Neurologische Reha nach Herzstillstand: Therapie und Rehabilitation

Ein Herzstillstand ist ein einschneidendes Ereignis, das oft neurologische Schäden nach sich zieht. Die neurologische Rehabilitation spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung von Funktionen und der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. Ziel dieses Artikels ist es, einen umfassenden Überblick über die neurologische Rehabilitation nach einem Herzstillstand zu geben, einschließlich der verschiedenen Therapiephasen, Indikationen und Behandlungsmethoden.

Einführung in die neurologische Rehabilitation

Die neurologische Rehabilitation unterstützt Menschen mit Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Meist verbergen sich hinter akuten Funktionsausfällen neurologische Ursachen, also Krankheitsbilder, deren Vorgänge im Nervensystem ablaufen oder dieses beeinflussen. Konnten Patient:innen in der Akutphase stabilisiert werden, bleiben dieselben oft mit den oben genannten Beschwerden bzw. Folgeschäden zurück. Sie ist ein wichtiger Schritt zur Wiedererlangung von Fähigkeiten und zur Verbesserung der Lebensqualität nach neurologischen Ereignissen wie einem Herzstillstand. Die neurologische Reha berücksichtigt viele Bereiche menschlichen Verhaltens und Erlebens und stellt den Patient:innen durch das Phasenkonzept verschiedene individuelle Maßnahmen zur Verfügung.

Rechtlicher Anspruch und Phasenkonzept

Der rechtliche Anspruch auf neurologische Rehabilitation ergibt sich aus den Sozialgesetzbüchern. In einem Reha-Zentrum, einer Reha-Klinik und anderen Formen der neurologischen Rehabilitation existiert ein Phasenkonzept, das die neurologische Rehabilitation in verschiedene Behandlungsphasen untergliedert. Der Ablauf einer neurologischen Rehabilitation verläuft nicht starr von Phase A bis Phase G. Nach der Erstversorgung in Phase A (in der Regel in einer Akutklinik) teilen die Spezialisten der Klinik die Patient:innen in eine der Phasen B bis G ein. Die neurologische Rehabilitation berücksichtigt viele Bereiche menschlichen Verhaltens und Erlebens und stellt den Patient:innen durch das Phasenkonzept verschiedene individuelle Maßnahmen zur Verfügung.

Die ICF als Leitsystem

Als Leitsystem für die neurologische Rehabilitation dient die ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health), also die international gültige Klassifizierung von Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Die ICF definiert vorliegende Beschwerden und Defizite, gibt aber auch die Möglichkeit, verbliebene Fähigkeiten der Patient:innen zu benennen. Sie beschreibt gewissermaßen den funktionellen Gesundheitszustand oder die Behinderung im Kontext mit der verbundenen sozialen Beeinträchtigung und relevanter Umgebungsfaktoren eines Menschen.

Phasen der neurologischen Rehabilitation

Die neurologische Rehabilitation ist in verschiedene Phasen unterteilt, die jeweils spezifische Ziele und Schwerpunkte haben.

