Ohrakupunktur und Vagusnerv-Stimulation: Ein Überblick

Die Stimulation des Vagusnervs hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Vagusnerv, als eine Art "Datenautobahn" des Körpers, spielt eine zentrale Rolle bei der Übertragung von Informationen zwischen Organen, Systemen und dem Gehirn. Die Möglichkeit, diesen Nerv zu stimulieren, birgt ein großes Potenzial für die Behandlung verschiedener Symptome und Erkrankungen.

Was ist der Vagusnerv?

Der Vagusnerv ist der längste der zwölf Hirnnerven und verbindet lebenswichtige Organe wie Verdauungstrakt, Lunge und Herz mit dem Gehirn. Er übermittelt Informationen über den Zustand der Organe und hilft uns, schnell das passende Verhalten auszuwählen. Zum Beispiel zu essen, wenn wir Hunger haben, oder das Immunsystem hochzufahren bei bestimmten Krankheiten.

Die Vagusnervstimulation: Grundlagen und Wirkungsweise

Die Grundidee der Vagusnervstimulation ist es, Entspannung zu fördern und den Parasympathikus zu aktivieren. Der Parasympathikus ist Teil des vegetativen Nervensystems und steuert unbewusste Körperfunktionen, die für Erholung und Regeneration wichtig sind. Er ist der Gegenspieler des Sympathikus, der den Körper in Stress- oder Gefahrensituationen aktiviert.

Die Wirkung der Vagusnervstimulation kann jedoch je nach gesundheitlichem Zustand und Situation variieren. Während sie in manchen Fällen entspannend wirken und Stress lindern kann, kann sie in anderen Situationen eher aktivierend wirken und die Motivation steigern.

Anwendungsbereiche der Vagusnervstimulation

Die Forschung am Uniklinikum Tübingen zeigt, dass die professionelle Vagusnervstimulation Personen helfen kann, die unter Antriebslosigkeit, Depressionen, Epilepsie oder auch Störungen im Stoffwechsel oder der Verdauung leiden. Zudem könnte die Stimulation bei Trägheit oder Fatigue helfen. Bei diesen Erkrankungen kann es sinnvoll sein, die Informationsweiterleitung im Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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Aktuelle Studien untersuchen die Vagusnerv-Stimulation auch zur verbesserten Erholung nach Anstrengung bei Personen mit Long/Post COVID und zur Behandlung von körperlichen Symptomen bei Depression.

Übungen zur Vagusnervstimulation für Zuhause

Neben professionellen Anwendungen gibt es auch Übungen, die man zu Hause durchführen kann, um den Vagusnerv zu stimulieren. Nachweislich entspannend wirken zum Beispiel kontrollierte Atemübungen wie tiefes Atmen oder progressive Muskelentspannung. Wenn die Übungen zusätzlich mit einer Vagusnervstimulation gekoppelt werden, ist die Wirkung besonders gut, dazu gibt es erste Hinweise. Auch die Boxatmung, bei der man auf vier Zählzeiten einatmet, vier Zählzeiten die Atmung hält, auf vier ausatmet und wieder vier Zählzeiten hält oder eine verlängerte Ausatmung können die Entspannung fördern.

Weitere Übungen zur Vagusnervstimulation sind:

  • Selbstmassage: Seitlich beide Handflächen außen an den Hals legen und mit sanften Bewegungen zwischen Ohr und Schulterübergang kreisend über die Haut streichen.
  • Kopf drehen: Den Kopf einmal langsam nach links drehen, mit den Augen etwas in nächster Nähe fixieren. Dann den Kopf langsam nach rechts drehen, ebenfalls kurz einen Gegenstand mit den Augen scharf stellen.
  • Augenbrauen heben: Die Augenbrauen heben und dabei die Ohren bewegen.
  • Gurgeln: Singen Sie Ihre Lieblingslieder. Und Lieder, die vor allem Vokale wie A, O und U enthalten. Meditierende Mönche machen dies seit Jahrhunderten mit dem altbekannten „Ooommmm“.
  • Kältereize setzen: Wer wach und gleichzeitig gelassen in den Tag starten möchte, kann es mit einer kurzen kalten Dusche am Morgen probieren.
  • Akkommodieren: Strecken Sie jeweils einen Finger der rechten und einen Finger der linken Hand unterschiedlich weit von sich weg und versuchen Sie, diese mit den Augen abwechselnd scharf zu stellen.
  • Box-Breathing: Einatmen (4 Sekunden), Luft anhalten (4 Sekunden), Ausatmen (4 Sekunden), Luft anhalten (4 Sekunden).
  • Akupressur: Den Punkt in der Ohrmuschel, der mit dem Vagusnerv in Verbindung steht, 30 Sekunden drücken und wieder loslassen. Mehrmals wiederholen.
  • Ausgleich mit Lavendel: Einige Tropfen Lavendelöl auf die Handgelenke oder auf die Brust auftragen und einatmen.

