Die Polyneuropathie ist eine komplexe Erkrankung des peripheren Nervensystems, deren Ursachen vielfältig und oft nicht vollständig geklärt sind. Im Gegensatz zu Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) betrifft die Polyneuropathie die Nerven außerhalb dieser Strukturen. Typischerweise äußert sie sich durch symmetrische Empfindungsstörungen, vor allem an den Füßen und Unterschenkeln. Neben diesen sensiblen Störungen können auch motorische Nerven betroffen sein, was zu Reflexausfällen, Muskelschwäche oder Lähmungen führen kann. Auch das autonome Nervensystem kann in Mitleidenschaft gezogen werden, was Funktionsstörungen der inneren Organe zur Folge haben kann.
In vielen Fällen ist die Polyneuropathie eine Folgeerkrankung, wobei Diabetes mellitus die häufigste Ursache darstellt. Daher ist es wichtig, vor Beginn einer Therapie die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln. Die konventionelle Therapie ist in der Regel langfristig und kann erhebliche Nebenwirkungen verursachen, weshalb viele Patienten nach natürlichen und nebenwirkungsärmeren Alternativen suchen.
Mögliche Ursachen von Polyneuropathie
Die Ursachen für Polyneuropathien sind vielfältig. Ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus ist die häufigste Ursache, insbesondere in der westlichen Welt, wo die Zahl der Diabeteserkrankungen stark zunimmt. Die Nervenschädigung kann direkt durch eine Beeinträchtigung der Nervenfasern oder indirekt durch eine Schädigung der die Nerven versorgenden kleinen Blutgefäße entstehen. Laut einer neueren Studie entwickelt etwa die Hälfte aller Diabetiker im Laufe der Zeit eine schmerzhafte oder schmerzlose Form der Neuropathie. Bemerkenswert ist, dass bei einem Großteil der Betroffenen die Diagnose nicht gestellt wurde, was auf eine hohe Dunkelziffer hindeutet. Eine Neuropathie kann auch ein frühes Symptom von Prädiabetes sein.
Weitere mögliche Ursachen sind:
- Stoffwechselstörungen und Vitaminmangel
- Schwere Organ- oder Allgemeinerkrankungen mit "Selbstvergiftung", z. B. Nieren- oder Leberinsuffizienz
- Malabsorption bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen
- Krebserkrankungen
- Arterielle Durchblutungsstörungen
- Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, z. B. Borreliose
- Andere seltene neurologische Erkrankungen
- Thalassämie (besonders in den Mittelmeerländern)
- Toxisch bedingte Polyneuropathien (chronischer Alkoholismus, Nebenwirkungen von Medikamenten, chronischer Heroinkonsum, Umwelt- oder Alltagsgifte)
Wenn keine Grunderkrankung festgestellt werden kann, spricht man von einer "idiopathischen Polyneuropathie".
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Typische Symptome
Besonders bei der diabetischen Polyneuropathie treten anfangs oft symmetrische Empfindungsstörungen auf, vor allem an den Füßen. Taubheit, Kribbeln, Brennen, Schmerzen oder eine nachlassende Empfindlichkeit sollten Anlass für eine genauere Untersuchung sein. Häufig berichten Betroffene auch von einem Gefühl, zu enge Socken zu tragen. Die verminderte Empfindlichkeit kann dazu führen, dass ein drückendes Steinchen im Schuh nicht bemerkt wird, was zu einem Geschwür an der Fußsohle führen kann. Frühzeitiges Handeln kann einen Teil der jährlich bis zu 50.000 Amputationen aufgrund eines diabetischen Fußsyndroms verhindern.
Neben der sensiblen Polyneuropathie kann sich auch eine motorische Polyneuropathie entwickeln, die zu symmetrischen Lähmungen führen kann. Auch eine autonome Polyneuropathie ist möglich, bei der die die inneren Organe versorgenden vegetativen Nerven betroffen sind und Funktionsstörungen verursachen. Dazu gehören trophische Hautstörungen mit Geschwürbildung, vermindertes Schwitzen, Potenz- und Blasenentleerungsstörungen, Tachykardie in Ruhe oder Störungen der Pupillenmotorik.
Bei der "stummen Ischämie" ist das Herz von den Folgen einer Polyneuropathie betroffen. Die typischen Brustschmerzen bei einem Herzinfarkt oder einer Angina pectoris können aufgrund der Nervenschädigung teilweise oder ganz fehlen, was eine adäquate Reaktion des Betroffenen verhindert. Dies kann beispielsweise bei Diabetikern mit Polyneuropathie und gleichzeitig bestehender koronarer Herzkrankheit der Fall sein.
