Neurologische Tagesklinik Andernach: Umfassende Informationen

Die neurologische Tagesklinik in Andernach ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung in der Region. Als Teil der Rhein-Mosel-Fachklinik bietet sie ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der neurologischen Tagesklinik Andernach, von ihrer Entstehung und Ausstattung bis hin zu den angebotenen Behandlungen und Kooperationen.

Entstehung und Umstrukturierung

Die neurologische Tagesklinik Andernach entstand im Zuge des 3. Bauabschnitts der Umstrukturierung des Klinischen Zentrums. Im Bereich des ehemaligen Bewegungsbades wurde eine moderne Einrichtung geschaffen, die den Bedürfnissen neurologischer Patienten gerecht wird. Die Gestaltung der Räumlichkeiten, insbesondere der Ruheräume, erfolgte mit warmen Farben und Materialien, um den Patienten einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Der direkte Bezug zum Außengelände trägt zusätzlich zum Wohlbefinden bei.

Nach dem Umzug der ITS/Stroke-Unit in neue Räumlichkeiten wurde der frei gewordene Bereich als neurologische Bettenstation umgestaltet. Die bestehenden Zwei-Bett-Zimmer wurden saniert, und vier neue zusätzliche Zwei-Bett-Zimmer wurden eingerichtet. Die funktionalen Dienst- und Personalräume wurden neu strukturiert und ergänzt, um den Arbeitsablauf zu optimieren.

Trägerschaft und Einbindung in ein größeres Netzwerk

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, zu der die neurologische Tagesklinik gehört, ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Mainz. Sie ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie mit mehr als 1.000 Betten. Die Klinik befindet sich in der Trägerschaft des Landeskrankenhauses (AöR).

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist Teil eines größeren Netzwerks von Kliniken und Einrichtungen in der Region. Dazu gehören unter anderem:

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  • Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey, ebenfalls ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Mainz, die ein breites Behandlungsspektrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie bietet.
  • Die Rheinhessen-Fachklinik Mainz, die in Kooperation mit der Universitätsmedizin Mainz ein breites Behandlungsspektrum für Kinderneurologie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik anbietet.
  • Die Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe in Bad Kreuznach, die sich auf die geriatrische Akutbehandlung und Rehabilitation spezialisiert hat.
  • Das Gesundheitszentrum Glantal, ein Zentrum für Akutneurologie, neurologische Rehabilitation, Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Innere Medizin und zur Therapie von Kommunikationsstörungen bei Kindern und Jugendlichen.
  • Die Klinik Viktoriastift Bad Kreuznach, ein traditionsreiches Behandlungszentrum für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.

Behandlungsspektrum der Neurologischen Tagesklinik

Die Neurologische Tagesklinik der Rhein-Mosel-Fachklinik war bei ihrer Eröffnung im Jahr 2011 die erste ihrer Art in Rheinland-Pfalz. Sie bietet tagsüber alle medizinischen und technischen Möglichkeiten der Neurologischen Abteilung. Eine intensive Betreuung der Patienten durch speziell geschultes und erfahrenes Fachpersonal ist immer gewährleistet.

Folgende Erkrankungen werden in der Neurologischen Tagesklinik behandelt:

  • Zerebrovaskuläre Erkrankungen: Hierzu zählen beispielsweise Schlaganfälle und deren Folgen.
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen (zum Beispiel Multiple Sklerose): Die Tagesklinik bietet Immunsuppression und -modulation (zum Beispiel Infusionsbehandlungen mit Mitoxantron, Natalizumab, Immunglobulinen).
  • Neuroborreliose: Hier erfolgt die ambulante Antibiotikabehandlung.
  • Extrapyramidalmotorische Erkrankungen (Parkinson-Syndrom, Dystonie): Die Optimierung der Medikation wird mit begleitender intensiver Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie unterstützt.
  • Degenerative Erkrankungen (zum Beispiel Demenzerkrankungen): Hier wird ambulante Diagnostik inklusive Liquoruntersuchung angeboten.
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems: Zum Beispiel elektrophysiologische Diagnostik von Neuropathien, Nervenengpaßsyndromen wie zum Beispiel Carpaltunnelsyndrom, Patienten mit radikulären Syndromen bei Bandscheibenvorfällen.
  • Myopathien und neuromuskuläre Erkrankungen: Hier werden elektrophysiologische Diagnostik und ggf. Muskel- und Nervenbiopsien durchgeführt.

