Ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik ist oft ein entscheidender Schritt zur Genesung nach einer neurologischen Erkrankung oder Verletzung. Viele Patientinnen und Patienten schöpfen Kraft aus der Gewissheit, während dieser Zeit nicht allein zu sein. Die Möglichkeit, eine Begleitperson mitzubringen, kann einen erheblichen Unterschied im Rehabilitationsprozess ausmachen. Dieser Artikel beleuchtet die Voraussetzungen, Vorteile und finanziellen Aspekte einer neurologischen Reha mit Begleitperson.
Die Rolle der Begleitperson in der neurologischen Rehabilitation
Die Begleitperson kann in verschiedenen Phasen der Reha eine wertvolle Unterstützung sein. Von der Motivation zu täglichen Therapieeinheiten bis hin zur Teilnahme an Informationsveranstaltungen und Workshops - eine Begleitperson kann aktiv zur Genesung beitragen. Bei der Rehabilitation ist oft nicht nur die physische Genesung wichtig, sondern auch die psychische Unterstützung. Eine Begleitperson kann moralischen Beistand leisten und dem/der Patient*in helfen, sich sicherer und geborgener zu fühlen. Dies führt oft zu einer besseren und schnelleren Genesung.
Wer kann Begleitperson sein?
In den meisten Reha-Kliniken ist es möglich, eine Begleitperson mitzunehmen. Dabei kann es sich um einen Partnerin, Familienangehörigen oder Freundin handeln. Auch rechtliche Betreuerinnen oder Pflegerinnen können als Begleitperson fungieren, wenn dies von der Patientin/vom Patienten gewünscht und genehmigt ist. In manchen Reha-Kliniken können Rehabilitand*innen auch ihr Kind als Begleitperson mitnehmen.
Vorteile einer Begleitperson
Die Anwesenheit einer vertrauten Person kann den Genesungsprozess maßgeblich unterstützen. Angehörige oder Freunde können entscheidend zum Rehabilitationserfolg beitragen und in manchen Fällen ist es sogar wichtig, sie in den Rehabilitationsprozess mit einzubinden. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass das Meistern neuer Lebenssituationen deutlich einfacher ist, wenn man eine vertraute Person an seiner Seite hat.
Voraussetzungen für eine Reha mit Begleitperson
Nicht jede Reha-Klinik bietet die Möglichkeit, eine Begleitperson mitzubringen. Viele Reha-Kliniken haben aber spezielle Zimmer und Angebote, die auf die Bedürfnisse von beiden abgestimmt sind. Um eine Reha mit Begleitperson zu beantragen, müssen Sie einen Antrag bei Ihrem Kostenträger stellen. Meist ist dies Ihre Krankenkasse oder die Deutsche Rentenversicherung.
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Medizinische Notwendigkeit
Für stationäre Rehabilitationen ist es in einigen Fällen möglich, eine Begleitperson-Mitaufnahme durch die Krankenkasse bewilligt zu bekommen. Eine Begleitperson für eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme kommt in Frage, sofern die Anwesenheit der Begleitperson während des Reha-Aufenthalts von äußerster Notwendigkeit ist. Dies bedeutet, dass medizinische Gründe vorliegen müssen, um die Mitaufnahme durch die Krankenkasse des Versicherten zu gewährleisten (§ 11 Abs. 3 SGB V).
In vielen Fällen ist es notwendig, ein ärztliches Attest vorzulegen, das die Notwendigkeit einer Begleitperson bestätigt. Der Arzt/die Ärztin sollte darin erläutern, warum die Begleitung medizinisch erforderlich ist (z. B. bei körperlichen Einschränkungen, die Unterstützung im Alltag erfordern). Ihr behandelnder Arzt/Ihre behandelnde Ärztin kann Ihnen dabei helfen, den notwendigen Nachweis zu erbringen. Informieren Sie sich genau über die Unterlagen, die für den Antrag benötigt werden. Sobald alle Dokumente vollständig sind, können Sie den Antrag einreichen und Ihr Kostenträger prüft diesen auf Genehmigung.
