PANDA-Test zur Erkennung von Parkinson-Demenz: Durchführung, Bewertung und Bedeutung

Obwohl Morbus Parkinson häufig mit motorischen Einschränkungen in Verbindung gebracht wird, sollten Befunderhebung und Therapie kognitiver Beeinträchtigungen nicht vernachlässigt werden. Der PANDA-Test (Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment) ist ein validiertes und bildungsunabhängiges Instrument, das speziell für die Erkennung von Parkinson-Demenz entwickelt wurde.

Hintergrund und Entwicklung

Ein Neurologenteam um Dr. in Bochum entwickelte den PANDA im Jahr 2005 auf der Grundlage von Erkenntnissen über die besonderen kognitiven Defizite bei Parkinson-Demenz. Im Gegensatz zu typischen Demenztests wie dem Mini-Mental-Status-Test (MMST) berücksichtigt der PANDA die Tatsache, dass bei Parkinson-Patienten zu Beginn der Erkrankung vor allem Schwierigkeiten mit räumlichem Denken und zielgerichtetem Handeln auftreten, während Wortfindungsstörungen weniger im Vordergrund stehen.

Zielgruppe und Anwendungsbereich

Der PANDA-Test ist für die Anwendung bei Parkinson-Patienten ab 65 Jahren geeignet, um ein jährliches Screening auf kognitive Beeinträchtigungen durchzuführen. Dr. Ilona Csoti aus Biskirchen empfiehlt den PANDA-Test zusammen mit dem Uhrentest (Zeichnen einer Uhr) bei Verdacht auf Parkinson-Demenz einzusetzen.

Durchführung des PANDA-Tests

Der PANDA-Test ist ohne großen Aufwand durchführbar und erfordert lediglich eine Stoppuhr und einen Stift. Die Testdauer beträgt in der Regel etwa zehn Minuten. Im Rahmen des Tests werden verschiedene Kompetenzen des Patienten geprüft.

Der PANDA-Test besteht aus mehreren Subtests:

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  1. Wortpaar-Merktest: Die Therapeutin liest dem Klienten vier Wortpaare vor, die er sich merken soll. Später liest sie das erste Wort des Wortpaares noch einmal vor, um das Gedächtnis des Klienten zu überprüfen.
  2. Zahlen-Reihenfolge: Der Klient erhält eine Karte mit eingezeichneten schwarzen Punkten, die in die Löcher hineingestanzt wurden. Die Punkte sind mit den Zahlen 1, 6 und 9 versehen. Der Klient soll die Karte daraufhin aufsteigend in die richtige Reihenfolge setzen, also 1-6-9.
  3. Wortpaar-Abruf: Die Therapeutin fragt die im ersten Subtest genannten Wortpaare noch einmal ab, um die Merkfähigkeit des Klienten zu überprüfen.

Bewertung und Interpretation

Im PANDA-Test können maximal 30 Punkte erreicht werden. Bei weniger als 14 Punkten ist eine Demenz wahrscheinlich. Der zu erreichende Maximalwert in einem anderen Subtest liegt bei neun Punkten. Der PANDA berücksichtigt, dass kognitive Leistungen einer Veränderung unterliegen und von der aktuellen Stimmungslage des Patienten beeinflusst werden können. Die Testergebnisse sollten daher immer im Zusammenhang mit anderen klinischen Befunden und der Krankengeschichte des Patienten interpretiert werden.

Validität und Reliabilität

Ein Expertenteam um Dr. Oliver Riedel und Dr. untersuchte die Validität und Reliabilität des PANDA-Tests anhand der Daten von 304 Klienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom. Die Stichprobe umfasste Klienten mit und ohne kognitive Einschränkungen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Spezifität des PANDA bei 91 Prozent und die Sensitivität bei 86 Prozent lag. Im Vergleich dazu erreichte der MMST eine Spezifität von 98 Prozent, aber nur eine Sensitivität von 55 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass der PANDA besser geeignet ist, Parkinson-Demenz zu erkennen als herkömmliche Demenztests. Eine weitere Studie ergab, dass 18 Prozent der Testpersonen, die im MMST keine Hinweise auf kognitive Einschränkungen zeigten (MMST-Wert über 24), im PANDA unterhalb des Cut-off-Wertes lagen, was darauf hindeutet, dass sie leichte kognitive Einschränkungen aufwiesen, die aber noch nicht das Ausmaß einer Demenz erreicht haben.

Abrechnung

In Deutschland lässt sich der PANDA über die EBM-Ziffer 03314 (50 Punkte) abrechnen, jedoch nur zusammen mit der Ziffer 03313, sowie über die GOÄ-Nr.

Bedeutung für die ergotherapeutische Behandlung

Der PANDA-Test kann in die ergotherapeutische Behandlung von Parkinson-Patienten integriert werden, um kognitive Defizite frühzeitig zu erkennen und gezielte Therapieansätze zu entwickeln. Jenny Hanke, Ergotherapeutin seit 2006, betont die Bedeutung der Befunderhebung und Therapie kognitiver Beeinträchtigungen bei Parkinson-Patienten. Durch die frühzeitige Erkennung von Parkinson-Demenz können negative Auswirkungen auf den Klienten vermieden und die Lebensqualität verbessert werden.

Vorteile des PANDA-Tests

  • Spezifität für Parkinson-Demenz: Der PANDA-Test berücksichtigt die besonderen kognitiven Defizite bei Parkinson-Demenz, die sich von anderen Demenzformen unterscheiden.
  • Bildungsunabhängigkeit: Der PANDA-Test ist bildungsunabhängig, sodass er auch bei Patienten mit geringer Schulbildung zuverlässige Ergebnisse liefert.
  • Kurze Durchführungszeit: Der PANDA-Test dauert nur etwa zehn Minuten, was ihn zu einem effizienten Screening-Instrument macht.
  • Einfache Durchführung: Der PANDA-Test ist ohne großen Aufwand durchführbar und erfordert keine spezielle Ausrüstung.

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