Diagnostik
Wegweisend sind in vielen Fällen die Anamnese und eine Diagnose wie Diabetes. Zur neurologischen Untersuchung gehören Reflexprüfungen, Tests des Berührungs-, Temperatur- und Vibrationsempfindens (Stimmgabel). Schweißtests, Kipptisch-Untersuchungen, Bestimmung der Herzfrequenzvariabilität oder der Magenentleerungszeit können ergänzend zum Einsatz kommen. Eine weitergehende Diagnostik kann mit der Elektroneurografie und ggf. der histologischen Untersuchung eines zur Diagnose entnommenen Teils des Nervus suralis (Demyelinisierung? Axonale Schädigung?) erfolgen.
Naturheilkundliche Therapieansätze
Eine zugrunde liegende Erkrankung sollte so gut wie möglich behandelt und ursächliche Noxen ausgeschaltet werden. Gleichzeitig - oder wenn keine Grunderkrankheit diagnostiziert wird - sollte man versuchen, die Beschwerden durch naturheilkundliche und ggf. medikamentöse Maßnahmen so gut es geht zu lindern.
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Hydro- und Thermotherapie
Die mildeste Form, um die Durchblutung anzuregen und einen Reiz auf die Nervenrezeptoren auszuüben, ist das Trockenbürsten. Ein Igelball, Sandbäder oder Klopfungen wirken ähnlich.
Intensiver sind tägliches Wassertreten nach Kneipp oder kalte Unterschenkelgüsse, die ebenfalls die Durchblutung verbessern. Ansteigende Teilbäder mit allmählich steigenden Temperaturen dienen genauso der Gefäßerweiterung. Entweder können sie lokal an den am häufigsten betroffenen Unterschenkeln angewandt werden oder auch als Armbäder, um die konsensuelle Fernwirkung auszunutzen. Je nach Befund können auch Vollbäder mit Zusatz von Fichtennadeln oder Heublumen zum Einsatz kommen. Lehmpackungen (Heilerde) wird auch bei Neuralgien ein schmerzlindernder und antiphlogistischer Effekt zugesprochen. Man sollte sie täglich anwenden.
Allgemein ist bei einer Polyneuropathie die Hydro- und Thermotherapie dann indiziert, wenn noch eine ausreichende Durchblutung gewährleistet ist. Zu intensive Warm- bzw. Heißanwendungen sollten wegen möglicher Gewebeschäden aufgrund des nicht verspürten Hitzereizes bei einer sensiblen Polyneuropathie und bei höhergradigen Durchblutungsstörungen vermieden werden. Analog können zu intensive, nicht wahrgenommene Kaltreize zu Erfrierungen führen.
Die Sauna stellt einen intensiven thermischen Wechselreiz für die Haut dar. Sie wirkt auch schmerzlindernd und umstimmend am vegetativen Nervensystem, setzt aber eine Belastbarkeit von mindestens 75 Watt und eine ausreichende Durchblutung voraus.
Ein besonders starker Reiz ist ein für nur wenige Sekunden durchgeführtes Eisbad der Füße. Eine ausreichende Durchblutung und Sensibilität sind Voraussetzung. Diese Anwendung sollte nur unter Aufsicht durchgeführt werden. Zur Kontrolle ist es üblich, dass der Behandler immer die eigene Hand mit in das Wasser eintaucht, um Kälteschäden zu vermeiden.
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Eine andere Variante eines intensiven Kaltreizes ist die lokale Kaltlufttherapie, die aber an bestimmte Physiotherapie-Einrichtungen gebunden ist. Sie kann - wiederum eine gute Durchblutung vorausgesetzt - zur Behandlung brennender Schmerzen an den Unterschenkeln versucht werden.
Ernährung und Vitamine
Ein Ziel der Ernährungsberatung ist es, extreme Diäten mit einem resultierenden Vitamin- und Mineralmangel zu vermeiden. Sinnvoll ist eine ovolaktovegetabile vollwertige Kost. Dabei werden chronische Entzündungsprozesse auch durch eine Reduktion von tierischen Produkten eingedämmt. Der Blutzucker sollte durch Ernährung und Bewegung so gut wie möglich eingestellt werden, toxische Einflüsse (Alkohol) sind zu meiden. Eine Umstellung des Stoffwechsels in Richtung einer basischen Ernährung kann sich ebenfalls positiv auswirken, z. B. sind Kartoffeln, Gemüse und Obst gute Basenlieferanten.