Häufige Gründe für die Mitaufnahme einer Begleitperson
Gründe für die Mitaufnahme einer Begleitperson können vielfältig sein, vor allem:
- Betreuung von Kindern: Ihr Kind befindet sich noch im Vorschulalter. In diesem Fall könnte es die Reha ohne eine Begleitperson durch einen Bindungsverlust zu massiven psychischen Beeinträchtigungen führen. Dies ist mitunter ebenfalls nach Erreichen der Schuleignung indiziert. Auch Kinder im Alter von 3 -12 Jahren können als Begleitpersonen ihrer Eltern in begrenzter Zahl (max. 2 Kinder pro Patientin im Patientinnenzimmer) aufgenommen werden. Die Kinder werden in der Therapiezeit der Eltern durch mit uns kooperierende Kitas und Schule/Hort von 07.30 bis 14.30 Uhr betreut.
- Einbindung in Therapie und Pflege: Sofern die Begleitperson in therapeutische oder pflegerische Tätigkeiten involviert werden soll, ist eine Mitaufnahme ebenfalls gegeben.
- Schwere Behinderung: Sofern der Versicherte eine schwere geistige und/oder körperliche Behinderung aufweist, bei der bestimmte medizinische Behandlungen nicht ohne eine Begleitperson ausgeführt werden können.
- Fortlauf der Pflege: Um den Fortlauf der Pflege zu gewährleisten ist eine die Mitaufnahme einer Begleitperson ebenfalls möglich. Falls Sie als Mutter bzw. Vater eine Reha beantragen, so können Sie Ihr Kind bis zum 12. Lebensjahr als Begleitkind mitnehmen.
Weitere Voraussetzungen
- Mindestaufenthalt: Der Mindestaufenthalt sollte dabei 2 Tage betragen.
- Frühzeitige Anmeldung: Wir bitten Sie daher Ihre Übernachtungswünsche so früh wie möglich vor Ihrer Ankunft bei uns anzumelden. Reservieren Sie früh über unser Patientenmanagement.
Kostenübernahme und Unterbringung
Die finanziellen Aspekte einer Reha mit Begleitperson sind ein wichtiger Faktor bei der Planung. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit der zuständigen Versicherung in Verbindung zu setzen, um die genauen Bedingungen und Möglichkeiten der Kostenübernahme zu klären.
Kostenübernahme durch Krankenkasse oder Rentenversicherung
Bei einer Reha, bei der die Begleitperson medizinisch notwendig ist, übernimmt die Krankenkasse oder die Rentenversicherung desder Versicherten die Kosten zu 100 %. Pro Tag des stationären Aufenthalts desder Versicherten leistet die Krankenkasse 45 € für jede Begleitperson. Diese Unterstützung deckt die Unterkunft und Verpflegung der Begleitperson ab.
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Eine Alternative ist auch die „Krankenhilfe“ der Sozialhilfeträger, die die Kosten für eine Begleitperson übernehmen kann. Wenden Sie sich dazu an die entsprechenden Reha-Einrichtungen. Ein entscheidender Vorteil: Als Begleitperson müssen Sie bei der Reha keine Zuzahlung von 10 € pro Tag leisten.
Unterbringung der Begleitperson in der Reha-Klinik
Die Begleitperson wohnt in der Reha-Klinik in der Regel in einem separaten Einzelzimmer. In manchen Fällen teilen sich Rehabilitand*in und Begleitperson auch ein gemeinsames Zimmer. Viele unserer MEDIAN Kliniken verfügen über die Möglichkeit, ein Bett für die Begleitperson im Zimmer des Patienten zu stellen. Auf Ihren Wunsch hin ist es jedoch auch möglich, dass Sie nur tagsüber in die Klinik kommen und sich eine Unterkunft im jeweiligen Ort mieten. Die Kosten pro Einzelzimmer oder Doppelzimmer können Sie bei Ihrer Reha-Einrichtung erfragen.
