Nazan Eckes' Kampf mit der Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters

Die bekannte TV-Moderatorin Nazan Eckes teilte öffentlich die Herausforderungen und emotionalen Belastungen, die mit der Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters einhergingen. Dieser Artikel beleuchtet ihren Umgang mit der Situation, die Auswirkungen auf ihre Familie und die Momente des Abschieds.

Die Diagnose und ihre Folgen

Der Vater von Nazan Eckes litt an Alzheimer, einer fortschreitenden neurodegenerativen Erkrankung, die Gedächtnis, Denkvermögen und Verhalten beeinträchtigt. Anfang 2021 gab Nazan Eckes bekannt, dass sie eine Auszeit von ihrer Arbeit nehmen würde, um sich intensiver um ihren Vater und ihre Mutter zu kümmern. "Leider hat sich die Alzheimer-Erkrankung meines Vaters in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert", erklärte sie damals. Sie und ihre Geschwister wollten in dieser schweren Zeit als Familie füreinander da sein.

Im September desselben Jahres teilte Eckes auf Instagram eine Bilderreihe, die sie mit ihren Eltern in der Türkei zeigte. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Vater bereits so weit erkrankt, dass er sie kaum noch erkannte. "Das ist wahrscheinlich der letzte Sommer, an dem mein Vater mich noch halbwegs erkennt. Meinen Namen weiß er schon lange nicht mehr, aber er spürt die Verbundenheit", schrieb sie bewegend. Diese Worte verdeutlichen den schmerzlichen Prozess, einen geliebten Menschen Stück für Stück durch die Krankheit zu verlieren.

Unterstützung und Bewunderung für die Mutter

Nazan Eckes betonte immer wieder, wie sehr sie ihre Mutter für deren Stärke und Hingabe im Umgang mit der Erkrankung ihres Mannes bewunderte. Sie bezeichnete sie als "Heldin" - als Frau, Mensch und Wegbegleiterin. Trotz der immensen Belastung stand die Mutter ihrem Mann liebevoll zur Seite. Eckes erkannte jedoch auch, dass eine so starke Person Unterstützung benötigt, was ihre Entscheidung für eine Auszeit unterstrich.

Der Abschied und die Trauer

Im März 2022 verstarb Nazan Eckes' Vater im Alter von 77 Jahren. Die Moderatorin nahm auf Instagram mit einem schwarzen Bild und den Worten "Auf Wiedersehen, Papa!" Abschied. Auf Türkisch fügte sie hinzu: "Möge dein Platz im Himmel sein!" Der Verlust ihres Vaters traf sie tief, obwohl sie sich innerlich bereits verabschiedet hatte. "Mein Herz ist gebrochen … mein Vater hinterlässt eine Lücke, die niemand füllen kann …", schrieb sie.

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Die enge Beziehung zu ihrem Vater und die gemeinsamen Diskussionen hatten Nazan Eckes stark geprägt. "Wir haben viel diskutiert und debattiert und das hat mich geformt, wie eine wilde Brandung über Jahre Felsen formt", sagte sie. Zuletzt waren ihre Eltern in die Türkei zurückgekehrt, in die Heimat, die Wärme und die vertrauten Gerüche und Geräusche, die für einen Alzheimerpatienten so wichtig sind.

Die Rolle der Familie und türkischen Wurzeln

Nazan Eckes' Familiensinn und ihre türkischen Wurzeln spielten eine wichtige Rolle in ihrem Umgang mit der Situation. Sie und ihre Geschwister, Belgin und Cüneyt, standen sich in dieser schweren Zeit eng zur Seite. Die Moderatorin betonte, wie wichtig ihr "Dad … ein starker, stolzer, sturer Mann" in ihrem Leben war.

Nach dem Tod ihres Vaters beschäftigte sich Nazan Eckes noch intensiver mit ihren Wurzeln. "Ich glaube, dass ich jetzt, nachdem mein Vater uns verlassen hat, noch mehr weiß, wer ich bin und wohin ich gehöre. Und ja, dazu gehören auch meine türkischen Wurzeln", sagte sie. Es sei ihr wichtig geworden, diese Seite auch nach außen zu zeigen.

Öffentliches Engagement und Botschaften

Nazan Eckes teilte ihre Erfahrungen öffentlich, um auf die Belastungen und Herausforderungen aufmerksam zu machen, die mit der Pflege von Alzheimer-Patienten einhergehen. Sie wollte anderen Betroffenen Mut machen und zeigen, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten nicht allein sind. Ihre Offenheit und Ehrlichkeit berührten viele Menschen und führten zu einer Welle der Anteilnahme und Unterstützung.

Alzheimer: Eine Herausforderung für Betroffene und Angehörige

Alzheimer ist eine der häufigsten Ursachen für Demenz. Die Krankheit verläuft fortschreitend und führt zu einem Verlust von kognitiven Fähigkeiten und Veränderungen der Persönlichkeit. Für die Betroffenen selbst, aber auch für ihre Angehörigen, ist die Erkrankung eine enorme Belastung.

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Symptome und Verlauf

Die Symptome von Alzheimer können vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Typische Anzeichen sind:

  • Gedächtnisverlust, insbesondere Schwierigkeiten, sich an neue Informationen zu erinnern
  • Probleme mit der Sprache, z. B. Wortfindungsstörungen
  • Schwierigkeiten bei der Planung und Organisation von Aufgaben
  • Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens
  • Räumliche und zeitliche Orientierungslosigkeit

Im Verlauf der Krankheit verstärken sich die Symptome, und die Betroffenen sind zunehmend auf die Hilfe anderer angewiesen. In den späteren Stadien können sie ihre Fähigkeit verlieren, zu sprechen, zu essen und sich selbst zu versorgen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen von Alzheimer sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, darunter genetische Veranlagung, Alter und Lebensstil. Risikofaktoren für Alzheimer sind:

  • Höheres Alter
  • Familiäre Vorbelastung
  • Bestimmte genetische Mutationen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Alzheimer erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus neurologischen Untersuchungen, neuropsychologischen Tests und bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT. Es gibt derzeit keine Heilung für Alzheimer, aber es gibt Medikamente, die die Symptome lindern und den Verlauf der Krankheit verlangsamen können. Darüber hinaus können nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie helfen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Unterstützung für Angehörige

Die Pflege von Alzheimer-Patienten ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Zeit, Kraft und Geduld erfordert. Angehörige sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt verschiedene Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Pflegeangebote, die Unterstützung und Entlastung bieten können.

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