Neurologische Ambulanz Knappschaftskrankenhaus Bochum: Umfassende Versorgung auf universitärem Niveau

Das Knappschaftskrankenhaus Bochum, ein Universitätsklinikum, bietet als Haus der Maximalversorgung eine wohnortnahe Regelversorgung für Bochum und die umliegende Region. Patienten profitieren von einer interdisziplinären Behandlung auf höchstem universitärem Niveau, wobei stets die neuesten medizinischen und technischen Standards sowie innovative Diagnose- und Therapieverfahren berücksichtigt werden. Mit über zehn Fachabteilungen und rund 2.000 qualifizierten Mitarbeitenden werden jährlich etwa 20.000 stationäre und 60.000 ambulante Patienten exzellent versorgt.

Geschichte und Entwicklung

Gegründet im Jahr 1909 als Gemeindekrankenhaus, erfolgte 1918 die Übereignung an den Allgemeinen Knappschaftsverein in Bochum. Seit 1977 ist das Krankenhaus ein Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Diese lange Tradition verbindet sich mit innovativen Therapien und neuesten Forschungserkenntnissen, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Schwerpunkte der Neurologischen Ambulanz

Die Neurologische Ambulanz des Knappschaftskrankenhauses Bochum bietet ein breites Spektrum an spezialisierten Sprechstunden und Behandlungen für verschiedene neurologische Erkrankungen.

Neuromuskuläre Erkrankungen

In dieser Ambulanz werden Patienten mit Myopathien, Störungen der neuromuskulären Übertragung und Erkrankungen der peripheren sensiblen und motorischen Nerven sowie Motoneuronerkrankungen betreut. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der interdisziplinären Betreuung von Patienten mit multisystemischen Muskelerkrankungen wie Myotonen Dystrophien Typ 1 und Typ 2 sowie mitochondrialen Zytopathien. Ziel ist es, Komplikationen aufgrund der Beteiligung extramuskulärer Organe frühzeitig zu erkennen, zu behandeln und somit zu vermeiden.

Myasthenia gravis und Lambert-Eaton-Syndrom

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von autoimmunen und (seltenen) kongenitalen Myasthenien sowie dem Lambert-Eaton-myasthenen Syndrom (LEMS). Neben der Regelversorgung werden innovative Therapiekonzepte bei Therapieversagen unter Standardtherapie entwickelt und durchgeführt. Zudem werden Patienten bei Kinderwunsch und Schwangerschaft sowohl bei Myasthenia gravis als auch bei LEMS beraten und betreut, ebenso wie Patienten mit Thymom-assoziierter Myasthenia gravis.

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Polyneuropathien und Motoneuronerkrankungen

Die Ambulanz behandelt auch Polyneuropathien, isolierte Nervenläsionen, Nervenwurzelläsionen, Schädigungen der Arm- oder Beinnervengeflechte (Plexusläsionen) und Erkrankungen der Motoneurone, einschließlich der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS). Ziel ist es, bereits vor einem stationären Aufenthalt eine differenzierte klinische Einordnung vorzunehmen und, wenn möglich, eine ursächliche oder zumindest symptomatische Therapie einzuleiten.

Genetische Beratung und Rehabilitation

Bei genetisch bedingten Erkrankungen wird in Zusammenarbeit mit Experten eine genetische Beratung angeboten. Darüber hinaus werden Patienten in Bezug auf Rehabilitationsmaßnahmen, Möglichkeiten der Lebensgestaltung sowie versorgungsrechtliche Aspekte bei neuromuskulär bedingter Behinderung beraten.

Diagnostik

Eine eventuell erforderlich werdende Nerv- bzw. Muskelbiopsie wird nur unter stationären Bedingungen durchgeführt und im Muskellabor des Neuromuskulären Zentrums (Klinikum Bergmannsheil Bochum) analysiert.

Multiple Sklerose (MS) und Neuroimmunologische Erkrankungen

Als ausgewiesenes MS-Zentrum widmet sich die Neurologie der Versorgung von Patienten mit allen Formen der MS und NMO-Spektrums­erkrankung. Therapeutisch kommen alle modernen und innovativen Substanzen zum Einsatz. Die medizinische Versorgung wird durch ein breites Team von Therapeuten gewährleistet.

Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) Multiple Sklerose

Die bisherige „§116b-Ambulanz“ für Multiple Sklerose und verwandte Krankheitsbilder wurde in die ASV-MS überführt. Diese neue Struktur ermöglicht eine umfassendere Versorgung, die auch eine direkte Zuweisung zu Nachbardisziplinen innerhalb von bis zu 6 Monaten erlaubt. Patienten profitieren von innovativen und modernen Therapien, die an den individuellen Verlauf der Erkrankung angepasst sind.

