Parkinson Selbsthilfegruppen in Baden-Württemberg: Unterstützung und Gemeinschaft

Parkinson-Selbsthilfegruppen in Baden-Württemberg bieten Betroffenen und ihren Angehörigen eine wichtige Plattform für Austausch, Information und gegenseitige Unterstützung. Diese Gruppen spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson zu verbessern und ihnen zu helfen, mit den Herausforderungen der Erkrankung besser umzugehen.

Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für Parkinson-Patienten

Weltweit leiden über 10 Millionen Menschen an Parkinson, und diese Zahl wird sich in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich verdoppeln. Angesichts dieser steigenden Prävalenz ist es umso wichtiger, Betroffenen und ihren Familien adäquate Unterstützung anzubieten. Selbsthilfegruppen bieten hier eine wertvolle Ergänzung zur medizinischen Behandlung und Therapie.

Die Vorteile von Selbsthilfegruppen sind vielfältig:

  • Austausch von Erfahrungen: Betroffene können sich mit anderen Menschen austauschen, die ähnliche Erfahrungen machen. Dies kann helfen, sich weniger isoliert zu fühlen und neue Perspektiven zu gewinnen.
  • Information und Wissen: Selbsthilfegruppen bieten Zugang zu Informationen über die Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten und unterstützende Angebote.
  • Gegenseitige Unterstützung: Die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe unterstützen sich gegenseitig emotional und praktisch. Sie können sich Mut zusprechen, Ratschläge geben und bei der Bewältigung von Alltagsproblemen helfen.
  • Stärkung der Eigenverantwortung: Selbsthilfegruppen fördern die Eigenverantwortung der Betroffenen und helfen ihnen, aktiv an ihrer Behandlung und Lebensgestaltung teilzunehmen.

Parkinson Selbsthilfegruppen in Baden-Württemberg: Ein Überblick

In Baden-Württemberg gibt es eine Vielzahl von Parkinson-Selbsthilfegruppen, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten und verschiedene Schwerpunkte haben. Im Folgenden werden einige Beispiele genannt:

dPV-Regionalgruppe Stuttgart

Die Stuttgarter dPV-Selbsthilfegruppe trifft sich regelmäßig, um sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Ein besonderes Highlight ist das traditionelle Martinsgansessen, das jährlich im November stattfindet.

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U40 Selbsthilfegruppe für früh an Parkinson Erkrankte aus der Region Stuttgart

Diese Gruppe richtet sich speziell an jüngere Menschen, die an Parkinson erkrankt sind. Sie bietet einen Rahmen, um sich mit Gleichaltrigen auszutauschen und über die besonderen Herausforderungen zu sprechen, die mit einer frühen Diagnose verbunden sind.

dPV-Regionalgruppe Lörrach

Die dPV-Regionalgruppe Lörrach wurde 1992 gegründet und betreut Parkinson-Betroffene und deren Angehörige in den Landkreisen Lörrach und Waldshut. Ein besonderes Anliegen der Gründer war es, die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson zu verbessern. Die Regionalgruppe bietet unter anderem eine Parkinson-Sportgruppe an, in der regelmäßig Bewegungstherapie, Atemtherapie, Beckenbodentraining und Gerätetherapie von qualifizierten Therapeuten angeboten werden. Zudem gibt es Kontaktstellen in Schliengen und Bad Säckingen.

PingPongParkinson e.V. (PPP)

Der PingPongParkinson e.V. (PPP) wurde 2020 gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, bundesweit Tischtennis für Menschen mit Parkinson anzubieten. Der Mittelpunkt der Tätigkeit von PPP ist es, den Betroffenen und den Angehörigen Informationen und den gegenseitigen Austausch anzubieten. Die Gruppe trifft sich immer Freitags um 19 Uhr in der Seebodenhalle Wehr.

Weitere Selbsthilfegruppen in Baden-Württemberg

Neben den genannten Parkinson-Selbsthilfegruppen gibt es in Baden-Württemberg auch zahlreiche weitere Selbsthilfegruppen, die sich mit verschiedenen Themen im Bereich Gesundheit und Soziales beschäftigen. Einige Beispiele sind:

  • Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depressionen: Diese Gruppen bieten einen geschützten Raum, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
  • Selbsthilfegruppen für Menschen mit Essstörungen: Diese Gruppen richten sich an Menschen, die unter ihrem Essverhalten leiden und Austausch suchen.
  • Selbsthilfegruppen für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen: Diese Gruppen bieten Unterstützung und Entlastung für Angehörige von Suchtkranken.
  • Rheuma-Liga Baden-Württemberg: Die Rheuma-Liga betreut Patienten mit sämtlichen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Sie bietet unter anderem Funktionstraining und Wassergymnastik an.
  • Schlaganfall-Selbsthilfe Hochrhein e.V.: Diese Gruppe bietet Unterstützung für Menschen nach einem Schlaganfall und deren Angehörige.
  • Deutsche Sepsis-Hilfe e.V.: Diese Selbsthilfegruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Verständnis für das Krankheitsbild Sepsis in der Bevölkerung zu bilden und zu schärfen.

Wie finde ich eine passende Selbsthilfegruppe?

Um eine passende Selbsthilfegruppe in Baden-Württemberg zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

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  • Kontakt zu Selbsthilfekontaktstellen: Die meisten Landkreise und kreisfreien Städte in Baden-Württemberg haben Selbsthilfekontaktstellen, die über die verschiedenen Selbsthilfegruppen in der Region informieren und bei der Suche nach einer passenden Gruppe behilflich sind.
  • Recherche im Internet: Viele Selbsthilfegruppen haben eigene Webseiten oder sind in Online-Verzeichnissen gelistet.
  • Nachfrage bei Ärzten und Therapeuten: Ärzte und Therapeuten können oft Empfehlungen für Selbsthilfegruppen in der Nähe geben.
  • Kontaktaufnahme zu Dachverbänden: Dachverbände wie die Deutsche Parkinson Vereinigung (dPV) können ebenfalls bei der Suche nach einer passenden Selbsthilfegruppe behilflich sein.

Tipps für die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe

  • Seien Sie offen und ehrlich: Sprechen Sie offen über Ihre Erfahrungen und Gefühle.
  • Hören Sie aktiv zu: Nehmen Sie Anteil an den Geschichten der anderen Teilnehmer.
  • Respektieren Sie die Grenzen der anderen: Jeder Teilnehmer hat das Recht, selbst zu entscheiden, wie viel er von sich preisgeben möchte.
  • Engagieren Sie sich aktiv: Bringen Sie Ihre Ideen und Vorschläge ein.
  • Seien Sie geduldig: Es kann einige Zeit dauern, bis Sie sich in einer Selbsthilfegruppe wohlfühlen.

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