Neurologische Praxis Walsrode: Ein umfassender Überblick

Die neurologische Praxis in Walsrode, gegründet von Jan R. Hanssen, Facharzt für Nervenheilkunde, hat am 6. Februar 2023 ihre Pforten geöffnet. Sie befindet sich im Medicum Walsrode, einem modernen Ärzte- und Gesundheitshaus, und bildet eine Praxisgemeinschaft mit dem gleichzeitig neu gegründeten Hausarztzentrum.

Das Medicum Walsrode: Ein Zentrum für Gesundheit

Das Medicum Walsrode beherbergt neben der neurologischen Praxis und dem Hausarztzentrum auch eine physiotherapeutische Praxis. Es ist barrierefrei und verfügt über einen Fahrstuhl, um den Zugang zur ersten Etage zu erleichtern. Laut Aussage des Betreibers gibt es jetzt auch einen Interessenten für eine Apotheke. Probleme gebe es im Heidekreis allerdings bei Hautärzten und in der Rheumatologie. Mit Förderprogramm werde versucht, Mediziner gerade aus diesen Gebieten für den Heidekreis zu interessieren. „Wir sind ständig bemüht, die Qualität und das Angebot zu verbessern“, sagt Sören Schmitz. Auch bei den Kinderärzten wolle die KVN ansetzen.

Die Praxisgemeinschaft: Neuro-Praxis und Hausarztzentrum

Die Neuro-Praxis und das Hausarztzentrum teilen sich die Räumlichkeiten in der ersten Etage des hinteren Gebäudeteils in der Moorstraße 78/80 in Walsrode. Trotz der engen Zusammenarbeit handelt es sich um zwei organisatorisch eigenständige Praxen mit eigenen Mitarbeitern und Strukturen. Hinter dem Gebäude befinden sich gemeinsame Patientenparkplätze, die entsprechend gekennzeichnet sind.

Das Hausarztzentrum: Umfassende allgemeinmedizinische Versorgung

Das Hausarztzentrum wird von Dr. Britta Bostelmann-Häusser, Dr. Andrej Garen und Dr. Christoph Nelges betrieben. Dr. Bostelmann-Häusser und Dr. Garen sind hausärztlich tätige Internisten, während Dr. Nelges in Kürze seine Facharztprüfung zum Allgemeinmediziner absolvieren wird. Das Zentrum bietet auf einer Fläche von 340 Quadratmetern vielfältige Behandlungsmöglichkeiten in hell gestalteten Räumen und ist an neuesten technischen Entwicklungen ausgerichtet.

Das Hausarztzentrum bietet eine umfangreiche internistische und allgemeinmedizinische Betreuung unter Nutzung modernster Medizintechnik und neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zum Leistungsspektrum gehören:

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  • Akutmedizinische Versorgung
  • Gesundheitsvorsorge ab dem 18. Lebensjahr (Check-Up 35)
  • Krebsvorsorge für Männer ab dem 45. Lebensjahr
  • Betreuung im Rahmen des DMP (Disease Management Programme für Diabetes, KHK und Asthma/COPD)
  • Hautkrebsvorsorge ab dem 35. Lebensjahr (nur für Patienten des Hausarztzentrums)
  • Hyposensibilisierung von Allergikern
  • Erst- und Nachuntersuchung nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz
  • Jugendgesundheitsuntersuchung (J1)

Zusätzlich werden privatärztliche Leistungen wie reisemedizinische Beratung, Impfungen, Adipositas-Sprechstunde, ärztliche Führerscheinuntersuchung und Beratung zur Patientenverfügung angeboten.

Dr. Garen bietet aufgrund seiner langjährigen internistischen Erfahrung zusätzlich Ultraschalluntersuchungen des Herzens (Echokardiografie) und Farbdoppler-Sonografie der Halsgefäße an, die jedoch privatärztlich abgerechnet werden müssen.

Die Neuro-Praxis: Spezialisierung auf neurologische Erkrankungen

Die Neuro-Praxis von Dr. Jan Hanssen hat einen neurologischen Schwerpunkt. Zum Fachbereich gehört die diagnostische Einordnung und die Therapie von neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel Gedächtnisstörungen oder organische Psychosyndrome, Schmerzsyndrome, Bewegungsstörungen, entzündliche oder Erkrankungen aus diesem Gebiet sind u.a. Demenz-Prozess, Karpaltunnelsyndrom / Polyneuropathie, Bandscheibenvorfall, Migräne und andere Kopfschmerzerkrankungen, Erschöpfungs-Syndrom (Fatigue) bei neurologischer Grunderkrankung, Parkinson-Erkrankung und andere Erkrankungen mit Zittern oder Störung der Beweglichkeit, Restless-Legs-Syndrom, Multiple Sklerose / Myasthenia gravis / Myositis (Muskelentzündung), Epilepsie oder Schlaganfall.

Dr. Hanssen war bis Ende Dezember in leitender Funktion in der Sektion Neurologie des Heidekreisklinikum Soltau tätig. Er möchte seinen Schwerpunkt in der Neuro-Praxis auf das ambulante neurologische Fachgebiet legen.