Freiverkäufliche Systeme zur Vagusnervstimulation

Im Internet werden freiverkäufliche Systeme zur Vagusnervstimulation mit großen Versprechen beworben. Allerdings gibt es keine nennenswerten Studien zur Wirksamkeit vieler Geräte. Viele Firmen haben ein größeres Budget für Marketing, stellen Forschenden kostenlos die Geräte zur Verfügung und schreiben dann, dass das Gerät von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einer bestimmten Universität verwendet wird. Das klingt natürlich gut. In die Forschung investieren sie allerdings weniger Geld als ins Marketing. Viele Geräte sind nicht gefährlich, aber auch nicht als Medizinprodukte zur wirksamen Behandlung zertifiziert. Eine Garantie, dass sie den Vagusnerv tatsächlich stimulieren und eine therapeutische Wirkung haben, gibt es somit nicht.

Einige dieser Systeme nutzen elektrische Impulse, die über die Haut abgegeben werden und darunterliegende Nerven stimulieren. Das ist generell nichts Neues. Auch einfache TENS-Geräte nutzen diese Technik. Neu ist eher die Elektrode, die den richtigen Punkt am Ohr stimuliert. Manche Firmen setzen allerdings auf einfache und günstige Clip-Elektroden, die sich nur ungenügend am Ohr anbringen lassen und vermutlich nicht immer den Vagusnerv stimulieren. Andere Geräte nutzen mechanische Stimulation. Ob so der Vagusnerv tatsächlich stimuliert wird, hängt auch vom individuellen Verlauf des Vagusnervs ab.

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Bei Herz- oder Kreislaufproblemen oder in der Schwangerschaft sollten alle Geräte nicht ohne ärztliche Rücksprache angewendet werden.

Professionelle Vagusnervstimulation am Uniklinikum Tübingen

Die professionelle Vagusnervstimulation gilt bisher als experimentelles Verfahren und wird deshalb am Uniklinikum Tübingen nur in Studien angeboten. Wenn von Ärztinnen und Ärzten dargelegt werden kann, dass die Stimulation bei einem Patienten oder bei einer Patientin sinnvoll ist, kann man das Gerät, das wir benutzen, auch kaufen und einen Zuschuss über die Kranken- oder Rentenversicherung beantragen. Eine vorherige Studienteilnahme ist hilfreich, um das abzuschätzen. Einen Anspruch auf den Zuschuss gibt es allerdings nicht. Damit die Vagusnervstimulation auch außerhalb von Studien angewendet werden kann, muss in weiteren klinischen Studien gezeigt werden, dass sie zusätzlich zur Standardbehandlung wirksam sein kann und auch besser als ein „Placebo“ wirkt. Derzeit laufen weltweit mehr als 150 klinische Studien.

Ohrakupunktur als Teilgebiet der Akupunktur

Die Ohrakupunktur ist ein Teilgebiet der Akupunktur, bei dem bestimmte Punkte im Ohr stimuliert werden, um verschiedene Beschwerden zu behandeln. Es wird angenommen, dass für jedes Organ im Körper ein bestimmter Punkt im Ohr zuständig ist, über den man es beeinflussen kann.

Wie wirkt Ohrakupunktur?

