Die Parkinson-Selbsthilfegruppe Oldenburg ist seit 25 Jahren eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene und ihre Angehörigen. Sie bietet Unterstützung, Informationen und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen in ähnlicher Lebenslage. In Oldenburg gibt es ca. 200 Selbsthilfegruppen zu den verschiedensten Themen. Kontakt zu den unten aufgeführten Gruppen kann über die BeKoS hergestellt werden.
Was ist eine Selbsthilfegruppe?
Selbsthilfegruppen haben in der Regel einen Bezug zu einer Krankheit, zur Pflege oder einem sozialen Thema. Es gibt Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige. Teilnehmende aus Selbsthilfegruppen berichten von folgenden Vorteilen:
- Wir sind mit dem Problem und ihrer Situation nicht alleine.
- Wir treffen auf Verständnis von Menschen in ähnlicher Lebenslage.
- Wir finden neue Wege um mit dem Problem umzugehen.
- Durch Austausch mit anderen Betroffenen wird man Expert*in in eigener Sache.
- Durch Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe können auch Freizeitaktivitäten und Freundschaften entstehen.
Die Parkinson-Selbsthilfegruppe Oldenburg
Gründung und Zielsetzung
Die Parkinson-Selbsthilfegruppe Oldenburg wurde 1986 gegründet. Sie dient als Begegnungsstätte für Betroffene und Angehörige, um sich auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen und Informationen zu erhalten.
Angebote und Aktivitäten
Die Selbsthilfegruppe bietet verschiedene Angebote und Aktivitäten für ihre Mitglieder:
- Plauderstunde für Betroffene: Jeden ersten Freitag im Monat von 15:30 bis 17 Uhr im Hotel & Gesellschaftshaus Wöbken, Hundsmühlerstr. 255, 26131 Oldenburg.
- Gesprächskreis für Angehörige: Jeden dritten Mittwoch im Monat von 15:30 bis 17 Uhr im Hotel & Gesellschaftshaus Wöbken, Hundsmühlerstr. 255, 26131 Oldenburg.
- Gespräche und Austausch: Die Treffen bieten Raum für Gespräche über die Krankheit, den Umgang damit im Alltag und persönliche Erfahrungen.
- Fachvorträge: Regelmäßig werden Fachvorträge zu verschiedenen Themen rund um Parkinson angeboten.
- Jährliches Seminar: Die Regionalgruppen treffen sich jährlich zu einem Seminar in Stapelfeld.
- Gemeinsame Ausflüge und Feiern: Neben den themenbezogenen Treffen werden auch gemeinsame Ausflüge und Feiern organisiert, um die Gemeinschaft zu stärken und den Alltag aufzulockern.
Bedeutung für Betroffene und Angehörige
Für viele Betroffene und Angehörige ist die Selbsthilfegruppe eine wichtige Stütze im Umgang mit der Parkinson-Krankheit. Elke Hedden, die seit 2004 an Parkinson leidet und heute Vorsitzende der Gruppe ist, beschreibt, dass sie sich anfangs schwer tat, über ihre Krankheit zu sprechen. In der Selbsthilfegruppe konnte sie ihre Schwellenangst abbauen und sich mit anderen Betroffenen austauschen. Auch Renate Gramberg, deren Mann an Parkinson erkrankt ist, betont die Bedeutung der Gruppe: "Jetzt geht mein Mann auch mit und ist froh über diesen Schritt."
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Einladung zur Teilnahme
Die Parkinson-Selbsthilfegruppe Oldenburg lädt alle Interessierten herzlich zur Teilnahme an ihren Treffen und Aktivitäten ein. Betroffene und Angehörige sind gleichermaßen willkommen.
Die Parkinson-Krankheit
Was ist Parkinson?
Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Ursache ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn, insbesondere in der Substantia nigra, die für die Produktion des Botenstoffes Dopamin verantwortlich ist. Dopamin spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Bewegungen. Ein Mangel an Dopamin führt zu den typischen Symptomen der Parkinson-Krankheit.