Die Praxis bietet eine umfassende neurologische Diagnostik und Therapie, einschließlich:

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  • Klinisch-neurologische Untersuchung: Grundlegende Untersuchung zur Beurteilung der neurologischen Funktionen (u.a. Motorik, Koordination, Sensibilität und Reflexe), in Zusammenschau mit der Erhebung der medizinischen Vorgeschichte Grundlage für die Einleitung ggf. weiterführender Diagnostik (z.B.
  • Erhebung des psychischen Befundes: Klinische Beurteilung des aktuellen psychischen Befundes unter Berücksichtigung der Angaben des Patienten (Gedächtnisfunktion / Konzentrationsfähigkeit, Stimmung, Antrieb, Denken, Wahrnehmung u.a. Parameter), ebenfalls zusammen mit der Erkrankungsgeschichte Grundlage für die Einleitung ggf.
  • Neurophysiologische Diagnostik: EEG (Messung der elektrischen Hirnaktivität), Neurographie (Messung der Nervenfunktion), EMG (Messung der elektrischen Muskelaktivität), Evozierte Potentiale (zur Untersuchung der Sehnerven / Hörnerven u. d.

Detaillierte Beschreibung der diagnostischen Verfahren:

  • Klinisch-neurologische Untersuchung: Die körperliche Untersuchung des Nervensystems gibt wichtige Hinweise auf die Art, Ausprägung und Lokalisation einer möglichen neurologischen Erkrankung. Dabei werden systematisch unter anderem die Kraftentfaltung, Sensibilität, Koordination, Reflexe und das Gangbild überprüft.
  • EEG (Elektroenzephalographie): Das EEG ist eine schmerzfreie und nicht-invasive Methode, die es ermöglicht, die Gehirnaktivität in Echtzeit zu beobachten. Diese Hirnstrommessung lässt Rückschlüsse auf viele Erkrankungen,zum Beispiel Krampfanfällen/Epilepsie, unklare Bewusstseins- oder Gedächtnisstörungen, entzündliche oder stoffwechselbedingte Störungen des Gehirns zu.
  • EMG (Elektromyographie): Dieser Teil der Untersuchung misst die elektrische Aktivität von Muskeln. Signale aufzuzeichnen, die während der Muskelkontraktion entstehen.
  • Neurographie: Bei dieser Untersuchung können Aussagen zur Lokalisation und Ausmaß von Nervenschädigungen getroffen werden. Dabei wird ein Nerv mit einem (schwachen) elektrischen Reiz untersucht. Aus der Größe, Dauer, Form und Geschwindigkeit der Weiterleitung der Reizantworten können Rückschlüsse auf eine Nervenerkrankung gezogen werden.

In geringerem Umfang werden auch rein psychiatrische Krankheitsbilder diagnostisch eingeordnet und behandelt, z.B. Depression und andere vorrangig die Stimmung oder den Antrieb betreffende Erkrankungen sowie Konzentrations- / Gedächtnisstörungen oder Psychosen jeweils ohne hirnorganische Ursache. Die Behandlung erfolgt u.a. Eine psychotherapeutische Behandlung, mit regelmäßigen längeren Terminen, kann nicht angeboten werden. Dazu bitte einen Psychotherapieplatz suchen, z.B.

Für Patienten mit depressiver Episode, die nicht oder ungenügend auf eine medikamentöse u./o. Dabei werden bestimmte Regionen des Gehirns durch Magnetimpulse stimuliert, die Impulsserien führen zu einer anhaltenden Anregung der dortigen Nervenzellaktivität - umgekehrt kann auch eine Überaktivität andernorts vermindert werden. Die ambulante Durchführung ist für gesetzlich versicherte Patienten derzeit noch eine IGeL-Leistung (Selbstzahlerleistung). Private Krankenversicherungen übernehmen nach vorheriger Genehmigung zunehmend häufiger die Kosten. Zur Durchführung der Behandlung sind tägliche Vorstellungen in der Praxis von Montag bis Freitag über mehrere Wochen und einmal wöchentlich ein Arztgespräch vorgesehen.

Terminvereinbarung und Erreichbarkeit

Terminvereinbarungen für das Hausarztzentrum sind bereits ab dem 1. Februar über die Homepage www.hzm-walsrode.de möglich. Telefonisch und persönlich können Termine ab dem 6. Februar unter 05161/972-9090 vereinbart werden. Die Neuro-Praxis im Medicum ist ab Montag, 6. Februar, zur Terminabsprache kontaktierbar. Das Neuro-Praxis-Team meldet sich dann zur Absprache des Vorgehens. Die Praxis ist unter 05161 972 9080 erreichbar. Es werden keine Terminvereinbarungen zur Erstvorstellung mit mehr als 6 Monaten Wartezeit angeboten. Bei dringlichen neurologischen oder psychiatrischen Problemen wird empfohlen, Rücksprache mit dem Hausarzt zu halten, wenn trotz Anfragen in mehreren Arztpraxen oder Medizinischen Versorgungszentren kein ausreichend schneller Facharzttermin gefunden werden konnte.

Die hausärztliche Versorgung in der Samtgemeinde Rethem

Wie in Walsrode stellt sich die hausärztliche Versorgung in der Samtgemeinde Rethem wie folgt dar: Rethems Samtgemeindebürgermeister Björn Symank: „Wir sind zurzeit auf Samtgemeinde-Gebiet im Bereich der Hausärzte noch einigermaßen gut aufgestellt.“ Zwei Allgemeinarztpraxen mit mehreren Ärzten ständen in Rethem und in den Dörfern der Samtgemeinde zur Verfügung. Für eine ländliche Region sei sie noch einigermaßen gut versorgt, auch wenn hier auf längere Sicht etwas passieren müsse. Symank würde sich freuen, wenn die kleine Physiotherapie-Praxis wieder besetzt würde. Durch die Ansiedlung des sich augenblicklich im Bau befindlichen Altenheimes erhoffe sich die Stadt, dass sich wieder eine Drogerie im Ort ansiedele.

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