Wie Ohrakupunktur wirkt, konnte bisher nicht abschließend erklärt werden. Es gibt aber einige Hypothesen. Wie allgemein bei Akupunktur vermutet man eine Ausschüttung von Botenstoffen durch die Behandlung der Ohr-Akupunkturpunkte.

Es werden aber auch direkte Verbindungen der Punkte zu Strukturen des zentralen Nervensystems, insbesondere über den Trigeminusnerv, den Vagusnerv und das obere Halsgeflecht angenommen. Diese drei großen Nerven versorgen das äußere Ohr und haben ihre Kerne im Hirnstamm.

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Von dort aus haben diese Kerne wiederum Verbindungen zur entscheidenden Schaltstelle zwischen Körper und Gehirn, der sogenannten Formatio reticularis. Auch Reflexbögen, die aus der frühen Embryonalzeit stammen, werden für die Ohrakupunktur-Wirkung als mögliche Erklärung herangezogen.

Weil die Ohren in unmittelbarer Nähe des Gehirns sitzen, werden Signale sehr schnell hin- oder hergeleitet. Störungen sind auf diesem kurzen Weg sehr unwahrscheinlich. Das ist möglicherweise eine Erklärung dafür, dass die Ohrakupunktur-Wirkung stärker ist als bei anderen Reflexzonentherapien wie Hand- oder Fußreflexzonenmassage.

Wie funktioniert Ohrakupunktur?

Für die Behandlung liegt der Patient entspannt auf einer Liege. Um einen aktiven Punkt zu finden, nutzt der Ohrakupunkteur die erhöhte Schmerzempfindlichkeit in diesen Punkten und den reduzierten Hautwiderstand. Aber auch auffällige Rötungen, Schwellungen, Schuppungen und andere Hautveränderungen können am Ohr Akupunkturpunkte anzeigen.

Um den Punkt eindeutig zu bestimmen, werden vor der Ohrakupunktur alle Punkte abgetastet, die in Frage kommen. Dazu orientiert der Akupunkteur sich an Punkteverzeichnissen oder Übersichtskarten, die eine Miniaturabbildung des Körpers auf der Ohrmuschel darstellen. Oft handelt es sich dabei auch um größere Areale, in denen man nach schmerzhaften Punkten sucht.

Der Behandler nutzt dazu unterschiedliche Tastinstrumente oder auch die Akupunkturnadeln selbst. Die Messung des Hautwiderstandes mit Hilfe elektrischer Punktesuchgeräte, ist eine weitere Möglichkeit.

Hat der Akupunkteur einen vielversprechen Punkt gefunden, wird er diesen üblicherweise mit einer Einmal-Akupunkturnadel stechen. Oder er führt an diesen Punkten Mikroaderlässe durch. Dazu piekt er den Punkt kurz an, entfernt die Nadel aber sofort wieder.

Weitere Methoden der Punkte-Stimulation sind die Akupressur mit Hilfe des Punkte-Suchinstrumentes, die Softlaserbehandlung der Punkte oder die punktförmige, elektrische Stimulation der Punkte.

Neben der Behandlung mit Einmalnadeln werden bei der Ohrakupunktur auch Dauernadeln gesetzt. Dauernadeln sind kurze Nadeln (teilweise mit Widerhaken) oder kleine Metallkügelchen, die mit einem Pflaster auf dem Ohrakupunktur-Punkt befestigt werden.

Ein Behandlungszyklus der Ohrakupunktur besteht im Allgemeinen aus zehn oder zwölf Sitzungen, jeweils ein bis vier Behandlungen wöchentlich. Die eingestochenen Einmal-Nadeln verbleiben dabei jeweils 20 bis 30 Minuten in der Haut, üblich sind sechs bis sieben Nadeln pro Sitzung. An die Wirkzeit der Nadeln sollte sich eine ebenso lange Ruhezeit, ebenfalls im Liegen, anschließen.

Was kann man mit Ohrakupunktur behandeln?