- Zusätzlicher Gast (Zustellbett): 60,00 € / Tag inkl. Verpflegung
- Zusätzlicher Gast (im 2-Bett-Zimmer): 70,00 € / Tag inkl. Verpflegung
- Zusätzlicher Gast (im Doppelzimmer): 80,00 € / Tag inkl. Verpflegung
- Preis pro Tag, ab 1. April 2025: 89,00 Euro zzgl. Kurtaxe (Abführung an die Gemeinde Bad Schönborn)Im Preis enthalten sind Unterkunft und Vollpension.
Die Unterbringung in einem 2-Bett-Zimmer bzw. Für eine - aus medizinischer Sicht - notwendige Betreuung eineseiner Patientin während der gesamten Rehabilitation werden die Kosten (Unterkunft inkl. Verpflegung) für eine Begleitperson vom Kostenträger desder Patientin übernommen.
Therapieangebote für Begleitpersonen
Auf Wunsch kann die Begleitung medizinisch-therapeutische Leistungen in Anspruch nehmen, die separat berechnet werden. In vielen Kliniken kann man sich nach Vorlage eines Rezeptes des Hausarztes oder eines Badearztscheines der Krankenkasse behandeln lassen. Gäste und auch Begleitpersonen können im Vorfeld ein Rezept bei demder Hausärztin erstellen lassen. Die verordneten Anwendungen können in unseren Therapiebereichen in Anspruch genommen werden. Die Heilmittelverordnung darf nicht älter als 14 Tage inkl. Sonn- und Feiertagen sein (s. Ausstellungsdatum). Bitte beachten Sie, dass aus Kapazitätsgründen bis Mitte September 2024 keine Rezepte von Begleitpersonen berücksichtigt werden können.
Neurologische Rehabilitation im Detail
Die neurologische Rehabilitation zielt darauf ab, Menschen nach akuten neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen sowie die Auswirkungen chronischer Erkrankungen zu behandeln. Sie umfasst ein breites Spektrum an Therapieansätzen und berücksichtigt sowohl körperliche als auch psychische Aspekte.
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Phasen der neurologischen Rehabilitation
Die neurologische Rehabilitation wird in verschiedene Phasen unterteilt, die jeweils auf die spezifischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind:
- Frührehabilitation (Phase C): In der Frührehabilitation Phase C therapieren wir Patienten mit ausgeprägten Funktionsstörungen und damit einhergehendem hohem pflegerischem Aufwand. Die neurologische Frührehabilitation Phase C eignet sich z. B. bei Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Verletzungen, entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Enzephalitis, Meningitis, Multiple Sklerose, Nachbehandlung nach Operationen an Gehirn und Rückenmark oder entzündliche Erkrankungen am peripheren Nervensystem. Nach schweren Erkrankungen am zentralen und peripheren Nervensystem können Symptome auftreten wie Halbseitenlähmungen, Querschnittslähmungen, Beeinträchtigungen von Merkfähigkeit, Gedächtnis und Orientierung, Sprachstörungen, Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen und allgemeine Muskelschwäche. Häufig gehen diese Symptome mit einer Hilfsbedürftigkeit des Patienten einher - z.B. bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden oder Essen und Trinken. Eine intensive Betreuung ist auch erforderlich bei Verwirrtheitszuständen, Kreislaufstörungen oder Infektionen. Voraussetzungen für eine Frührehabilitation Phase C: weitgehend abgeschlossene Akutbehandlung ausreichende Belastbarkeit und Kooperationsfähigkeit des Patienten für körperliche und geistige Aktivitäten im Rahmen der Rehabilitationsbehandlung nach den gängigen Kriterien der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) und Einzelfallentscheidung Ausschluss von ausgeprägten Bewusstseinstrübungen oder fehlender Ansprechbarkeit, Beatmungspflichtigkeit, erheblichen Unruhe- und Erregungszuständen sowie schwerer akuter Infektionen (bei MRSA-Besiedelung nur nach besonderer Absprache). Diese Kriterien werden von den behandelnden Ärzten im Akutkrankenhaus mitgeteilt und vor Aufnahme in die Rehabilitation geprüft.