Lesen Sie auch: Finden Sie den richtigen Neurologen in Ulm

  • Phase A: Akutphase: Sicherung lebenswichtiger Körperfunktionen (Atmung, Kreislauf, etc.). Die Zuweisung in unsere stationäre neurologische Intensiv-Frührehabilitation (Phase A), die Frührehabilitation (Phase B) und weiterführende Rehabilitation (Phase C) erfolgt durch Akut-Krankenhäuser im Umkreis von mehreren Hundert Kilometern beziehungsweise durch die Sie versorgenden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Diese melden Sie als Patientin oder Patient bei uns an. In der Regel halten wir zunächst eine ärztliche Rücksprache, um Ihren individuellen Versorgungsbedarf abzustimmen.
  • Phase B: Frührehabilitation: Intensivmedizinische Betreuung (permanente Überwachung, Stabilisierung Herz, Kreislauf und Atmung). Die neurologische Frührehabilitation beschreibt die Behandlungsphase, die direkt auf die Akutphase folgt. Patienten der sogenannten Phase B müssen meist noch intensiv medizinisch behandelt werden. Ziele der Frühreha sind Stabilisierung und Frühmobilisierung. Die neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation der Phase B nach dem Modell der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) werden Patienten nach abgeschlossener Akutbehandlung behandelt, die noch nicht frühmobilisiert sind und nicht oder nur sehr eingeschränkt an Gruppentherapien teilnehmen können. Die Ziele der neurologischen Frührehabilitation sind die Stabilisierung des Zustandes des Patienten und eine Frühmobilisierung durch intensive ärztliche, therapeutische und pflegerische Behandlung, um Folgeschäden zu vermeiden oder zu minimieren. Außerdem fördern wir bei der Behandlung Wiederaufbau und Erhalt der Alltagsfähigkeiten unserer Patienten. Für die Aufnahme in die Phase B der neurologischen Rehabilitation müssen Patient:innen außer Lebensgefahr sein, sind in der Regel bettlägerig und benötigen intensivmedizinische Betreuung.
  • Phase C: Postprimäre Rehabilitation: Wiedergewinnen von Alltagsfähigkeiten (Essen, Anziehen, etc.), Förderung der Beweglichkeit.
  • Phase D: Anschlussheilbehandlung (AHB): Steigerung der Alltagsfähigkeiten: eine weitgehende Selbstständigkeit soll ermöglicht werden. Einzige Ausnahme: Anschlussheilbehandlungen (Phase D) unter der Kostenträgerschaft der Deutschen Rentenversicherung (DRV) können in unseren Kliniken nicht angeboten werden.
  • Phase E: Soziale und berufliche Wiedereingliederung: Patient ist weitgehend selbstständig. Maßnahmen zur Wiedereingliederung. Die Patient:innen können wieder zu Hause wohnen und ggf.
  • Phase F: Zustandserhaltende Pflege: Patient bleibt aufgrund fehlender Rückbildungstendenz dauerhaft auf Hilfe angewiesen.
  • Phase G: Ggf.

Neurologische Frührehabilitation nach hypoxischem Hirnschaden

Die Frührehabilitation spielt eine entscheidende Rolle bei Patienten mit hypoxischem Hirnschaden (HIE) nach einem Herzstillstand.

Ziele und Inhalte der Frührehabilitation

In der Regel beginnt die Frührehabilitation bei einem hypoxischen Hirnschaden (HIE) sobald der Zustand der Patientin oder des Patienten stabil genug ist. Sie zielt darauf ab, die durch den Sauerstoffmangel verursachten Schäden zu minimieren. Damit trägt sie entscheidend zur Wiederherstellung der körperlichen und geistigen Funktionen der Betroffenen bei. Unmittelbar nach dem Ereignis, das zum hypoxischen Hirnschaden geführt hat, steht die medizinische Stabilisierung im Vordergrund. Diese umfasst die Sicherstellung der Atmung, die Kreislaufstabilisierung und die Überwachung der neurologischen Funktionen. Sobald die betroffene Person stabil ist, führen wir eine umfassende Diagnostik durch. So können wir das Ausmaß der Hirnschäden bestimmen und den Rehabilitationsbedarf ermitteln. Durch die Möglichkeiten der neurologischen Frührehabilitation beginnen die rehabilitativen Maßnahmen bereits in der Beatmungsphase, also noch bevor die Entwöhnung von der Beatmung abgeschlossen ist. Dies maximiert die Chancen für Patienten, insbesondere für Schwerstbetroffene, auf eine Rückkehr in ein unabhängiges Leben nach einer solchen einschneidenden Erkrankung.

Multidisziplinärer Ansatz

Unsere Expert:innen verfolgen bei der Frührehabilitation einen schrittweisen, multidisziplinären Ansatz, der sich an Ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten orientiert. Alle unsere Patienten profitieren von einer intensiven Betreuung durch ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Neuropsychologen, spezialisiertem Pflegepersonal und Therapeuten. Die Behandlung orientiert sich am Phasenmodell der neurologischen Rehabilitation und ist stets individuell zugeschnitten. Die phasenübergreifende, oftmals langanhaltende Betreuung ist durch den intensiven Kontakt zwischen dem Team und den Patienten geprägt. Ein weiteres Schlüsselelement ist die enge Kooperation mit den Angehörigen des Patienten, die eine immense Rolle in dessen Genesung spielen.

Behandlungsschwerpunkte in der Frührehabilitation

Die Behandlung in der neurologischen Frührehabilitation konzentriert sich auf verschiedene Aspekte, um die bestmögliche Genesung zu fördern.