In der folgenden Liste finden Sie eine Zusammenstellung typischer Beschwerden und Erkrankungen, bei denen die Ohrakupunktur helfen soll:

  • akute und chronische Schmerzen des Bewegungssystems
  • Verletzungen
  • Gelenkschmerzen
  • Reizungen des Ischiasnerven
  • Beschwerden der Lendenwirbelsäule
  • Zervikalsyndrom (Beschwerden der Halswirbelsäule)
  • Schulter-Arm-Syndrom
  • Tennisellenbogen
  • Schmerzen der Achillesferse
  • Knie- und Hüftarthrose
  • erhöhter Blutdruck
  • allergisches oder nichtallergisches Asthma
  • Allergien, insbesondere Heuschnupfen
  • Magenschleimhautentzündung
  • Menstruationsbeschwerden
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Migräne
  • Kopfschmerzen
  • Nervenschmerzen, insbesondere Trigeminusneuralgie
  • Schwindel
  • Raucherentwöhnung
  • Gewichtsreduktion
  • Prüfungsangst
  • Schlafstörungen

Die Ohrakupunktur ist kein Ersatz für eine schulmedizinisch notwendige Behandlung! Sie sollte besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen höchstens begleitend zur Anwendung kommen.

Gibt es Komplikationen und Nebenwirkungen der Ohrakupunktur?

Die Schmerzen beim Suchen der aktiven Punkte werden mitunter als unangenehm bezeichnet. Die Einstichschmerzen der Nadeln sind jedoch sehr gering und auch die Schmerzen durch die liegenden Nadeln sind nicht von Bedeutung. Im Allgemeinen spürt man gar nichts oder nur ein leichtes Brennen oder Pochen.

Bei der Akupressur allerdings werden am Ohr Akupunkturpunkte, die aktiv sind, 10 bis 60 Sekunden gedrückt oder leicht massiert. Dies kann als sehr unangenehm empfunden werden.

Bei empfindlichen Patienten können durch die Nadelung bei der Ohrakupunktur Kreislaufbeschwerden auftreten. Deshalb wird die Ohrakupunktur nur im Liegen durchgeführt.

Durch unsaubere oder unsachgemäße Durchführung der Ohrakupunktur besteht das Risiko einer Infektion, die sich bis zum Ohrknorpel ausbreiten kann. Deshalb werden die Ohrakupunkturbehandlungen nur mit Einmalnadeln und nach gründlicher Hautdesinfektion durchgeführt. Bei liegenden Ohrakupunktur-Dauernadeln muss auf besondere Hygiene geachtet werden und die Stichstelle sollte regelmäßig kontrolliert werden.

Selten tritt eine sogenannte Erstverschlimmerung der Beschwerden durch die Ohrakupunktur auf, die nach sehr kurzer Zeit wieder abklingen soll.

Ohrakupunktur bei Depression

Akupunktur am Ohr wirkt als Spiegel der Gehirnaktivität und kann diese verändern, so ein aktuelles Modell der Wirkweise von Ohrakupunktur. Reaktive Depressionen, diffuse Ängste und andere belastende Emotionen entstehen im Gehirn - und werden im Gehirn unterhalten. Gleichzeitig betont die Trauma-Forschung, dass gleichzeitig auf körperlicher (faszialer und zellulärer) Ebene die meisten Emotionen und Erlebnisse gespeichert werden.

Aus diesem Blickwinkel kann Ohrakupunktur als neurologisch wirksame Therapie-Intervention verstanden werden. Dabei wird gleichzeitig die neurologische Verarbeitung der Emotionen beeinfllusst, als auch die fasziale und zelluläre Spannung. Da das Gehirn somatotop aufgebaut ist (also nach Körperregionen sortiert), ist es sehr wirkungsvoll, ein körperliches Symptom zu wählen - welches der oder die Betroffene wirklich hat.

Auf der neurologischen Ebene gibt es (fast) keine Trennung von aktuellem Erleben, erinnerten Erleben und vorgestellten Erleben - daher wirkt die Ohrakupunktur so gut bei psychischen Affekten unterschiedlicher Ursache. Die Wirkung ist unabhängig davon, ob es primär körperlich oder primär seelisch verursacht ist. Damit stellt die Balancierte Ohrakupunktur ein ideales ergänzendes Therapieverfahren zu den unterschiedlichen Psychotherapien und medikamentösen Therapieformen dar.