- Weiterführende Rehabilitation (Phase D): Wir behandeln Patienten der Phase D nach allen akuten neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen am zentralen und peripheren Nervensystem. Hierzu gehören u.a. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Multiple Sklerose, Parkinson, neuromuskuläre Erkrankungen, Polyneuropathien, Tumoren an Gehirn und Rückenmark. Neben Anschlussheilbehandlung und Frühreha im Anschluss an die Krankenhausbehandlung werden auch die Auswirkungen chronischer und länger zurückliegender neurologischer Erkrankungen minimiert. Die Diagnosen entsprechen der Aufzählung in der Phase D (siehe oben). Die entsprechenden Krankheitssymptome sind in der Phase C stärker ausgeprägt und erfordern einen hohen pflegerischen und medizinischen Versorgungsaufwand.
Behandlungsspektrum in der neurologischen Reha
Die neurologische Rehabilitation umfasst ein breites Spektrum an Behandlungen, die individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt werden. Dazu gehören:
- Physiotherapie: Die aktive Behandlung von Bewegungsstörungen ist das Hauptarbeitsfeld der Krankengymnastik. Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Spastizität, Einschränkungen der passiven Beweglichkeit, Störungen der Bewegungskoordination, einschießende unwillkürliche und vom Patienten schwer zu kontrollierende Bewegungen werden in einem systematischen physiotherapeutischen Therapieprogramm behandelt. Dafür ist eine hohe Motivation des Patienten und Bereitschaft zur Mitarbeit wichtig. In enger Zusammenarbeit mit den Ergo- und Pflegetherapeuten werden die vorliegenden motorischen Störungen systematisch abgebaut. An der Rehabilitation motorischer Störungen arbeiten in der Michels Sachsenklinik Bad Lausick neben den Physiotherapeuten auch Ergotherapeuten, Masseure/Med. Bademeister, Ärzte und Neuropsychologen mit. Die durchgeführten Therapiemaßnahmen beruhen auf aktuellen Erkenntnissen aus der Physiotherapie- und Plastizitätsforschung sowie auf den Ergebnissen von Studien zum motorischen Lernen bei Gesunden und bei Patienten mit motorischen Beeinträchtigungen. Die konsequente Umsetzung neuer, wissenschaftlich fundierter Therapieelemente in die praktische Rehabilitationsarbeit führt zu einer eindrucksvollen Optimierung des Rehabilitationsergebnisses und zu einer Beschleunigung der Dynamik der funktionellen Erholung. In der Michels Sachsenklinik Bad Lausick werden vor allem jüngere Behandlungsmethoden wie Laufbandtraining, repetitives sensomotorisches Handtraining, computergestützte Posturographie und CIMT (“constraint induced movement therapy”), neben traditionellen physiotherapeutischen Behandlungsverfahren wie PNF und Bobath eingesetzt. Darüber hinaus wird manuelle Therapie (Cyriax, Kaltenborn), McMillan/Halliwick (Behandlung im Bewegungsbad), neuromuskuläre Redression in die Therapie integriert. Auch die Behandlungsmethode nach Affolter, die zur Beeinflussung der gestörten Sensibilität und Wahrnehmung dient, deren Rolle in der Rehabilitation motorischer Störungen nicht unterschätzt werden darf, fließen in die Behandlungen ein. Zunächst erfolgt eine Basisdiagnostik hinsichtlich Kraft, Ausdauer und motorischer Koordination. Angeboten wird eine Reihe von Gruppentherapieprogrammen, die z.T. spielerisch, z.T. als sequentielle Therapieformen an speziellen Therapiegeräten (Medizinische Trainingstherapie, MTT) durchgeführt werden. Motorische Koordination I bzw. Wassergymnastik (Mot. Sport- und BewegungstherapieZusätzlich zu den Räumlichkeiten der Physiotherapie stehen für die Sporttherapie ein separater Bereich mit 148 qm Fläche und modernen Trainingsgeräten zur Verfügung, wie z.B.