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Forschung im Bereich Neuroimmunologie

Die Neurologie ist zudem in der therapierelevanten translationalen Forschung tätig. Aktuell werden Ursachen neuroimmunologischer Erkrankungen untersucht, insbesondere Einflüsse aus der Umwelt mit dem Fokus auf die Ernährung und den Darm (Mikrobiom und Metabolismus). Erkenntnisse aus der Forschung werden direkt bei MS-Patienten angewendet.

Spezial-Sprechstunde für therapieresistente neuroimmunologische Erkrankungen

Diese Sprechstunde bietet eine spezialisierte Beratung und Versorgung für Patienten mit therapie-refraktären und aggressiven Krankheitsverläufen neuroimmunologischer Erkrankungen, z.B. Multiple Sklerose, Neuromyelitis optica Spektrumerkrankung, Myasthenie, chronisch-inflammatorische Neuropathien oder Stiff-Person-Syndrom.

Bewegungsstörungen

Ein weiterer Schwerpunkt der neurologischen Ambulanz liegt auf der Behandlung von Bewegungsstörungen, insbesondere der Parkinson-Erkrankung.

Parkinson-Spezialambulanz

Die Parkinson-Spezialambulanz richtet sich an Patienten mit Verdachts- oder bereits gesicherter Diagnose eines Morbus Parkinson oder anderer extrapyramidal-motorischer Erkrankungen (Dystonie, Multisystematrophie u.a.). Unter der Leitung erfahrener Fachoberärzte wird das gesamte Spektrum der Differentialdiagnostik von Bewegungsstörungen zur Abklärung unklarer Symptome und zur Sicherung der Diagnose angeboten.

Therapie und Forschung bei Parkinson

Bei Patienten in frühen Stadien der Erkrankung werden eine differenzierte Initialbehandlung mit Medikamenten und zusätzliche Therapieverfahren eingeleitet. Für Betroffene im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf wird eine Therapieoptimierung ambulant vorgenommen oder, falls notwendig und gewünscht, eine stationäre Behandlung initiiert. Die klinische Forschung im Bereich Parkinson und Demenz ist im Forschungszentrum für Neurodegeneration unter der Leitung von Prof. Siegfried Muhlack etabliert.

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Chorea Huntington

Seit fast 20 Jahren forschen die Neurologen des KKB im Huntington Zentrum NRW. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern werden Studien zum Einsatz neuer Medikamente bei der Huntington-Erkrankung durchgeführt. Es wird auch tierexperimentelle Forschung zur Entwicklung neuer Medikamente betrieben.

Klinische Forschungsschwerpunkte bei Huntington

Die klinischen Forschungsschwerpunkte umfassen die Entwicklung von Verlaufsparametern (Biomarker) mit einem Schwerpunkt bei der Entwicklung von motorischen Tests (z.B. Tapping), funktioneller Kernspintomographie, ereigniskorrelierte Potentiale und Untersuchungen zur Pathophysiologie (mitochondriale Dysfunktion; Atemtest) sowie modifizierende Gene (Modifier).

Gedächtnissprechstunde

Die Neurologie bietet eine Gedächtnissprechstunde an, um frühzeitig klinisch relevante kognitive Defizite zu erkennen. Im Falle einer erforderlichen stationären Abklärung erfolgt diese auf der Station für Neurodegenerative Erkrankungen (Schwerpunkt Parkinson / Bewegungsstörungen und Demenz). Eine eingehende psychometrische Untersuchung wird mit den Kollegen der Neuropsychologie umgesetzt.

Schlaganfallversorgung

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Im St. Josef-Hospital wurde bereits 1996 eine Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) errichtet, die regelmäßig als überregionale Stroke Unit zertifiziert wird. In Kooperation mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie besteht eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit der mechanischen Thrombektomie.

Ultraschallambulanz

Niedergelassene Neurologen können bei speziellen Fragestellungen Patienten in die Ultraschallambulanz überweisen.

Weitere Angebote

  • Diagnostik und Behandlung neuromuskulärer Erkrankungen
  • Botulinumtoxinbehandlungen bei Dystonien

Forschungsgruppen

Die Neurologie ist neben der medizinischen Versorgung der Patienten in ihren Schwerpunkten sehr forschungsaktiv. Zu den Forschungsgruppen gehören:

  • Die Klinik, Epidemiologie und Pathogenese der myotonen Dystrophien
  • Therapie und Pathogenese der autoimmunen Myasthenia gravis und des Lambert-Eaton myasthenen Syndroms
  • Therapie der autoimmunen Myositiden
  • Therapie der autoimmunen Polyneuropathien

Kooperationen

Das Knappschaftskrankenhaus Bochum pflegt Kooperationen mit verschiedenen Institutionen, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Katholisches Klinikum Bochum (KKB)
  • Talentwerk des VfL Bochum 1848

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