Die Motivation zur Ernährungsumstellung kann oft durch ein ärztlich oder zumindest durch einen Fastenleiter überwachtes einleitendes Heilfasten gesteigert werden. Heilfasten kann auch der Einstieg in eine Stoffwechselnormalisierung bei bestehendem Diabetes sein. Auch das erfordert eine ärztliche Begleitung, da ggf. die Insulin- und übrige Medikamentendosierung angepasst werden muss. Eine gute Eisenversorgung kann durch den gemeinsamen Verzehr von Eisen- und Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse erreicht werden. Schwarzer Tee hemmt die Eisenresorption und sollte daher nicht zu den Mahlzeiten genossen werden.
Häufig besteht bei einer diabetischen Polyneuropathie ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin), weshalb Patienten mit gesicherter Diagnose oft mit Benfotiamin behandelt werden. Nicht nur ein Vitamin-B1-, auch ein Vitamin-B12- oder Folsäuremangel sollten ausgeglichen werden. Ebenso ist die Gabe von Alpha-Liponsäure (ein Koenzym, u. a. mit antioxidativen Effekten) üblich.
Die Ursache eines Vitaminmangels ist nicht immer in der Ernährung zu suchen. In der modernen Medizin führt nicht selten eine längerfristige Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer zumindest zu einem Vitamin-B12-Mangel und dadurch zu einer Neuropathie. Im Einzelfall kann auch ein Vitamin-B6-Mangel zu einer Neuropathie beitragen. Das betrifft z. B. Patienten mit Absorptionsstörungen oder extremen Diäten zur Gewichtsabnahme. Raucher haben ebenfalls eine schlechtere Vitamin-B6-Versorgung. Bei künstlicher Zufuhr von Vitamin B6 sollte eine Überdosierung mit evtl. nachfolgender sensibler Polyneuropathie als Nebenwirkung vermieden werden. Diese tritt aber nach gegenwärtigem Wissensstand nur auf, wenn über Monate oder Jahre extrem hohe Dosen von 500 mg oder mehr eingenommen wurden, wie das z. B. bei Bodybuildern beobachtet wurde. Dosen bis 100 mg/Tag gelten als unbedenklich.
Mitunter wird auch Glutathion als „Radikalfänger“ eingesetzt. Experimentell kamen im Frühstadium einer diabetischen Polyneuropathie Wachstumsfaktoren zur Anwendung. Spezielle Schmerzmittel gegen „neuropathische“ Schmerzen sind trotz der vielfältigen beschriebenen Therapieansätze oft nicht zu vermeiden.
Ordnungstherapie
Hierzu gehört allgemein eine individuelle Diskussion über Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum etc. Da chronischer Stress auch die Schmerzverarbeitung beeinflusst, können im Einzelfall Entspannungsverfahren, Yoga oder vergleichbare Maßnahmen indiziert sein. Akupunktur ist in ähnlicher Weise wirksam.
Phytotherapeutische Präparate
Vorrangig geht es bei der symptomatischen Therapie um eine Beeinflussung der oft quälenden Schmerzen. Die Chronizität erfordert eine Dauerbehandlung, die das Risiko von pharmakologischen Nebenwirkungen erhöht. Jedoch sind auch Phytotherapeutika nicht ohne Nebenwirkungen, was man bei der Therapie beachten sollte.
Hinzu kommt, dass viele pflanzliche Präparate ihre volle Wirkung erst nach ca. 6 Wochen entfalten, was Geduld beim Patienten erfordert. Häufig kommen Teufelskrallen-Präparate zum Einsatz, wobei deren Wirkstärke nicht immer ausreicht. Ein Ziel kann jedoch sein, die Dosis konventioneller Schmerzmittel zu reduzieren. Über mögliche Interaktionen und Nebenwirkungen sollte der Patient informiert werden, wobei Apotheker oft gute Ratgeber sind.
Zur äußeren Anwendung kommen z. B. Aconit-Nervenöl, Nelken-, Rosmarin- oder Minzöl infrage. Johanniskraut-Rotöl und Einreibungen mit capsaicinhaltiger Salbe (Chili- oder Paprikaschoten; botanisch korrekter eigentlich „Beeren“) oder Cayennepfeffer werden ebenfalls empfohlen. Senfmehl-Fußbäder, die wegen des gestörten Empfindens nicht heiß zubereitet werden sollten, wirken ähnlich, sollten aber vorsichtig und nur nach Anleitung angewendet werden.