  • Medizinische Stabilisierung: Bei Aufnahme in die Frührehabilitation werden viele Patient:innen noch maschinell beatmet. Bei langfristiger Beatmung wird oft eine Trachealkanüle als Beatmungszugang angelegt. Das ist ein Kunststoffschlauch, der durch einen Luftröhrenschnitt in die Luftröhre eingebracht wird. Er schützt vor Aspirationen (Verschlucken), weil das zu Lungenentzündungen führen kann. Daher können Trachealkanülen auch nach erfolgreicher Entwöhnung vom Beatmungsgerät nur selten sofort entfernt werden.
  • Behandlung von Schluckstörungen: Eine sehr häufige Folge von Einblutungen in das Hirngewebe sind Schluckstörungen. Dieser Problematik räumen unsere Expert:innen einen hohen Stellenwert ein, da Verschlucken zu schweren Lungenentzündungen führen kann. Um den Schluckakt bewerten zu können, nutzen wir bei Asklepios bildgebende und endoskopische Verfahren wie die funktionelle endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES).
  • Frühmobilisation: Um die motorischen Fähigkeiten zu erhalten und unerwünschten Folgen wie Muskelatrophie (Muskelschwund) oder Gelenksteifigkeit vorzubeugen, beginnen wir sobald wie möglich mit der Frühmobilisation. Die Physiotherapie spielt hierbei eine zentrale Rolle. Moderne Therapien unterstützen diesen Prozess, zum Beispiel robotergestützte Trainingsgeräte wie der Lokomat® für das Gehen oder der Armeo® für Arm- und Handübungen.
  • Ergotherapie: Parallel zur Physiotherapie wird mit der Ergotherapie begonnen. Unser Ziel ist, dass unsere Patient:innen ihre Alltagskompetenz zurückerlangen und unabhängiger werden.
  • Neuropsychologische Therapie: Kognitive Defizite sind bei HIE keine Seltenheit. Die neuropsychologische Therapie zielt darauf ab, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen (für Kontrolle und Selbstregulation zuständig) zu verbessern.
  • Logopädie: Ist die Sprach- oder Schluckfunktion beeinträchtigt, setzen wir eine logopädische Therapie ein. Unsere Logopäd:innen unterstützt Sie dabei, ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.
  • Einbindung der Angehörigen: Es ist wichtig, dass auch die Angehörigen aktiv in die Frührehabilitation eingebunden werden. Durch Schulungen und Anleitungen lernen sie, wie sie die Patient:innen im Alltag unterstützen können.

Langfristige Rehabilitationsplanung

Die Frührehabilitation mündet in eine langfristige Rehabilitationsplanung, die ambulante Therapien, Nachsorgeangebote und gegebenenfalls Anpassungen im häuslichen Umfeld umfasst. Dadurch sollen die erzielten Fortschritte gesichert werden. Mit diesem schrittweisen, patientenzentrierten Ansatz schaffen wir optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rehabilitation.

Lesen Sie auch: Tagesklinik für Neurologie

Ziele und Inhalte der neurologischen Rehabilitation

Das primäre Ziel unserer neurologischen Rehabilitation ist die bestmögliche Wiederherstellung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, der uns anvertrauten Patienten. Den Schwerpunkt bildet die Behandlung schwerwiegender neurologischer Erkrankungen wie Schlaganfälle, Hirnblutungen und Schädel-Hirnverletzungen, welche häufig tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Patienten haben, bis hin zum Verlust essenzieller Funktionen. Die Behandlung orientiert sich am Phasenmodell der neurologischen Rehabilitation und ist stets individuell zugeschnitten. Die phasenübergreifende, oftmals langanhaltende Betreuung ist durch den intensiven Kontakt zwischen dem Team und den Patienten geprägt. Ein weiteres Schlüsselelement ist die enge Kooperation mit den Angehörigen des Patienten, die eine immense Rolle in dessen Genesung spielen. MEDIAN schafft optimale Behandlungsbedingungen für die neuroligische Rehabilitation durch den Einsatz modernster Technik, intensiver Therapiemaßnahmen und nachhaltig erprobter Behandlungskonzepte. Das endgülige Ziel der neurologischen Reha ist die Entlassung in den Alltag - ein so selbstständiges Leben, wie möglich zu führen! In einigen Fällen können Patienten nicht direkt in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren und benötigen alternative Wohnmöglichkeiten. Für andere wiederum könnte eine Neuausrichtung ihrer beruflichen Laufbahn notwendig sein. MEDIAN bietet in solchen Situationen intensive Unterstützung, insbesondere durch das engagierte Sozialdienstteam. Dieses Team arbeitet Hand in Hand mit Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, um sicherzustellen, dass sowohl Patienten als auch ihre Angehörigen umfassend beraten werden. Durch diese frühzeitige und gezielte Unterstützung wird der Erfolg der Rehabilitation auch nach dem Aufenthalt in der Rehabilitationsklinik weiterhin gewährleistet.