Symptome
Von Patient zu Patient können allerdings unterschiedliche Symptome auftreten. Hauptmerkmale sind:
- Zittern (Tremor): Meist beginnt das Zittern in Ruhe, beispielsweise in den Händen oder Füßen.
- Muskelstarre (Rigor): Die Muskeln sind steif und angespannt, was zu Bewegungseinschränkungen führen kann.
- Bewegungsverlangsamung (Bradykinese): Bewegungen werden langsamer und schwerfälliger ausgeführt.
- Haltungsinstabilität: Die Körperhaltung ist unsicher, was zu Stürzen führen kann.
- Stimmstörungen (Hypophonie): Die Stimme wird leiser und monotoner.
Weitere mögliche Symptome sind:
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Verdauungsprobleme
- Schmerzen
- Kognitive Beeinträchtigungen
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose der Parkinson-Krankheit wird in der Regel anhand der klinischen Symptome gestellt. Eine neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie MRT können weitere Hinweise liefern.
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Die Parkinson-Krankheit ist nach heutigem Stand nicht heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Medikamente, insbesondere solche, die den Dopaminmangel ausgleichen, spielen eine wichtige Rolle. Ergänzend können Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie eingesetzt werden. In einigen Fällen kann auch eine tiefe Hirnstimulation in Erwägung gezogen werden.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen der Parkinson-Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Zu den Risikofaktoren gehören:
- Alter: Parkinson bricht meistens bei Personen im Alter von etwa 60 Jahren aus.
- Genetische Veranlagung: In einigen Fällen tritt Parkinson familiär gehäuft auf.
- Umweltfaktoren: Pestizide und andere Umweltgifte werden als mögliche Risikofaktoren diskutiert.
Geschichte
Erstmals wurde die Krankheit 1817 vom englischen Arzt James Parkinson beschrieben und nach ihm benannt.
Verbreitung
In Deutschland wird die Zahl der Erkrankten auf etwa 400.000 geschätzt.
Weitere Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen
Neben der Parkinson-Selbsthilfegruppe Oldenburg gibt es zahlreiche weitere Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen für Menschen mit Parkinson und ihre Angehörigen.
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Selbsthilfekontaktstellen
Selbsthilfekontaktstellen beraten zu allen Fragen rund um das Thema Selbsthilfe, vermitteln in bestehende Gruppen, unterstützen bei der Gründung neuer Selbsthilfegruppen und bieten individuelle Beratung und Unterstützung für bestehende Gruppen.
NAKOS
Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (NAKOS) ist eine bundesweite Anlaufstelle für Selbsthilfe. Sie bietet Informationen, Beratung und Unterstützung für Selbsthilfegruppen und Interessierte.
Kreuzbund
Der Kreuzbund bietet Suchtkranken und Angehörigen Hilfe, um aus der Sucht auszusteigen. Jeder Mensch ist beim Kreuzbund herzlich willkommen. Probleme zu besprechen und zu lösen, sich im Alltag zurecht zu finden und eine positive Lebenseinstellung zu gewinnen. und praktiziert eine sinnvolle alkoholfreie Freizeitgestaltung. Bundesweit treffen sich in rund 1.600 Gruppen wöchentlich ca. 30.000 Menschen. Gruppenarbeit, Gespräche und alkoholfreie Geselligkeit helfen den Gruppenteilnehmern, eine zufriedene Abstinenz zu erreichen.
Martha: Eine Betroffene, die Mut macht
Martha, eine 87-jährige Frau aus dem Landkreis Vechta, möchte trotz ihrer Parkinson-Erkrankung aktiv bleiben und anderen Betroffenen Mut machen. Sie lässt sich von der Krankheit nicht einfach in Beschlag nehmen, sondern kämpft dagegen an und unternimmt etwas. Zusammen mit Melanie Fischer von der Kontakt- und Beratungsstelle Selbsthilfe im Landes-Caritasverband will sie einen Gesprächskreis für gleich Betroffene gründen.
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