Bewegungstherapie und Krankengymnastik
Ein Ziel einer Bewegungstherapie ist die Besserung der Ausdauer und einer möglichen Muskelschwäche. Das kann durch Trainingstherapie, selbstständiges Walking, Geräte- oder Ergometertraining und Bewegungsbäder erreicht werden. Bewegungstherapie verbessert auch eine diabetische Stoffwechsellage sowie die Durchblutung. Ein physiotherapeutisch angeleitetes gezieltes Training geschwächter Muskelgruppen ist je nach Befund angezeigt. Die sog. „Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitationstherapie“ (PNF) dient ebenfalls zur Stärkung einer geschwächten Muskulatur. Es handelt sich dabei um eine spezifische Stimulation der Propriozeptoren zur komplexen Aktivierung von Muskelketten. Ziele einer Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage (z. B. nach dem Bobath-Konzept) sind eine günstige Beeinflussung der Oberflächen- und Tiefensensibilität und eine „Bahnung“ im Zentralnervensystem. Derartig spezielle krankengymnastische Techniken setzen einen entsprechend ausgebildeten Therapeuten voraus.
Bestehen fortgeschrittene Gangstörungen oder gravierendere (insbesondere motorische) Ausfälle, kann eine physio- oder ergotherapeutische Gangschulung indiziert sein. Ebenfalls kann eine Hilfsmittelversorgung wie Fußheberorthesen, orthopädischen Schuhen, einem Gehstock oder Rollator erforderlich sein.
Funktionelle Störungen an der Wirbelsäule können durch Krankengymnastik, manualtherapeutische Techniken oder mit einer befundorientierten Physiotherapie behandelt werden. Übungen auf dem Kreisel oder eine Gangschulung auf weicher Unterlage zur Gleichgewichtsschulung sind bei Unsicherheit oder Schwindel angezeigt.
Seit einigen Jahren kommen auch Geräte zum Vibrationstraining zum Einsatz. Bekannt sind sie vor allem unter dem Namen „Galileo“ (USA: „Vibraflex“). Ganz neu ist die Idee nicht, denn schon Ende des 19. Jahrhunderts hat man mit einem vibrierenden Stuhl zur Behandlung des M. Parkinson experimentiert. In den 1960er Jahren versuchte man in Deutschland „zyklische Oszillationen“, in den 1970er Jahren propagierte Wladimir Nasarow in der damaligen Sowjetunion die „biomechanische Stimulation“ (BMS) als Teil der Trainingstherapie. Beim Vibrationstraining vibriert eine Platte sowohl vertikal als auch horizontal, die Frequenz und die Intensität lassen sich variieren und sollen unterschiedliche Wirkungen haben. Es wird beschrieben, dass sich die Leistungsfähigkeit der Muskulatur und die Koordination verbessern. Hinzu kommen eine Verbesserung des Blutzuckers bei Diabetes mellitus und eine Prophylaxe einer Osteoporose nach Immobilisation. Bei einer Polyneuropathie wird man als Therapieziel eine erhöhte Sicherheit und Sturzprophylaxe im Blick haben. Die Verträglichkeit des Geräts kann man nur durch eine Probebehandlung erkennen.
Ein Posturomed-Training ist ebenso wie Übungen auf dem Kreisel oder eine Gangschulung auf weicher Unterlage insbesondere bei Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen zur Gleichgewichtsschulung angezeigt. Dadurch wird auch das Sturzrisiko gesenkt. Diese Therapie wurde Mitte der 1990er Jahre entwickelt. Vorläufer war ein ähnliches Gerät, das aus einer schwingungsfähige…
Hausmittel gegen Nervenschmerzen
Viele Patienten suchen nach Alternativen oder Ergänzungen zur medikamentösen Behandlung, um auf sanfte Weise Linderung zu finden. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch anders auf die verschiedenen Methoden reagiert, daher ist es ratsam, verschiedene Ansätze auszuprobieren, um herauszufinden, was am besten hilft.
- Kräuter und Tee: Einige Kräuter können in Form von Kapseln eingenommen werden, die das wirksame Trocken-Extrakt enthalten, wie z. B. die Teufelskrallenwurzel. Ein eigenes Massageöl aus Kräutern kann durch die Mischung aus Brennnessel-Geist und Apfelessig hergestellt werden. Auch Kräuterwickel mit Kümmel-Samen können auf die betroffene Stelle gelegt werden. Brennnessel-Tee oder Ingwer-Tee haben entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Grüner Tee kann das Allgemeinbefinden stärken, während Weidenrinde-Tee sich ebenfalls bewährt hat.