Indikationen für neurologische Rehabilitation

Verschiedene degenerative Erkrankungen, bestimmte schwere Entzündungen (Sepsis) oder Stoffwechselstörungen, aber auch eine Langzeitbehandlung auf der Intensivstation können zu einer Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems führen oder es über lange Zeit beeinträchtigen. Häufige Krankheitsbilder sind Schlaganfall, Hirnblutungen, Hirntumore, Schädel-Hirn-Trauma, Querschnittlähmung oder Multiple Sklerose. Für Sie als Patientin oder Patient bedeutet dies meist starke Einschränkungen, wie eine Gedächtnis-, Sprach- oder Bewusstseinsstörung, Koordinationsstörungen oder motorische Einschränkungen.

Ein Wachkomazustand oder hochgradige Verwirrtheitszustände sind nicht selten. Die Patienten können nur teilweise aktiv an den Therapien teilnehmen. Unsere Behandlungsschwerpunkte sind:

  • Zerebrale Durchblutungsstörungen wie z. B. Schlaganfälle oder Hirnblutungen
  • Hirnschäden unter Sauerstoffmangel (z. B. nach Herzstillstand)
  • Schädelhirntrauma
  • Rückenmarkserkrankungen
  • Zustand nach operativen Eingriffen
  • Tumoren
  • Muskelerkrankungen
  • Entzündungen (inkl. Multiple Sklerose) und degenerative Erkrankungen des zentralen Nervensystems (z. B. Parkinson) in schweren Stadien der Erkrankung
  • Polyneuropathie (Schädigung von peripheren Nerven) z.B. nach langer intensivmedizinischer Behandlung
  • Hirntumor
  • Colitis ulcerosa (chron.

MEDIAN bietet erstklassige Versorgung in allen neurologischen Rehabilitationsphasen, von der Frührehabilitation bis zur beruflichen Wiedereingliederung. Jedes Jahr setzen über 20.000 Patienten mit neurologischen Erkrankungen ihr Vertrauen in die Rehabilitationskliniken von MEDIAN. Als einer der führenden Anbieter in der neurologischen Reha deckt MEDIAN alle Phasen der neurologischen Rehabilitation ab: von der Frührehabilitation über die Anschlußheilbehandlung bis hin zur beruflichen Reintegration. Innerhalb der neurologischen Frührehabilitation haben sieben unserer achtzehn spezialisierten neurologischen Abteilungen die Kapazität, Patienten unmittelbar nach ihrer Akutversorgung im Krankenhaus aufzunehmen. Dies wird durch unsere topmodernen neurologischen Stationen auf Intensivniveau ermöglicht, die darauf spezialisiert sind, Patienten zu betreuen, die sich in einem überwachungspflichtigen Zustand befinden und frühzeitig in unsere Rehabilitationskliniken verlegt werden.

Weitere neurologische Erkrankungen, die von Reha profitieren

  • Parkinson
  • Koma / Wachkoma
  • Multiple Sklerose (MS)
  • Restless Legs
  • Epilepsie
  • Neurodegenerative Erkrankungen
  • Polyneuropathie

Therapieansätze in der neurologischen Rehabilitation

Die neurologische Rehabilitation umfasst eine Vielzahl von Therapieansätzen, die individuell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.