Diagnostische und Therapeutische Möglichkeiten

Die neurologische Tagesklinik bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Dazu gehören:

  • Radiologische Diagnostik: Spiral-CT und MRT stehen für eine detaillierte Bildgebung zur Verfügung.
  • Umfassendes Monitoring: Blutdruck, EKG und Sauerstoffsättigung werden kontinuierlich überwacht.
  • Gefäß-Ultraschall: CW-Doppler und Farbdopplerduplex der hirnversorgenden Gefäße ermöglichen die Beurteilung der Blutgefäße.
  • Echokardiographie und transösophageale Echokardiographie: Diese Verfahren dienen der Untersuchung des Herzens.
  • Elektrophysiologische Diagnostik: Sie wird zur Untersuchung von Neuropathien, Nervenengpaßsyndromen, Myopathien und neuromuskulären Erkrankungen eingesetzt.
  • Liquoruntersuchung: Sie wird zur Diagnostik von degenerativen Erkrankungen wie Demenzerkrankungen eingesetzt.
  • Muskel- und Nervenbiopsie: Sie wird zur Diagnostik von Myopathien und neuromuskulären Erkrankungen eingesetzt.
  • Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie: Diese Therapien werden begleitend zur medikamentösen Behandlung eingesetzt, insbesondere bei extrapyramidalmotorischen Erkrankungen und nach Schlaganfällen.

Schlaganfallbehandlung im St. Nikolaus-Stiftshospital

Obwohl nicht direkt zur Rhein-Mosel-Fachklinik gehörend, ist das St. Nikolaus-Stiftshospital in Andernach ein wichtiger Partner in der Schlaganfallbehandlung. Die Schlaganfallbehandlung basiert auf fundierten kardiologischen, diabetologischen und allgemeininternistischen Kompetenzen. Rund um die Uhr sind Spezialisten in Bereitschaft und gewährleisten eine detaillierte Diagnose bei Schlaganfall (Verdacht).

Nach erfolgreicher Diagnose werden umgehend alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet und bei Bedarf Spezialisten anderer Fachabteilungen hinzugezogen. Im weiteren Verlauf der Behandlung steht die Frührehabilitation im Vordergrund. Diese startet bereits in den ersten 24 Stunden: Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten beginnen damit, die Bewegungs-, Sprach- und Schluckfähigkeit sowie die Feinmotorik wiederherzustellen.

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Besondere Expertise besteht bei der Schlaganfallbehandlung im St. Nikolaus-Stiftshospitals in der internistischen, kardiologisch/diabetologischen Fachkompetenz. Aufgrund der Spezialisierung des Krankenhauses werden vor allem Schlaganfall-Patienten, die eine Behandlung auf einer internistisch geprägten Intensivstation benötigen, dort untergebracht. Dazu zählen Koma-Patienten ebenso wie Menschen, die beatmet werden müssen oder unter lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen leiden.

Gesprächskreis für Multiple Sklerose Betroffene

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach und die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Landesverband Rheinland-Pfalz e.V., haben einen Gesprächskreis für MS-Betroffene und ihre Angehörigen gegründet. Ziel des Gesprächskreises ist es, die Betroffenen über die Erkrankung und ihre möglichen Folgen zu informieren, über die zur Verfügung stehenden Therapien aufzuklären und Entscheidungshilfe zu bieten. Auch wird versucht, Antworten zu finden auf vielerlei Fragen, die im beruflichen und sozialrechtlichen Bereich aufkommen.

Referenten sind unter anderem Dr. med. Eva Röhm, Fachärztin für Neurologie, Neurologische Tagesklinik der Rhein-Mosel-Fachklinik, und Jutta Köster, Krankenschwester, sowie Petra Neust-Schönberger, Dipl.-Sozialpädagogin, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Beratungsstelle Westerwald.

Barrierefreiheit und Service

Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach legt großen Wert auf Barrierefreiheit und Service für ihre Patienten. Die Zimmerausstattung umfasst rollstuhlgerechte Sanitäranlagen, und es gibt rollstuhlgerechten Zugang zu Serviceeinrichtungen. Es wurden auch bauliche Maßnahmen für Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung getroffen. Zudem bietet die Klinik Service für Patienten aus dem Ausland an.

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