Ohrakupunktur ist die neurologische Ebene, gleichzeitig sollte auch die Ernährung verändert werden. In dieser Kombination sehr wirksam.

Welche Akupunkturpunkte bei Stress?

Die NADA 5-Punkte-Akupunktur ist die Methode der Wahl, wenn Sie unspezifische (Über-)Erregung, allgemeine Stresssymptome oder Ängste über das Ohr behandeln möchten. Es werden hierbei fünf definierte Ohrpunkte verwendet: Shen Men, Vegetativum 1 (Wurzelpunkt), Niere, Leber und Lunge.

Welche Ohrakupunktur bei Somatisierungs-Störungen und körperlichen Symptomen?

Die Balancierte Ohrakupunktur ist die Wahl, um körperliche Symptome (egal welcher Ursache) zu behandeln. Da eine genaue Ursache nicht vorher bestimmt werden muss, bietet sich die Balancierte Ohrakupunktur als schnelles und einfaches Verfahren zur Reduzierung von Symptomen und Verbesserung des Wohlbefindens an.

Gleichzeitig wird die psychische und körperliche Aktivität über das Nervensystem aktiviert. So ist Ohrakupunktur eine sehr gute Ergänzung zu psychotherapeutischen und pharmakologischen Verfahren.

Wenn Sie also lokalisierte körperliche Beschwerden mit Akupunktur behandeln möchten, ist das Vorgehen der Balancierten Ohrakupunktur die Therapie der Wahl, um beste Wirkungen zu erreichen. Die sogenannte Wellness-Akupunktur oder Cranio-Sacrale Ohrakupunktur ist ein Ansatz der Balancierten Ohrakupunktur, bei der die wichtigsten Stressmuster einfach entspannt werden.

Ohrakupunktur beruhigt und entspannt erstaunlicherweise (fast) immer…Das gilt grundsätzlich für jede Ohrakupunktur (Achtung: Nicht jede Akupunktur hat diese Wirkung, aber jede Balancierte Ohrakupunktur, unabhängig von der Indikation und Beschwerde.

Denn zwei Wirkungen treten bei einer gut gemachten Ohrakupunktur immer ein: Muskuläre und vegetative Entspannung. Das liegt am Wirkungsmechanismus der Ohrakupunktur, die direkt über das zentrale Nervensystem (ZNS) arbeitet. Daher wird die Ohrakupuktur auch oft die ‘Therapie über die Chefetage‘ genannt. Daher wirkt Akupunktur über das Ohr immer Anti-Depressiv und Angst-lösend. Unabhängig vom körperlichen Symptom. Gleichzeitig wird die gesamte Gehirn-Regulation beeinflusst. Damit führt jede Ohrakupunktur zu einer Entspannung (Stress-Reduktion) und gleichzeitigen physiologischen Spannung (Aktivierung).

Geschichte der Ohrakupunktur

In der Traditionellen Chinesischen Medizin sind einzelne Ohrpunkte bekannt. Auch die antike ägyptische und persische Medizin nutzte die Ohrmuschel, um Krankheiten zu therapieren. Die Ohrakupunktur, so wie wir Sie heutzutage kennen, geht aber auf den französischen Arzt Dr. Paul Nogier zurück.

Dieser postulierte um 1950 das sogenannte Somatotrop der Ohrmuschel. Der Begriff Somatotrop kommt aus der Neuroanatomie und bezeichnet eine Körperregion, auf der der gesamte Organismus in Miniaturformat abgebildet ist.

Außer diesen Organ-Korrespondenzpunkten legte Nogier noch weitere Punkte fest, denen eine spezielle Wirkung zugeschrieben wird. Es handelt sich hierbei um schmerzstillende, entzündungshemmende und ausgleichende Punkte, deren Wirkung durch den erzielten Effekt bei der Behandlung erkannt wurden.

Nogiers Theorie der Ohrakupunktur verbreitete sich sehr schnell in ganz Europa, gelangte aber auch nach China, wo sie in das System der Traditionellen Chinesischen Medizin integriert wurde. Heutzutage wird die Ohrakupunktur weltweit eingesetzt.

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