Lesen Sie auch: Erfahren Sie mehr über Neuroteam Elmenhorst

  • Physiotherapie: Funktionelle Übungsbehandlung der oberen Extremität und des Rumpfes, Kognitives Training, Koordinationsübungen. Die Physiotherapie spielt hierbei eine zentrale Rolle. Moderne Therapien unterstützen diesen Prozess, zum Beispiel robotergestützte Trainingsgeräte wie der Lokomat® für das Gehen oder der Armeo® für Arm- und Handübungen.
  • Ergotherapie: Alltagsbezogene funktionelle Therapie, ADL-Training (Ziel des Trainings ist es, die Selbstständigkeit bei „Aktivitäten des täglichen Lebens“ aufrecht zu erhalten oder wieder zu erlangen), Wasch- und Anziehtraining, Wahrnehmung und Sensibilitätstraining, Hilfsmittelberatung (Rollstühle, Hilfsmittelversorgung nach der Entlassung u. a.): Hier beraten wir Patienten bzw. Angehörige, welche Hilfsmittel sinnvoll sein können, um z. B. den Alltag besser zu bewältigen bzw. es den Angehörigen ggf. leichter zu machen, ihre Angehörigen zu Hause zu pflegen.
  • Sprachtherapie/ Logopädie: Aphasietherapie zur Verminderung sprachlicher Symptomatik, zur Verbesserung kommunikativer Kompetenz oder Aufbau einer elementaren Kommununikationsstruktur, Therapien zur Verminderung von Schluckstörungen, Therapien zur Vermeidung einer PEG-Anlage (Perkutane endoskopische Gastrostomie zur künstlichen Ernährung), Therapien zur Ermöglichung einer komplikationslosen, ausreichenden Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und ggf. Festlegung einer Ernährungsstrategie (z.B. Anpassung der Kostform).
  • Neuropsychologie: Kognitives Training zur Verbesserung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und exekutiven Funktionen.
  • Aktivierende Pflege: Basale Stimulation.

Diagnostische Verfahren

Bei der Behandlung sind häufig diagnostische Kontrolluntersuchungen erforderlich. Hierfür nutzen wir moderne Untersuchungsgeräte und diagnostische Methoden, wie:

  • Monitorüberwachung mit konstanter Messung von EKG, Blutdruck, Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung
  • Ultraschallgerät
  • Digitales EEG-System (misst die elektrische Aktivität des Gehirns)
  • EMG (Messung der elektrischen Muskelaktivität)
  • evozierte Potenziale (Untersuchung der Funktionsfähigkeit von Nervenbahnen)
  • EKG-Geräte für den Einsatz auf Station und für die Eingangsdiagnostik
  • Langzeit-EKG-Messung
  • 24-Stunden-Bluckdruckmessung
  • Röntgenapparatur für konventionelle Röntgen: Thorax-, Abdomen- und Knochenaufnahmen
  • Labor für die Bestimmung wichtiger Parameter
  • Spirometrie (misst die Lungenfunktion)
  • Screeninggerät zur Schlaf-Apnoe Diagnostik

Außerdem kooperieren wir mit dem Klinikum Main-Kinzig-Klinken Gelnhausen. Bei Bedarf stehen uns zusätzlich folgende Methoden für Ihre Diagnostik zur Verfügung:

  • Bilddiagnostik (Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT))
  • Fachübergreifende Intensivstation mit Beatmungsplätzen

Die Rolle der Angehörigen

Ein weiteres Schlüsselelement ist die enge Kooperation mit den Angehörigen des Patienten, die eine immense Rolle in dessen Genesung spielen. Angehörigenberatung und -schulung. Es ist wichtig, dass auch die Angehörigen aktiv in die Frührehabilitation eingebunden werden. Durch Schulungen und Anleitungen lernen sie, wie sie die Patient:innen im Alltag unterstützen können.

Auswahl der richtigen Rehaklinik

Die beste Rehaklinik für Neurologie hängt von den individuellen Bedürfnissen, der Art der neurologischen Erkrankung und den verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten ab. Sie haben das Recht, sich Ihre ambulante oder stationäre Rehaklinik selbst auszusuchen.

Dauer der Rehabilitation

Die Dauer einer stationären neurologischen Rehabilitation kann je nach Krankheitsbild, Therapiefortschritt und individuellen Bedürfnissen variieren.

Wann ist eine neurologische Rehabilitation notwendig?

Eine neurologische Rehabilitation wird in der Regel nach einer akuten Krankenhausbehandlung bei neurologischen Erkrankungen oder nach einer schweren Verletzung des Nervensystems durchgeführt. Ob eine neurologische Rehabilitation notwendig ist, entscheidet sich jedoch im Einzelfall. Wenn Ihre Ärzt:in Ihnen oder einem Ihrer Angehörigen eine neurologische Rehabilitation nahelegt, sollten Sie diese Chance wahrnehmen, um den Erfolg einer Akutbehandlung langfristig zu verbessern. Sollte Ihr unter 12 Jahre altes Kind betroffen sein, haben Sie die Möglichkeit, für die Zeitdauer der Rehabilitation Krankengeld zu erhalten und sich so voll und ganz auf die Genesung Ihres Kindes zu konzentrieren.

tags: #neurologische #reha #nach #herzstillstand #therapie