Die Parkinson Gesellschaft Neuss ist eine regionale Anlaufstelle für Menschen mit Parkinson und ihre Angehörigen. Sie bietet Unterstützung, Informationen und eine Plattform für den Austausch. Dieser Artikel beleuchtet aktuelle Entwicklungen, Aktivitäten und Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist.
Untreue-Skandal belastet Parkinson Vereinigung
Ein Fall von mutmaßlicher Untreue in Millionenhöhe beschäftigt die Parkinson Vereinigung mit Sitz in Neuss. Am Mittwoch, den 18. Juni 2025, befasste sich das Landgericht Düsseldorf mit einer Schadensersatzklage der Parkinson Vereinigung gegen ehemalige Vorstandsmitglieder. Der Skandal war etwa eineinhalb Jahre zuvor ans Licht gekommen. Es wird vermutet, dass Erbschaften zugunsten der Vereinigung auf ein Schattenkonto umgeleitet wurden. Von dort soll das Geld bar an Geldautomaten in Neuss abgehoben und in private Taschen geflossen sein. Als Hauptverantwortlicher gilt der ehemalige Geschäftsführer. Die Parkinson Vereinigung wirft den ehemaligen Vorstandsmitgliedern vor, den Geschäftsführer nicht ausreichend überwacht und kontrolliert zu haben.
Aktivitäten und Angebote der Parkinson Regionalgruppe Neuss
Die Regionalgruppe Neuss der Deutschen Parkinson Vereinigung (DPV) besteht seit über 40 Jahren. Sie versteht sich als Interessenvertretung ihrer Mitglieder, auch in politischer Hinsicht, und bietet individuelle medizinische Beratung sowie Informationen in Form von Ratgebern. Die Regionalgruppe im Kreis Neuss gibt individuelle medizinische Beratung, informiert in Form von Ratgebern und regelmäßigen Infos. Durch regelmäßige Treffen, Veranstaltungen und gemeinsamen Sport gelingt es, mit der krankheitsbedingten Situation besser umzugehen. Die Gemeinschaft unternimmt viel und lässt sich durch die Erkrankung nicht unterkriegen.
Die Parkinson Regionalgruppe Neuss bietet ein vielfältiges Programm:
- Regelmäßige Treffen: Ein bis zwei Mal im Monat finden Vorträge, Diskussionen, Gesprächskreise oder gemeinsame Freizeitaktivitäten statt.
- Rehasport: Immer freitags um 16.30 Uhr in der Turnhalle der St. Konrad-Schule, Löhrerstr.
- Räumlichkeiten: Die Treffen finden im Kardinal Bea-Haus statt, Furtherhofstr., Kath. Kirchengemeinde St. Thomas Morus, wo auch eine Gastronomie zur Verfügung steht.
Parkinson-Forschung und Therapie: Aktuelle Entwicklungen
Die Parkinson-Forschung macht stetig Fortschritte. Im Fokus stehen dabei die Früherkennung, das Verständnis der Krankheitsursachen und die Entwicklung neuer Therapieansätze.
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- Genetik und Biomarker: Die Identifikation genetischer Risikofaktoren ermöglicht die Entwicklung von Biomarkern zur Früherkennung. Mutationen in den Genen SNCA, LRRK2, Parkin, PINK1 und GBA1 stehen im Fokus.
- Gentherapie: Innovative gentherapeutische Ansätze werden erforscht, um die Ursachen der Erkrankung zu behandeln.
- Stammzelltherapie: Zwei aktuelle Studien zeigen, dass neuronale Vorläuferzellen aus Stammzellen zu einer klinischen Verbesserung bei Parkinson führen können.
- Bewegung: Eine aktuelle Studie im Fachjournal „Neurology“ zeigt, dass Bewegung den klinischen und kognitiven Verlauf von Parkinson verbessern kann und dass diese Effekte durch strukturelle Veränderungen im Gehirn unterstützt werden.
Multidisziplinäre Versorgung und Vernetzung
Die Behandlung von Parkinson erfordert eine enge Kooperation verschiedener Fachdisziplinen.
- Multidisziplinäre Zusammenarbeit: Neurologie, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie und Pflege arbeiten zusammen, um die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
- Parkinson-Netzwerke: Am 21./22. November 2025 findet in Osnabrück der 6. Parkinson-Netzwerkkongress statt. Hier tauschen sich Neurolog:innen, Therapeut:innen, Parkinson Nurses, Apotheker:innen, Sanitätshäuser und viele weitere Fachgruppen aus, um die multidisziplinäre Zusammenarbeit und Versorgung von Menschen mit Parkinson zu verbessern und neue Ideen zu entwickeln.
- Digitale Versorgung: Die AG „Netzwerke & digitale Versorgung“ beschäftigt sich mit der Entwicklung und wissenschaftlichen Evaluation von digitalen Versorgungsangeboten.
Jahresberichte der Deutschen Parkinson Gesellschaft (DPG)
Die DPG veröffentlicht regelmäßig Jahresberichte ihrer Arbeitsgruppen, die Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und Aktivitäten geben.
- AG Tremor: Die AG Tremor befasst sich mit der Behandlung von Tremor-Patienten mittels Focussed ultrasound (MRgFUS).
- AG Atypische Parkinson Syndrome: Die AG Atypische Parkinson Syndrome (PSP, CBD, MSA) baut eine nationale prospektive Beobachtungsstudie für PSP Patienten auf (ProPSP).
- AG Dystonie: Die AG Dystonie fördert die Zusammenarbeit von Netzwerken von Forschern und Klinikern im Bereich der Dystonie, um die Diagnostik und Therapie der Dystonie zu verbessern.
- AG Niedergelassene Ärzte: Die AG Niedergelassene Ärzte in der DPG setzt sich für die Belange von niedergelassenen Ärzten in der Parkinson-Versorgung ein.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz der Fortschritte in der Forschung und Therapie gibt es weiterhin große Herausforderungen bei der Behandlung von Parkinson.
- Kontroverse um Studien zur Parkinson-Inzidenz: Aktuelle Analysen von Krankenkassendaten beschreiben einen möglichen Rückgang der Zahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) von Parkinson in Deutschland in den vergangenen Jahren - entgegen dem Trend weltweit steigender absoluter Fallzahlen.
- Finanzierung der Forschung: Die private Forschungsförderung spielt eine wichtige Rolle, um den Fortschritt in der Parkinson-Forschung zu beschleunigen.
Die kommenden Jahre sind entscheidend für die Parkinson-Forschung. Durch weitere Fortschritte in der Genetik, der Biomarker-Forschung und der künstlichen Intelligenz rückt das Ziel einer ursächlichen Therapie, die den Krankheitsverlauf verlangsamt oder sogar stoppt, in greifbare Nähe.
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