren (Thrombektomie) geprüft. Hierzu besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Neuroradiologischen Abteilung des Neuro-Kopf-Zentrums.

Interdisziplinäre Intensivstation (L1a/K1a)

Auf der interdisziplinären Intensivstation L1a/K1a des Neuro-Kopf-Zentrums mit insgesamt 30 Betten werden akute neurologische Krankheitsbilder rund um die Uhr von einem Team aus Neurologinnen, Anästhesistinnen, Neurochirurginnen, Pflegekräften und Therapeutinnen versorgt.

Allgemeinneurologische Station (H8a)

Die allgemeinneurologische Station H8a umfasst 7 Betten und betreut insbesondere Personen mit unklaren Anfallsereignissen, erstmaligem epileptischen Anfall bis hin zu pharmakoresistenter Epilepsie. Für die weiterführende apparative Diagnostik besteht eine enge Anbindung an das Epilepsiemonitoring, das in die Station H8 integriert ist. Auf dieser Station werden auch viele Medikamentenumstellungen und Behandlungen von Grunderkrankungen der Epilepsie (z.B. Autoimmunenzephalitis, Hirntumore, Fehlbildungen) durchgeführt.

IMC-Stationen

Mehrfach wird in den vorliegenden Informationen auf IMC-Stationen (Intermediate Care) Bezug genommen. Es werden Ausnahmetatbestände gemäß § 7 Satz 1 Nr. der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) aufgeführt. Diese Ausnahmetatbestände beziehen sich unter anderem auf die RSV-Welle (Respiratory Syncytial Virus) und kurzfristige Personalausfälle über das übliche Maß hinaus.

Weitere Bereiche und Angebote

Notaufnahme

Das LMU Klinikum Großhadern verfügt über eine durchgehend (24/7) geöffnete Notaufnahme für neurologische Notfälle.

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Poliklinik

In der Poliklinik können Patient*innen ambulant untersucht und behandelt werden. Ein Schwerpunkt liegt hier auf der Durchführung von EMGs (Elektromyographie) und EEGs (Elektroenzephalographie).

Friedrich-Baur-Institut

In begrenztem Umfang besteht die Möglichkeit, in das Friedrich-Baur-Institut in der Innenstadt zu rotieren, um mehr über neuromuskuläre Erkrankungen zu lernen.

Neuroimmunologie

Die Rotation zu den Neuroimmunologen bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit Autoimmunerkrankungen des Nervensystems auseinanderzusetzen. In der MS-Ambulanz werden Patient*innen teilweise über eine Stunde lang akribisch untersucht. PJ-Studierende haben hier mit etwas Eigeninitiative die Möglichkeit, selbst Sprechstundentermine abzuhalten.

Aus- und Weiterbildung

Die Neurologische Klinik in Großhadern legt großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung von Studierenden und Ärzt*innen. PJ-Studierende werden gut in das Team eingebunden und im Rahmen ihrer Kenntnisse in die Falldiskussionen einbezogen.

Fortbildungsveranstaltungen

  • Röntgendemo: Täglich werden alle aktuell erfolgten Aufnahmen von neurologischen Patienten vorgestellt.
  • Montagsfortbildung: Jeden Montag findet eine Fortbildung statt, die meist von Oberärzt*innen geleitet wird.
  • Fallvorstellung: Jeden Mittwoch wird eine Fallvorstellung durch einen Assistenzarzt der verschiedenen Stationen gehalten.
  • Interne Fortbildung: Donnerstags findet eine interne Fortbildung statt, bei der jeder PJlerin einmal präsentieren muss.
  • Zentrale PJ-Schulungen: Unabhängig davon können zentrale PJ-Schulungen am LMU-Klinikum gebucht werden.

Tagesausflug in die Rehaklinik Bad Aibling

In der Mitte des Tertials wird ein Tagesausflug in die Rehaklinik Bad Aibling angeboten.

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Personalkonzept und Management

Um die Abläufe zu optimieren und die Mitarbeiterinnen enger an die Abteilung zu binden, wurde das mittlere Management ausgebaut. Auf zwei Stationen wurden Stationssekretärinnen eingeführt, um die administrativen Aufgaben zu entlasten.

Pflege am LMU Klinikum

Das LMU Klinikum legt großen Wert auf eine kompetente und herzliche Pflege. Regelmäßig findet ein Karrieretag der Pflege statt, der Einblicke in den Pflegealltag bietet und über Karrierechancen informiert.

Herausforderungen und Ausnahmesituationen

Die Neurologische Klinik in Großhadern steht, wie viele andere Kliniken auch, vor Herausforderungen im Bereich der Pflegepersonalbesetzung. In bestimmten Situationen, wie beispielsweise bei einer RSV-Welle oder bei kurzfristigen Personalausfällen, kann es zu Ausnahmetatbeständen gemäß der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) kommen.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Neben der Patientenversorgung engagiert sich die Neurologische Klinik in Großhadern auch in der Forschung. Schwerpunkte sind unter anderem die Epilepsieforschung, die Erforschung neuroimmunologischer Erkrankungen und die Schlaganfallforschung.

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