OPC bei Nervenschmerzen: Studienlage und Anwendung

Oligomere Proanthocyanidine (OPC) sind natürliche Pflanzenstoffe, die in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Gesundheitsforschung gerückt sind. Besonders hervorgehoben wird ihre antioxidative Wirkung, die potenziell vielfältige positive Effekte auf den Körper haben kann. Dieser Artikel beleuchtet die Studienlage zu OPC im Zusammenhang mit Nervenschmerzen und gibt einen Überblick über die potenziellen Anwendungsbereiche.

Was ist OPC?

OPC, die Abkürzung für Oligomere ProanthoCyanidine, sind natürliche Wirkstoffe, die zur Gruppe der Flavanole gehören, einer Untergruppe der Polyphenole. Sie kommen in zahlreichen Pflanzen vor, insbesondere in Traubenkernen, der Rinde bestimmter Kiefernarten (Pinienrindenextrakt) und den Häutchen von Erdnüssen.

Die antioxidative Kraft von OPC

OPC zeichnen sich durch eine außergewöhnlich hohe antioxidative Kapazität aus. Sie sollen bis zu 20-mal stärker als Vitamin C und 50-mal stärker als Vitamin E sein, wenn es darum geht, freie Radikale zu neutralisieren. Freie Radikale entstehen im Körper auf natürliche Weise, können aber durch Stress, ungesunde Ernährung, Lebensweise oder Umweltfaktoren verstärkt werden. Ein Übermaß an freien Radikalen kann zu oxidativem Stress und Schäden an Zellen und Organen führen. Antioxidantien wie OPC wirken als Radikalfänger und schützen den Körper vor diesen Schäden.

OPC und Nervenschmerzen: Was sagt die Forschung?

Die Forschung zu OPC und Nervenschmerzen steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt jedoch einige vielversprechende Hinweise, die weitere Untersuchungen rechtfertigen.

  • Entzündungshemmende Eigenschaften: OPC weisen entzündungshemmende Eigenschaften auf. Da Nervenschmerzen oft mit Entzündungsprozessen einhergehen, könnten OPC potenziell zur Linderung beitragen, indem sie Entzündungsmarker in Gewebe und Blut reduzieren.

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  • Schutz vor oxidativem Stress: Nervenschädigungen können durch oxidativen Stress verursacht oder verstärkt werden. Die antioxidativen Eigenschaften von OPC könnten dazu beitragen, Nervenzellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen.

  • Verbesserung der Mikrozirkulation: Eine gute Durchblutung ist für die Gesundheit der Nerven unerlässlich. OPC könnten die Mikrozirkulation verbessern und so die Versorgung der Nerven mit Sauerstoff und Nährstoffen unterstützen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die bisherigen Erkenntnisse hauptsächlich aus In-vitro-Studien (Laborstudien) und Tierversuchen stammen. Es bedarf weiterer klinischer Studien am Menschen, um die Wirksamkeit von OPC bei Nervenschmerzen abschließend zu beurteilen.

Weitere potenzielle Anwendungsbereiche von OPC

Neben dem potenziellen Nutzen bei Nervenschmerzen werden OPC auch in anderen Bereichen untersucht:

  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: OPC können die Blutgefäße schützen, den Blutdruck regulieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
  • Hautgesundheit: OPC können die Haut vor UV-Schäden schützen, die Hautelastizität verbessern und die Wundheilung beschleunigen.
  • Gehirnfunktion: Es gibt Hinweise darauf, dass OPC die kognitiven Fähigkeiten verbessern und vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schützen könnten.
  • Allergien: OPC könnten allergische Reaktionen reduzieren, indem sie die Ausschüttung von Histamin hemmen.
  • Diabetes: Studien deuten darauf hin, dass OPC die Verdauung beeinflussen und das Risiko für Diabetes abmildern könnten.
  • Krebs: Einige Studien legen nahe, dass OPC das Wachstum von Krebszellen hemmen und die Ausbreitung von Krebs verhindern könnten.

OPC-haltige Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel

OPC kommen in verschiedenen Lebensmitteln vor, darunter:

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  • Traubenkerne
  • Kakaobohnen
  • Pflaumen
  • Beeren (Cranberries, Heidelbeeren, Erdbeeren)
  • Äpfel
  • Nüsse (insbesondere Haselnüsse)
  • Rotwein
  • Traubensaft
  • Zartbitterschokolade

Da die Konzentration von OPC in Lebensmitteln jedoch relativ gering ist, greifen viele Menschen auf Nahrungsergänzungsmittel zurück. OPC-Präparate sind in der Regel als Kapseln oder Tabletten erhältlich.

Worauf sollte man beim Kauf von OPC-Präparaten achten?

Um sicherzustellen, dass Sie ein hochwertiges OPC-Präparat erwerben, sollten Sie auf folgende Kriterien achten:

  • Standardisierter Extrakt: Achten Sie darauf, dass es sich um einen standardisierten OPC-Extrakt handelt, der auf den Gesamtgehalt an Polyphenolen und Oligomeren Proanthocyanidinen standardisiert ist. Nur ein standardisierter Extrakt kann gewährleisten, dass OPC seine positiven Effekte auch entfalten kann.
  • Unabhängige Laboranalyse: Im Idealfall sollte das Produkt von einem unabhängigen Institut auf seinen tatsächlichen OPC-Gehalt untersucht worden sein. Ein Zertifikat sollte den Gehalt an Polyphenolen, Proanthocyanidinen und OPC ausweisen.
  • Analysemethode: Achten Sie darauf, welche Analysemethode zur Bestimmung des OPC-Gehalts verwendet wurde. Die HPLC-PDA-Methode gilt als die genaueste Methode.
  • Zusatzstoffe: Wählen Sie ein Präparat, das möglichst wenige Zusatzstoffe enthält.
  • Hersteller: Informieren Sie sich über den Hersteller und dessen Qualitätsstandards.

Dosierung und Einnahme von OPC

Die empfohlene Tagesdosis von OPC für Erwachsene liegt im Durchschnitt zwischen 150 und 300 mg. In bestimmten Fällen, z. B. bei akuten Beschwerden, können auch höhere Dosen (bis zu 500 mg) sinnvoll sein. Es ist ratsam, die Einnahme von OPC mit einem Arzt oder Therapeuten zu besprechen, um die optimale Dosierung und Anwendungsdauer zu bestimmen.

OPC-Präparate können mit oder ohne Mahlzeiten eingenommen werden. Einige Experten empfehlen die Einnahme zwischen den Mahlzeiten, um die Aufnahme zu verbessern. Bei empfindlichem Magen kann die Einnahme zu einer Mahlzeit besser verträglich sein.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

OPC gelten im Allgemeinen als gut verträglich. In seltenen Fällen können leichte Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

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In der Literatur gibt es Hinweise darauf, OPC nicht in Verbindung mit blutverdünnenden Medikamenten einzunehmen. Es ist wichtig, vor der Einnahme von OPC-Präparaten einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn Sie bereits Medikamente einnehmen.

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