- Ergotherapie: Hauptziel der Ergotherapie in der Neurologie ist die Förderung von Aktivitäten alltäglicher Lebensführung (sog. ADL-Training, einschl. Dies geschieht einmal durch eine funktionelle Übungsbehandlung, die z.B. Zum anderen wird der Umgang mit Gegenständen des Alltags (Schreibmaschine, PC, Kochherd, Kaffeemaschine etc.) geübt.
- Logopädie: Logopäden analysieren Sprache, Artikulation und das Schlucken. Bei Beeinträchtigungen setzen wir eine intensive funktionelle Therapie in Einzel- und Gruppensitzungen ein. Wir unterstützen Sie beim Essen und nutzen u.a. eine intensive Dysphagie-Therapie. Es gibt ein Intensivprogramm für Aphasiker. Die Fähigkeit zur sprachlichen Kommunikation kann auf vielfältige Weise beeinträchtigt sein. Neben klassischen Aphasien (d. h. Jedes sprachtherapeutische Behandlungsprogramm in der Michels Sachsenklinik Bad Lausick beginnt mit einer detaillierten Analyse der vorliegenden sprachsystematischen bzw. sprechmotorischen Störung, des daraus resultierenden Störungsbewusstseins und der voraussichtlichen sprachlichen Lernfähigkeit des Patienten. Im Verlauf der Behandlung wird diese Analyse regelmäßig wiederholt, da bei Verbesserung einer sprachlichen Teilfunktion eine weitere Störung zu Tage treten kann, die eine veränderte therapeutische Strategie notwendig macht. Basis der Aphasie-Diagnostik ist der Aachener Aphasie Test, der gemeinsam mit Video- und Tonbandaufzeichnungen auch zur Verlaufsdokumentation herangezogen, jedoch für spezifischere Fragen durch weitere Tests ergänzt wird. Weil kommunikative Fertigkeiten durch kognitive/ neuropsychologische Funktionsstörungen in erheblichem Umfang beeinträchtigt sein können, erfolgt in der Michels Sachsenklinik Bad Lausick eine enge Kooperation des sprachtherapeutischen Bereiches mit dem neuropsychologischen Arbeitsgebiet. Den Zusammenhang zwischen kommunikativer Kompetenz und der Aussicht auf erfolgreiche Wiedereingliederung in das Erwerbs- bzw. Im Umgang mit aphasischen Patienten muss man eine Reihe von Grundprinzipien beachten: Mit dem betroffenen Patienten muss klar artikuliert, langsam und inhaltlich eindeutig gesprochen werden. Patienten mit vermindertem Sprechantrieb und/oder Broca-Aphasie sollen regelmäßig zum Sprechen angeregt werden, übermäßiges Korrigieren sollte unterbleiben. Auf nicht sprachliche Techniken der Kommunikation (Z. B. Gestik) sollte so spät wie möglich zurückgegriffen werden. Es ist die Aufgabe der sprachtherapeutischen Abteilung, diese Regeln (Z. B. Ein weiterer wichtiger Aufgabenschwerpunkt der Logopädie ist die Dysphagietherapie, die Behandlung von Schluckstörungen. Hier wird innerhalb des rehabilitativen Aufenthaltes der Kostaufbau der Patienten angestrebt und intensiv beübt. Je nach Schweregrad der jeweils vorliegenden Sprach-, Sprech- oder Schluckstörung werden die Patienten einzeltherapeutisch bzw. gruppentherapeutisch betreut.