- Wärme und Kälte: Wechselbäder können helfen, das Immunsystem zu stärken und Nervenschmerzen zu lindern. Alternativ kann ein Wechsel zwischen Eisbeutel und Wärmeauflage angewendet werden. Kälte betäubt den Schmerz, während Wärme für eine Entspannung des Körpers und der Nerven sorgt.
- Chili (Capsaicin): Der Wirkstoff Capsaicin in Chili- und Cayenne-Pfeffer wirkt wärmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und anregend für die betroffenen Nerven. Er kann in Salbenform oder als Schmerzpflaster angewendet werden.
- Johanniskraut: Ein Öl aus Johanniskraut kann bei Nervenschmerzen im Rückenbereich Linderung verschaffen. Auch für die innere Anwendung eignet sich Johanniskraut, etwa als Tee oder in Tablettenform. Es wirkt entzündungshemmend und beruhigend.
- Pfefferminzöl: Pfefferminzöl wirkt kühlend und krampflösend und kann als Bestandteil von Massageölen verwendet werden.
- Olivenöl: Oleocanthal in Olivenöl wirkt entzündungshemmend und blutverdünnend, was sich positiv bei einer Nervenentzündung und damit verbundenen Nervenschmerzen auswirken kann.
- Bewegung: Sanfte Dehnungsübungen wie Fußkreisen und Wadenmuskeldehnungen können helfen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Auch Spaziergänge sind eine einfache und effektive Methode, um die Durchblutung zu fördern und die Muskeln zu aktivieren.
Weitere pflanzliche Mittel gegen Polyneuropathie
- Mutterkraut: Mutterkraut (Tanacetum parthenium) wird zur Behandlung von Migräne bereits erfolgreich angewendet und soll auch die Regeneration von geschädigten Nervenfasern beschleunigen.
- Eisenhut: Die giftige Pflanze Eisenhut enthält den Wirkstoff Aconitum, der sich in der homöopathischen Behandlung von Polyneuropathie bewährt hat.
- Antioxidantien: Antioxidantien, die in der Acai-Beere, in Früchten und Blättern des Noni-Baums und in Aronia (Apfelbeere) reichlich enthalten sind, sorgen im Stoffwechsel für ein schützendes Klima.
- Extrakte aus Zitterpappel, Weide oder Esche sowie aus der Echten Goldrute und aus Teufelskralle: Diese Extrakte können innerlich und äußerlich angewendet werden. Weidenrinde enthält Salicylsäure, die eine entzündungshemmende Wirkung hat. Teufelskrallenwurzel enthält den Wirkstoff Harpagosid, der die Ausschüttung von Entzündungs- und Schmerzbotenstoffen hemmt.
Ernährungsempfehlungen
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Nervenfunktion und der Linderung von Nervenschmerzen.
- Magnesium: Magnesium hat eine entspannende Wirkung auf die Muskeln und die Nerven und ist in Nüssen, Samen und grünem Gemüse enthalten.
- Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch, Leinöl und Walnüssen vorkommen, haben eine entzündungshemmende Wirkung und können dabei helfen, die Nervengesundheit zu unterstützen.
- B-Vitamine: B-Vitamine sind wichtig für die Nervenfunktion und kommen in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, grünem Gemüse und Eiern vor.
Rezepte für eine nervenfreundliche Ernährung
- Magnesiumreiches Smoothie-Rezept: Mixe eine Banane, eine Handvoll Spinat, 2 Esslöffel Nüsse oder Samen (wie Mandeln oder Chiasamen), 250 ml Mandelmilch und etwas Honig für einen leckeren Smoothie.
- Omega-3-Power-Müsli: Für ein nahrhaftes Frühstück mische 40 g Haferflocken, 1 Esslöffel Leinöl, eine Handvoll Walnüsse und eine Handvoll Beeren.
- Grüner Smoothie für die Nerven: Mixe eine Avocado, eine Handvoll grünes Blattgemüse (wie Grünkohl oder Spinat), eine Banane und 200 ml Wasser oder Kokoswasser.
- B-Vitamin-reiche Gemüsepfanne: Brate eine Mischung aus Spinat, Paprika, Hülsenfrüchten (wie Kichererbsen) und etwas Knoblauch in Olivenöl an. Füge zum Schluss ein paar Sonnenblumenkerne hinzu.
- Antioxidantienreicher Beeren-Salat: Mische verschiedene Beeren (wie Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren) mit etwas Honig und Zitronensaft. Streue ein paar gehackte Nüsse darüber.
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