- Neuropsychologie: In der Neuropsychologie kümmern wir uns um Diagnostik und Therapie kognitiver und affektiver Veränderungen bei neurologischen Erkrankungen. Exekutive Funktionen (u.a. Visuelle Wahrnehmung (inkl. Fahreignungsdiagnostik (inkl. Neben dem Erkennen von Leistungseinbußen geht es in der neuropsychologischen Untersuchung auch um die Beurteilung von Leistungsstärken, die im Rehabilitationsprozess unter dem Gesichtspunkt der Kompensation eine wichtige Rolle spielen können. Besonderer Wert wird bei der Untersuchung zudem auf die Interpretation der Ergebnisse unter Berücksichtigung der Lebensgeschichte und der alltagspraktischen und beruflichen Anforderungen des jeweiligen Patienten gelegt. Für viele Patienten stellt neben der Wiederherstellung der Motorik, des Sprechens und der Sprache die aktive Teilnahme am Kraftverkehr ein wichtiges Rehabilitationsziel dar, auf das es sich lohnt hinzuarbeiten. In der neuropsychologischen Abteilung besteht die Möglichkeit einer gezielten Beurteilung der psychischen Leistungsfähigkeit nach den entsprechenden Leitlinien des Gemeinsamen Beirates für Verkehrsmedizin. Die neuropsychologische Untersuchung wird gegebenenfalls durch eine Fahrverhaltensprobe ergänzt. Dabei geht es vor allem darum, dass der Patient sich als Kraftfahrer verantwortungsvoll verhält bzw. In der neuropsychologischen Therapie gibt es im wesentlichen zwei Ansätze, die sich im Rahmen wissenschaftlicher Studien bewährt haben. Der restitutive Ansatz zielt darauf ab, dass bestimmte kognitive Fähigkeiten (z.B. Beim kompensatorischen Ansatz wird darauf verzichtet, das verantwortliche Netzwerk direkt zu stimulieren. Stattdessen werden die erhaltenen kognitiven Fähigkeiten bzw. Ressourcen des Patienten genutzt. Bei den kompensatorischen Ansätzen wird weiter zwischen der Umstrukturierung der Umwelt, dem Einsatz von Hilfsmitteln und kognitiven Strategien unterschieden. Welche Strategie zum Einsatz kommt, hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Veränderbarkeit der Umwelt und den Fähigkeiten des Patienten. Entscheidend für den Rehabilitationserfolg ist seine aktive Mitarbeit. Vermittlung externaler Gedächtnishilfen (z.B.
- Sozialdienst: Der klinische Sozialdienst berät Sie bei Aspekten der Nachsorge, zu berufsfördernden Maßnahmen, Sozialleistungen etc., er bezieht Angehörige mit ein, leistet Hilfestellung und Beratung bei Fragen zu Schwerbehindertenausweis, Pflegegraden, häuslicher Krankenpflege und Hilfsmittelversorgung.
- Weitere Therapieangebote: Gang- und Gleichgewichtstraining, Halbseitenlähmungen, Neuro-degenerative Erkrankungen, Neurogen bedingte Schluckstörungen (z.B. nach Hirnstamminfarkt, im Rahmen von degenerativen Systemerkrankungen, durch periphere Nervenläsionen bedingt), Neurogene Schmerzsyndrome jeglicher Ätiologie, Neuropathische Schmerzen, Neuropsychologische Störungen, Schlafapnoe-Behandlung, Behandlung von Schluckstörungen
- Diagnostik: Farbkodierte Duplexsonografie extra- und transkraniell, Oberbauchsonografie, Gelenksonografie, Elektroenzephalografie, Elektroneurographie, Nadelelektromyografie, Evozierte Potentiale, Posturografie, Schlafapnoescreening, Restharnsonografie, Uroflowmetrie, Aktimeter zur Erfassung von Tremor und Hyperkinesen, FEES zur Schluckdiagnostik, ggf. auf Videofloroskopie, Langzeitmessung von Blutdruck, Labordiagnostik und EKG, Sympathischer Hautreflex (SSR) zur Messung des Hautwiderstandes bei Funktionsüberprüfung des vegetativen Nervensystems, Neuroradiologie mit Magnetresonanztomographie (MRT): Darstellung von Körperstrukturen mittels Radiowellen und Magnetfeldern, Computertomographie (CT): Röntgendiagnostisches bildgebendes Verfahren zum Nachweis von Veränderungen, und Intervention Röntgendiagnostik, Echokardiografie, Endoskopie
Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus
Der medizinische Vorteil für unsere Patienten liegt in der engen Zusammenarbeit mit dem MEDICLIN Krankenhaus Plau am See, das sich am selben Standort befindet. Wir haben vielfältige Möglichkeiten der Diagnostik und können auch bei Komplikationen und im Notfall eine direkte Akutversorgung gewährleisten. Auch eine nahtlose Überleitung von der Stroke-Unit in die Rehabilitation ist möglich.
Ganzheitliches Konzept
Wir verfolgen ein ganzheitliches Konzept, d.h. wir beziehen neben der körperlichen und psychischen Verfassung auch Ihre Lebensumstände in die Behandlung mit ein. Am Standort Plau am See befindet sich neben dem Reha-Zentrum auch ein Akutkrankenhaus - das MEDICLIN Krankenhaus Plau am See. Durch die Verknüpfung von Akut- und Rehamedizin können wir bei Bedarf auf die Ressourcen des Krankenhauses zurückgreifen, ohne die Behandlungskette zu unterbrechen. Sie werden von einem erfahrenen Ärzteteam aus Neurologen und Internisten medizinisch betreut. Bei Komplikationen im Rehabilitationsverlauf stehen zahlreiche diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung. Unsere Pflegekräfte leisten Hilfe zur Selbsthilfe und aktivierten Sie, ohne Sie zu überfordern. Mit fachlicher Kompetenz und Einfühlungsvermögen unterstützen wir Ihren Rehabilitationsprozess.
Informationen für Angehörige
- Besuchszeiten: Täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14.15 Uhr bis 20 Uhr Aus besonderem Anlass können Abweichungen von der allgemein gültigen Besuchsregelung erforderlich sein.
- Gesprächstermine: Es ist jederzeit möglich, einen Gesprächstermin mit unseren Ärzten zu vereinbaren, telefonisch oder bei unserem Sekretariat.
- Teilnahme an Therapien: Angehörige können an Therapien teilnehmen. Bitte sprechen Sie dazu vorab mit dem Therapeuten.
- Beratung für die Zeit nach dem Aufenthalt: Gerne beraten wir Sie zur Gestaltung Ihres häuslichen Umfelds zur Weiterbehandlung Ihres Angehörigen zuhause. Wir bieten auch Angehörigenschulungen an, bitte sprechen Sie uns bei Bedarf an.
- Hygienemanagement: Die Aufnahme und Rehabilitation von Patienten mit multiresistenten Erregern ( MRE ) ist möglich. Die Anmeldung sollte bereits Informationen über den MRE- Status enthalten, zusätzlich werden abteilungs- oder anlassbezogene mikrobiologische Aufnahmescreenings durchgeführt. Die Unterbringung in Einzelzimmern, die gründliche Information von Patienten und Besuchern über persönliche Hygienemaßnahmen sowie die umfassende Schulung des Klinikpersonals im Hygienemanagement führen dazu, dass Problemkeime kaum eine Chance haben, sich weiter auszubreiten. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird regelmäßig im Hygienebericht überprüft. Aus aktuellem Anlass können besondere Hygieneregeln erforderlich sein.
Tipps zur Auswahl der richtigen Reha-Klinik
Die Wahl der richtigen Reha-Klinik ist entscheidend für den Erfolg der Rehabilitation. Hier sind einige Tipps, die Ihnen bei der Auswahl helfen können:
- Spezialisierung: Achten Sie darauf, dass die Klinik auf neurologische Rehabilitation spezialisiert ist und Erfahrung in der Behandlung Ihrer spezifischen Erkrankung hat.
- Angebot für Begleitpersonen: Erkundigen Sie sich, ob die Klinik die Möglichkeit bietet, eine Begleitperson mitzubringen und welche Angebote und Unterbringungsmöglichkeiten es gibt.
- Therapieangebot: Informieren Sie sich über das Therapieangebot der Klinik und stellen Sie sicher, dass es Ihren Bedürfnissen entspricht.
- Zertifizierungen und Qualitätssiegel: Achten Sie auf Zertifizierungen und Qualitätssiegel, die die Qualität der Klinik bestätigen.
- Lage und Erreichbarkeit: Berücksichtigen Sie die Lage der Klinik und die Erreichbarkeit für Sie und Ihre Angehörigen.
- Einrichtungsfinder: Nutzen Sie unseren Einrichtungsfinder, um die passende Klinik zu finden.
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